29. Mai 2005
1. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Apostel und Propheten
Predigttext: Johannes 5,39-47 (III) Mose und Jesus
Schriftlesung (Altes Testament): 5. Mose 6,4-9 (VI) Israels Bekenntnis
(Epistel: 1. Johannes 4, 16b-21 (II) Gott ist Liebe)
Eröffnung (Begrüßung)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Wir sind zusammengekommen, denn wir möchten hören, was Gott zu uns redet. Menschen können wohl Worte machen, Gott aber erfüllt sie mit Geist. Menschen lehren den Buchstaben, Gottes Geist erst eröffnet uns den Sinn. Menschen zeigen Wege auf, Gott gibt ie Kraft, sie auch zu gehen. Er hat Worte des ewigen Lebens, so tröste er uns und richte uns auf und erneuere unser ganzes Leben zu seiner Ehre. (a)
Votum und Psalm
Dein Wort ward meine Speise, sooft ich‘s empfing; und dein Wort ist meines Herzens Freuden und Frost; denn ich bin ja nach deinen Namen genannt, Herr, Gott Zebaoth. Jer 15,16
Psalm 34 (EG 718) - Ich will den Herrn loben allezeit
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der selbst die Liebe ist: - Stille -
Du bist ein Freund der Bedrängten und Vergessenen, Gott. Wir bitten dich: Wecke Liebe und Güte in uns auf, dass unsere Augen Not erkennen und unsere Hände sich regen wollen und wir hinausgehen zu denen, die uns mit unseren Gaben brauchen. So bitten wir durch Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (b)
oder
Unbegreiflicher Gott, die Himmel können dich nicht fassen und doch kommst du uns nahe in deinem Wort. Hilf, dass wir deine Stimme unterscheiden von den vielen anderen Stimmen, die auf uns einreden, damit unser Leben dir gehöre, getragen und geformt von deiner Liebe, die uns in Jesus Christus begegnet, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (c)
Lobpreis / Bekenntnis
Der Herr lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Ps 98,2 - Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bezeugen wir:
Seligpreisungen - Selig sind die geistlich arm sind (EG Wo 760)
oder als Bekenntnislied: Gelobet sei der Herr (EG 139,1-3)
Fürbitten
Lasst uns zu Gott beten, der uns durch seinen Geist nahe ist. Für die Kirche Jesu Christi hier am Ort und überall auf Erden: dass wir von der frohen Botschaft frei und öffentlich Zeugnis geben - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, auf denen die Verantwortung ruht, die Kirchen und Gemeinden zu leiten: dass ihre Entschlüsse und Weisungen vom Geist der Liebe bestimmt sind und zum Heil und zu Frieden unter den Menschen beitragen - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für die gespaltene Christenheit, dass alle einander achten und voneinander annehmen, was dem Evangelium entspricht, damit wir mehr und mehr zusammenfinden in der einen Gemeinschaft, die vom Geist Jesu geführt wird - rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für alle, die in diesem Tagen zum Evangelischen Kirchentag nach Hannover gekommen sind, dass sie selbst - aufmerksam für das, was uns als Evangelium anvertraut ist - bereit und fähig werden, es an kommende Generationen weiterzugeben - rufen wir
R: Kyrie eleison
Für alle, die von besonders Not betroffen sind: ...
rufen wir:
R: Kyrie eleison.
Für die Menschen, die täglich um uns sind und mit denen wir zusammen arbeiten und auch für uns selbst: dass wir uns vom Geist Gottes leiten lassen, dass jeder und jede an ihrer Stelle das Beste tun, um Gott und den Menschen zu dienen - rufen wir:
R: Kyrie eleison. (d)
Friedensbitte / Sendungswort
Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)
Wer euch hört, der hört mich; und wr euch verachtet, der verachtet mich (, spricht Christus zu seinen Jüngern).Luk 10,16
*
Eingeständnis und Zusage
Lasst uns vor Gott treten und miteinander unser Versagen eingestehen: Wir haben unsere Tage verbracht, ohne Gott zu ehren. Wir haben mit unseren Nächsten gelebt, ohne sie zu lieben. Wir haben Gaben in Empfang genommen, ohne sie weiterzugeben. So bekennen wir, daß wir schuldig geworden sind, und bitten Gott um seine Gnade (e)
=
So spricht der Herr (und verheißt einen Neuen Bund:) Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß; denn ich will ihnen ihre Missetaten vrgeben und ihrer Sünden nimmermehr gedenken.Jer 31,33.34
Kyrie -Litanei
Wir sind nicht in dir geblieben, Gott. Lieber bleiben wir bei uns selbst: auf unsrem Standpunkt, bei unsrer Gedankenlosigkeit, in unsren Zusammenhängen, mit unsrer Schuld. Wir meinen, nur so hätten wir diese Woche bestanden. - In unsrer Gefahr, leblos zu werden, rufen wir dich an:
Kyrie
Wir sind nicht in dir geblieben, Gott: Nicht in der Liebe, in der Wahrheit, in der Nachfolge Jesu. So haben wir nicht viel von deiner Welt wahrgenommen, nicht genug gesehen, was nötig wäre, nur wenig getan, was zusammenbringt und heilt, was verzeiht, ermutigt und weiterführt. - Befreie uns aus der Gefahr, lieblos zu leben. Dich rufen wir an:
Kyrie
Wir sind nicht in dir gelieben, Gott. Und so ist dein Geist nicht zu unsrem Denken geworden, deine Kraft nicht zu unsrer Stärke, deine Leidenschaft nicht zu unrem Einsatz, deine Möglichkeit nicht zu unsrer Wirklichkeit. - Mach uns gewiss, dass du trotz allem in uns bleibst. Dich rufen wir an: (f)
Kyrie
Bereitung
Über Brot und Wein bekennen wir: Gott, unser Schöpfer, du hast und Leib und Leben gegeben; du gibst uns Speise und Trank. Du willst unsre Freude. Hilf, dass wir dir unser Herz schenken. Nimm an, was wir dir bringen: unser Bekenntnis und unsren Lobpreis, unsere Not und unser Verlangen nach dir. Nimm uns ganz, mit allem, was wir sind und haben, als dein Eigentum. Lass uns an diesem Tisch deine Gegenwart erfahren und preisen. (g)
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Ja - du nimmst uns Menschen in Gnade an, /
+ du sammelst uns als dein Volk und sendest uns aus in die Welt ,
berufst uns zu Zeugen deiner erbarmenden Liebe, /
verbindest uns zum Leib deines auferstandenen Sohnes, /
+ erbaust uns zum Tempel deines schöpferischen Geistes.
Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /
Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /
Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Ja, du bist heilig, großer Gott, du bist die Quelle aller Heiligkeit. Sende deinen Geist in unsere Mitte und heilige diese Gaben nach der Verheißung deines Sohnes Jesus Christus:
Einsetzungsworte
So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung mit dem Brot des Lebens und dem Kelch des Heils und danken dir, Gott, dass du uns berufen hast vor dir zu stehen und dir zu dienen. Schenke uns Anteil an Christi Leib und Blut und führe uns so im Heiligen Geist zusammen. Gedenke deiner Kirche, die über die Erde verstreut ist, und lass sie wachsen in der Liebe, zusammen mit denen, die den Auftrag haben, deinem Volk zu dienen und es durch die Zeit zu leiten. In deiner Güte lass uns teilhaben am ewigen Leben zusammen mit allen, die bei dir Gnade gefunden haben von Anbeginn der Welt, dass wir dich loben und preisen durch deinen Sohn Jesus Christus. (i)
Dankgebet
Gott. Als Menschen, die deinem Sohn folgen wollen, haben wir Brot und Kelch unter uns geteilt. Wir bitten dich: Lass uns an ihm erkennen, dass du die Liebe bist, dass wir daran festhalten, was immer uns begegnet, und auf diese Liebe schauen, wo nach tragendem Sinn gefragt wird. Um deiner menschgewordenen Güte willen: Jesus Christus, unserm Bruder und Herrn.(k)
Quellen / Vorlagen
a - vgl.Württemb. Gottesdienstbuch I (2004), S.176, Nr. 9 (nach Thomas von Kempen)
b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 351
c - vgl.Württemb. Gottesdienstbuch I (2004), S.183, Nr. 28 (nach EGB)
d -vgl. Württemb. Gottesdienstbuch I (2004), S.294, Nr. 14 (A. Schilling)
e - vgl. Gottesdienstpraxis II/2 (1978), Gütersloh, S. 100 (Schwebel)
f - vgl. W. Brinkel, H. Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 90
g - vgl. Reformierte Liturgie, 1999, S. 359 (Liturgie III, Bern 19 83)
h - neu (R.B.)
i - vgl. 2. Hochgebet der römisch-katholischen Messe
k - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete der heiligen Messe, Stuttgart 1980, S. 179