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28. November 2004


1. Sonntag im Advent (violett)  - Der kommende Herr    


Predigttext: Jeremia 23,5-8 (III) - Verheißung des gerechten Königs            

Schriftlesung (Evangelium): Matthäus 21,1-9 (I) - Jesu Einzug in Jerusalem  

(Epistel-Lesung:  Offenbarung 5,1-5 (IV) - Das Buch mit den sieben Siegeln)

*


Vorspiel 


Eröffnung

Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.

  Amen.

Heute ist der 1. Advent. Ein neues Kirchenjahr beginnt. Wir feiern Gottesdienst in der Erwartung der Ankunft Christi und gedenken zugleich seines Kommens vor langer Zeit. Wir freuen uns seiner Nähe, wann immer wir in seinem Namen zusammen sind. Als Vorzeichen des auf uns zukommenden Glanzes Gottes haben wir die erste Kerze am Adventskranz entzündet: (a)

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Sach 9,9


Lied Nun jauchzet all ihr Frommen  (EG 9 (i.A.)


Votum und Psalm

Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna  in der Höhe! Mt 21,9

Psalm 24 - Machet die Tore weit  (EG 712)


Tagesgebet

Beten wir still zu Gott, in der Gewißheit, nicht vergeblich zu warten: - Stille - 

Erweise deine Macht in unserm Leben, Gott. So vieles engt uns ein und bindet uns. So komm und

befreie uns durch deine Gegenwart. Komm mit deinem Wort und mach uns neu. Komm zu uns in

deinem Sohn, der einst gekommen ist und kommen wird: Jesus Christus, unser Bruder unter den Menschen, unser Herr für Zeit und Ewigkeit.(b)

oder

Du, Gott, der du zum Frieden führst, du kommst uns entgegen in Jesus Christus, deinem Sohn, ohne Gewalt und doch stärker als alle Macht der Welt. Öffne unsere Augen für seine Ankunft, damit wir sein Licht sehen, das unsere Nacht erhellt, und ihm folgen alle Tage bis in deine Ewigkeit. (c)


Lobpreis / Bekenntnis

Der Engel hat Maria verkündet: Dein Sohn wird groß sein und ein Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.Lk 2,32

Voll Vertrauen  stimmen wir ein in den Lobgesang (Mariens):

Magnificat -  Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 oder 781.6) 

oder 

Bekenntnislied: Gott sei Dank durch alle Welt  (EG 12,1-4) 


Fürbitten

Wohin du kommst, Jesus Christus, da kehrt Frieden ein, da werden Menschen verwandelt, zu hoffen und zu lieben, sich zu freuen und sich geborgen zu fühlen.

kurze Stille

Komm zu allen, die erschöpft sind und abgestumpft, die nicht mehr an deine Liebe glauben können.

kurze Stille

Komm zu allen, die einsam sind, die sich nicht mehr freuen können, die keinen Menschen haben, der ihre Fragen teilt, die sich ausgestoßen fühlen und nach Gemeinschaft sehnen.

kurze Stille

Komm zu allen, die ratlos sind und verzweifelt, die leiden und keinen Hoffnung mehr haben.

kurze Stille

Komm zu den vielen alten und jungen Menschen, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen, die nichts mehr mit sich und der Welt anzufangen wissen, denen alle Lebenschancen genommen sind.

kurze Stille

Komm zu allen, die in Streit und Unfrieden leben, die grausamen Kriegen ausgeliefert sind, die hungern und frieren und obdachlos sind.

kurze Stille

Komm zu uns, die wir uns nach sehnen, dein Lob zu verkünden und mit einem Munde von deiner  Gerechtigkeit zu singen

Komm zu uns und erfülle uns mit deinem Frieden. Dir sei Ehre in Ewigkeit.(d)


Sendungswort

Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. Unser Gott kommt und schweiget nicht.Ps 50,2

*


Eingeständnis und Zusage

Gott ruft uns in sein Reich. Etwas Neues soll beginnen. Gott ist auf dem Weg zu den Menschen. Doch sind wir zu seinem Empfang bereit? Lassen wir uns nicht zu leicht durch eigene Erwartungen irremachen, durch mühsame Erfahrungen enttäuschen und von der Hoffnung abbringen? - Dass wir offen werden für Gottes Ankunft, das erbitten wir von seiner Gnade: (e)

=

Die Güte des Herrn ist‘s, dass wir nicht gar aus sind. Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu und seine Treue ist groß.Klgl 3,22+23


Kyrie-Litanei

Was hätten unsere Tage für einen Inhalt, wenn wir nichts mehr erwarten dürften? / Welchen Sinn machte unser Tun, wenn es nicht von Hoffnung getragen wäre? / Warum sollten wir uns immer wieder der Gefahr von Enttäuschungen und Fehlschlägen aussetzten, wenn niemand uns ermutigt zum Neubeginn? - „Wir warten auf dich, Gott,“ und rufen:

Kyrie .

Täglich merken wir, wie verschlossen wir sind in uns selbst, / wie unfähig wir sind, den Mitmenschen vorbehaltlos zu begegnen, / wie festgelegt wir sind durch bisherige Entscheidungen, / wie wenig wir uns vorstellen, es könnte auch ganz anders sein. -„Wir warten auf dich, Gott,“ und rufen:

Kyrie

Gott möge kommen und unsere Tage erfüllen. / Gott möge kommen und unser Tun vollenden. /

Gott möge kommen und alles zurechtbringen. / Gott möge kommen und uns öffnen für sein Reich. - „Wir warten auf dich, Gott“ - und rufen: (f)

Kyrie  


Bereitung

Gott, der Ewige, gibt uns Brot und und Wein. Und er gibt uns seinen Sohn. Er schenkt uns Anteil an seinem Leben. Er öffnet uns für seine Zukunft. So bitten wir um seinen Geist. Der Geist Jesu mache uns aufgeschlossen füreinander, damit wir - so wie hier Brot und Wein - auch unser Leben teilen. Er helfe uns, dass wir einander - trotz unserer Verschiedenheit - mit Jesu Augen sehen lernen. Das hoffen wir: einen gemeinsamen Weg zu finden in eine Zukunft, die gut ist für alle. (g) 


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Durch Christus preisen wir deine große Treue. /

Ihn hast du gesandt als Sohn deines Volkes Israel, den Völkern das Heil zu verkünden. /

+ Durch ihn erfüllst du alle Verheißungen der Propheten. 

Darum soll allein dir die Ehre gelten /

+ aus aller Schöpfung und von deinem ganzem Volke.

Und mit allen, die unterwegs sind hin zu dir, /

mit den Hoffenden seit Anbeginn der Zeiten, /

mit den Propheten und der großen Schar deiner Engel, /

+ mit ihnen lass auch unsere Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Ewiger Gott. Wir bringen dir unser Lob durch Jesus Christus, deinen Sohn. Er hat deinen Namen verherrlicht, deinen Willen vollbracht, dein Reich begonnen und hat sich selbst dahingegeben, damit wir leben. Lass uns durch die Kraft des Heiligen Geistes diese Gaben von Brot und Wein empfangen, wie Christus verheißen hat:

Einsetzungsworte

So folgen wir dem Gebot deines Sohnes und feiern sein vollkommenes Opfer. Entzünde uns mit deinem Geist, dass wir in Christus eins werden mit der ganzen Kirche im Himmel und auf Erden. Achte uns für würdig, dir ohne Ende darzubringen unsere Anbetung und unseren Dienst bis du alles vollendest in deinem Reich. (i)


Dankgebet

Gütiger Gott, wir waren Gäste an deinem Tisch. Du hast uns gestärkt mit dem Brot des Lebens und dem Kelch des Heils: Bewahre uns im Glauben bis der Tag anbricht, an dem wir mit dir essen und trinken werden in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit (k)


Quellen und Vorlagen 

a - neu (R.B.)

b - R. B. nach allgemeiner Tradition

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 130 Nr. 3 

d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 223 Nr. 1 

f - vgl. K.Bannach / G.Raff, Gottesdienstgebete, Gütersloh 1977, S. 10 u. 16

g - vgl. Gottesdienstpraxis II/1(79),  Gütersloh 1979, S. 58 (Koeppen)

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 616

i - vgl. United Reformed Church (England und Wales),  Book of Service, Edingburgh 1980, S. 33  

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 245