19. November 2008 (b)
- als Gottesdienst mit Abendmahl -
Buß- und Bettag(violett) - Ruf zur Umkehr
Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34
Predigttext (Evangelium): Lukas 13,1-9 (I) Der Feigenbaum
Schriftlesung (Epistel): Römer 2,1-11 (II) Der Maßstab des göttlichen Gerichts
(Prophetie: Jesaja 1,10-17 (VI) Wahrer und falscher Gottesdienst )
Vorspiel
Eröffnung (Begrüßung)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Durch die Taufe gehören wir zu Christus. Er hat uns aus der Macht der Sünde befreit und erfüllt uns mit seinem Geist. Sein Werk ist uns anvertraut, und wir dürfen in seinem Namen weiterbauen am Reich Gottes. Aber es gibt vieles, was uns bedrückt. Wir spüren unsere Grenzen. Manchmal sind wir zu schwach oder zu feige, das Gute zu tun. Manchmal gelingt es uns nicht, dem Bösen zu widerstehen oder wir wollen gar nicht dagegen angehen. Wir fügen einander Schmerz und Unrecht zu. - Wir brauchen deshalb nicht mutlos zu werden. Wir können umkehren von den verkehrten Wegen und Gott um Vergebung und einen Neuanfang bitten. Das meint Buße. „Umkehren in die offenen Arme Gottes.“ (a)
Lied zum Eingang
Kyrie-Litanei
Wir erfahren - oft bestürzend - wie unser Leben hineinverwoben ist in den Lauf der Welt. Wir sehen Missstände, verkehrte Entwicklungen, Zwänge, die unausweichlich scheinen. Wir fühlen uns ohnmächtig, oft überfordert. So vieles bedrängt uns. Christus aber lädt uns ein zu sich und verspricht Befreiung. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen:
Kyrie
Wir spüren Bedrohung und Gefahren um uns her. Wir treffen auf Feindschaft an vielen Stellen. Und selbst haben wir unsere Vorbehalte gegen das Fremde. Unsere Sorge dreht sich häufig nur um das Eigene. So oft bestimmt Furcht unser Verhalten. Christus aber will Zuversicht wecken und verkündet Versöhnung. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen:
Kyrie
Wir suchen Frieden und wollen keine Gewalt - doch wieviel menschliche Kraft dient der Vernichtung. Wir streben nach Gerechtigkeit auf dieser Erde - doch wieviel tragen wir zu ungerechten Verhältnissen bei. Wir hoffen, daß die Schöpfung bewahrt bleibt - doch wie gedankenlos und bequem verhalten wir uns oft. Christus aber ermutigt zur Umkehr und verheißt seinen Frieden. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen: (b)
Kyrie
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der uns neu beginnen lässt: - Stille -
Noch gewährst du uns die Zeit der Gnade und zeigst dich als barmherzig, Gott. Du willst nicht den Tod des Sünders, sondern dass wir umkehren und wieder zum Leben finden. Zieh uns ganz zu dir, dass wir uns nicht in unserem alten Elend verhärten, sondern mit Gedanken, Worten und Werken dir dienen, dem Vater des Erbarmens, heute und Tag um Tag bis in Ewigkeit. (c)
oder
Gott, himmlischer Vater. Du hast keine Freude an der strafenden Gerechtigkeit. Du hast Mitleid mit den Schuldigen und willst heilen. Darum wagen wir es, zu dir zu kommen, zerschlagen und verirrt wie wir sind, und bitten dich: Heile unser Gewissen. Schenk uns die Kraft, deinem Willen zu folgen, Schaden zurechtzubringen und das Versagen anderer zu verzeihen durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (d)
Schriftlesung - Antwortlied - Text und Predigt - Besinnung (Zwischenspiel)
Eingeständnis und Vergebungsbitte
Vor Gott bekennen wir, dass wir auf vielfache Weise schuldig geworden sind, nicht nur in bösen Taten, sondern auch aus innerer Haltung heraus, durch Unglauben, Zweifel und Kleinmut, durch Ungeduld, Überheblichkeit, Habsucht und Gier, durch Geiz, Neid, Missgunst und Hass. (In der Stille bringen wir vor Gott, was jede und jeden von uns besonders beschwert: - Stille - )
Unsere Schuld erkennt Gott viel besser als wir es selbst erkennen können. Reumütig bitten wir um Vergebung und Gnade, (e)
Gemeinde: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.
oder: Schaffe in mir, Gott, ein reines Herze (EG 230)
oder eine andere Form der Vergebungsbitte
Zusage
Christus spricht: So wie man sich freut, wenn man wiedergefunden hat, was verloren war, so - sage ich euch - wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut. (Luk 15,7) Seid gewiss: Der allmächtige Gott hat sich über uns erbarmt und durch seinen Sohn Jesus Christus vergibt uns alle unsere Sünde. Darum verkündige ich - berufen zum Dienst in der christlichen Kirche - euch die Gnade Gottes und die Vergebung aller eurer Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. (f)
Gemeinde: Amen
Die Vergebungszusage kann durch Handauflegung oder Friedengruß (siehe Entwurf a) bekräftigt werden.
Bereitung - Lied: Du hast zu deinem Abendmahl (EG 224, 1-3)
Dialog - Präfation - Sanctus
Der Herr sei mit euch.
G: Und mit deinem Geiste.
Erhebet eure Herzen.
G: Wir erheben sie zum Herrn.
Lasst uns danken dem Herrn, unserem Gott.
G: Das ist würdig und recht.
In Wahrheit ist es würdig und recht ,/
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dass wir dir, ewiger Gott, und deiner Güte danken.
Wir preisen dich, dass du Schuld vergibst, weil wir darum bitten /
und Zukunft schenkst, damit wir auf dich hoffen /
+ und Mut machst, wenn wir verzagen.
Darum loben wir dich in deiner großen Barmherzigkeit. /
Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Zeiten. /
+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (g)
Heilig, heilig, heilig
Abendmahlsgebet
Dir, Gott, danken wir: Du hast uns um diesen Tisch versammelt und uns damit das Zeichen der Hoffnung gegeben inmitten aller Dunkelheit dieser Welt.
Einsetzungsworte
Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:
G: Deinen Tod, o Herr...
So halten wir hier das Gedächtnis unserer Erlösung. So steht auch unser Leben im Zeichen der Hoffnung. So können wir jetzt das Fest der Befreiung feiern. So bitten wir dich, Ewiger, um deinen Geist, um Erfüllung deiner Verheißungen an uns, um Vollendung allen Lebens in deinem Reich. So preisen wir dich, du Gott des Himmels und der Erde, und sprechen zu dir mit den Worten Jesu: (h)
Vaterunser
Brotbrechen - Agnus Dei
Der Kelch, für den wir danken, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi. Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi. Denn ein Brot ist's. So sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben. nach 1.Kor 10, 16.17
Christe, du Lamm Gottes
Einladung - Austeilung
Dankgebet
Psalm 103, 1-4 (im Wechsel)
Wir danken dir, Gott, dass wir umkehren können aus aller Verlorenheit, weil wir willkommen sind am Tisch deiner Vergebung. Dass du uns gütig erwartest und die Last des Vergangenen von uns genommen. hast, davon lass unser Leben bestimmt sein und so deine neuschaffende Kraft wirksam werden in unserem Miteinander. (Gib, dass die Kirche deine Wahrheit glaubwürdig verkündigt. Gewähre Frieden für unser Land und die Gemeinschaft der Völker. Stärke die Achtung der Menschen voreinander. Alle, die hungern und Gewalt leiden, die verfolgt werden, die einsam sind, lass Hilfe und Begleitung erfahren. Stehe den Kranken bei, tröste die Trauernden, bewahre die Sterbenden in deiner Hand. Erbarme dich über uns alle.) Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. ()
Lied zum Ausgang - Abkündigungen
Schlussgesang: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)
(Sendungswort) - Segen - Nachspiel
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. Katechismus - nach Württemberg. Konfirmationagende 1978, S. 24
c - vgl. Beratungsstelle Frankfurt, Liturgieentwürfe f.d. Kirchenjahr 1982,
d - vgl. H.Nitschke, Gottesdienst 77, Gütersloh 1977, S. 63
e - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004 S. 345, Nr. 5
f - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004 S. 354, Nr. 4
g - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 621
h - vgl. G. Kugler, Feierabendmahl, Gütersloh 1981, S. 92