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10. April 2011


Judika (nach Ps 43,1)  - 5. Sonntag in der Passion - violett  - Das Lamm Gottes

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Matth 20,28


Predigttext (Thora): 1. Mose 22,1-13 (III) Die Bindung Isaaks

Epistel:  Hebräer 5,7-9 (II)  Jesus - der gehorsame Hohepriester 

Evangelium:  Markus 10,35-45 (I) Nicht herrschen, sondern dienen



Eröffnung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.

Amen.

Dass der Himmel Gottes auf diese Erde kommt; dass was unten war, nach oben erhoben wird; dass das Geringe nicht immer klein bleiben muss und die Großen nicht ewig das Sagen haben, dazu ist er erschienen; dafür hat er gelebt und gestritten; auch deshalb musste er leiden und sterben. Die Reihenfolge dieser Welt hat Christus umgekehrt. Der unser Herr und Meister ist, ist zum Diener geworden, damit wir befreit werden, denn er sagt von sich: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.“ (Matth 20,28) (a)

  

oder  Eröffnung (mit Bußcharakter)

Gottes Friede sei mit uns allen. 

Amen. 

Vor stehen vor Gott, der unsre Herzen und Gedanken kennt und beurteilt. Er sieht unsre Schwierigkeiten mit uns selbst und anderen. Er weiß von unsren geheimen Wünschen. Er kennt unsre verdrängten Gefühle und verborgenen Ängste. Er versteht unser Verstricktsein in Missverständnisse und Schuld. Gott gewähre uns, das wir vor ihm zur Ruhe kommen und uns ausrichten auf das Wesentliche. Er ordne unsre Gedanken und und Empfindungen. Er erneure unsre Beziehungen - zu anderen, zu uns selbst und zu ihm.(b)

(Lied: Allein zu dir, Herr Jesu Christ (EG 232,1-3)


Votum und Psalm

Gott sei mir gnädig, denn Menschen stellen mir nach; täglich bekämpfen und bedrängen sie mich.  Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich. (Ich will Gottes Wort rühmen, auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten.) Was können mir Menschen tun? Ps 56,14 f

oder

Christus ist gekommen als ein Hoherpriester der zukünftigen Güter und ist durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben. Hebr 9,11.12

Psalm 43  -  Gott, schaffe mir Recht (EG 724)

statt Gloria: Oster-Kyrie: Der am Kreuz starb (EG 178.7)

oder Trishagion: Heiliger Herre Gott (EG 185.4) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns von Ewigkeit her retten will: - Stille - 

Heiliger, unsterblicher Gott, hier stehen wir vor dir in einer Welt, wo Hass und Zwietracht herrschen, wo Unrecht und Kummer drücken, und haben nichts in unseren Händen. Erlöse uns durch die Kraft der Liebe, die stärker ist als der Tod. Um seinetwillen, der ein Mensch der Liebe war und für uns ein Mann der Schmerzen wurde: Jesus, dein Sohn, unser Lebenslicht, zu dieser Stunde und in Ewigkeit. (c)

oder 

Heiliger Gott, du hast deinen Sohn dahingegeben in Leiden und Tod, um uns zu erretten. Lass uns sein Opfer bedenken und alle Zeit in deiner Liebe bleiben, die du in seiner Hingabe offenbart hast, Jesus Christus, dein Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit.  (d)


Bekenntnis 

Bekenntnislied:  Jesu Kreuz, Leiden und Pein (EG 78,1.2.9.10)

oder

Christus hat unsere Sünde selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden sind wir heil geworden.1.Petr 2,24 - So erkennen wir in ihm den Knecht Gottes und bekennen:

Lied vom Gottesknecht  -  Fürwahr er trug unsere Krankheit (EGWü 759)

oder

Apostolisches Glaubensbekenntnis:   Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)


Fürbitten

Lasst uns beten zu Gott, der uns durch die Hingabe seines Sohnes seiner Versöhnung gewiss macht. Rufen wir zu Gott:

R: Kyrie eleison.

Heile, Gott, die Christenheit von den Wunden der Uneinigkeit, der Überheblichkeit und der Verfolgung. Gib den bedrängten Christen Mut und Zuversicht. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Überwinde die Macht des Bösen. Hilf uns zu Taten der Gerechtigkeit. Bewahre die Mächtigen vor dem Missbrauch der Macht. lass Friede kommen auf dieser Erde. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Erbarme dich aller, die dich nicht kennen oder dich vergessen haben. Sei nahe denen, die unter ihrem Geschick zu verzweifeln drohen. Gib Geduld den Kranken und allen, die von Unfällen betroffen sind. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Erhalte uns in allen Prüfungen den Glauben. Bewahre uns in Anfechtung und Angst. Führe uns durch Leiden und Kreuz zur Freude der Auferstehung. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

 Gott der Güte. Vergib uns unser Versagen. Befreie uns von Schuld und Last. Überwinde unsere Trennungen durch deine Versöhnung. Schaue auf deinen geliebten Sohn, den du für uns alle dahingegeben hast, und erhöre uns durch ihn, Christus Jesus, unsern Bruder und Herrn. (e)


Schlussgesang: Ehre sei dir, Christe (EG 75,1)


Sendungswort

Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Mt 20,28


*

Eingeständnis und Zuspruch

Wir wollen das Gute bewirken und lassen uns unversehens vom Bösen einkreisen. Wir meinen zu dienen und beherrschen mehr, als uns bewusst ist. Wir suchen Recht untereinander zu wahren und schaffen neuen Zwiespalt. So sind wir. -  Doch so wagen wir uns vor Gottes Angesicht, denn wir hoffen auf seine Gnade: (f)

=

Wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel (nach der Väter Weise), sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. 1.Petr 1,18.19


Kyrie

Christus, für uns hingegeben als Lamm Gottes, gebrochen, doch nicht zerteilt, im Mahl allezeit genossen, doch nie aufgezehrt,  er heiligt und heilt, die teilhaben an ihm -  ihn rufen wir  an: (g)

Der am Kreuze starb (EG 178.7)


oder Kyrie-Litanei

Wir sind gekommen an diesem Morgen, so wie wir sind: mit den schmerzenden Enttäuschungen der letzten Tage, mit den wundgeschlagenen Hoffnungen unseres Lebens, mit verborgenen Wünschen und geheimer Sehnsucht, mit uneingestandener Angst vor dem Versagen, mit ungeklärter Furcht im Blick auf die Zukunft. So sind wir gekommen und rufen:

Kyrie-Ruf 

Wir sind gekommen und bringen unsere Erwartungen mit: nach einem Wort, das uns im Innersten treffen möchte; nach einem Beispiel, das uns nachahmenswert erscheint; nach einen Hinweis, der unsere Lage klären könnte; nach einem Satz, der innere Sperren bei uns löst; nach einem Bild, in dem wir Wahrheit über unser Leben finden; nach einem Ausblick, der uns in den Alltag begleitet. So sind wir gekommen und rufen:

Kyrie-Ruf

Wir sind gekommen und geben zu: Es fällt uns schwer, ganz ehrlich zu sein, schon vor uns selbst. Wir machen uns gern etwas vor. Wir lassen uns von Lebenslügen schmeicheln. Doch weil wir Gott soviel vertrauen und ihm zutrauen, dass er uns zur Wahrheit verhilft, die uns nicht zerstört, sondern Freiheit gibt, unsere Wirklichkeit neu zu sehen und aufzeigt, wie wir unser Leben sinnvoll erfahren - darum sind wir gekommen und rufen: (h)

Kyrie-Ruf


Bereitung

Im heiligen Mahl wird uns das Evangelium sichtbar vor Augen gestellt: Die Hingabe Jesu Christi bis in Leiden und Tod, der Grund unserer Versöhnung mit Gott, die Ursache unserer Seligkeit. So gewiss uns das Brot gebrochen und der Kelch gereicht wird, so gewiss ist Christus mit Leib und Blut für uns dahingegeben. Seht, welche eine Liebe uns erwiesen wird: Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe, das Haupt erniedrigt sich für die Glieder, der Unschuldige übernimmt das Urteil für die Sünder. - Dies Gedächtnis unserer Erlösung in Christus stärke uns den Glauben, helfe uns, dankbar und zuversichtlich zu leben, lasse uns Gott allezeit preisen, und gebe, dass wir einander lieben und miteinander wachsen zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. (i) 


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Ja, wir danken dir um Jesu Christi willen /

Denn er hat auf sich genommen unsere Sünde /

+ damit sie hinfort nicht mehr über uns herrsche.

Darum loben wir dir mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum singen wir von deiner Größe und Barmherzigkeit

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (k)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott wie dein Sohn dich gepriesen hat mit seinem ganzen Leben und so auch dann im Anblick seines Todes:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, ... 

So feiern wir, Gott, - verbunden mit der weltweiten Kirche - das  Gedächtnis, das dein Sohn uns gestiftet hat. In seinem Namen bitten wir: Sende aus deinen Geist, der lebendig macht, dass wir diese Gaben empfangen als das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Schau gütig herab auf uns, versammelt um den Tisch deines Sohnes. Lass seine Treue, seine Hingabe, sein Erbarmen mächtig werden über unser Herz. Erlöse uns zu der Freiheit, die wir an ihm erkennen. Mach uns eins in der brüderlich-schwesterlichen Liebe, die er schenkt und erwartet. Und stärke uns durch deinen Geist,  dass er uns fähig macht, als Kinder zu dir zu rufen und voll Vertrauen mit Christus zu beten:( l)


Dankgebet

In der Hingabe Jesu erfahren wir, wer du, Gott, bist für diese Welt. Im gebrochenen Brot und im geteilten Kelch empfangen wir die Verheißung, dass du die Vergebung unserer Sünden schenkst und Trennungen aufhebst und Gemeinschaft stiftest. Wir bitten dich - weil er alles vollbracht hat - bewahre uns in deinem Frieden - wer wir auch sind - bewahre uns in dem Neuen Bund des Lebens durch ihn, Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt in Ewigkeit. (m)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 44

b - vgl. H. Nitschke (Hg), Zum Gottesdienstbeginn, Gütersloh 1981, S. 52 (Leudesdorff)

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S. 145, Nr. 41 

d - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 305

e - vgl.  Ch.Zippert, Gottesdienstbuch, Gütersloh 1990, S. 59

f - vgl. Hessische Agende Bd. I, Darmstadt 2001, S. 168 

g - vgl. orthodoxe Chrysostomos-Liturgie: Votum zum Brotbrechen

h - vgl. H. Nitschke, Gottesdienst 77, Gütersloh 1977, S. 21 (R. Schulz) 

i - vgl.  Liturgie III (Ev. reformierte Kirchen in der Schweiz), Bern 1983

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 618

l - vgl. Müller-Schwefe, Das Wort zum Abendmahl, Göttingen 1980, S. 130 (Fischer)

m - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg/B. 1967, S. 91