14. Agusut 2005
12. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die große Krankenheilung
Predigttext: Jesaja 29,17-24 (III) - Messianische Zeitansage
Schriftlesung (Evangelium): Markus 7,31-37 (I) - Heilung eines Taubstummen
(Epistel: 1. Korinther 3,9-15 (VI) - Gottes Mitarbeiter)
Eröffnung (Begrüßung)
Wir sind versammelt im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Aus der Unruhe unseres Lebens kommen wir hier zum Gottesdienst. Wir danken Gott, dass es Orte und Stunden gibt, in denen Leib und Seele zur Ruhe finden. Gott lasse uns jetzt aufatmen in seinem Frieden und neue Kraft schöpfen für den Alltag. (a)
Votum und Psalm
Halleluja! Lobet den Herrn! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding. Er heilt, die
zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser Herr ist groß und von großer Kraft, und unbegreiflich ist, wie er regiert.
Ps 147.1.3-5
Psalm 42 - Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser (EG 723)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der unser Leben heil und hell machen kann: - Stille -
Dir können wir sagen, Gott, was uns Freude macht und Kummer bereitet, was unser Wünschen ist und unsere Furcht. Und du bist nicht stumm und verborgen geblieben, sondern warst als Mensch unter Menschen bei uns und willst es bleiben. Gib uns den Geist, der alles neu macht, dass wir erfahren, was du uns schenkst und wozu du uns gebrauchen kannst. So bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)
oder
Jesus Christus, du Retter der Welt, das Heil unseres Leben verlieren wir so leicht aus den Augen. Es gibt zu viel, was uns in Atem hält. Hilf, dass wir Sehende und Hörende werden für deine heilsam-heilende Botschaft der Liebe. Schenke uns dein Heil, jetzt und in Ewigkeit. (c)
Lobpreis / Bekenntnis
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Phil 4,7) - Bekennen wir uns zu seinem Weg:
Hymnus aus dem Philipperbrief - Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)
Fürbitten
Guter und gerechter Gott. Wir danken dir für deine Hinwendung zu uns Menschen. Noch leben wir in einer Welt, die gezeichnet ist von Krankheit und Vergeblichkeit, von Elend und Trauer, von Unrecht und Unterdrückung. Mit deiner Verheißung aber stiftest du Hoffnung und befreist uns zu Geduld und mutigem Einsatz. Öffne uns die Augen für deine Wunder. Öffne uns die Ohren für die Not unserer Tage. Öffne uns den Mund zum Zeugnis vor den Menschen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für alle Menschen: für die, deren Leben hell ist, und für die, die im Schatten stehen. Für die Fröhlichen, dass ihr Lachen auch anderen Freude macht, für die Traurigen, dass sie neuen Lebensmut fassen. Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison.
Für die Gesunden, dass sie ihre Möglichkeiten nutzen können, für die Kranken, dass sie der Schmerz nicht bitter macht. Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison.
Für die Mutigen, dass sie nicht nachlassen im Widerstand gegen Ungerechtigkeit; für die Ängstlichen, dass sie sich nicht verstecken müssen, sondern die Freundschaft der Mutigen finden. Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison.
(Wir bitten heute besonders für ... Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison. )
Guter und gerechter Gott, in Fröhlichkeit und Traurigkeit, Gesundheit und Krankheit, Mut und Angst(, in ....) lass unser Leben an Tiefe und Reife gewinnen und sich öffnen für dein kommendes Reich. Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison. (d)
Sendungswort
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jes 42,3
*
Eingeständnis und Zusage
Die Fülle von Gottes Reich - zu ihr werden wir gerufen. Aber wir sind zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als dass wir uns ganz darauf einlassen. Was wir an Sorgen haben, an Spannungen, an Ängsten und Ungeduld - immer wieder lässt es uns eng werden und versagen und nimmt uns Hoff-nung und Mut. Bitten wir Gott, dass er unser Leben weit mache. Bitten wir um seine Gnade: (e)
=
So spricht Gott, der Herr: Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.Hes 34.16
Kyrie-Litanei
Oft fühlen wir uns allein, auch wenn unser Leben nach außen gut aussieht. Um uns herum reden und lachen die Menschen und spüren nichts von unseren bangen Fragen. Alte Wunden wollen nicht heilen. Schmerzen nagen an unserem Ich. Wir ahnen ihren Ursprung. So rufen wir:
Kyrie
Wir brauchen die Nähe Gottes. Wir erwarten etwas von der Heilkraft seines guten Wortes und der Stärkung durch seine Gegenwart. Er hat seine Zuwendung denen versprochen, die nach ihm fragen. Mit unserer ganzen Bedürftigkeit rufen wir:
Kyrie
Gott helfe uns, ruhig zu werden und offen zu sein für ihn. Wenn sein Geist uns beseelt, kehrt unser Leben wieder, können wir gesunden, verändert sich die Welt. Täglich wollen wir bitten und rufen:
Kyrie (f)
Bereitung
In den Gaben von Brot und Wein bekennen wir: Wir suchen erfülltes Leben durch Gott. Er lasse uns das Besondere im Alltäglichen finden, hier und immer wieder, wenn wir zusammenstehen, wenn wir miteinander reden und zuhören, wenn wir teilen, arbeiten und feiern, empfangen und weitergeben. Denn das ist unsere Hoffnung zu Gott, dass uns geschenkt wird, was wir im Letzten brauchen. (g)
Präfation
In Wahrheit ist würdig und recht /
unser Dienst und unsere Freude /
+ dir, Ewiger, zu danken um Jesu Christi willen
In seiner Gottheit ist er herabgekommen in die Zeit, /
hat unsre Menschlichkeit mit Heil überkleidet, /
+ unsre Niedrigkeit erhöht, unsren Verlust des Paradieses aufgehoben,
Er hat unsrer Sterblichkeit das Leben geschenkt, /
unsre Sünde vergeben, /
+ unsren Verstand erleuchtet.
Unsre Bedrängnisse hat er überwunden, /
+ unserm Geringsein Ehre erwiesen in seinem Kommen.
Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /
darum stehen wir in der Schar derer, die dich seit Anfang bezeugen /
+ und stimmen ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet: (h)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Dich bekennen wir als unsern Herrn und Gott. Dir vertrauen wir uns an. Überreich ist die Gnade, die du uns erwiesen hast in deinem Sohn Jesus Christus.
Einsetzungsworte
So wollen wir deiner Gnade, Gott, antworten in Dank und Lob. Dein Geheimnis ist uns anvertraut. Voll Freude gedenken wir unsrer Erlösung im Leiden, Sterben und Auferstehen unsres Heilandes. Bewahre uns in der Gemeinschaft von Leib und Blut Christi und erfülle uns mit deinem Heiligen Geist, dass wir dich allezeit preisen in deiner Kirche und uns dir übergeben durch das Bekenntnis und die Anbetung deines lebensstiftenden Namens, jetzt und allezeit und in Ewigkeit (h)
Dankgebet
Ewige Erbarmung, du Gott allen Trostes. Du hast uns das Brot vom Himmel gegeben und teilhaben lassen am Kelch der Versöhnung, damit wir heilwerden an Seele und Leib. Gib, dass wir die Schwachheit des alten Menschen ablegen und in der Freude des neuen Lebens deinem Sohn folgen: Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn. (i)
Quellen und Vorlagen:
a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 182. Nr. 23
b - vgl. Kirchengebete (Württemberg), 2.146 (E. Jüngel)
c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 184, Nr. 31
d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 287, Nr. z
e - neu (R.B.)
f - vgl. Brinkel /Hilgendiek (Hg.) Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S.112
(R.Degenhardt)
h - nach einem Abendmahlgebet der armenisch-apostolischen Kirche
i - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204 (Römisches Messbuch)