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11. Dezember 2005


3. Sonntag im Advent (violett) -  Der Vorläufer des Herrn

 

Predigttext (Epistel): Römer 15,(4)5-13 (IV) Nehmet einander an

Schriftlesung (Evangelium): Matthäus 11,2-6(7-11) (I) Bist du es, der kommen sollen?

(Alttestamentliche Lesung:  Jesaja 40,1-8 8( V) Tröstet, tröstet mein Volk)


Eröffnung

(Soweit möglich brennen zwar die ersten beiden Kerzen am Adventskranz, die dritte aber wird erst am Ende der Eröffnung entzündet.)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen. 

Heute feiern wir den 3. Advent.  Es ist die Zeit der Bereitung auf das Kommen Christi. Wir alle sind gefragt, ob unser Leben dem Anspruch Gottes gerecht wird und werden so zur Umkehr gerufen: „Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe der Herr kommt gewaltig.“Jes 40,3.10

(S.) Wir entzünden die dritte Kerze am Adventskranz als Zeichen der Liebe und verkünden damit: Christus kommt als Licht in unser Dunkel. Seine Ankunft im gegenwärtigen Leben will uns Liebe erfahren lassen und immer neu dazu befähigen. (a) (Entzünden der dritten Kerze)


Lied zum Eingang: O Heiland reiß die Himmel auf  (EG 7 (i.A.)


Votum und Psalm

Euch, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Mal 3,20

Psalm 19   - Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (EG 708) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott,  dass wir auf seinen Weg finden: - Stille -

Ewiger, wachsamer Gott. Immer wieder weckst du dein müde gewordenes Volk auf und rufst uns mit deiner Nähe zurecht. Heilsam willst du uns in Christus begegnen. Lass uns die Spuren deines Kommens erkennen und die Zeichen deiner Nähe nicht übersehen, dass wir zu leben wagen, was du in deinem Sohn ermöglicht hast: Glaube zu dir und Liebe untereinander und Hoffnung auf dein Reich, schon jetzt und auf immer und ewig. (b)

oder

Du, Gott, sprichst Worte der Verheißung zu den Menschen, die Ausschau halten und sich danach sehnen, dass du kommst. Bring den Frieden näher, auf den die Welt wartet, und lass uns erfahren, wer du bist für uns, heute und alle Tage unseres Lebens. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)


Lobpreis / Bekenntnis 

Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste und wir die Kindschaft empfingen.Gal 4,4

Voll Hoffnung stimmen wir ein in den Lobgesang (Mariens):

Magnificat  -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 / 781.6)

oder

(Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat: Hebr 10,23)

Wir glauben an den einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und uns Menschen zu seinem Bild. Er hat Israel erwählt, ihm die Gebote gegeben und sienen Bund geschlossen zum Segen für die Völker.

Wir glauben an Jesus von Nazareth, den Nachkommen Davids, den Sohn der Maria, den Christus Gottes. Mit ihm kam Gottes Liebe zu allen Menschen, heilsam, tröstlich und herausfordernd. Er wurde gekreuzigt unter Pontius Pilatus, aber Gott hat ihn auferweckt nach seiner Verheißung, uns zur Rettung und zum Heil.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der in Worten und Zeichen an uns wirkt. Er führt uns zusammen aus der Vielfalt des Glaubens, damit Gottes Volk werde aus allen Völkern, befreit von Schuld und Sünde, berufen zum Leben in Gerechtigkeit und Frieden. Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir auf das Kommen des Reiches Gottes. (d)


Fürbitten

Ewiger Gott, wieder bereiten wir uns, im Fest zu feiern, dass dein lebendiges Wort Mensch geworden ist. Wir bitten: Bewahre uns vor gedankenloser Geschäftigkeit; bewahre uns auch vor pflichtschuldiger Wiederholung von Altgewohntem nur; sondern eröffne uns das Überraschende deiner Botschaft. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Räume hinweg, was uns von dir und deinem Reiche trennt. Vergib uns Christen unsere Selbstsucht angesichts von Armut, unsere Furcht angesichts von Ungerechtigkeit, unsere Feigheit angesichts von Unterdrückung, unsere Unfähigkeit angesichts von soviel Not. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Heile du unseren Mangel an Vertrauen in dich; unseren Mangel an Hoffnung auf dein Reich, unsern Mangel im Glauben an deine Gegenwart, unsern Mangel an Liebe zu deiner Güte. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Füge uns von neuem ein in deinen Bund mit deinem Volk. Führe uns zu echter Umkehr. Wende du selbst uns dir zu. Hilf uns, die Niedrigkeit und Hingabe Christi anzunehmen. Stärke uns durch den Trost deines Geistes. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wo wir stark sind, Gott, da überwältige uns. Wo wir schwach sind,  da kräftige uns. Wo wir auf uns selbst vertrauen, da stell uns bloß. Wo wir uns verloren haben, da ruf uns beim Namen zu dir ins Leben zurück. Wir rufen dich an: (e)

R: Kyrie eleison.

(Besondere Fürbitten)


Sendungswort

Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig. Jes 40,3.10


*

Eingeständnis und Zusage

Lasst uns bekennen, dass wir vor Gott und unseren Mitmenschen schuldig geworden sind: Unsere Ängste waren größer  als das Vertrauen zu Gott. Unser Vorteil war uns wichtiger als die Sorgen anderer. Wir haben uns dem Willen von Menschen gebeugt, statt uns nach Gottes Geboten zu richten. Bitten wir miteinander um Gottes Gnade: (f)

=

So spricht der Herr: Hört mir zu (ihr trotzigen Herzen), die ihr ferne seid von der Gerechtigkeit. Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht ferne und mein Heil säumt nicht. Ich will zu Zion Heil gegeben und in Israel meine Herrlichkeit. Jes 46,12.13. 


Kyrie-Litanei

Du willst kommen, Gott, uns zu erlösen. So komm! Noch warten Verzagte auf deine Freude. Noch spüren Rastlose den Frieden nicht. Noch haben Verbitterte keine Hoffnung. Junge misstrauen dem Leben und Alte sehen dem Tod entgegen. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an:

Kyrie

Du willst kommen, Gott, uns zu befreien. So komm! Hilf uns aufmerksam zu warten und selber Zeichen deines Kommens zu geben. Erbarme dich aller, die zittern und verzagen, die klein werden und zugrundegehen. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an:

Kyrie

Du willst kommen, Gott, uns aufzurichten. So komm! Brich an mit deinem Frieden und belebe deine Gemeinde. Lass in diesem Hause die Nachricht von deinem Kommen nicht verstummen. Lass die Tür der Versöhnung sich (hier) auftun und Hoffnung geweckt werden. Herr, es ist Zeit - wir rufen dich an: (g)

Kyrie


Bereitung

Jesus Christus lädt uns ein an seinen Tisch. Er ruft uns zurück in die Gemeinschaft mit Gott. Das will unser Leben prägen, sich auswirken auf unser Zusammenleben als Frauen und Männer, als Alte und Junge, als Zufriedene und Verzweifelte, als Schwache und Starke. Was wir hier erfahren, was uns hier gesagt wird - es weist uns hin auf den einen, der sein Leben gegeben hat, damit wir leben können. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn was wir als das wahre Leben ersehnen, /

+ das holst du ein in der Ankunft deines Sohnes.

Geschieht es auch mancher Erwartung entgegen, /

du bist und bleibst der Barmherzige /

+ für Arme und Hungrige und Geringe. 

Darum -  mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (i)

G: Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Ja, heilig bist du, Gott, mächtig über Himmel und Erde. So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Und wie er - Christus - die Seinen geliebt hat, die in der Welt waren, so liebte er auch bis zur Vollendung:

Einsetzungsworte

(Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir ...)

So feiern wir das Gedächtnis deines Sohnes und danken dir für die Versöhnung, die du, Gott, durch ihn für uns gestiftet hast. - In seinem Namen bitten wir: Sende deinen Heiligen Geist in unsere Mitte. Lass uns empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, Freundschaft und Verstehen, Leben in Fülle, dein großes Erbarmen. - Mach uns frei von Angst und Verbitterung, frei für alle, die du uns zu Nächsten machst, dass unsere Hände den Frieden aufbauen und unsere Herzen Raum geben der Versöhnung. Lass anbrechen dein Reich und beschleunige die Zeit deiner Zukunft, die

neue Schöpfung, wo du uns das Licht bist und alles in allem durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn.(k)


Dankgebet

Heiliger Gott. Wie du uns in diesem Mahl beschenkt hast, so komme mit deiner Gnade all unserem Bemühen zuvor und leite unser Tun, damit wir deinem Sohn den Weg bereiten und in tiefer Sehnsucht seine Ankunft erwarten: Christus, den Retter, unsern Bruder und Herrn. (l)



Quellen und Vorlagen

a - vgl. Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 219

b - vgl. H. Nitschke (Hg), Zum Gottesdienstbeginn, Gütersloh, 1981, S. 9 (G. Bauer) 

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 130, Nr. 5

d - vgl.  Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 165, Nr. 5

e - vgl. Risk, Fünfte Vollversammlung des ÖRK (Nairobi), S. 68

f - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 403, Nr. 1

g - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S15

h - vgl. H. Nitschke (Hg), Abendmahl , Gütersloh, 1977, S. 27 (H. R. Preuß)

i - neu (R.B.)

k - vgl. H. Oosterhuis, Im Vorübergehn, Freiburg, 1969, S. 247