10. Mai 2009
Kantate * - 4. Sonntag nach Ostern (weiß) - Die singende Gemeinde
Singet dem HERRN ein neues Lied; denn er tut Wunder. Ps 98,1
(* Sonntagname nach Ps 98,1)
Predigttext (Evangelium): Matthäus 11,25-30 (I) Der Heilandsruf
Schriftlesung (Prophetie): Jesaja 12, 1-6 (V) Danklied der Erlösten
(Epistel: Offenbarung 15,2-4 (VI) Das Lied der Standhaften)
Eröffnung
Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja.
G: Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.
„Singet dem Herrn ein neues Lied; denn er tut Wunder.“ Eingeladen sind wir, zu singen vom Wunder der Auferstehung zum Leben in dieser Welt der vielfältige Tode. Miteinander feiern können wir, weil uns eine umfassende Geschwnisterschaft zugesagt ist in dieser Welt der Bedrohung menschlichen Lebens. Ein neues Lied sollen wir anstimmen, weil uns die Chance zur Vergebung geboten wird in dieser Welt voll Versagen, Sünde und Schuld. So sind wir versammelt in der Dankbarkeit gegen Gott, den Schöpfer jeden Lebens, in der Hoffnung auf Jesus den Christus, den Bruder aller Menschen, in der Zuversicht des Heiligen Geistes, des Stifters neuer Gemeinschaft über Grenzen hinweg. (a)
Votum und Psalm
Freut euch des HERRN, ihr Gerechten; die Frommen sollen ihn recht preisen. Dankt dem HERRN mit Harfen, lobsinget ihm zum Psalter von zehn Saiten: Singet ihm ein neues Lied; spielt schön auf den Saiten mit fröhlichem Schall. Ps 33,1-3
Psalm 98 - Singet dem Herrn ein neues Lied (EG 739)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der unser Klagen verwandelt in einen Reigen: - Stille -
Ewiger Gott. Durch das Kommen Jesu zu uns Menschen und mit seiner Auferweckung aus dem Tod hast du aller Welt Grund genug zum Lob gegeben. Doch weil noch immer das alte Lied des Jammers so leicht gesungen wird, darum mach uns im Glauben frei, dass wir mit unserem ganzen Leben dein Lob und deine Ehre verkünden können. So bitten wir durch Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (b)
oder
Schöpfer des Himmels und der Erde, dich preisen alle deine Werke. Du schufst für uns diesen neuen Tag: neu, um uns dir zuzuwenden; neu, um uns von deinem Evangelium verändern zu lassen; neu, um unsere Sorgen auf dich zu werfen, statt uns von ihnen beherrschen zu lassen. Wir danken dir für diesen neuen Tag und bitten: Erneuere uns mit deinem Wort durch Jesus Christus, unsern Herrn. (c)
Bekenntnis / Lobpreis
In Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und an dieser Fülle haben wir teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist. Kol 2,9.10
Lasst uns (im Hymnus) Zeugnis geben von solcher Hoffnung:
Hymnus aus dem Kolosserbrief - Christus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes (EG 765)
Fürbitten
Du, Gott, schenkst uns Grund zur Freude und zum Lobgesang. Dein Wort hat Kraft, das Leben neuzumachen. Wo wir gefangen sind im Elend dieser Welt, da sprichst du uns frei. Wo wir unterzugehen drohen in Angst, da willst du in uns Zuversicht wecken. Wo uns nur Trauer und Klage bleiben würden, da kannst du sie verwandeln wie in einen Reigen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Lass dein neues Leben, das du in der Auferweckung Jesu begonnen hast, auch in uns aufkeimen und wachsen und reifen und Frucht bringen. Erfülle uns mit deinem Geist. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vor dir denken wir an die Menschen, die voll im Leben stehen. Behüte sie, sich oder andere mit ihren Erwartungen zu überfordern. Gib ihnen Freude auch an kleinen Dingen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vor dir denken wir an die Kinder mit der Freude, die sie bereiten und den Sorgen, die sie machen: Gib, dass sie unbefangen fragen und offen zuhören. Lass sie lebendige Vorbilder des Glaubens und der Liebe entdecken. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vor dir denken wir an die Menschen, die traurig und betrübt sind, die von Angst und Sorgen geplagt werden, die keine Geborgenheit spüren. Gib, dass Menschen sich ihnen zuwenden, die sie zu Gelassenheit und Zuversicht führen können. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vor dir denken wir an deine Kirche in der ganzen Welt: Mache sie in allem, was sie redet, wie sie lebt und handelt, zur Zeugin deiner Frohen Botschaft. Wir danken dir an diesem Tag besondere für die Gaben, die wir einsetzen können zu deiner Ehre und zur Freude der Menschen. Segne den Dienst aller Kirchenmusiker und Chöre. Lass dir unser Singen und die Versuche, dich zu loben, gefallen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison. (d)
Sendungswort
Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. (Der HERR lässt sein Heil kund werden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.) Ps 98, 1a.2
*
Eingeständnis und Zusage
Wir müssen immer neu lernen, Gott all das anzuvertrauen, was uns Mühe macht: unsere Sorgen, unsere Trauer und Angst, unsere Verletzungen und unseren Schmerz, unsere eigene Schuld und unsere Fehler. Gott kennt, womit wir uns und anderen das Leben schwermachen. Gott befreie uns von alter Last und öffne uns für ein zuversichtliches Leben in seiner Gnade: (e)
=
So spricht der Gesalbte Gottes: Der HERR hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN. Jes 61,1.2
Kyrie-Litanei
Wir sind hier, um an Gott und seine Taten erinnert zu werden. Wir möchten uns tragen lassen über die Abgründe unserer Sorgen, möchten Halt finden im Strudel unserer trüben Gedanken, möchten davor bewahrt werden, im Selbstmitleid zu versinken. So rufen wir zu Gott:
Kyrie
Wir sind hier, weil wir davon gehört haben, dass Gott schon früher die tiefen Kerker der Trauer geöffnet hat, dass er die Meere der Angst geteilt und die Menschen in die Weite einer neuen Freiheit geführt hat. So rufen wir zu Gott:
Kyrie
Wir sind hier in der Hoffnung und mit der Bitte, dass Gott, was er früher getan hat, auch an uns tut, damit das Jubellied von einst auch zu unserem Jubellied wird. So rufen wir zu Gott:(f)
Kyrie
Bereitung
Brot und Wein bringen wir vor Gott: Zeichen unserer Dankbarkeit und Freude. Wir bitten: Lass dir unser Lob wohlgefallen und gib, dass wir in dieser österlichen Feier Anteil gewinnen an dem Leben, das allen Tod überwindet durch Christus, unsern Herrn. (g)
Präfation und Abendmahlsgebet
Der Herr sei mit euch
G: und mit deinem Geiste.
Erhebet eure Herzen.
G: Wir erheben sie zum Herrn.
Lasst uns danksagen und Gott preisen.
G: Das ist würdig und recht.
Die Himmel erzählen von deiner Herrlichkeit, Gott, /
und die Erde verkündigt deiner Hände Werk. /
+ Ein Tag sagt‘s dem andern und eine Nacht tut‘s kund der andern.
Du hast Israel aus dem Sklavenhaus befreit /
+ sein Schreien erhört, seine Klage verwandet. /
Du hast dein Volk wie eine Mutter getragen, /
gabst ihm Manna und Wasser in der Wüste /
+ und hast es in das verheißene Land hineingeführt.
Uns - inmitten aller Völker der Welt - hast du Jesus Christus gesandt, /
+ damit auch wir Befreiung erfahren. /
Dich loben wir und preisen dich mit deiner ganzen Schöpfung /
+ und stimmen ein in den Chor der Engel, die ohn Ende singen: (h)
Heilig, heilig, heilig
Gott, du bist die Quelle des Lebens und in deinem Licht sehen wir das Licht. Du bist unsere Zuversicht, du befreist uns und führst uns in die Weite; denn du hast Gefallen an uns. Gib uns Anteil an der Fülle des Lebens, wenn wir an diesem Tisch Brot und Kelch empfangen. Sende deinen Geist, wenn wir tun, was Jesus geboten hat:
Einsetzungsworte
Geheimnis des Glaubens:
G: Deinen Tod, o Herr...
So gedenken wir des Leidens und Sterbens Jesu Christi und preisen seine Auferstehung von den Toten. Wie wir das Brot des Lebens und den Kelch des Heils miteinander teilen und ein Leib sind in Christus, so bringe deine Menschen zusammen von den Enden der Erde, damit wir mit allen, die dir vertrauen, das Mahl der Freude feiern in deinem Reich. (Gieße deinen Geist aus, dass unter uns Söhne und Töchter weissagen, dass unsere Alten Träume haben und die Jungen Gesichte sehen.) Dein Reich komme! Durch Christus sei dir, Gott, Lob und Preis in Ewigkeit. (h)
Dankgebet
Wir danken dir, gütiger Gott, für deine ermutigende Nähe im Mahl deines Sohnes und bitten dich: Lass von seiner österlichen Freude unser Herz erfüllt und durch deinen Frieden unser Reden und Tun geformt werden, dass die Gestalt unsres ganzen Lebens dir dankt und im Lob dich verherrlicht durch Christus, unsern Herrn. (i)
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. Gottesdienstpraxis A, Bd. VI/2, Gütersloh 1990, S. 72
b - R.B.
c - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 187, Nr. 38
d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, 2004, S. 254, Nr. 32
e - vgl. Gottesdienstpraxis A, Bd. V/2, Gütersloh 1989, S. 59
f - vgl. S. Bukowski, Laß mich blühen unter deiner Liebe, Wuppertal 2001, S. 73
g - R.B.
h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 654