24. Dezember 2008
Christvesper - Das Licht der Welt (weiß)
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit. Joh 1,14
Predigttext : Lukas 2, 1-14 (I) Die Geburt Christi
Schriftlesung(en): s.u.
Vorspiel
Eröffnung
Die vier Lichter am Adventskranz sind entzündet. Ebenso dürften die Lichter am Weihnachtsbaum entzündet sein.
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt (, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus). Amen.
Nun ist Heiliger Abend. Wir feiern die Geburt Jesu, das Kommen Christi zur Welt. Als Menschen aus den verschiedensten Lebenssituationen zusammengeführt, hören wir die Frohe Botschaft: Das Wort ward Fleisch - Gott wurde Mensch - und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh 1,14)
(S:) Noch einmal sind die vier Kerzen am Adventskranz entzündet: Glaube - Hoffnung - Liebe - Freude - das erfüllt sich in der Ankunft Christi. (Und mit dem erleuchteten Weihnachtsbaum verkünden wir:) Christus kommt als Licht in unser Dunkel. Seine Geburt als Mensch unter Menschen will uns im Glauben festigen und zur Hoffnung ermutigen und in der Liebe stärken und uns alle mit großer Freude erfüllen. (a)
Lied zum Eingang: Lobt Gott, ihr Christen alle gleich (EG 27)
oder ein anderes Lied
Votum und Psalm
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, und er heißt Wunder-Rat, Gott -Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst. (Jes 9,1.5)
oder
Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes 60,1)
Psalm 96 - Singet dem Herrn ein neues Lied (EG 739)
oder Psalm 36 - Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EG 719)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, berührt vom Wunder dieses Festes: - Stille -
Gott, du Grund aller Freude, du hast durch die Geburt Jesu einen hellen Schein in unsere dunkle Welt gegeben. Hilf, dass dieses Licht auch uns erleuchtet. Lass es widerstrahlen in allem, was wir tun, dir zum Lob, an diesem Fest und alle Tage bis hin zu deiner Ewigkeit.(b)
oder
Ewiger, unser Gott. Du stiftest Frieden in friedloser Zeit. Du rufst uns aus aller Hast in deine Stille. Du führst uns aus Gedankenlosigkeit zum Dank und aus tausend Sorgen hin zu dem einen, was not ist: zu dem Kind in der Krippe, in dem deine Liebe uns Menschen erscheint. So nimm uns ganz in deine Freude hinein. Sei und bleibe du uns nahe in ihm, Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn (c)
oder
Ehre und Preis sei dir, Jesus Christus, Bruder und Herr. Du bist ein Menschenkind geworden, damit wir Gottes Kinder werden. Du bist arm geworden, damit wir durch deine Armut reich würden. Du hast Knechtsgestalt angenommen, damit wir zum Bilde Gottes erneuert würden. Zieh ein in unsere Herzen. Heile unser Leben, dass wir deine Liebe und Güte empfangen und sie weiterschenken. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (d)
1. Lesung: Jesaja 11,1-3(4)5-9 (ChF 2 V) Der Friede des Messias
Antwortlied: Es ist ein Ros entsprungen (EG 30, 1-3)
2. Lesung: Lukas 2,1-7 (I)
Antwortlied: Gelobet seist du Jesu Christ (EG 23, 1-4)
3. Lesung: Lukas 2,8-14 (I)
Antwortlied: Kommt und lasst uns Christus ehren (EG 39,1.3.5.7)
Ansprache
Lobpreis / Bekenntnis
Groß ist das Geheimnis des Glaubens: Er (, Gott,) ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. (1.Tim 4,16) Loben wir miteinander Gott, der sich so in Christus offenbart hat:
Magnificat - Meine Seele erhebt den Herrn (EG 761 oder EGWü 781.6)
oder
Apostolisches Bekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG 686)
Fürbitten
Ewiger Gott. Du bist zu finden im Kind in der Krippe. Wir danken dir für dieses Wunder der Weihnacht. In Jesus bist du uns Menschen gleich geworden und hast dies irdische Leben mit uns geteilt. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich, angerührt von der Botschaft der Engel: Bringe Frieden in den Unfrieden der Welt und mache uns zu Werkzeugen deines Friedens. Wir bitten für die Kirchen und Gemeinden in unserer Stadt, auch für die weltweite Christenheit (und besonders für die uns verbundenen Partnergemeinden und -kirchen in ...) Lass uns in der Gemeinschaft des Glaubens Zeugnis geben von deiner Zuwendung zu allen Menschen. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich an diesem Abend und im Glanz dieses Festes, für alle, die auf der Schattenseite des Leben stehen: für Hungernde und Gefangene, für die, die einsam und verzagt sind, für alle, die keine Arbeit haben, für alle, die mit einer Behinderung leben müssen und über längere Zeit krank sind. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich auch für alle, die wir lieben und denen wir in Freundschaft zugetan sind: Bewahre uns miteinander in deiner Treue. Wir bitten dich für alle, mit denen wir uns schwertun: Lass uns durch deinen Geist zueinander finden. Wir bitten dich für die Sterbenden und für die, die uns vorausgegangen sind auf dem Weg zu dir: Nimm sie auf in deinen Frieden und lass sie geborgen sein in deinem Licht. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vor dir nennen wir in der Stille die Namen von Menschen und Anliegen, die wir dir an diesem Abend besonders ans Herz legen möchten:
- Stille -
Für das alles rufen wir dich an:
R: Kyrie eleison.
Ewiger Gott. Durch die Geburt deines Sohn erstrahlt dein Licht in der Welt und es gibt keinen Ort und keinen Menschen, den dieses Licht nicht erreichen könnte. Das ist unsere Hoffnung. Das lässt uns glauben. Das soll unsere Liebe bestimmen. Darum bitten wir im Vertrauen auf Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder unter den Menschen, unsern Herrn für Zeit und Ewigkeit. (e)
Sendungswort
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Joh 1,14)
„Bethlehem“-Segen
Gott segne euch im Licht von Bethlehem, das aufgestrahlt ist mit der Geburt Jesu im Stall, und erfülle euere Herzen und Häuser mit seiner Freundlichkeit und Wärme.
Gott behüte euch im Licht von Bethlehem, dessen Klarheit die Hirten in der Nacht umgab, und stärke in euch das Vertrauen zur Botschaft der Engel, dass Freude euch und allem Volk geschieht.
Gott sei euch gnädig im Licht von Bethlehem, zu dem die Weisen unterwegs waren,
und leuchte euch mit allen, die auf der Suche sind, und lasse euch hinfinden zum Retter der Welt.
So erhebe Gott, der Herr, sein Angesicht über euch im Licht von Bethlehem und schenke jetzt und allezeit seinen Frieden + auf Erden. (f)
*
Eingeständnis und Zusage
Gerade zu diesem Fest möchten wir unsere Herzen weit öffnen, und dann sind wir doch wieder verschlossen und verzagt. Wir möchten unser Leben und die Welt gern ändern,
und doch fühlen wir uns zu schwach und klein. Unsere Weihnachtssehnsucht ist groß, aber da ist so vieles, was uns niederdrückt. Gott richte uns auf mit seiner Gnade: (g)
oder
Wir sind im Dunkel, aber Gottes Licht will uns leuchten. Wir stehen oft einsam da, aber Gott erwartet uns längst. Wir fühlen uns verloren, aber Gott will uns halten. Wir sehen uns in Schuld verstrickt, aber Gott kann uns befreien. Bitten wir um seine rettende Macht, bitten wir um das Kommen seiner Gnade: (h)
=
Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jes 60,1)
oder
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gesandt hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3, 16)
Kyrie-Litanei
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. - Darauf vertrauen wir und rufen:
Kyrie
Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage (der Befreiung vom Joch) Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. - Darauf vertrauen wir und rufen:
Kyrie
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er‘s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth. - Darauf vertrauen wir und rufen: (i)
Kyrie
In der Christvesper wird in der Regel kein Abendmahl gefeiert
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S.221
b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 133, Nr. 12
c - vgl. K. Bannach / G. Raff, Gemeinsam vor Gott, Gütersloh, 1974, S. 13
d - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 253
e - vgl. Lutherische Liturgische Konferenz in Bayern, Liturgische Entwürfe für das Kirchenjahr, Heft 1, Nürnberg 1999, S. 29 (Ch.Schmidt)
f - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 388 Nr. 8
g - vgl. Hessische Agende, Darmstadt 2001, S.
h - vgl. H. Nitschke (Hg), Weihnachten, Gütersloh, 1974, S. 19 (H.D. Knigge)
i - Jesaja 9,1-5