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3. Januar 2010


2. Sonntag nach dem Christfest (weiß)  - Der Gottessohn

Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh 1,14b    


Predigttext (Epistel): 1. Johannes  5,(6-8)9-13 (II) Gottes Zeugnis vom Sohn 

Schriftlesung (Evangelium):   Lukas 2,41-52 (I) Der zwölfjährige Jesus im Tempel          

(Alttestamentliche Lesung: Jesaja 61,1-3.10.11 (IV) - Gute Botschaft den Elenden)


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.

„Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“, (Joh 1,14) so lautet der Spruch über diesem Sonntag und der kommenden, der ersten Woche im neuen Jahr. Das ist eine Wiederholung der Weihnachtsbotschaft und es ist gut, dass uns dies am Anfang eines neuen Jahres nochmals gesagt wird: Wie immer es werden wird, auch für dieses Jahr gilt: Anno Domini - wir leben im Jahr des Herrn. Seine Herrlichkeit leuchtet auch in das Kommende hinein. (a)


Votum und Psalm

Ich will anbeten vor deinem heiligen Tempel und deinen Namen preisen für deine Güte und Treue; denn du hast deinen Namen und dein Wort herrlich gemacht über alles. (Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.) Ps 138,2.3

Psalm  84  - Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth (EG 734)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott, der durch Christus unser aller Vater ist: - Stille - 

Du bist hineingekommen in unsere Welt, hast Wohnung unter uns genommen, Gott, in deinem Sohn und überall, wo Menschen leben, willst du mit deiner Gnade gegenwärtig sein. Darauf vertrauen wir. So wecke in uns Weisheit und Kraft, dass wir einander helfen und daran bauen können, dass deine Stadt auf Erden wächst, das begonnene Reich deines Sohnes Jesus Christus, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und wirkt, jetzt und in Ewigkeit. (b)

Bekenntnis 

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung. (1.Tim 2,4-6) Loben wir Gott für seine Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EG Wü 764)

oder:

Bekenntnislied: Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67,1-3) 


Fürbitten

Allem gehst du voraus, Gott. In Jesus bist du uns begegnet und bist uns nahe geblieben in seinem Geist. So hilf uns, mit ihm deinen Spuren zu folgen, dein Licht zu hüten und unsere Wege zu gehen hin in dein Reich. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Sei du die Hoffnung aller, die auf der Suche sind. Wir bitten für alle, deren Freude erloschen ist; für die beunruhigten Völker in Afghanistan, im Iran und im Irak, in Israel und Palästina., ...; für die Menschen, nach denen niemand mehr fragt; für die Hungrigen, die Kranken und alle, die ein böses Ende erwarten. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für die Menschen,  deren Leben zerstört ist durch Mangel an Liebe, durch Gewalt oder durch Gleichgültigkeit. Lass sie Freunde finden,  die zu ihnen stehen und ihnen helfen, mit neuer Kraft ihr Leben aufzubauen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für jene, die zu entscheiden haben aus der Fülle der ihnen zugefallenen Macht: in den Staaten dieser Erde, in den wirtschaftlichen Zentren, in den Einrichtungen von Wissenschaft und Forschung, in den Medien und Verbänden. Wir bitten, dass du ihren Weg erhellst. Wir rufen dich an: 

R: Kyrie eleison.

Gott, segne die Glaubenden, behüte die Liebenden, und bewahre in uns allen die Hoffnung,  dass du alles zum Guten wenden kannst. Wecke in uns die Kraft deiner Gemeinde, auf das Licht zu weisen, das von dir kommt. Du willst, dass es hell sei in dieser Welt, um uns und in uns. Darauf warten wir. Darum bitten wir und rufen dich an: (c)

R: Kyrie eleison.


Schlussgesang: Gott Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)


Sendungswort

Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene (Sohn), der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt. Joh 1,18

*


Eingeständnis und Zusage

Wir suchen nach Gewissheit. Wir brauchen Zuspruch und Halt. Denn Dunkel, Versagen und Enttäuschung säumen unseren Weg. Dass wir neu zu leben lernen, dass wir befreit werden von Zweifel und Schuld, dass wir zu vertrauen wagen auf Gott - das erbitten wir von seiner Gnade: (d)

=

Gott, der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Joh 3,35.36


Kyrie-Litanei

Ob wir die Kraft haben, unsere Tage und Jahre zu bestehen? Ob wir den Halt haben, uns nicht zu verlieren in dem, was wir erleben und erleiden? Ob wir die Größe haben, nicht mutlos zu werden angesichts von demütigenden Erfahrungen? Ob wir den Stand haben, nicht preiszugeben, was uns wichtig ist um Jesu willen? (Wir rufen:)

Kyrie

Wir möchten glauben im Vertrauen, dass Gott unser Leben bewahrt. Wir möchten hoffen im Vertrauen,  dass Gott uns führt zu seinem Ziel. Wir möchten lieben im Vertrauen,  dass Gott durch uns wirken will. (Wir rufen:)

Kyrie

Gott gebe uns die Gelassenheit,  Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern können. Gott gebe uns den Mut, Dinge zu ändern, die wir ändern können. Gott gebe uns die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Wir rufen:) (e)

Kyrie


Bereitung

Jesus Christus, Sohn der Maria, Mensch von Fleisch und Blut - und Gott, eingeborener Sohn des Vaters; Licht von ewigem Licht, das uns leuchtet; Friede vom ewigen Frieden, der uns bewahrt; Liebe von ewiger Liebe, die sich an uns verschenkt. Auf ihn möchten wir sehen, damit wir wahres Leben finden, eins mit ihm, eins mit den Menschen, eins mit uns selbst. Das schenke uns Gott, der Vater, durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn, in der Kraft des Heiligen Geistes. (f)


Präfation

Ja, es ist gut, dich, ewiger, verborgener Gott, anzurufen /

+ dich jenseits aller Namen und Begriffe; 

dich, den wir hinter allem Leben erahnen /

dich, den Jesus seinen Vater nannte /

+  auch als unsern Gott und Vater zu preisen.

Erstaunt von dem, was du zu unserer Erlösung getan hast /

+  möchten wir dir unsere Dankbarkeit singen.

So wagen wir mit allen, die auf der Suche sind nach dir, /

mit allen, die deine Güte ganz erfahren haben, /

einzustimmen in den Lobpreis deiner guten Mächten /

+  und mit allen, die dich bezeugen, zu bekennen: (g)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet 

Gelobt seist du, Gott des Himmels und der Erde. Du hast dich über deine Geschöpfe erbarmt und Jesus Christus gesandt zu unserer Erlösung. Wir bitten dich, barmherziger Gott: Sende deinen Heiligen Geist, damit wir mit diesem Brot und diesem Kelch Anteil bekommen an dem Leben, das in Jesus Christus erschienen ist.

Einsetzungsworte

Wir danken dir, Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, für alles, was du durch ihn zu unserem Heil getan hast. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (h)


Dankgebet

Deine Gnade, Gott, hat Christus, dein Sohn, bezeugt. Er ist in unsere irdische Armut gekommen, dies Leben mit uns zu teilen. Mach uns seiner Gegenwart gewiss und gib, dass wir einander mit Weisheit helfen, alle Tage getrost und freudig zu leben um seiner Liebe willen, der unsern Bruder und Herr ist. (i)


Quellen und Vorlagen

a - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 25

b - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 171

c - M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 29

d - vgl. H: Nitschke (Hg) Gottesdienst ‘77, S. 23 (C.Marcus)

e - nach einem Gebet, Friedrich Christoph Oetinger zugeschrieben, stammt aber wohl von Reinhold Niebuhr  

f - vgl.  Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 269 

g - R.B.

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 639

i - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Hamburg 1979, S. 207, Nr. 305