19. September 2004
15. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Irdische Güter
Predigttext: 1. Petrus 5,5c-11 (II) - Alle eure Sorge werft auf ihn
Schriftlesung (Evangelium): Matthäus 6,25-34 (I) - Sorget nicht
Alttestamentliche Lesung: 1. Mose 2,4b-9.15 (V) - Der Mensch im Garten Eden
Eröffnung
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht loslässt das Werk seiner Hände. Amen.
So feiern wir diesen Tag im Vertrauen auf die göttliche Kraft, die hinter aller Schöpfung steht, im Vertrauen auf die göttliche Liebe, die in Jesus Christus unser Bruder geworden ist, im Vertrauen auf den göttlichen Geist, der uns zur Gemeinschaft verbindet und beruft. Gott, die Quelle des Lebens, reinige uns von allem, was uns anhaftet an Versagen und Enttäuschung und erneuere uns zu Freude, Gelassenheit und Zuversicht, dass wir dem Rat des Apostels folgen können: „Alle euere Sorge werft auf Gott, denn er sorgt für euch.“(a)
Votum und Psalm
Preise Jerusalem, den Herrn, lobe Zion deinen Gott. Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder in deiner Mitte. Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit bestem Weizen.Ps 147,12-14
Psalm 4 - Erhöre mich, wenn ich rufe (EG 703)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott und vertrauen ihm unser Leben an: - Stille -
Gott, du Treue auf ewig. Dein Sohn hat uns verkündet und vorgelebt, dass wir nicht sorgen müssen um unser Leben, sondern auf dich schauen und dir vertrauen dürfen. Gib, dass wir dir all unser Sorgen übergeben und uns ganz auf dein Sorgen zu verlassen wagen. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)
oder
Gott, unser Vater, wir sind es gewohnt, für uns selbst zu sorgen. Ja, wir machen uns viele Sorgen um uns selbst, um unsere Gesundheit, um unsere Kinder, um unser Auskommen. Lass uns über unserem Sorgen dich und dein Reich nicht aus dem Blick verlieren. Steck uns an mit der Sorglosigkeit Jesu und lass Vertrauen wachsen in dich und in deine Sorge für uns Menschen. (c)
Bekenntnis / Lobpreis
Christus spricht: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.(Lk 12,32) Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bekennenwir:
Seligpreisungen - Selig sind die geistliche Armen (EGWü 760)
Fürbitten
Gnädiger, gerechter Gott, all unsere Sorgen legen wir in deine Hand, damit wir sie loslassen können. Wir sehnen uns nach deinem Frieden, für uns selbst und für alle Menschen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich: Sei mit deinem Geist der Hoffnung dort, wo Menschen aufgeben wollen und nicht mehr auf Veränderung hoffen. Nimm der Mutlosigkeit die Macht und mache uns stark, neue Wege zu suchen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich: Sei mit deinem Geist des Frieden dort, wo Menschen sich hassen und verachten. Zerbrich den Kreislauf der Gewalt und lass die Menschen den Weg deines Sohnes finden, der zur Versöhnung führt und zur Achtung der Würde jedes Menschen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir btten dich: Sei mit deinem Geist des Vertrauens wirksam in unserem Leben. Lass ganz in deinen Händen aufgehoben sein. Mache dein Wort unter uns lebendig, damit wir uns sammeln als die Gemeinde, die deiner Stimme folgt. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bringen in der Stille vor dich die Not, die uns besonders bewegt; Menschen, denen wir verbunden sind; alles, was uns anvertraut worden ist:
- Stille -
Für das alles rufen wir dich an:
R: Kyrie eleison. (d)
Sendungswort
Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat, er hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und euere Herzen mit Freude erfüllt. Apg 14,17
*
Eingeständnis und Zusage
Wer sind wir, dass wir nicht untergehen in den Bedrängnissen dieser Welt? - Wer sind wir, dass Gott nie nachlässt uns mit seiner Zuwendung zu umfangen? - Er ist da für uns; zu ihm können wir kommen, so wie wir sind. Vor ihm können wir ehrlich von unserem Versagen und unserer Not sprechen. Vertrauen wir uns Gott an und bitten um seine Gnade: (e)
=
Die Güte des Herrn ist‘s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Klgl 3,22.23
Kyrie-Litanei
Gott, Schöpfer der Welt: Du hast uns den Reichtum der Erde anvertraut; aber wir haben sie gierig ausgeplündert; du hast uns Werkzeuge in die Hand gegeben; aber wir haben sie ängstlich zu Waffen gemacht; du hast uns deine Weisung zugesprochen, aber wir haben sie selbstherrlich in den Wind geschlagen. Wir rufen dich an:
Kyrie
Christus Jesus, Sohn Gottes und Bruder aller Menschen: Du hast uns ein neues Leben vorgelebt; aber wir sind stur beim alten geblieben; du hast das Brot mit uns geteilt, aber wir haben es nicht weitergeben; du bist zu allen Menschen gegangen; aber uns erschien das als zu großzügig. Wir rufen dich an:
Kyrie
Heiliger Geist, tröstend wie eine Mutter: Du öffnest verkrampfte Hände, wo wir nicht abgeben mögen. Du befreist das beschwerte Herz, wo wir uns sorgen. Du hältst den wankenden Glauben, wo wir uns versagen. Du stiftest Frieden, wo wir uns fürchten. Wir rufen dich an: (f)
Kyrie
Bereitung
Geladen an den Tisch Jesu beten wir mit dem Psalm:
Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen. Ps 145,15.16
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Denn Freude und Leid, die wir Menschen tragen, sind dir nicht gleichgültig, Gott, /
unser Leben und Glück sind deiner Sorge wert, /
+ dein Heil gilt uns ganz mit Seele und Leib.
Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /
Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /
Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende:(g)
Heilig, heilig, heilig ...
Abendmahlsgebet
Wir preisen dich, Gott, und singen dir unser Lob. Du hast nicht der Sünde und dem Tod überlassen, was du in Güte geschaffen hast. Durch Christus, dein Wort, ruft du uns alle zum Leben. Er ist gekommen, hat unser Leben auf Erden geteilt, unsere Schuld auf sich genommen und Frieden gemacht zwischen dir und den Menschen.
Einsetzungsworte
Darum danken wir dir, Gott, für das Leben und das Leiden deines Sohnes, für sein Opfer am Kreuz. Wir preisen seine Auferstehung, den Sieg über Unheil und Tod. Schenke uns den Heiligen Geist und erneure durch ihn unser Leben. Durch ihn segne diese Gaben, dass wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Verbinde alle, die teilhaben an Christi Leib und Blut, in der Einheit des Glaubens, in der Gemeinschaft der Liebe, in der Hoffnung auf dein Reich durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (h)
Dankgebet
Wunderbarer, gütiger Gott, du sättigst alles Leben mit deinen Gaben und hast uns in diesem Mahl die Freude deiner Gemeinschaft geschenkt. Hilf uns, dein Maß zu erkennen und lass uns mit den Gütern dieser Welt so umgehen, dass wir das ewige Heil nicht verlieren, sondern Zeugen deiner Barmherzigkeit werden durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (i)
Quellen und Vorlagen
a - neu (R.B. nach verschiedenen Quellen)
b - vgl. Neue Texte für den Gottesdienst, Heft 1, Hannover 1978, S. 22
c - vgl. Württemb. Gottesdienstbuch, 2004, S. 200, Nr. 11
d - vgl. Württemb. Gottesdienstbuch, 2004, S. 323, Nr. 21
e - vgl. H. Nitschke (Hg), Gottesdienst ‘76, Gütersloh, 1976, S. 19 (C. Marcus)
f - vgl. A.u.W. Armbrüster, Wir bringen die Welt ins Gespräch ..., Düsseldorf, 1996, S. 106
g - neu (R.B.)
h - vgl. Die Feier der Eucharistie (Alt-Katholiken), München, 1995, S. 190
i- vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 672