Text als RTF-Dokument herunterladen

1. Juni 2009


Pfingstmontag (rot)  - Die Gaben des Geistes

Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sndern durch meinen Geist, spricht der HERR Zebaoth. Sach 4,6


Predigttext (Evangelium):  Matthäus 16,13-19 (I) Petrusbekenntnis

Schriftlesung (Epistel):  Apostelgeschichte 2,14.22-23.32.33.36-39 (VI) Pfingstpredigt des Petrus

(Thora:  4. Mose 11,11.12.14-17.24.25 (V - PfiSo) Begabung der Siebzig mit dem Heiligen Geist)


Eröffnung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 

G: Amen.

Pfingsten - pentekoste - der 50ste Tag - schon mit seinem Namen weist Pfingsten zurück auf Ostern. Wo immer die Bibel davon erzählt, dass Menschen an Christus, den Auferstandenen glauben, da gerät etwas in Bewegung: Angst schwindet, Männer und Frauen lernen eine erstaunliche Freiheit kennen, Gemeinschaft entsteht neu, man hat Mut zu  ersten Schritten, Grenzen werden überwunden, Leid kann miteinander bestanden werden, Hoffnungslose bekommen neue Hoffnung, Stumme können reden, Traurige können lachen, Schwache werden stark, Verzweifelte sehen das rettende Ufer, menschliche Geschichten sind voller Leben, der Tod verliert seine Macht, überall atmet es Auferstehung.(a)


Lied zum Eingang


Psalm (gesungen)*

Leitvers: Bei dir ist die Quelle des Lebens...

Psalm 36: Herr deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EG Wü 780.3)


oder

Votum und Psalm 

Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr herrlich. Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und kommst daher auf den Fittichen des Windes, der du machst Winde zu deinen Boten und Feuerflammen zu deinen Dienern. Ps 104,1.3.4

oder

(Gelobt sei, der da kommt im Namen des HERRN. Wir segnen euch, die ihr vom Hause des HERRN seid.) Der HERR ist Gott, der uns erleuchtet. Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars. Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Ps 118,26.27.29

Psalm 100:  Jauchzet dem Herrn, alle Welt (EG 740)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott und bitten um die Gaben des Geistes: - Stille - 

Ewiger Gott, öffne unser Herz für deinen heiligen Geist, erleuchte uns und mache uns eins. Komm, die Erde zu verwandeln und die Menschen zu erneuern durch die Kraft deiner Liebe und eine Sprache, in der dich alle Völker verstehen, durch deinen Sohn, Jesus Christus, an diesem festlichen Tag und in unserem ganzen Leben.(b)

oder

Wer sich auf dich verlässt, kann neu beginnen, Gott. Wer dich erwartet, kriegt neue Kraft. Befreie uns von der Geistlosigkeit unseres alten Lebens. Mach aller Zerrissenheit ein Ende, damit wir Menschen werden, die - erfüllt von dir und bei dir daheim - glaubwürdig deinen Frieden bezeugen und von deinen Wundern reden können. So bitten wir im Vertrauen auf die Verheißung deines Sohnes Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn. (c)    

Schriftlesung - Antwortlied - Text und Predigt - Besinnung (Zwischenspiel/Stille)


Te Deum*: Herr Gott dich loben wir (EG 191)


oder Seligpreisungen*: Selig sind, die da geistlich arm sind (EG 307)


oder Bekenntnis 

Weil wir den Geist des Glaubens haben, wie geschrieben steht: „Ich glaube, darum rede ich“, so glauben wir auch, darum reden wir auch (davon), damit die überschwängliche Gnade Gottes durch die Danksagung vieler noch reicher werde zur Ehre Gottes. Röm 4, 13.15   Bezeugen wir unser Vertrauen auf Gott und bekennen:

Nicänisches Glaubensbekenntnis  -  Wir glauben an den einen Gott (EGWü 687)

oder Bekenntnislied:  Wir glauben all an einen Gott (EG 183,1-3)


Schlussgebet*

Herr Jesus Christus, du hast den Heiligen Geist verheißen. Sende von deinem Vater her diesen Geist, dass er uns tröstet und stärkt, dein Wort aufzunehmen und danach zu handeln. Sende den Geist der Hoffnung, der Mut macht gegen alle Resignation. Sende den Geist der Erkenntnis, der Wege findet, damit wir nicht vergebens suchen. Sende den Geist des Friedens auch den Mächtigen bei allen Völkern der Erde, damit sie verstehen, was die Menschen in Wahrheit brauchen. Ohne dich, Christus, und deinen Geist vermögen wir wenig. In dir aber ist die Kraft Gottes, des Vaters, dem Dank und Ehre sei jetzt und alle Zeit. (d)


oder Fürbitten

Komm, Heiliger Geist, und zeige uns eine neue Sprache, die Fremde willkommen heißt, die neidlos loben kann, die nicht verletzt und doch Kritik nicht unterschlägt, die bei der Wahrheit bleibt. Komm, Heiliger Geist:

R: „Komm, göttliches Licht, erleuchte die Erde, erfüll unsre Herzen, nimm Wohnung in uns.“ (EGWü 575)

Komm, Heiliger Geist, und zeige uns eine mutige Sprache, die denen ihre Stimme leiht, die keine Stimme haben, auch denen, die zu müde geworden sind, um noch etwas zu fordern, auch denen, die zu ängstlich sind, um zu widersprechen. Komm, Heiliger Geist:

R: „Komm, göttliches Licht, erleuchte die Erde, erfüll unsre Herzen, nimm Wohnung in uns.“(EGWü 575)

Komm, Heiliger Geist, und zeige uns eine dankbare Sprache, die in ihr Lob aufnimmt, was wir leicht übersehen oder vergessen, die Erfahrungen von Zuwendung, Hilfe und Beistand, die Wunder Liebe und die Schönheiten des Lebens, auch der Natur, der Vögel und Fische, der Berge und Täler, des Himmels und der Erde. Komm, Heiliger Geist:

R: „Komm, göttliches Licht, erleuchte die Erde, erfüll unsre Herzen, nimm Wohnung in uns.“(EGWü 575)

Komm, Heiliger Geist, und zeige uns eine einfühlsame Sprache, die Menschen zum Glauben locken kann, eine wärmende Sprache, die unsere Häuser und Kirche, die unsere Stadt bewohnbar macht. Komm, Heiliger Geist: (e)

R: „Komm, göttliches Licht, erleuchte die Erde, erfüll unsre Herzen, nimm Wohnung in uns.“(EGWü 575)


Sendungswort

Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Apg 2,42

*

Eingeständnis und Zusage

Gott hat uns sein Wort gegeben, wir aber trauen ihm nur wenig zu. Er hat uns seinen Geist gesandt, wir aber sind müde und träge geworden. Er hat uns seinen Frieden gewährt; wir aber geraten so leicht in Unruhe. Er hat uns seine Nähe für alle Zukunft verheißen; wir aber blicken voll Sorgen in die Gegenwart. Bekennen wir unsere Not und Schuld und bitten miteinander Gott um seine Gnade:  (f)

=

Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug den Unvermögenden. Jes 40,28


Kyrie-Litanei

Gott, du Atem der Freude: Sieh an unsere Kirchen und Gemeinden. Sie tragen alle Zeichen unserer Schwächen, unseres Ungehorsams und unseres Versagens. Darum bitten wir um deinen Geist der Gemeinschaft und rufen:

Kyrie

Gott, du Quelle des Friedens. Sieh an die Welt, in der wir leben. Wenig merkt man davon, dass es die von dir geschaffene Welt ist. Krieg, Hunger und Hass sind oft bestimmend. Darum bitten wir um deinen Geist der Liebe und rufen:

Kyrie

Gott, du Kraft des Trostes. Sieh an das Leben, das wir täglich führen. Wo spüren wir noch, dass es ein Leben ist, das du uns geschenkt hast. Darum bitten wir um deinen Geist der Erneuerung und rufen: (g)

Kyrie


Bereitung

Wir danken Gott, dem Geber aller guten Gaben, für alles, was uns anvertraut ist, und bekennen: Sein ist alles, was wir sind und haben. So bringen wir mit Dank auch Brot und Wein stellvertretend für alles, mit dem unser Leben gesegnet ist. Gott mache sie zu Zeichen des ewigen Heils, das wir in diesem Mahl empfangen. Er stärke uns den Glauben und erneuere unser Leben durch Christus, unsern Herrn. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Nicht nur am Anfang hast du die Welt erschaffen und ihr deinen Lebensatem gegeben, /

nicht allein zu Pfingsten nur hast du die Apostel mit Kraft erfüllt, /

+ auch heute sammelst du uns durch deinen Geist zu deinem neuen Volke.

Du berufst uns zu Zeugen deiner erbarmenden Liebe, /

verbindest uns zum Leib deines auferstandenen Sohnes, /

+ erbaust uns zum Tempel deines schöpferischen Geistes.

So singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /

So stehen wir in der Schar derer, die dein Geist erfüllt seit Anbeginn der Welt /

+ So stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir danken dir, Gott, um Jesu Christi willen, der sein Leben dahingegeben hat für das Leben der Welt.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr ...

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung, Gott, und bitten dich um deinen Geist. Halte uns beständig in der Lehre der Apostel. Verbinde uns immer neu im Brechen des Brotes am Tisch deines Sohnes. Stärke uns in der Gemeinschaft deines ganzen Volkes und nimm an unser Gebet für die Welt und unser dankendes Lob durch ihn, Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (k)


Dankgebet

Gott, aus der Verschiedenenheit unseres Lebens hast du uns zusammengerufen und hast uns mit dem einen Brot gespeist und durch den einen Kelch verbunden zur Gemeinschaft deines Sohnes. Um deiner Güte willen lass den Geist des Liebe und des Verstehens unser Miteinander erfüllen, dass wir auch ein Herz und eine Seele werden. Das bitten wir durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)


* Entsprechend der Anregung im Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch (S. 248) könnte dieser Gottesdienst als liturgisch-festlicher Predigtgottesdienst gestaltet werden. Ohne allzugroßen Aufwand lassen sich einige Stücke, die sonst eher gesprochen werden, einmal singen. Aus dem Kirchenchor ließe sich eine kleine Vorsängergruppe (3 oder 4 Mitglieder) bilden, während andere Chormitglieder verteilt mit der Gemeinde beim „liturgischen“ Gesang antworten. Da das Te Deum Bekenntnis und Fürbitte in einem ist, sollte danach nur ein Schlussgebet zum Vaterunser überleiten.


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl.  Gottesdienstpraxis A, Bd. III/2, Gütersloh 1981, S. 39

b - vgl. Niederländisches „Dienstboek een proeve“, Bd. I, Zoetermeer 1998, S. 390

c - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt 1982, S. 178

d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 258, Nr. 35

e  - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I , Stuttgart 2004, S. 259, Nr. 37

f - vgl. Gottesdienstpraxis A, Bd. I/2, Gütersloh 1979, S. 97

g - vgl. Brinkel/Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1984, S. 84

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 553

i  - vgl. Liturgie  III (Evangelische Kirchen in der Schweiz)

k -  R.B. nach Apg 3,42

l -  vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete..., Stuttgart 1980, S. 62