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10. April 2005


Miserikordias Domini * - 2. Sonntag nach Ostern (weiß)  - Der gute Hirte

* nach  Ps 33, 5b


Predigttext (Altes Testament): Hesekiel 34,1.2.10-16.31 - Gott, der gute Hirte (III

Schriftlesung (Epistel): 1. Petrus 2,21b-25 -Hirte und Bischof unserer Seelen (II) 

(Schriftlesung (Evangelium): Johannes 10 (11-13)14.27-30 - Jesus, der gute Hirte (I)) 



Eröffnung

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja. 

Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Miserikordias Domini - „Die Güte des Herrn“ soll an diesem Sonntag zur Sprache kommen und anschaulich werden im Bild vom Guten Hirten: Nicht unbedingt nur ein liebliches Bild, sondern es bedeutet die Sorge für das Anvertraute bis hin zur Auseinandersetzung mit dem Bedrohlichen, ein Begleiten und Vorausgehen, die Verantwortung für das Ganze und der Einsatz in der Not des Einzelnen. Die Güte Gottes, ein guter Hirte - ob es nicht auch ein leitendes Motiv sein kann für die Aufgaben, die uns als Christen, als Gemeinde erwarten? (a)


Votum und Psalm 

Kommt, laßt uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat. Denn er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand. Ps 95, 6.7

oder

Du, Herr, wollest deine Barmherzigkeit nicht von mir wenden; laß deine Güte und Treue allewege mich behüten. Laß deiner sich freuen und fröhlich sein, alle, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, laß allewege sagen: Der Herr sei hochgelobt. Ps 40,12.17

Psalm 23 -  Der Herr ist mein Hirte (EG 711)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott, der unserm Leben neue Hoffnung schenkt: - Stille -  

Dir wollen wir uns anvertrauen, guter Gott, heute und für alle Tage. Dir wollen wir vertrauen wir guten Eltern, die sich um uns sorgen, wie einem guten Freund, der da ist für die Seinen, wie einem guten Hirten, der das Verlorene sucht und heimholt. So lass uns auch geborgen sein bei dir, damit wir nicht zugrundegehen, zu keiner Zeit, sondern in deiner Hand bewahrt sind, schon jetzt und ewig. (b)

oder 

Du Gott voll Güte und Erbarmen. Du willst nicht, dass auchnur ein Mensch verloren geht. Du suchst uns auf, wenn wir uns entfernt haben von dir. Viel mehr, als wir dich suchen, bist du in Jesus auf der Suche nach uns. Wir vertrauen dir, dass du uns nicht verloren gibst, um seinetwillen, Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Gott hat uns errettet von der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, in dem wir Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden. Kol 1,15f

Lasst uns (im Hymnus) Zeugnis gegeben von solcher Hoffnung:

Hymnus aus dem Kolosserbrief  -  Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (EG 765)


Fürbitten

Behutsame und Behütende suchst du unter uns Menschen, Gott, du wahrer Hirte deines Volkes. Dir soll niemand verloren gehen. Wir sind oft ungeschickt, deine Zuwendung zu bezeugen und deine Botschaft zu verbreiten. Doch weil du uns gerufen hast, darum bitten wir um deinen Geist und rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Schenke uns in deinem Dienst den Geist der Liebe, dass wir mit unserem Tun und Reden deiner Wahrheit den Weg bereiten und Menschen aus dem Abseits wieder einen Weg ins Leben finden - wir rufen dich an

R: Kyrie eleison.

Habe acht auf uns, wenn wir selbst uns verlieren und hol uns heim in deine Gegenwart. Und wo sich andere verlieren durch Lieblosigkeit, durch Trägheit und verlöschende Hoffnung, da schick uns auf die Suche nach ihnen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

In deiner Obhut halte uns alle - Junge und Alte, Besorgte und Lachende, Tätige und Gehinderte, Lebensvolle und Sterbende - und führe uns zusammen als Menschen, die getragen sind von dir. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

So lass es Frieden werden, Gott, bei uns und durch uns für unsere gefährdete Welt. Die Zusage deiner ewigen Nähe gebe uns Geborgenheit schon in dieser Zeit und öffne uns, zu vertrauen, was immer auch geschieht. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn.  (d)


Sendungswort

Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat (durch das Blut des Bundes), der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen und schaffe in uns, was ihm gefällt.Hebr 13,20.21 


*

Eingeständnis und Zusage

Inmitten der Widersprüche, die unsere Welt erfüllen; inmitten der Gegensätze, die uns entzweien; inmitten der Abneigungen, die uns gegeneinander aufbringen - ruft Gott seine Menschen zur Gemeinschaft. Er lasse uns erkennen, wo wir schuldig sind an den Trennungen in der Welt. Er mache uns frei zu neuen Anfängen. So bitten wir um seine Gnade: (e)  

=

Siehe, da ist Gott, der Herr. Er kommt gewaltig und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte Jes 40,10


Kyrie-Litanei

Christus, der Auferstandene, will Begleiter unseres Lebens sein. - Viele Stimmen reden auf uns ein - werden wir seine Stimme hören? Viele Wege tun sich vor uns auf - werden wir seinen Weg einschlagen? Viele Angebote kommen uns ins Haus - werden wir für seine Einladung offen sein? Wir rufen:

Kyrie

Brauchen wir nicht Christus als Begleiter auf unseren Wegen? - Wie das Leben gelingen kann, stellt er uns vor Augen, aber wir lassen uns hin- und hertreiben. Für uns will er dasein, aber wir wollen möglichst viel in die eigene Hand nehmen. Ruhepunkte schenkt er uns uns auf unseren Wegen, aber rastlos hasten wir durch die Zeit. Wir rufen: 

Kyrie

Christus werde uns zum Begleiter, jetzt und an allen Tagen. Er sei nachsichtig mit unserer Unbeständigkeit.und lasse uns nicht fallen, wenn wir ihm zu wenig zutrauen. Er vergebe uns unseren Eigensinn. Er sei Weg und Ziel für uns. Er sei unser Herr, lebendig und lebensstiftend für alle Zeit und auf immer und ewig. Wir rufen: (f)

Kyrie


Bereitung

Kommt an diesen Tisch, um dem lebendigen Christus nahe zu sein, der unbeschreiblichen Liebe, die alle unsere Vorstellungen übersteigt und uns doch näher ist als unser eigener Atem. Kommt an diesen Tisch, um dem auferstandenen Christus nahe zu sein: Er war ein Mensch wie wir; aber in ihm ist Gott, mitten in unserem Leben gegenwärtig. Kommt an diesen Tisch, um dem Leben spendenden Geist nahe zu sein, der nach Wahrheit und Gerechtigkeit suchen lässt und uns Kraft einhaucht, die uns erneuert. Kommt, um zu finden, um Gott nahe zu sein. Kommt, um den lebendigen, liebenden Gott zu empfangen, für uns gegenwärtig in Brot und Wein. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Was wären wir ohne dein liebendes Sorgen Tag für Tag /

+ doch wer sind wir, daß du uns mit dem Wunder der Versöhnug begnadest.

Christus, den die Welt verworfen und ans Kreuz gebracht hat /

+ ihn hast du aufgerichtet aus dem Grabe,

und uns, die wir schuldig waren den Tod, /

+ hast du in ihm dein Heil und dein Leben gewährt.

Darum singen wir dir mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir danken dir, Gott, für Jesus Christus, deinen Sohn. Er ist der Bruder, der unsere Not teilt; er ist der Freund, der uns versteht; er ist der Hirte, der uns behütet; er ist der Herr, der uns den Weg zum Leben weist:

Einsetzungsworte

Gütiger Gott, du birgst unser Leben wie eine Mutter und schützt uns wie ein Vater die Seinen. Als Zeichen deiner Liebe gab Jesus uns dieses Mahl. Er lädt uns ein an den Tisch deines Erbarmens. So gewähre uns durch deinen Geist, was Christus verheißen hat: Gemeinschaft durch seine Hingabe mit Leib und Blut für das Heil der Welt. Als deine Töchter und Söhne beten wir in seinem Namen: (i)


Dankgebet

Wir danken dir, gütiger Gott, daß du uns im Mahl deines Sohnes zur Rast den Tisch gedeckt und den Kelch des Heiles uns voll eingeschenkt hast. Wir bitten dich: Bleibe uns nahe, was immer geschieht, laß uns an nichts mangeln, sondern unsere Wege gehen in der Gewißheit, daß wir in deinem Hause willkommen, jetzt und alle Tage und in Ewigkeit.(k)



Quellen und Vorlagen

a -  neu (R.B.) 

b - vgl. Gottesdienstpraxis I/2,  Gütersloh 1978, S. 58

c -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 190,47

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 71

e - vgl.Gottesdienstpraxis II/2, Gütersloh 1980, S. 133 (M.A. Thomas)

f - vgl. W. Brinkel (Hg), Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 68

g -  vgl. Ergänzungsband zum Württembergisches Gottesdienstbuch, 2005, S. 185,13

h - neu (R.B.)

i -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 641

k - neu (R.B.)