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6. September 2009


13. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der barmherzige Samariter

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Mt 25,40


Entsprechend landeskirchlicher Regelung kann dieser Sonntag in diesem Jahr auch als Tag der Schöpfung (s. besondere Entwürfe) begangen werden.    


Predigttext (Evangelium):  Lukas 10,25-37 (I) Der barmherzige Samariter

Schriftlesung (Epistel):  1. Johannes 4,7-12 (II) Die Liebe ist von Gott 

(Prophetie: Amos 5,4-7.10-15 (W) Suchet das Gute)     



Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

In wie viele Gesichter schauen wir Tag für Tag, beim Einkaufen und am Arbeitsplatz, auf der Straße und an der Ecke, in der Zeitung und im Fernsehen? Wie viele Menschen sehen uns tagtäglich an, erwartungsvoll, fragend, suchend, Millionen Blicke - an uns gerichtet.

Christus spricht: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40) Der heutige Sonntag lädt uns ein, dem nachzudenken, was uns die anderen bedeuten, wer unsere Nächsten sind, auch fern von uns und doch ganz nah. Wir haben den Auftrag Christi: „Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern (und Schwestern), das habt ihr mir getan.“ (a)

 

Votum und Psalm

Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist. Denn er wird ewiglich bleiben; der Gerechte wird nimmermehr vergessen. Ps 112,1.5.6

Psalm 34  -  Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der die Welt durch seine Liebe erlöst: - Stille - 

Du, unser Gott, du siehst die Not der Menschen und sendest deinen Sohn als unsern Retter. Gestalte uns nach seinem Bild, dass Güte und Barmherzigkeit uns erfüllen und wir die Bedürftigen nicht übersehen. So bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. (b)


Bekenntnis

Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 760) 


oder

Seid unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht. (Phil 2,5) Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Christushymnus:  Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war  (EGWü 764)


Fürbitten

Gott, du Hort des Erbarmens. Betroffen erkennen wir, wie viel Liebe zurückgehalten, wie viel Sorgfalt nicht aufgewendet, wie viel Hilfe unterlassen wird. Behafte uns nicht in unserem Versagen. Führe uns mit deiner Zuwendung über alte Fehler hinaus. Wir rufen dich an:

R. Kyrie eleison.

Lass uns mit unserem Gebet und in unserem Verhalten hinfinden zu allen, die du liebst: zu den uns Befreundeten wie zu den uns Fremden, zu denen, die übersehen werden, zu den Fröhlichen und zu den Belasteten. Wir rufen:

R. Kyrie eleison.

Wende uns deinen Menschen zu: den Großen und Umworbenen wie den Kleinen und Ausgenutzten, den Jungen und Erwartungsvollen wie den Alten und Einsamen, denen, die fraglos ihre Tage nutzen können und denen. die von Sorge umstellt sind, denen die selbstverständlich im Leben stehen und denen, die dem Tod entgegensehen. Wir rufen:

R. Kyrie eleison.

Gott, du willst, dass uns allen geholfen werde. So öffne unser Herz für deine bewegende Liebe, schärfe unsern Blick für Not und Bedürftigkeit um uns her, stärke unsere  Hände, dass sie helfen und heiligen und segnen. Wir rufen: (c)

R. Kyrie eleison. 

Sendungswort

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von (diesen) meinen geringsten Brüdern (und Schwestern), das habt ihr mir getan. Mt 25,40b


*

Eingeständnis und Zusage

In seiner Liebe hat Gott uns gerufen und wartet auf uns. Wir aber haben uns oft taub gestellt und sind ihm ausgewichen. Es ist nicht gut, wie wir uns verhalten. Es ist nicht gut für die anderen, mit denen wir leben. Wir haben sie verletzt und haben Gott betrübt. Er helfe uns, neu anzufangen im Vertrauen auf ihn, dazu schenke er uns seine Gnade:  (d)

=

Jesus Christus, unser Heiland, hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. Tit 2,14


Kyrie-Litanei

Gott in seiner Güte war sich nicht zu schade, sich in Jesus Christus für uns zum Diener zu machen. Von seiner Fürsorge leben wir alle Tag um Tag. Er mache uns aufmerksam für die Not der Menschen und lasse uns das eigene Angewiesensein auf andere erkennen. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott vergebe uns, wenn wir seine Güte vergessen. Er nehme von uns alle Gedankenlosigkeit und Eigensucht, unsere Gleichgültigkeit gegenüber fremdem Leid, unsere Trägheit in der Liebe. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott bringe uns zurück auf den Weg seiner Liebe. Er schenke uns einen wachen Geist und ein empfindsames Gewissen, dass wir denen zur Wohltat werden, die auf Hilfe warten. Wir rufen ihn an: (e)

Kyrie 


Bereitung

Ein Brot ist es in diesem Mahl und ein Kelch, an dem wir alle teilhaben. Denn wie aus vielen Beeren gekeltert ein Wein und aus vielen Körnern gemahlen und gebacken ein Brot bereitet wird, so sollen wir alle, die im Glauben zu Christi Leib gehören, durch die Liebe, die er uns erweisen hat, auch einander lieben und alle ein Leib, Trank und Brot werden, nicht mit leeren Worten, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. Dazu stärke uns Gott in diesem Mahl.(f)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Sohn Jesus Christus ist in die Zeit gekommen, /

hat uns erlöst aus aller Verlorenheit dieser Welt /

+  und hat unser Leben freigemacht, 

frei zur Freude über deine Gaben, /

frei zur Liebe für die Nächsten, /

+ frei dir, Gott, zu singen.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lied deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (g)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nicht rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht rufst du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir, Gott, für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Lass deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, dass wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinen Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (h)


Dankgebet

Du Gott in Ewigkeit. Aus dem Reichtum deiner Liebe hast du deinen Sohn dahingegeben und uns mit ihm in diesem Sakrament beschenkt: Wir bitten dich, gib, dass wir unsere Brüder und Schwestern so lieben, wie er uns geliebt hat, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. (i)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a -  vgl. W.Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 83

b -  vgl. Gregorius/Schwarz, Die Feier der Evangelischen Messe, Göttingen 2009, S. 421

c -  vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 111

d - vgl Badische Agende I, Karlsruhe 1996, S. 50

e - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 142 (S. Bukowski)

f - vgl. Württemberg. Gottesdienstbuch, Ergänzungsband, Stuttgart 2005, S. 188, Nr. 21

g - R.B.

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 642

i - vgl. H.v. Schade, reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204