19. Juli 2009
6. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Leben aus der Taufe
So spricht der HERR, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein! Jes 43,1
Predigttext (Evangelium): Matthäus 28,16-20 (I) Der Missions- und Taufbefehl
Schriftlesung (Epistel): Römer 6,3-11 (II) Sterben und Leben mit Christus
(Prophetie: Jesaja 43,1-7 (V) Du bist mein! )
Eröffnung
Wir sind versammelt im Namen und zur Ehre Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
(a)
Votum und Psalm
Ich danke dir, HERR, mein Gott, von ganzem Herzen und ehre deinen Namen ewiglich. Denn deine Güte ist groß gegen mich, du hast mich errettet aus der Tiefe des Todes. Ps 86,12.13
Psalm 139 - Herr, du erforschest mich (EG 733)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der uns zu seinen Kindern angenommen hat: - Stille -
Ewiger, unser Gott. Du hast uns mit unserer Taufe dein Zeichen gegeben, dass wir zu neuem Leben im Volk deiner Erlösten berufen sind. Wir bitten dich: Lass uns auf unseren Wegen darauf vertrauen und selbst zu Zeichen dafür werden, dass deine Liebe den Hass überwindet, dein Friede größer ist als alle Gewalt und dein Leben den Tod entmächtigt hat in Christus Jesus, unserm Herrn. (b)
oder
Heiliger Gott, du hast uns geschaffen, du begegnest uns in Jesus Christus als unserem Retter, du erneuerst uns durch deinen Heiligen Geist. Wir vertrauen dir und bekennen: In dir ist alles Heil beschlossen. Dir dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, ein Gott, sei Lob und Ehre in Ewigkeit. (c)
Bekenntnis
Das Glaubensbekenntnis ist das gemeinsame Zeugnis der Christenheit bei der Heiligen Taufe. Wir nehmen von neuem zu Herzen, was wir in der Taufe empfangen haben: Gott, der uns geschaffen hat, will unser Vater sein. Christus, der uns erlöst hat, will unser Bruder sein. Der Heilige Geist, der uns verheißen ist, will uns den Weg des Lebens führen. asst uns den christlichen Glauben bekennen und sprechen: (d)
Apostolisches Glaubensbekenntnis : Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü 686)
oder Taufgedächtnis
(Wasser wird hörbar in die Taufschale gegossen.)
Wir gedenken über diesem Wasser unserer Taufe und danken Gott für die Gabe des Wassers, das er geschaffen hat und mit dem er seine Geschöpfe am Leben erhält. Durch das Wasser der Sintflut hat er die Sünde untergehen lassen und Noah mit allem, was in der Arche war, gerettet. Durch das Wasser des Roten Meeres hat Gott sein Volk aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt. Im Wasser des Jordan hat sich Christus taufen lassen und sich uns Sündern zur Seite gestellt. Durch das Wasser der Taufe ist unser Leben verbunden mit dem Geschick Jesu, mit seinem Tod und seiner Auferstehung. - So bitten wir Gott: Schenke deinen Heiligen Geist immer neu, dass bei uns (wie wir einst ins Wasser getaucht wurden, so auch) alles untergehe, was uns trennt von dir, und (wie wir einst aus der Taufe gehoben wurden, so) lass uns täglich herauskommen und auferstehen als ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor dir ewiglich lebe. Das gewähre uns durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (e)
Amen.
Bekennen wir im Gedenken an unsere eigene Taufe den Glauben, der uns mit allen Christen über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg verbindet:
Apostolische Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG Wü 686)
Fürbitten
Gott, Schöpfer unserer Welt, du hältst uns in deiner Hand. Du hast uns deine Gnade gezeigt und erlöst in Jesus Christus. Du verbindest uns über alle Unterschiede hinweg durch deinen Heiligen Geist. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Du hast uns in der Taufe bei unserem Namen gerufen, unsere Tage nehmen wir von dir, die glücklichen und die schweren Stunden. Wir müssen uns nicht fürchten. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wenn wir schuldig werden, lässt du uns nicht fallen, unser Lachen und unser Weinen segnest du. Dafür danken wir dir mit allen Getauften in deiner weltweiten Gemeinde. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir stehen vor dir, um für die Menschen einzutreten, die keine Worte mehr finden in ihrem Leiden, die das Leben sprachlos gemacht hat. Wir bitten dich für die Kraftlosen, die Müden und die Kranken, für die Fremden und Heimatlosen in unserer Stadt. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten heute besonders für ... Wir bringen vor dich, was uns vor allem bewegt an Sorgen und Hoffnungen. Wir nennen dir die Namen derer, mit denen wir besonders verbunden sind:
- Stille -
Für das alles rufen wir dich an:
R: Kyrie eleison.
Lass alle, die in Not sind, deine Hilfe erfahren durch Menschen, die du ihnen zur Seite stellst. Erfülle an ihnen und an uns deine Verheißungen durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (f)
*Schlussstrophe: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)
Sendungswort
Was Christus lebt, das lebt er Gott. So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus. Röm 6,1
*
Eingeständnis und Zusage
Gott gibt uns in der Taufe die Zusage neuen Lebens mitten in einer von Selbstzerstörung bedrohten Welt. Wie selten aber leben wir aus dieser Zusage. Wie häufig wollen wir gar nicht, dass Gott unser Leben bewegt. Wie leicht vergessen wir, dass wir zu ihm gehören. Gott überwinde unsere Untreue und Undankbarkeit und schenke uns neu seine Gnade:(g)
oder
An diesem Tag gedenken besonders unserer Taufe: das Zeichen der Rettung aus dem Verderben von Sünde und Tod, das Zeichen des neuen Lebens in Christus, das Zeichen der Zugehörigkeit zu Gottes Volk. Weil wir aber immer wieder erfahren, dass wir diesem Leben, zu dem wir berufen sind, nicht entsprechen, nehmen wir Zuflucht zu der Verheißung, die uns in der Taufe gegeben ist und hoffen auf Gottes Gnade: (h)
=
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1. Petr 1,3.4
Kyrie-Litanei
In unserer Taufe haben wir Anteil bekommen am Tod und Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi. Doch wir erkennen, dass wir nicht nach dem Bild des neuen Menschen gelebt haben und uns zu wenig um die Verwirklichung von Gottes Willen bemühen. Darum rufen wir:
Kyrie
In unserer Taufe sind wir hineingenommen in den weltweiten Leib Christi, damit wir der ganze Welt seine heilende und versöhnende Liebe bezeugen. Doch wir erkennen, dass wir zu träge sind, die Trennungen zwischen den Kirchen zu überwinden und die Gemeinschaft, die uns geschenkt ist, sichtbar werden zu lassen. Darum rufen wir:
Kyrie
Gott überwinde durch seinen Geist unser Versagen und unsere Trägheit. Er öffne uns Herzen und Sinne für sein lebenschaffendes Wort, dass wir erneuert und bekräftigt werden im Bund der Taufe und dankbar leben aus der Zusage von Gottes Gnade. Darum rufen wir: (i)
Kyrie
Bereitung
Mit Brot und Wein bringen wir in Freude und Dankbarkeit Gott zurück, was er uns zuvor gegeben hat: unser Selbst, unsere Zeit, unser Eigentum, die Zeichen seiner gütigen Liebe. In ihnen nehme Gott uns an, um dessetwillen, der sich für uns dahingegeben hat: Jesus Christus, unser Bruder und Herr. (k)
Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Denn du hast auch uns gerufen, Kinder deines Volkes zu sein, /
+ und deinen Namen sollen wir tragen:
Vater, Sohn und Heiliger Geist, /
+ ewige Liebe, die uns segnet und rettet und vollendet.
Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /
Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /
Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (l)
Heilig, heilig, heilig ..
Abendmahlsgebet
Gott, heilig und in deinem Ruhm ohne Grenzen: Sende herab den lebenspendenden Geist, dass uns dieses Brot und dieser Wein zu Brot des Lebens und Kelch des Heils werden, wie Christus es verheißen hat:
Einsetzungsworte
Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:
G: Deinen Tod, o Herr...
Darum feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung. Wir gedenken deines Sohnes, der - gekreuzigt - sein Leben für uns und alle Menschen hingab und - auferstanden - für uns eintritt in deiner Gegenwart. Gedenke seiner Hingabe und lass allen Menschen zugute kommen, was er vollbracht hat. Erfülle uns mit dem Heiligen Geist, wenn wir Christi Leib und Blut empfangen - zur Vergebung der Sünde und als Unterpfand ewigen Lebens - dass wir ein Leib und ein Geist werden in Christus, ein lebendiges Opfer zum Lob deiner Herrlichkeit. Gedenke deiner weltweiten Kirche mit allen, denen du besondere Gaben des Dienstes verliehen hast. Offenbare ihre Einheit. Wache über ihren Glauben. Erhalte sie in Frieden. (Gedenke unserer Brüder und Schwestern, die im Frieden Christi heimgegangen sind.) Geleite uns alle zum ewigen Freudenmahl in deinen Reich mit allen deinen Heiligen. Und wenn die ganze Schöpfung von Sünde und Tod befreit ist, lass uns mit allem, was da ist, dich preisen durch unsern Herrn Jesus Christus. (m)
Dankgebet
Ewiger Gott. Du hast uns in der Taufe eine neue Geburt geschenkt und erneuerst unser Leben immer wieder mit deinem Wort und im Mahl deines Sohnes. Bewahre uns in seinem Frieden und stärke uns den Glauben, der die Welt überwindet, damit wir - von Freude und Mut erfüllt - das tun, wozu du uns sendest. So bitten wir im Vertrauen auf ihn, Jesus Christus, unsern Bruder auf Erden, der von den Toten auferweckt bei dir lebt in alle Ewigkeit (n)
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 494 (stark verändert - R.B.)
b - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt 1982, S. 206
c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 158, Nr. 75
d - vgl. Württembergisches Kirchenbuch - Die Heilige Taufe, 1989, S. 110 (Sinflutgebet)
e - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Ergänzungsband, Stuttgart 2005, S. 384
f - vgl. Brinkel/Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 101
g - vgl. Fellechner/Miethe, Praxishilfe Gottesdienstliturgie Bd. 2, S. 85
h - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 324., Nr. 23
i - R.B.
k - R.B.
l - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 656-658 (sog. Lima-Liturgie)