17. Juli 2005
8. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Früchte des Geistes
Predigttext: Jesaja 2,1-5 (III) - Völkerwallfahrt zum Zion
Schriftlesung (Evangelium): Matthäus 5, 13 -16 (I) - Salz der Erde - Licht der Welt
(Epistel: Epheser 5, 8b-14 (II) - Kinder des Lichts)
Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Wie das Licht uns alle Morgen von neuem leuchtet und weckt mit seinen Strahlen - so wecke Gott auch uns. Wie die Sonne uns keinen Tag im Dunkel lässt und unsere Erde wärmt - so lasse Gott uns seine Treue wieder aufgehen. Gott öffne den Weg durch das hindurch, was Sorgen macht, und stelle uns auf die Füße, aufgerichtet, mit erhobenem Haupt, erhoben zu ihm, der Sonne der Gerechtigkeit, Gott, der mit dem Tag seine Güte sendet, der unser Licht ist und unser Heil. (a)
Votum und Psalm
Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. Wahrlich, das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist‘s, der uns führet. Ps 48,11.15
Psalm 92 - Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken. (EG 737)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der uns in dieser Welt nicht allein läßt: - Stille -
Barmherziger, gütiger Vater, schenke uns Weisheit, dich zu erkennen, Verstand, dich zu begreifen, Eifer, dich zu suchen, Geduld, auf dich zu warten, Augen, dich zu schauen, ein Herz über dich nachzusinngen, und ein Leben, dich zu verkündigen in der Kraft des Geistes unseres Herrn Jesus Christus. (b)
oder
Allen, die sich ausstrecken nach dir, Gott, schenkst du dein Licht und dein Wort. Und dein Reich gibst du gerade den Armen und Schwachen. So wirst du auch uns gnädig sein. Schick uns nicht fort mit leeren Händen, sondern erfülle uns ganz mit Christus und seinem Geist, deinem Wort der Treue, deinem lebendigen Licht für diese Welt und alles Leben bis hin zu dir in Ewigkeit. (c)
Bekenntnis / Lobpreis
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Phil 4,7) Bekennen wir uns zu seinem Weg:
Hymnus aus dem Philipperbrief - Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)
Fürbitten
Lasst uns bitten um den Heiligen Geist, durch den alles neu wird, unser Herz und die Welt. Lasst uns bitten: Komm mit deinem Leben, Heiliger Geist. Wir rufen:
R: Kyrie eleison..
Es gibt soviel Angst in der Welt und so viele Menschen, die keinen Mut haben. Darum bitten wir um den Geist der Hoffnung: Komm mit deiner Kraft, Heiliger Geist. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Es gibt soviel Lüge in der Welt und so viele Menschen, die andere verdächtigen und verleumden. Darum bitten wir um den Geist der Wahrheit: Komm mit deinem Licht, Heiliger Geist. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Es gibt soviel Verwirrung in der Welt und so viele Menschen, die sich nicht mehr zurechtfinden. Darum bitten wir um den Geist des Vertrauens: Komm mit deinem Trost, Heiliger Geist. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Es gibt soviel Hass in der Welt und soviele Menschen, die miteinander streiten. Darum bitten wir um den Geist des Friedens: Komm mit deiner Stärke, Heiliger Geist. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Es gibt soviel Sehnsucht in der Welt und so viele Menschen, die nur an sich denken. Darum bitten wir um den Geist der Liebe: Komm mit deiner Freude, Heiliger Geist. Wir rufen: (d)
R: Kyrie eleison.
oder
Du, unser Gott. Jesus hat seine Freude „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“ genannt. Wir möchten dazugehören. Entzünde uns mit deinem Wort. Mach uns bereit, uns einzusetzen für Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Gib Klarheit über das, was dir gefällt. Wecke uns auf zum Leben. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für alle Menschen, deren Leben dunkel ist: für Kinder und Jugendliche, die unglücklich sind; für Familien, die sich streiten; für unsere kranken Nachbarinnen und Nachbarn und alle, die traurig sind. Wir möchten Licht bringen mit einem Leben als deine Kinder. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für die Menschen, die dich nicht kennen: Wir möchten ihnen dein Wort sagen. Zeige uns, wie wir glaubwürdig auf dich weisen, dass sie dich als Vater erkennen und dir danken. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für uns selbst; denn auch in uns ist es oft dunkel. Lass uns Menschen begegnen, von denen dein Licht ausstrahlt. Mache unser Leben hell. Wir rufen dich an: (e)
R: Kyrie eleison.
Sendungswort
Lebt als Kinder des Lichts: die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.
Eph 5,8.9
*
Eingeständnis und Zusage
Gott hat uns seinen Geist verheißen: den Geist der Hoffnung und der Geduld, den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Doch - ob wir in diesem Geist auch leben? Wir merken schnell, dass wir diesen Geist oft verleugnen durch falschen Eifer oder Verzagtheit, durch Streit und Unverstand, durch unsere kleinen und großen Schwächen. Bitten wir Gott um seine erneuernde Gnade: (f)
=
So spricht der Herr: Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben, meinen Geist, und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Hes 36,26f
Kyrie-Litanei
Wo Unwissenheit, Selbstliebe und Unverständnis die Gemeinschaft des Lebens gefährden - schenke dein Licht, du Gott der Liebe. Wo Unrecht und Unterdrückung den Lebenswillen von Menschen und Völkern zerbrechen, schenke dein Licht, du Gott der Befreiung. Wir rufen dich an:
Kyrie
Wo Hunger und Armut, Krankheit und Tod das Leben zur unerträglichen Last machen - schenke dein Licht, du Gott der Gnade. Wo Misstrauen, Hass und Krieg die Erwartung an das Leben zugrunde richten - schenke dein Licht, du Gott des Friedens. Wir rufen dich an:
Kyrie
Wo Zweifel, Ängste und Sorgen dem Leben die Freude rauben - schenke dein Licht, du Gott der Hoffnung. Wo Mühen und Vergeblichkeit, Schuld und Versagen das Leben hart und bitter werden lassen - schenke dein Licht, du Gott der Treue. Wir rufen dich an: (g)
Kyrie
Bereitung
Ewiger, du unser Gott. Wir loben dich. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Du schenkst uns die Frucht des Weinstocks, das Zeichen des Festes und der Freude. Lass uns diese Gaben zum Brot des Lebens und zum Kelch des Heiles werden. - Wie aus den Körnern das Brot, aus den Trauben der Wein geworden ist, so mache aus uns eine Gemeinde, ein Zeichen des Friedens und der Hoffnung für die Welt. (h)
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Denn du kennst unsere Mühe und unser Fragen /
+ und versteht selbst das, was für uns unaussprechlich bleibt.
Aber du lässt uns mit unserer menschlichen Kraft nicht allein /
sondern verheißt den Geist, der uns vertritt /
+ und hinausbringt über Zweifel und Bedrängnis.
So singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /
So stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /
+ So stimmen wir ein in das Lob deiner Engel, das Himmel und Erde verbindet: (i)
Heilig, heilig, heilig ..
Abendmahlsgebet
Wir preisen dich, Gott, wie dein Sohn dich gepriesen hat mit seinem ganzen Leben und so auch dann im Anblick seines Todes:
Einsetzungsworte
So feiern wir, Gott, - verbunden mit der weltweiten Kirche - das Gedächtnis, das dein Sohn uns gestiftet hat. In seinem Namen bitten wir: Sende aus deinen Geist, der lebendig macht, dass wir diese Gaben empfangen als das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Schau gütig herab auf
uns, versammelt um den Tisch deines Sohnes. Lass seine Treue, seine Hingabe, sein Erbarmen
mächtig werden über unser Herz. Erlöse uns zu der Freiheit, die wir an ihm erkennen. Mach uns eins in der brüderlich-schwesterlichen Liebe, die er schenkt und erwartet. Und stärke uns durch deinen Geist, dass er uns fähig macht, als Kinder zu dir zu rufen und voll Vertrauen mit Christus zu beten: (k)
Dankgebet
Dass wir dein Wort vernommen haben, Gott; dass wir das Brot gebrochen haben miteinander und den Kelch geteilt, lass es uns das Zeichen sein, dass du uns nahe bist, dass wir deine Menschen sind, von dir geliebt, von dir genährt. Verlass uns nicht, wir bitten dich, sei wie das Tageslicht um uns, sei unser fester Boden und noch mehr, seine unsre Zukunft, (unser Vater,) jetzt und in Ewigkeit. (l)
Quellen / Vorlagen
a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I (2004), S. 177,14
b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I (2004), S. 173, 4
c - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 28
e - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I (2004), S. 317,15 (Brigitte Müller)
f - vgl.Chr. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh 1981, S. 34
g - vgl. Evangelisches Tagszeitenbuch, 4. Auflage (Münsterschwarzach 1998), S. 382
h - vgl. So seid ihr nicht mehr Gäste und Fremdlinge (OKR Stuttgart 2001), S. 49
i - neu (R.B.)
k - vgl.H.R. Müller-Schwefe (Hg), Das Wort zum Abendmahl, Göttingen 1980, S. 130 (G. Fischer)
l - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 153