15. Januar 2006
2. Sonntag nach Epiphanias (grün) Der Freudenmeister
Predigttext: 1. Korinther 2,1-10 (IV) Die Weisheit Gottes
Schriftlesung (Evangelium): Markus 2,18-22) (V) - Das Fest der Gegenwart Jesu
(Alttestamentliche Lesung: 2.Mose 33,17-23 (III) - Moses Wunsch, Gott zu sehen)
Eröffnung (Begrüßung)
Alles, was wir tun und empfangen, alles, was wir hören und bitten, alles geschehe in Namen Gottes: Seine Gegenwart feiern wir, denn seine Wahrheit füllt unsere Worte. Sein Kommen in Jesus Christus loben wir, denn seine Liebe trägt unsere Taten. Sein Wirken im Geist preisen wir, denn seine Weisheit stärkt unsere Sinne. (a) .Amen.
Eingangswort und Psalm
Danket dem Herrn und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern! Singet und spielet ihm, redet von allen seinen Wundern! Rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen. Ps 105,1-3
Psalm 36 - Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EG 719)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott in Vertrauen auf die Kraft Christi: - Stille -
Gott der Güte, Vater von uns allen. Du erhörst schon unser unausgesprochenes Gebet. Du beschenkst uns reicher als wir zu träumen wagen. Tue beiseite, was uns Sorge macht oder belastet. Fülle unsere leeren Hände mit deinen Gaben, mit deiner Freude richte unser Leben auf durch Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt in alle Ewigkeit. (b)
oder
Gott des Erbarmens, deine Liebe ist die Kraft, die verwandeln kann. So lass uns erfahren, dass du neue Freude wachsen lässt aus der Trauer, Frieden schaffst im Streit, Vergebung gewährst in der Schuld, Vertrauen eröffnest in der Hoffnungslosigkeit. Schenke uns die Zuversicht, dass unser Leben gelingt. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)
Lobpreis / Bekenntnis
Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6
Loben wir Gott für seine Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:
Hymnus aus dem Johannes-Evangelium - Im Anfang war das Wort (EGWü 764)
oder Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater (EGWü
oder Bekenntnislied: Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67,1-4)
Fürbitten
Wir danken dir, Gott: Du bist uns nachgegangen bis in die Winkel und die Abwege des Lebens. Wir danken dir für die Zeichen deiner Nähe, deretwegen wir aufatmen können in unserer Geschichte. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich: Erbarme dich auch künftig über uns Menschen auf dieser gefährdeten Erde. Hilf uns, gerufen von deinem Sohn, mit Leib und Seele deine Barmherzigkeit und Güte zu bezeugen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Hilf uns und allen, die die Zukunft fürchten, dass sie vertrauen. Hilf allen, die gescheitert sind, dass sie neu beginnen. Hilf allen, die zweifeln, dass sie nicht verzweifeln. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Hilf allen, die sich verloren fühlen, dass sie ein Zuhause finden. Hilf allen, die hungern, dass sie auf Menschen treffen, die ihre Hände öffnen. Hilf allen, die keinen Sinn mehr sehen, dass sie bewahrt werden vor Resignation. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Gott, an hellen und an dunklen Tagen lass niemanden von ihnen und von uns aus deiner Hand fallen. Führe alles Leben heim zu dir. Wir rufen dich an:(d)
R: Kyrie eleison.
oder
Gott, für dich möchten wir eintreten mit unserem Schweigen und unserem Reden. Durch dich möchten wir handeln und träumen, Leid ertragen können und Schmerzen lindern. In dir möchten wir Erfüllung finden, hineinhören in deine Zusagen und uns anrühren lassen von deinen Zeichen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Deshalb bitten wir um überzeugende Worte und sprechende Gesten, die deiner Wahrheit neuen Raum schaffen. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Deshalb bitten wir um tragfähige Konzepte und bestärkende Ideen, die deiner Gerechtigkeit neue Wege bahnen. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Deshalb bitten wir um geöffnete Sinne und achtsame Begegnungen, die deiner Liebe neuen Atem geben. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Deshalb bitten wir, immer mehr vertraut zu werden mit deiner Weisheit in Jesus Christus bis wir alle zu Töchtern und Söhnen deiner Weisheit geworden sind. Wir rufen: (e)
R: Kyrie eleison.
Sendungswort
Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Römer 12,11-13a
*
Eingeständnis und Zusage
Uns gilt die Verheißung der Freude. Aber da ist so vieles, was sie bei uns einschränkt: Begegnungen, doch wie sie in Trägheit und Gewöhnung verflachen. Liebe, der das beständige Glück nicht gelingen will. Hoffnung, die im Alltäglichen untergeht. Und wir haben aus uns heraus nicht die Kraft, das zu überwinden. Bitten wir Gott, dass er uns befreit aus Begrenzung, Versagen und Schuld. Bitten wir um seine Gnade: (f)
=
Christus spricht: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er‘s euch geben. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei. Joh 16,23b.24b
Kyrie-Litanei
Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen aus einer Woche voller Unruhe und Hast, voller Ablenkungen und Langeweile, voller Ärger und Stumpfsinn und Frustation. Aber wir sind auch gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen mehr als das Alltägliche. - Wir rufen zu Gott:
Kyrie
Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen, weil wir eingeladen sind. Nur haben wir unsere Vorbehalte und Fragen: Was soll eine Begegnung mit Gott schon bringen? Was trägt der Glaube wirklich zum Leben aus? Und doch sind wir gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen tieferes Verstehen und größere Hoffnung. - Wir rufen zu Gott:
Kyrie
Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen mit all dem, was uns belastet, was uns beschwert und voneinander trennt: eigenes Versagen und viele Unzulänglichkeiten, Unverständnis füreinander, Ängste voreinander, Erfahrungen, die wir lieber vergessen möchten, Schuld und Enttäuschungen. So sind wir auch gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen Befreiung, Vergebung, einen neuen Anfang. Wir rufen zu Gott: (g)
Kyrie
Bereitung
Wenn wir Brot und Wein zum Tisch Jesu bringen, müssen wir gestehen, wie fruchtlos und festlos wir oft sind. In der Gebrochenheit unseres Leben, mit den Bruchstücken unseres Dasein kommen wir und bitten um Heil. Gott verwandle in Frucht des Lebens, was wir sind und haben, wenn wir das Mahl feiern, wie es uns Jesus aufgetragen hat. (h)
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Du bist der Ursprung von Leben und Fülle, /
+ sei gepriesen für alles, was du in der deiner Gnade uns schenkst.
Denn was wären wir ohne dein großes Herz /
+ und wie dunkel wäre unsere Erde ohne dein Erbarmen in Christus.
Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /
und mit der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt, /
+ stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (i)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Über allem danken wir dir, Gott, für Christus und sein Kommen. Gerufen in die Zeit, gesandt, uns zu erleuchten, Abglanz und Gestalt deiner Freundlichkeit und Treue, Gott, unvergesslich unter uns Menschen, der alles vollbracht hat, unser Leben, unsern Tod, der uns dies Zeichen seiner Liebe gab:
Einsetzungsworte
Zu Jesu Gedächtnis versammelt, bitten wir dich, Gott, sende aus deinen Geist und deine Kraft:
schöpferische Weisheit - Tiefe des Lebens - Gerechtigkeit und Licht - Quelle der Freude -Trösterin der Betrübten und Beistand in der Not - Hoffnung der Armen - Kraft der Müden -
... (spontane Erweiterungen)
Verwandle und erhelle unser Miteinander durch deine Kraft. Lass uns im Geist verbunden sein, wenn wir diese Gaben empfangen: das Brot des Lebens und den Kelch der Versöhnung. Stärke uns mit dem Mut zur Befreiung und führe uns mit allen, die von deiner Gnade gelebt haben seit Anbeginn der Welt zu deinem Reich durch Christus, unsern Bruder und Herrn auf immer und ewig. (k)
Dankgebet
Wir danken dir, Gott, für Brot und Wein, für Begegnung untereinander und deine Nähe. An deinem Tisch ist Platz für alle, die kommen in ihrer Bedürftigkeit. Lass uns offen sein für die Menschen um uns her, dass auch denen, die nicht satt werden vom Brot und denen der Wein das Herz nicht erfreut, Hilfe erfahren in dem, was wir beitragen können zum Leben durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)
Quellen und Vorlagen
a - vgl. Gottesdienstpraxis A, IV/1, Gütersloh 1999, S. 136 (V.S. Winkler)
b - vgl. Gottesdienst ‘78, S. 64 (v. Mehring)
c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S. 177, Nr. 12
d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete im Gottesdienst (1. Auflage), Göttingen 1988, S. 33
e - vgl. Gottesdienstpraxis A, IV/1, Gütersloh 1999, S. 136 (V.S. Winkler)
f - neu (R.B.)
h - vgl. B.Enzer-Probst u. A.Felsenstein-Roßberg, Wenn Himmel und Erde sich berühren, Gütersloh 1993, S. 128
i - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete im Gottesdienst (Neue Fassung), Göttingen 1996, S. 58
k - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 144
l - vgl. ... nicht mehr Gäste und Fremdlinge ... Stuttgart 2003, S. 56 (Dangelmaier-Vincon)