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7. März 2010


Okuli  (nach Ps 25,15) (3. Sonntag in der Passion) (violett) - Nachfolge 

Wer seine Hand an die Pflug legt und sieht zurück, der ist nich geschickt für das Reich Gottes. (Luk 9,62)



Predigttext (Epistel):  Epheser 5,1-8(a) (II) Kinder des Lichtes

Schriftlesung (Evangelium): Lukas 9, 57-62 (I) Ungeteilte Nachfolge

(Prophetie:  1. Könige 19,1-8(9-13a) (VI) Stärkung für Elias )



Begrüßung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Aus der Unruhe unseres Lebens kommen wir zu Gott. Wir danken ihm, dass es Orte und Stunden gibt, in denen Leib und Seele zur Ruhe kommen und gestärkt werden durch die Zuwendung Gottes in Wort (und Sakrament). Gott lasse uns aufatmen in seinem Frieden und neue Kraft schöpfen für unseren Auftrag im Alltag. (a)


oder Eröffnung (mit Bußcharakter)

Gottes Friede sei mit uns allen. Amen. 

An diesem Sonntag „Okuli“ werden wir ganz besonders zur Nachfolge gerufen. Doch zeigt sich nicht oft, wie fraglich unser Glaube sein kann: Wie lieblos er wird, wenn wir ihn als ein Gesetz verstehen, nach dem andere genau so leben sollen, wie wir selbst. Wie friedlos er ist, wenn wir nicht in allem damit ernst machen, dass wir von Gott auch da angenommen sind, wo wir selbst uns nicht annehmen können. Wie folgenlos er bleibt, wenn wir uns mit unseren Bedenken gegen Ungewohntes selbst im Wege stehen. Gott erbarme sich unser in unserer Selbstbezogenheit, unseren Zweifeln, unserer Ängstlichkeit und schenke uns Weitherzigkeit, Vertrauen in seine Gnade und den Geist des Mutes, zuversichtlich zu handeln. (b) 

(Lied: O Herr, nimm unsre Schuld (EG 235)


Votum und Psalm

Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Ps 34,16.18

oder

Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werden. Joh 3,1

Psalm 25 -  Nach dir, Herr, verlanget mich (EG 713)

oder  Psalm 34 - Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718)


Tagesgebet

Lasst uns in der Stille beten, dass Gott uns helfe, ihm treu zu sein: - Stille - 

Gott, unsere Zuversicht. Nach deiner Weisung sehnen wir uns immer neu und halten Ausschau nach deinem Weg. Lass uns geduldig werden, wo wir hören sollen. Lass uns mutig sein, wenn wir zu reden haben. Lass uns beharrlich bleiben, wenn es zu handeln gilt. Stehe uns bei durch deinen Sohn Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)

oder

Gott, du Quelle des Lichts, manchmal kommst du uns ganz nahe und öffnest uns die Augen, dass wir hindurchsehen durch alles Ungeklärte und zu glauben wagen, aller Unsicherheit zum Trotz. Lass uns dein Licht wahrnehmen, dass uns leuchtet in Christus und alle Nacht vertreibt, weil er unser Licht ist in Ewigkeit. (d)


Bekenntnis 

Apostolisches Glaubensbekenntnis:  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG Wü 686)

oder

Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Hebr 12,2 Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Philipper-Hymnus: Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)


Fürbitten

Ewiger, unser Gott, du Schöpfer der Welt. Du gibst allem Geschaffenen das Leben. Wir hoffen auf dich. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Du hast uns gerufen durch Jesus Christus, deinen Sohn, aus der Finsternis zum Licht geführt, zur Erkenntnis deiner Herrlichkeit. Du allein bist der Höchste, der in der Höhe ist, der Heilige, der im Heiligtum thront. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich, sei unser Helfer und nimm dich unser an: Die Bedrängten unter uns errette, der Bedrückten erbarme dich, die Gefallenen richte auf, den Bittenden erscheine zur Hilfe, die Kranken heile, die Irrenden bringe zurecht. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Speise die Hungrigen, löse die Gefangenen, hilf den Schwachen auf, tröste die Kleinmütigen, sie nahe den Trauernden, gib den Entschlafenen Ruhe bei dir. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Lass alle Welt erkennen, dass du allein Gott bist und Jesus Christus dein Sohn und wir dein Volk und deine Kinder. Du allein hast die Macht, dies und noch überschwänglich mehr an uns zu tun. Dich preisen wir durch Jesus Christus, der für uns eintritt, durch den du dich herrlich und groß erweist, jetzt und immerdar und in Ewigkeit. (e)


Sendungswort

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. Lk 9,62

*

Eingeständnis und Zusage

Wir hören den Ruf Christi auf seinen Weg, zur Nachfolge, zur Selbstverleugnung, zum Tragen des Kreuzes. Doch wie schnell weckt dieser Anspruch bei uns Abwehr und Verlustangst. Wie stark sind wir von Selbsterhaltung bestimmt. Wie wenig können wir uns und unser Leben Christus überlassen. Bekennen wir, was uns noch nicht frei sein lässt, und bitten Gott um seine Gnade: (f)

=

Christus spricht: Ich bin nicht allein, der Vater ist bei mir. Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. Joh 16,33


Kyrie-Litanei

Wir hören den Ruf zur Nachfolge, wenn Jesus sagt: „Ihr seid meine Zeuginnen und Zeugen.“ / Menschen sollen der frohen Botschaft glaubwürdig begegnen. / Die Welt soll Versöhnung und Frieden erfahren. - / Ob wir Christen uns dem stellen werden? / Ob wir - als einzelne, als Gemeinde - dazu bereit sind?/ Wir brauchen Zuversicht und Entschlossenheit,  Gelassenheit und Hoffnung. (Wir rufen:)

Kyrie

Wir werden herausgefordert zur Umkehr, wenn Jesus sagt: „Seht nicht zurück.“ / Wir können Vergangenes lassen und immer wieder aufbrechen. / Wir sollen der Zukunft Christi Vertrauen schenken. - / Ob dieser Ruf uns aufrichtet aus dem, was uns hält und bedrückt? / Ob unsere Kraft reicht, dafür zu arbeiten? / Wir brauchen Ausdauer, Mut, Befreiung und Freude. (Wir rufen:)

Kyrie

Wir vernehmen einen Auftrag für unser Leben, wenn Jesus sagt: „Ich will ein Feuer anzünden.“/ Gerechtigkeit und Wahrheit  sollen sich ausbreiten. / Der Friede Gottes will alles verwandeln. - / Wir spüren: Es wird nicht ohne Kampf bleiben. / Wo sind die Wege, die wir gehen können. / Was sind die Mittel, die die Liebe zur Geltung bringen? - / Wir brauchen Einsicht und Phantasie, Verstehen und einen weiten Blick. (Wir rufen:) (g)

Kyrie 


Bereitung

Wenn wir zum Tisch des Herrn treten, wissen wir: In uns ist viel Schwachheit und Elend; wir neigen zu Kleinglauben und Unglauben; wir dienen Gott nicht so in Liebe, wie wir sollten; wir haben mit unserem Eigensinn täglich zu kämpfen. Dennoch, weil Christus uns sein Evangelium ins Herz gegeben hat und er uns ruft, ihm nachzufolgen, darum dürfen wir gewiss sein, dass unsere Sünde und Unvollkommenheit ihn nicht hindert, uns als seine Gäste zu empfangen. Er selbst würdigt uns, an seinem geistlichen Mahl teilzuhaben. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du hast uns Menschen errettet aus Verderben und Tod /

+ durch die Hingabe deines Sohnes, Jesus Christus.

Er hat den Weg der Liebe im Gehorsam erwählt. /

Er ist ihn trotz Anfechtung bis ans Ende gegangen. /

+ Du aber hast ihn bewahrt und in dein Leben errettet.

Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum singen wir von deiner Größe und Barmherzigkeit

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, dass wir willkommen sind bei Jesu Mahl der Gnade. Er hat uns deine Vergebung zugesagt. Ihn dürfen wir empfangen, der mit seiner Hingabe das Heil für die Welt erworben hat.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

So bitten wir dich, Gott, um deinen Geist. Richte unsere Herzen ganz auf Jesus Christus. Tröste und erfreue uns durch seine Gegenwart. Gib allen, die zu seinem Tische kommen, die Gemeinschaft mit Christus und verbinde uns untereinander als Glieder seines Leibes. Herr, wir preisen deinen Namen. (k)


Dankgebet

Gott. Durch die Gemeinschaft des Leibes und Blutes deines Sohnes, die wir gefeiert haben, stärke uns, dass wir in der Kraft dieser Speise vorankommen auf dem Weg des Heils. Gib, dass Müdes erstarken, Krankes gesunden, Verhärtetes aufbrechen und Schwaches neue Frucht bringen kann. Das bitten wir durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 182, 23

b - vgl. J. Buchna, Dich rufen wir an, Gütersloh 1982, S. 120

c - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe zum Kirchenjahr, Frankfurt/M. 1982, S.106

d - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 301

e - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 598

f - R.B.

g - vgl. Ch.Zippert, Gottesdienstbuch, Gütersloh 1990, S.164

i - R.B.

k  vgl. Württembergisches Kirchenbuch, Bd. II. Abendmahl, Stuttgart 1977, S. 94

l - vgl. A.Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete... , Stuttgart 1980, S. 51