18. November 2009 (a)
- als Bußfeier -
Buß- und Bettag (violett) - Ruf zur Umkehr
Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34
Predigttext (Evangelium): Lukas 13,1-9 (I) Der Feigenbaum
Schriftlesung (Epistel): Römer 2,1-11 (II) Der Maßstab des göttlichen Gerichts
(Prophetie: Jesaja 1,10-17 (VI) Wahrer und falscher Gottesdienst )
Vorspiel
Eröffnung (Begrüßung)
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.
Wenn wir aufmerksam den Lauf der Welt verfolgen, merken wir bald, in wievielen Bedrängnissen die Menschheit lebt, wieviele Spannungen uns beunruhigen, wieviel Ungerechtigkeit drückt, wie der Geist der Vergeltung, der Gewalt und Rücksichtslosigkeit sich breit macht. Was müsste sich ändern? Was könnte uns helfen? Kann nur die Angst unsere Lehrmeisterin sein? Nur Not zur Besinnung führen? Nur eine Gefahr uns zum Umdenken bringen? Nur drohende Vernichtung Einhalt gebieten? Schlagen wir den Ruf zur Buße, den wir an vielen Stellen der Bibel finden, leichtfertig in den Wind? Gott führe uns durch seinen Geist zur Umkehr auf den Weg des Guten, solange es Zeit ist. (a)
Lied zum Eingang
Eingangswort und Psalm
Suchet den HERRN solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Jes 55,6.7
Psalm 51 - Gott sei mir gnädig nach deiner Güte (EG 727)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der uns mit seiner Barmherzigkeit erwartet: - Stille -
Gott, himmlischer Vater. Du hast keine Freude an der strafenden Gerechtigkeit. Du hast Mitleid mit den Schuldigen (wie mit Kranken) und willst heilen. Darum wagen wir es, zu dir zu kommen, zerschlagen und verirrt wie wir sind, und bitten dich: Heile unser Gewissen. Schenk uns die Kraft, deinem Willen zu folgen, Schaden zurechtzubringen und das Versagen anderer zu verzeihen durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)
oder
Wer sind wir, wo stehen wir, was ist uns gelungen, worin haben wir versagt? - Auf solche Fragen suchen wir Antwort. Wir werden sie nicht finden ohne dich, Gott, nicht ohne dein richtendes und rettendes Wort. Darum bitten wir dich: Komm und sprich zu uns. Hilf uns die Wahrheit erkennen und annehmen, die Wahrheit unserer Schuld und die Wahrheit deiner Vergebung. Sei uns gnädig um Jesu Christi willen. (c)
Schriftlesung - Antwortlied - Text und Predigt - Besinnung (Zwischenspiel )
Gebote
Hört die Gebote - Gottes Weisungen für unser Leben:
Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst nicht andere Götter haben neben mir.
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
(Du sollst dir kein Gottesbild machen und sie nicht anbeten.)
Du sollst den Feiertag heiligen.
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Du sollst nicht töten.
Du sollst nicht ehebrechen.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden.
Du sollst nicht begehren was deines Nächten ist. (d)
Sündenbekenntnis
Lasst uns bekennen, dass wir vor Gott und vor unseren Mitmenschen schuldig geworden sind und ihn anrufen um seine Gnade.
Barmherziger Gott wir bitten dich:
G: Herr, vergib uns.
Weil wir den Menschen mehr gehorcht haben als dir, sind wir schuldig geworden. Wir bitten dich:
G: Herr, vergib uns.
Weil wir ängstlich waren und deinen Verheißungen nicht vertraut haben, sind wir schuldig geworden. Wir bitten dich:
G: Herr, vergib uns.
Weil wir vor allem uns selbst gedacht und unsere Nächsten übersehen haben, sind wir schuldig geworden. Wir bitten dich:
G: Herr, vergib uns.
Weil wir mehr auf unsere eigene Kraft vertraut haben als auf deine Macht, sind wir schuldig geworden. Wir bitten dich:
G: Herr, vergib uns.
Weil wir mehr von unseren Forderungen an andere erwartet haben als vom Gebet zu dir, sind wir schuldig geworden. Wir bitten dich:
G: Herr, vergib uns. (e)
Vergib uns unsere Schuld und lass uns in der Freiheit leben, zu der Christus befreit. Im Vertrauen darauf, dass er für uns eintritt, bitten wir mit seinen Worten:
Vaterunser
Zuspruch
Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher beim dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. (1.Joh 2,1.2) - Wir dürfen gewiss sein: Der allmächtige Gott hat sich unser erbarmt und vergibt uns unsere Schuld um Jesu Christi willen. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt, muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. (f)
Der Zuspruch kann mit Handauflegung (am Altar) und folgendem Segenswunsch bekräftigt werden:
Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre eueren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. (Treu ist er, der euch ruft, er wirds auch tun.) 1.Thess 5,23(24)
Friedensgruß
Es kann auch - zusätzlich zur Handaufllegung oder stattdessen - in der Gemeinde der Friedensgruß getauscht und wie folgt eingeleitet werden:
Erkennt euch im Herrn (von neuem) als Brüder und Schwestern. Niemand sei gegen die anderen, niemand in in sich verschlossen. Vergebt, wie euch vergeben ist, nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (vgl. Kol 3,13, Röm 15,7)
Lied zum Ausgang - Abkündigungen
Schlussgesang: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)
Sendungswort
Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Spr 14,34
Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein (und der Ertrag der Gerechtigkeit wird ewige Stille und Sicherheit sein). Jes 32,17
Segen - Nachspiel
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart, 1994, S. 142
b - vgl. H. Nitschke (Hg) Gottesdienst ‘77, Gütersloh 1977, S. 63 (v. Mehring)
c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 166 Nr. 95
d - nach württemb. Katechismus, kann durch eine andere Fassung ersetzt werden
e - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 197
f - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 353, Nr. 2