Text als RTF-Dokument herunterladen

1. November 2009


21. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Die geistliche Waffenrüstung

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)    


Nach landeskirchlicher Regelung kann an diesem Sonntag auch das Gedenken der Reformation bzw. das Gedenken aller Heiligen begangen werden.


Predigttext (Evangelium): Matthäus 5,38-48 (I) Gewaltlosigkeit und Feindesliebe

Schriftlesung (Epistel): Epheser 6,10-17 (I) Die Waffen des Geistes

(Thora: 3. Mose 19,1-3.13-18 (W/M) Du sollst deinen Nächsten lieben ) 



Eröffnung

Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit aller Freude und Frieden im Glauben durch die Kraft des Heiligen Geistes.  

Amen.

Danach sehnen wir uns, dass es Hilfe gibt, auch wenn vieles aussichtslos scheint, dass wir nicht allein dem Planen und Tun von Menschen ausgeliefert sind. - Danach sehnen wir uns, dass jemand dafür sorgt, dass das Böse nicht das Gute verschlingt für immer. - Danach sehnen wir uns und darum kommen wir zu Gott, auf den solch Sehnen sich gründet, auf Gott, der von sich gesagt hat, dass er für uns dasein wird. (a)


Votum und Psalm

Der Herr ist treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen. Der Herr richte eure Herzen aus auf die Liebe Gottes und auf die Geduld Christi. 2.Thess 3,3.5

Psalm 19 -  Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (EG 708)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der in Christus Versöhnung gestiftet hat: - Stille - 

Du bist ein Gott des Friedens und der Liebe. Und bist es so sehr, dass du deinen Sohn dahingegeben hast zur Versöhnung und zum Heil der Welt. Hilf uns - wir bitten dich - aus seiner Versöhnung zu leben, dass wir Frieden stiften unter den Menschen und lernen, selbst unseren Feinden in Liebe zu begegnen durch ihn Jesus Christus, unser aller Bruder und Herr. (b)

oder

Von dir, Gott, kommt unsere Hilfe, auf dich ist Verlass, auch wenn alles ins Wanken gerät. Sei du mit deinem Segen um uns. Schütze uns vor dem Bösen und mache uns stark zum Guten, dass wir dem Frieden dienen nach der Weise deines Sohnes Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinn in Christus Jesus. (nach Phil 4,7) Um seinetwillen vertrauen wir uns und unser Leben Gott an: 

Hymnus aus dem Römerbrief: Ist Gott für uns (EG Wü 762)

oder

Credolied: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184) 

ggf. nach der Melodie von „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“ (EG 193)

oder 

Glaubenszeugnis: Luthers Erklärung zum dritten Artikel (EG Wü S. 1487)


Fürbitten

Gott, in dem Frieden, den du gewährst, hilf uns, miteinander zu leben als deine Gemeinde  und führe uns mit deiner Botschaft in die Welt, die der Liebe bedarf. Öffne uns für deine Gaben und für unsere Aufgaben unter den Menschen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Gib uns wache Sinne. Schenke uns erkennende Augen und Ohren, die verstehen können. Mach unsere Hände zum Helfen bereit. Schärfe in uns Empfindsamkeit und Gespür für das, was Menschen gut tut. Gib uns ein aufrechtes Herz und einen klaren Geist. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Mach uns mutig, zur rechten Zeit das Rechte zu sagen und zu schweigen, wenn es nötig ist. Mach uns fähig, uns einzusetzen und zu handeln, wie es die Liebe erwartet. Mach uns geduldig zur Hoffnung bei allem, was uns entgegentritt. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Gib, dass dein Werk nicht verdorben wird durch unser Ungenügen. Lass sich deine Botschaft ausbreiten über die ganze Erde. Segne den Dienst der Kirche in der Vielfalt der Völker und Kulturen. Bestärke die Christen überall in ihrer Bereitschaft zur Liebe. Hilf bei unseren Versuchen, dich zu bezeugen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Wir bitten für alle, die leiden und Lasten zu tragen haben; für Behinderte, Kranke, Alte und Einsame; für Suchende und Umgetriebene, für Verängstigte und Verbitterte, für Verfolgte, Rechtlose und Gemiedene; für Sterbende und Trauernde. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.  (d)


Schlussstrophe: Lass mich dein sein und bleiben  (EG 157)


Sendungswort

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Röm 12,21

*

Eingeständnis  - Zusage

Wie oft sind wir schwach und verzagen und müssen mit Schrecken erkennen, dass unser Tun nur unzulänglich ist. Wie oft fühlen wir uns überfordert vom Leben und vom Glauben und die Welt um uns herum scheint immer bedrohlicher zu werden. Wie oft unterliegen wir im Kampf mit der Macht des Bösen. Gestehen wir es ein vor Gott - zusammen mit unserer Angst und Schuld - und bitten um seine erlösende Gnade: (e)

=

So spricht Gott, der Herr: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2.Kor 12,9


Kyrie-Litanei

Dass Gott uns befreit durch seine Güte, dass er uns löst aus unser Angst und Mut gibt, dass er unsere Augen öffnet für sein gutes Ziel mit den Menschen, dass er uns verständig macht für den Weg der Liebe - darum rufen wir und bitten:

Kyrie

Dass Gott bei uns Vertrauen schafft durch sein Wort, dass wir Klarheit finden, wo wir unsicher wurden, dass er uns Halt verleiht, wo wir zu schwanken begannen, dass er uns in Schutz nimmt, wo wir in Versuchung geraten - darum rufen wir und bitten:

Kyrie

Dass wir durch Gott die Kraft erfahren zum Kampf des Glaubens, dass Liebe all unser Versagen überwindet, dass Versöhnung all unsere Feindschaft beendet, dass Gerechtigkeit all unsere Not besiegt - darum rufen wir und bitten:(f)

Kyrie


Bereitung

Wir beugen uns vor dem Geheimnis Christi und seiner Nähe in diesem heiligen Mahl. Wir können es nicht ergründen. Doch, was wir begreifen, genügt, um ihn zu loben, solange unsere Tage währen. So bitten wir Christus: Er trete herzu und schenke uns seine Gemeinschaft. Er lasse uns zuteil werden, was er verheißen hat: Erbarmen und Rettung, Rat und Kraft. Ihm sei Lob und Ehre, jetzt und in Ewigkeit.(g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du hast uns nicht preisgegeben einer Welt, in der Hass und Gewalt regieren, /

+  sondern hast uns in deinem Sohn zur Versöhnung gebracht. 

Du rufst uns heraus, schon jetzt seiner Macht zu trauen. /

Du hast gesagt, womit du auf uns wartest: /

+  Gedanken des Frieden sind es und nicht des Streites.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, dass du uns ins Leben rufst und uns in deinen Händen bewahrst. Du gibst uns dein Wort und nimmst weg unsere Schuld. Dein Wille ist anschaulich geworden im Weg Jesu, der sich hingegeben hat für die Versöhnung der Welt:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesen Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr ...

Wir bitten dich, Gott: Sende deinen guten Geist in unsere Mitte, die Kraft von Liebe und Vertrauen. Segne uns diese Gaben als Brot des Lebens und Kelch des Heils. Stärke uns, dass wir leben können voll Mut und Zuversicht, frei für die Nächsten, ohne Angst und Drohgebärden, dass wir beieinander bleiben und bei dir, Gott, heute, morgen und alle Zeit bis du uns rufst in deine Ewigkeit. (i)


Dankgebet

Gütiger Gott. Du verbindest uns in diesem Mahl mit deiner ganzen Kirche. Wir bitten: Lass uns in solcher Gemeinschaft für dieses irdische Leben gestärkt werden und bewahre uns für das Leben der kommenden Welt. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir -  eins im Heiligen Geist - lebt und Leben schafft für Zeit und Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - Ergänzungsband zum Evangelischen Gottesdienstbuch, Berlin, S. 205, Nr. 65

b - R.B nach verschiedenen Vorlagen

c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 209, Nr. 21

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1988, S. 53

e - vgl. Gottesdienstpraxis II/3, Gütersloh, 1980, S. 95 (P. Neumann)

f - vgl. K. Nitschke, Zum Gottesdienstbeginn, Gütersloh, 1981, S. 127 (R. Leudesdorff)

g - vgl.Württembergisches Kirchenbuch - Teilband Abendmahl, Stuttgart 1977, S. 91 (M.Seitz)

h - R.B.

k- vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 202