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18. Januar 2009


2. Sonntag nach Epiphanias (grün)  Der Freudenmeister

Das Gesetz ist durch Mose gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Joh 1,17



Predigttext (Evangelium):  Johannes 2,1-11 (I) Die Hochzeit zu Kana

Schriftlesung (Thora):  2.Mose 33,17-23 (III) - Moses Wunsch, Gott zu sehen

(Epistel: Römer 12,9-16 (II) Gottesdienst im Alltag der Welt)



Eröffnung (Begrüßung)

Alles, was wir tun und empfangen, alles, was wir hören und bitten, alles geschehe in Namen Gottes: Seine Gegenwart feiern wir, denn seine Wahrheit füllt unsere Worte. Sein Kommen in Jesus Christus loben wir, denn seine Liebe trägt unser Tun. Sein Wirken im Geist preisen wir, denn seine Weisheit stärkt unsere Sinne. (a).

Amen.


Votum und Psalm

Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern! Singet und spielet ihm, redet von allen seinen Wundern! Rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den HERRN  suchen. Ps 105,1-3

Psalm 36 -  Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist  (EG 719)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott in Vertrauen auf die Kraft Christi: - Stille - 

Gott der Güte, Vater von uns allen. Du beschenkst uns reicher als wir zu träumen wagen. Tue beiseite, was uns Sorge macht oder belastet. Fülle unsere leeren Hände mit deinen Gaben, mit deiner Freude richte unser Leben auf durch Jesus Christus, unsern Herrn, der mit dir - eins im Heiligen Geist - lebt in alle Ewigkeit. (b)

oder

Gott des Erbarmens, deine Liebe ist die Kraft, die verwandeln kann. So lass uns erfahren, dass du neue Freude wachsen lässt aus der Trauer, Frieden schaffst im Streit, Vergebung gewährst in der Schuld, Vertrauen eröffnest in der Hoffnungslosigkeit. Schenke uns die Zuversicht, dass unser Leben gelingt. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (c)


Lobpreis / Bekenntnis  

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung. 1.Tim 2,4-6

Loben wir Gott für seine Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EGWü 764)

oder Apostolisches Glaubensbekenntnis  -  Ich glaube an Gott, den Vater (EGWü 686)

oder Bekenntnislied:  Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67,1-4)


Fürbitten

Du bist nicht in deiner Fülle geblieben, Gott, sondern herausgetreten in die Zeit und hast Liebe gezeigt zu uns Menschen. Was können wir dir schon bieten als die Bedürftigkeit unseres Lebens. Aber du scheust dich nicht, uns deine Freundschaft zu gewähren. Du beschenkst uns in der Hingabe deines Sohnes. Dankbar rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Schenke deiner Kirche die Kraft, Zeugin deiner vorbehaltlosen Liebe und Werkzeug deines Friedens zu werden: Dass Güte erscheint, wo Hass herrschst; dass verziehen wird, wo Menschen sich beleidigen; dass Versöhnung geschieht, wo Streit ist; dass Hoffnung geweckt wird, wo Verzweiflung quält; dass ein Licht leuchtet, wo Finsternis um sich greift; dass Freude kommt, wo Kummer wohnt. Darum rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft, im Wirtschaftsleben, in der Erziehung und der Kultur: um Mut und Entschlossenheit, für das Leben einzustehen und Gerechtigkeit, jetzt und auf Zukunft, zu verwirklichen. Mach uns in allen Auseinandersetzungen der Macht deiner Liebe gewiss. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten besonders für alle, die sich nach Liebe sehnen: die es schwer haben mit sich und den anderen; alle, die allein bleiben in ihrer Einsamkeit und Verschlossenheit; für die Abgeschobenen, Gedemütigten, für die Müden und Überforderten. Gib ihnen Halt und Ruhe aus der Erfahrung deiner Liebe. Sende ihnen Menschen, die sich im Vertrauen auf dich herauswagen zu den Bedürftigen. Wir rufen: (d)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Römer 12,11-13a

*


Eingeständnis und Zusage

Uns gilt die Verheißung der Freude. Aber da ist so vieles, was sie bei uns einschränkt: Begegnungen, doch wie sie in Trägheit und Gewöhnung verflachen. Liebe, der das beständige Glück nicht gelingen will. Hoffnung, die im Alltäglichen untergeht. Und wir haben aus uns heraus nicht die Kraft, das zu überwinden. Bitten wir Gott, dass er uns befreit aus Begrenzung, Versagen und Schuld. Bitten wir um seine Gnade: (e)

=

Christus spricht: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er‘s euch geben. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei.

Joh 16,23b.24b


Kyrie-Litanei

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen aus einer Woche voller Unruhe und Hast, voller Ablenkungen und Langeweile, voller Ärger und Stumpfsinn und Frustation. Aber wir sind auch gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen mehr als das Alltägliche. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen, weil wir eingeladen sind. Nur haben wir unsere Vorbehalte und Fragen: Was soll eine Begegnung mit Gott schon bringen? Was trägt der Glaube wirklich zum Leben aus? Und doch sind wir gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen tieferes Verstehen und größere Hoffnung. - Wir rufen zu Gott:

Kyrie

Da sind wir - vor Gott - miteinander versammelt: gekommen mit all dem, was uns belastet, was uns beschwert und voneinander trennt: eigenes Versagen und viele Unzulänglichkeiten, Unverständnis füreinander, Ängste voreinander, Erfahrungen, die wir lieber vergessen möchten, Schuld und Enttäuschungen. So sind wir auch gekommen, weil wir spüren: Wir brauchen Befreiung, Vergebung, einen neuen Anfang. Wir rufen zu Gott: (f)

Kyrie


Bereitung

Wenn wir Brot und Wein zum Tisch Jesu bringen, müssen wir gestehen, wie fruchtlos und festlos wir oft sind. In der Gebrochenheit unseres Leben, mit den Bruchstücken unseres Daseins kommen wir und bitten um Heil. Gott verwandle in Frucht des Lebens, was wir sind und haben, wenn wir das Mahl feiern, wie es uns Jesus aufgetragen hat. (g)

Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Du bist der Ursprung von Leben und Fülle, /

+  sei gepriesen für alles, was du in der deiner Gnade uns schenkst.

Denn was wären wir ohne dein großes Herz /

+  und wie dunkel wäre unsere Erde ohne dein Erbarmen in Christus. 

Darum preisen wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

und mit der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt, /

+ stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet 

Über allem danken wir dir, Gott, für Christus und sein Kommen. Gerufen in die Zeit, gesandt, uns zu erleuchten, Abglanz und Gestalt deiner Freundlichkeit und Treue, Gott, unvergesslich unter uns Menschen, der alles vollbracht hat, unser Leben, unsern Tod, der uns dies Zeichen seiner Liebe gab:

Einsetzungsworte 

Sooft wir von diesen Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Zu Jesu Gedächtnis versammelt, bitten wir dich, Gott, sende aus deinen Geist und deine Kraft:

schöpferische Weisheit - Tiefe des Lebens - Gerechtigkeit und Licht - Quelle der Freude - Trost der Betrübten und Beistand in der Not - Hoffnung der Armen - Kraft der Müden -

... (spontane Erweiterungen)

Verwandle und erhelle unser Miteinander durch deine Kraft. Lass uns im Geist verbunden sein, wenn wir diese Gaben empfangen: das Brot des Lebens und den Kelch der Versöhnung. Stärke uns mit dem Mut zur Befreiung und führe uns mit allen, die von deiner Gnade gelebt haben seit Anbeginn der Welt zu deinem Reich durch Christus, unsern Bruder und Herrn auf immer und ewig. (i)


Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für Brot und Wein, für Begegnung untereinander und deine Nähe. An deinem Tisch ist Platz für alle, die kommen in ihrer Bedürftigkeit. Lass uns offen sein für die Menschen um uns her, dass auch jene, die nicht satt werden von Brot und denen der Wein das Herz nicht erfreut, Hilfe erfahren in dem, was wir mit unseren Gaben beitragen können zum Leben durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (k)

oder

Guter Gott. Wir danken dir für dein lebenspendendes Wort und die Tischgemeinschaft mit deinem Sohn. lass durch deine Gnade unser Leben verwandelt werden und führe uns - gestärkt durch diese Speise - zum Hochzeitsmahl des ewigen Lebens durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a -  vgl. Gottesdienstpraxis A, IV/1, Gütersloh 1999, S. 136 (V.S. Winkler)

b - vgl. Gottesdienst ‘78, S. 64 (v. Mehring)

c -  vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 177, Nr. 12 

e - R.B.

g - vgl. B.Enzer-Probst u. A.Felsenstein-Roßberg, Wenn Himmel und Erde sich berühren, Gütersloh 1993, S. 128

h - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete im Gottesdienst (Neue Fassung), Göttingen 1996, S. 58

i - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 144  

k - vgl. ... nicht mehr Gäste und Fremdlinge ... Stuttgart 2003, S. 56 (Dangelmaier-Vincon)

l - vgl. Die Feier der Eucharistie (Alt-Katholiken), 3. Aufl., Bonn 2006, S. 34