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24. Juli 2011


5. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der rettende Ruf    

Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Eph 2,8


Predigttext (Evangelium):  Johannes 1,35-42 (III) Kommt und seht!

Thora: 1. Mose 12,1-4 (IV) Der Auszug Abrams

Epistel:  1. Korinther 1,18-25 (II) Die Torheit des Evangeliums 



Eröffnung

Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,  der Himmel und Erde gemacht hat,  der Bund und Treue hält ewiglich,  der nicht loslässt das Werk seiner Hände. Amen.

Das ist unsere Bitte an diesem Morgen (Sonntag): Dass es nicht vergeblich ist, wenn wir Gottesdienst feiern, sondern uns dazu hilft, das Leben tiefer zu verstehen. Unsere Fragen nach Gott sollen nicht umsonst sein. Seine Wahrheit möge sich uns erschließen. Weisung erwarten wir von ihm, die uns Richtung gibt und das Leben heilt. Wir möchten getröstet unsere Wege gehen unter Gottes Güte, denn wo Güte herrscht, da schwindet die Angst und das Leben kehrt ein, nach dem wir suchen. (a)


Votum und Psalm  

 HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen. Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen. Jer 20,7a

Psalm 73 -  Dennoch bleibe ich stets an dir (EG 733) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns in Christus zum Leben ruft: - Stille - 

Du Gott allen Heiles, durch Christus sind wir in deinenn Dienst gerufen. Dafür danken wir dir und bitten: Gib, dass wir auf ihn hören, deinem Wort alles zutrauen und unverzagt dem Weg Jesu folgen, den er vorangegangen ist. Du bist ja für uns da als der Vater, der mit dem Sohn in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und Leben schafft in Ewigkeit. (b)

oder

Öffne uns, Gott, die Augen für dein verborgenes Wirken. Lass uns inmitten aller Bedrängnis und Not deine Nähe in Christus erkennen. Und durch alle Aussichtslosigkeiten unseres Lebens hindurch bringe uns auf seinen Weg, dass wir ihm voll Vertrauen und Mut folgen können und zu dir finden, zum wahren Leben, für Zeit und Ewigkeit. (c)


Bekenntnis

Lasst uns bleiben im Glauben, gegründet und fest, und nicht weichen von der Hoffnung des Evangeliums, das wir gehört haben und das gepredigt ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. (nach Kol 1,23.) Lasst uns Zeugnis geben von solcher Hoffnung:

Hymnus aus dem Kolosserbrief: Christus ist das Ebenbild (EGWü 765)


oder Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater (EGWü 686)


oder Credolied: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184) 

ggf. mit der Melodie von „Herr Jesu Christi, dich zu uns wend“ (EG 155)


Fürbitten

Gott, mit deinem lebendigen Wort willst du auf dieser Erde wirken durch Menschen, die auf dich hören. Öffne unsere Ohren für deine Botschaft und bereite unser Herz, dass wir tun, was du vorhast, und gehen, wohin uns die Nachfolge Jesu führt. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Du hast uns gerufen und gesandt zu den Menschen, die wir antreffen auf unseren Wegen. Du hast dein Werk in unsere Hände gelegt und dein Wort in unseren Mund gegeben. Sei unter uns gegenwärtig mit deiner Liebe. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Hilf uns um der Menschen willen, ein Zeugnis deiner Demut zu werden und Zeichen deiner Güte zu setzen. Hilf uns zum Tragen. Hilf uns, zu verzeihen. Hilf uns, zu trösten. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Mach licht die Dunkelheiten dieser Welt. Führe uns zur Klarheit, wo Macht missbraucht wird und Verhältnisse undurchschaubar gehalten werden. lass unsere Hoffnung glaubwürdig sein. Vergib den Schuldigen. Stärke die Müden und Abgekämpften. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Bestätige und weite unser Vertrauen. Überwinde Angst und Zweifel. Begleite die Bedrohten. Sei nahe den Kranken. Tröste die Sterbenden. Erwecke die Toten. lass kommen dein Reich. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison


oder Wochengebet zum 5. Sonntag nach Trinitatis nach www.velkd.de/trinitatiszeit.php


*Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi. 2. Thess 3,3.5


*

Eingeständnis und  Zusage

Gott ruft uns zu sich. In Jesus sucht er uns Menschen auf. Er lädt uns ein, seinem Weg zu folgen. Wir aber verbringen unsere Tage eher ohne ihn. Wir sind von so vielem anderen erfüllt: von innerer 4nruhe, von Sorge um den Alltag, von Vorbehalten, von der Unfähigkeit, mit seinen Auftrag ernst zu machen. Bitten wir darum, dass Gott uns darüber hinausbringe. Bitten wir um seine Gnade: (e)

=

Christus spricht: (Nicht ihr habt mich erwählt, sondern) ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er‘s euch gebe. Joh 15,16


Kyrie-Litanei

Ewiger, du unser Gott. Du weißt, wer wir sind: Menschen mit gutem und Menschen mit schlechtem Gewissen, zufriedene und unzufriedene, sichere und unsichere Leute, Christen aus persönlicher Überzeugung und Gewohnheitschristen, gläubig oder mit Vorbehalten oder voller Zweifel. Wir rufen dich an:

Kyrie 

Und du, Gott, weißt auch, wo wir herkommen: Aus einem weiten Kreis von Verwandten, Bekannten und Freunden oder aus großer Einsamkeit - aus ruhigem Wohlstand oder aus allerhand Verlegenheit und Bedrängnis - aus geordneten Familien oder aus gespannten oder zerstörten Verhältnissen - aus dem engen Kern oder vom Rande der christlichen Gemeinde. Wir rufen dich an:

Kyrie 

Nun aber stehen wir alle vor dir: In aller Ungleichheit darin gleich, dass wir vor dir und untereinander im Unrecht sind - dass wir alle vergänglich sind und sterben müssen - dass wir ohne deine Gnade verloren wären. Wende uns dein Erbarmen zu in deinem Sohn; dass wir offen werden für dein Wort und zuversichtlich dich preisen. Wir rufen dich an: (f)

Kyrie 


Bereitung

Einst wurde Abraham von Melchisedek, dem König in Salem und Priester des Höchsten, im verheißenen Land begrüßt mit Brot und Wein und wurde durch ihn gesegnet von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Wir bringen Brot und Wein, Gaben der Schöpfung und der menschlichen Arbeit vor Gottes Angesicht und bitten: Er schenke uns die Fülle der Verheißung und gewähre uns Anteil am Brot des ewigen Friedens und am Kelch der Versöhnung durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott,  und deiner Gnade danken.

Hier und jetzt, zu jeder Zeit und an allen Orten bist du zu preisen /

+  und mit allem, was wir sind und haben, zu ehren. 

Denn du scheust dich nicht, ein Gott der Menschen zu heißen /

+  und zeigst immer von neuem dein Erbarmen. 

Du hast dir ein Volk erwählt auf Erden /

+  und uns herausgerufen zur Gemeinschaft deiner Kirche.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum loben wir dich  mit allen, die von deiner Versöhnung leben, /

+  und bekennen mit der ganzen Schar deiner Engel ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Ja, heilig bist du, Gott, mächtig über Himmel und Erde. So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen eingeborenen Sohn gabst, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Und wie er - Christus - die Seinen geliebt hat, die in der Welt waren, so liebte er auch bis zur Vollendung:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr ...

So feiern wir das Gedächtnis deines Sohnes und danken dir für die Versöhnung, die du, Gott, durch ihn für uns gestiftet hast. - In seinem Namen bitten wir: Sende deinen Heiligen Geist in unsere Mitte. Lass uns empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils, Freundschaft und Verstehen, Leben in Fülle, dein großes Erbarmen. - Mach uns frei von Angst und Verbitterung, frei für alle, die du uns zu Nächsten machst, dass unsere Hände den Frieden aufbauen und unsere Herzen Raum geben der Versöhnung. Lass anbrechen dein Reich und beschleunige die Zeit deiner Zukunft, die neue Schöpfung, wo du uns das Licht bist und alles in allem durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (i)


Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für deine Gaben: Du hast uns an den Tisch Jesu gerufen: Verborgen in Brot und Wein schenkst du uns die Gegenwart deines Sohnes. So öffne uns auch sonst die Augen für dein verborgenes Wirken, dass wir inmitten von Bedrängnis und Not deine Nähe erkennen und voll Vertrauen Christus folgen, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn.  (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 

a - vgl. F.K.Barth, Gottesdienst menschlich - 2 - Wuppertal 1980, A 22

b - Hg. Lutherische Liturgische Konferenz in Bayern, Liturgische Entwürfe für das Kirchenjahr, Heft 3, Nürnberg (o.J.), S. 28

c - R.B. nach traditionellen Vorlagen

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 94,95 5

e -  R.B. nach traditionellen Vorlagen

f - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 68 (K. Barth)

g - R.B. nach 1. Mose 14, 18ff

h - R.B.

i - R.B. nach Motiven bei H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Im Vorübergehn 

k - R.B.