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19.  November 2003 


Buß- und Bettag(violett)  - Ruf zur Umkehr     


Predigttext: Lukas 13, (1-5)6-9 (I) - Der Feigenbaum            

Schriftlesung: Römer 2,1-11 (II) - Der Maßstab des göttlichen Gerichts


(I)  als Bußfeier

Vorspiel 


Eröffnung (Begrüßung)

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.

Wenn wir aufmerksam den Lauf der Welt verfolgen, merken wir bald, in wievielen Bedrängnissen die Menschheit lebt, wieviele Spannungen uns beunruhigen, wieviel Ungerechtigkeit drückt, wie der Geist der Vergeltung, der Gewalt und Rücksichtslosigkeit sich breit macht. Was könnte uns helfen? Kann nur die Angst unsere Lehrmeisterin sein? Nur Not zur Besinnung führen? Nur eine Gefahr uns zum Umdenken bringen? Nur ein drohender Tod Einhalt gebieten? Schlagen wir den Ruf zur Buße, den wir an vielen Stellen der Bibel finden, leichtfertig in den Wind? Gott führe uns durch seinen Geist zur Umkehr auf den Weg des Guten, solange es Zeit ist. (a) 


Lied zum Eingang


Eingangswort und Psalm

Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.Jes 55,6.7 

Psalm 51 -  Gott sei mir gnädig nach deiner Güte (EG 727) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns mit seiner Barmherzigkeit erwartet: - Stille - 

Gott, himmlischer Vater. Du hast keine Freude an der strafenden Gerechtigkeit. Du hast Mitleid mit den Schuldigen wie mit Kranken und willst heilen. Darum wagen wir es, zu dir zu kommen, zerschlagen und verirrt wie wir sind, und bitten dich: Heile unser Gewissen. Schenk uns die Kraft, deinem Willen zu folgen und das Versagen anderer zu verzeihen und zurechtzubringen durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Wer sind wir, wo stehen wir, was ist uns gelungen, worin haben wir versagt? - Auf solche Fragen suchen wir Antwort. Wir werden sie nicht finden ohne dich, Gott, nicht ohne dein richtendes und rettendes Wort. Darum bitten wir dich: Komm und sprich zu uns. Hilf uns die Wahrheit erkennen und annehmen, die Wahrheit unserer Schuld und die Wahrheit deiner Vergebung. Sei uns gnädig um Jesu Christi willen. (c)


Schriftlesung - Antwortlied - Text und Predigt - Zwischenspiel (Besinnung)


Aufruf

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, daß wer uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. (1.Joh 1,8.9) (So wenden wir uns zu Gott und bitten um sein Erbarmen:)


Bußgebet 

Du allein willst unser Gott sein, aber wie selten richten wir unser Leben an deinem Willen aus. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du bist uns nahe, auch ohne ein festes Bild, aber wie leicht zweifeln wir, wenn dein Weg nicht unseren Vorstellungen entspricht. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du hast uns deinen Namen offenbart, aber wie oft haben wir ihn gedankenlos verwendet oder für eigene Zwecke mißbraucht. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison..

Du läßt uns ausruhen von unsere Arbeit und deine Gegenwart feiern, aber wie selten berührt uns dein Wort. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison..

Du hast gewollt, daß wir geborgen aufwachsen, aber wie wenig haben wir gedankt für Hilfe, Geduld und Verständnis, die uns geschenkt werden. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du trittst ein für das Lebensrecht aller Geschöpfe, aber wie leichtfertig setzen wir deine Gabe aufs Spiel und gefährden sie durch Bequemlichkeit, aus Selbstsucht oder Haß. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du hast uns zur Gemeinschaft in Liebe und Treue einander anvertraut, aber wie oft sind wir nicht achtsam, wie leicht suchen wir unseren Vorteil und die eigene Befriedigung. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du gibst Sicherheit durch Eigentum und Ordnung, aber wie gern nutzen wir Rechte aus, wie bedenkenlos leben wir auf Kosten anderer, wie wenig kümmert uns fremde Not. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du willst, daß wir die Wahrheit gelten lassen; aber wir müssen uns fragen, wie ehrlich unser Wort ist, wie sorgsam unser Urteil, wie verläßlich unser Versprechen, wie ernstgemeint unsere Vergebung. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

Du rufst uns zu einem Miteinander ohne Neid und Mißgunst; aber wie wenig achten wir unsere eigenen Grenzen und gönnen anderen ihr Glück. Wir können nur rufen:

R: Kyrie eleison.

An deinen Geboten, Gott, erkennen wir, daß wir versagt haben. Wir leben nicht so, wie es der Liebe entspricht. Wir sind schuldig geworden vor dir und sind unseren Nächsten vieles schuldig geblieben. Gott, sei uns Sündern gnädig. Wir können nur rufen: (d)

R: Kyrie eleison.


Vaterunser


* Zusage

Es sollte eine Zusage der vergebenden Gnade Gottes folgen

Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher beim dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. (1.Joh 2,1.2) - Wir dürfen gewiß sein: Der allmächtige Gott hat sich unser erbarmt und vergibt uns unsere Schuld um Jesu Christi willen. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt, muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. (e)

Die Zusage kann mit Handauflegung (am Altar) und folgendem Segenswunsch bekräftigt werden:

Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und bewahre eueren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. (Treu ist er, der euch ruft, er wirds auch tun.) 1.Thess 5,23(24)


* Friedensgruß

Es kann  auch - zusätzlich zur Handaufllegung oder stattdessen - in der Gemeinde der Friedens-gruß getauscht und wie folgt eingeleitet werden:

Erkennt euch im Herrn (von neuem) als Brüder und Schwestern. Niemand sei gegen die anderen, niemand in in sich verschlossen. Vergebt, wie euch vergeben ist, nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (vgl. Kol 3,13, Röm 15,7) 


Lied zum Ausgang - Abkündigungen - Friedensbitte


Sendungswort

+ Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.Spr 14,34


Segen


Nachspiel


Quellen und Vorlagen

a - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart, 1994, S. 142

b - vgl. Gottesdienst ‘77, Gütersloh, 1977, S. 63 (v. Mehring)

c - vgl. Gottesdienstbuch I der württembergischen Kirche, Entwurf Juni 2003, S. 43,  Nr. 95

d - vgl. Gottesdienstbuch I der württembergischen Kirche, Entwurf Juni 2003, S. 93,  Nr. 50 

e - vgl. Gottesdienstbuch I der württembergischen Kirche, Entwurf Juni 2003, S. 134, Nr. 2



(II ) mit Abendmahl


Vorspiel


Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen. 

Am Ende eines Kirchenjahres prüfen wir unser Leben und fragen: Wer sind wir, wo stehen wir, was ist uns gelungen, worin haben wir versagt? Auf solche Fragen suchen wir Antwort. Wir werden sie nicht finden ohne Gott, nicht ohne sein richtendes und rettendes Wort. Darum bitten wir: Gott helfe uns die Wahrheit zu erkennen und sie anzunehmen: die Wahrheit unserer menschlichen Schuld und die Wahrheit seiner erbarmenden Vergebung. (a)


Lied zum Eingang


Kyrie-Litanei

Wir erfahren - oft bestürzend - wie unser Leben hineinverwoben ist in den Lauf der Welt. Wir sehen Missstände, verkehrte Entwicklungen, Zwänge, die unausweichlich scheinen. Wir fühlen uns ohnmächtig, oft überfordert. So vieles bedrängt uns. Christus aber lädt uns ein zu sich und verspricht Befreiung. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen:

Kyrie 

Wir spüren Bedrohung und Gefahren um uns her. Wir treffen auf Feindschaft an vielen Stellen. Und selbst haben wir unsere Vorbehalte gegen das Fremde. Unsere Sorge dreht sich häufig nur um das Eigene. So oft bestimmt Furcht unser Verhalten. Christus aber will Zuversicht wecken und verkündet Versöhnung. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen:

Kyrie

Wir suchen Frieden und wollen keine Gewalt - doch wieviel menschliche Kraft dient der Vernichtung. Wir streben nach Gerechtigkeit auf dieser Erde - doch wieviel tragen wir zu ungerechten Verhältnissen bei. Wir hoffen, daß die Schöpfung bewahrt bleibt - doch wie gedankenlos und bequem verhalten wir uns oft. Christus aber ermutigt zur Umkehr und verheißt seinen Frieden. Darauf möchten wir uns einlassen und rufen: (b)

Kyrie


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der uns neu beginnen läßt: - Stille -

Noch gewährst du uns die Zeit der Gnade und zeigst dich als barmherzig, Gott. Du willst nicht den Tod des Sünders, sondern daß wir umkehren und wieder zum Leben finden. Zieh uns ganz zu dir, daß wir uns nicht in unserem alten Elend verhärten, sondern mit Gedanken, Worten und Werken dir dienen, dem Vater des Erbarmens, heute und Tag um Tag bis in Ewigkeit. (c)


Schriftlesung - Antwortlied - Text und Predigt - Zwischenspiel (Besinnung)


* Eingeständnis und Vergebungsbitte 

Vor Gott bekennen wir, dass wir auf vielfache Weise schuldig geworden sind, nicht allein in offenkundig bösen Taten, sondern auch aus innerer Blindheit und Unglaube, durch Zweifel und Kleinmut, Ungeduld, Überheblichkeit, böse Begierde, Geiz, Neid, Missgunst und Hass. (In der Stille bringen wir vor Gott, was jede und jeden von uns besonders beschwert:- Stille -  )

Worin wir schuldig geworden sind, das alles erkennt Gott viel besser als wir es selbst erkennen können. Mit reumütigem Herzen bitten wir um Vergebung und Gnade um Jesu Christi willen:(d)

G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser.  Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.

oder: Schaffe in mir, Gott, ein reines Herze (EG 230)

oder eine andere Form der Vergebungsbitte


Zusage

Christus spricht: So wie man sich freut, wenn man wiedergefunden hat, was verloren war, so - sage ich euch - wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut.Luk 15,7

Seid gewiß: Der allmächtige Gott hat sich über uns erbarmt und durch seinen geliebten Sohn vergibt uns alle unsere Sünden. Darum verkündige ich - berufen zum Dienst in der christlichen Kirche - euch die Gnade Gottes und die Vergebung aller eurer Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen (e)

Die Vergebungszusage kann durch Handauflegung oder Friedengruß  (s.o. - I) bekräftigt werden.


* Bereitung - Lied: Du hast zu deinem Abendmahl (EG 224, 1-3)


* Dialog und Präfation

Der Herr sei mit euch.

G: Und mit deinem Geiste.

Erhebet eure Herzen.

G: Wir erheben sie zum Herrn.

Laßt uns danken dem Herrn, unserem Gott.

G: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dass wir dir, ewiger Gott, und deiner te danken.

Wir preisen dich, dass du Schuld vergibst, weil wir darum bitten /

und Zukunft schenkst, damit wir auf dich hoffen /

+ und Mut machst, wenn wir verzagen.

Darum loben wir dich in deiner großen Barmherzigkeit. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der  Zeiten. /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (f)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet

Dir, Gott, danken wir: Du hast uns um diesen Tisch versammelt und uns damit das Zeichen der Hoffnung gegeben inmitten aller Dunkelheit dieser Welt.

Einsetzungsworte

So halten wir hier das Gedächtnis unserer Erlösung. So steht auch unser Leben im Zeichen der Hoffnung. So können wir jetzt das Fest der Befreiung feiern. So bitten wir dich, Ewiger, um deinen Geist, um Erfüllung deiner Verheißungen an uns, um Vollendung allen Lebens in deinem Reich. So preisen wir dich, du Gott des Himmels und der Erde, und sprechen zu dir mit den Worten Jesu. (g)

Vaterunser - Brotbrechen mit Gesang (Agnus Dei) - Austeilung - 


* Dankgebet

Psalm 103, 1-4 (im Wechsel)

Wir danken dir, Gott, dass wir umkehren können aus aller Verlorenheit, weil wir willkommen sind am Tisch deiner Vergebung. Dass du uns gütig erwartest und die Last des Vergangenen von uns genommen. hast, davon lass unser Leben bestimmt sein und so deine neuschaffende Kraft wirksam werden in unserem Miteinander. Das bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn.(h)


Lied zum Ausgang - Abkündigungen - Friedensbitte - (Sendungswort) - Segen - Nachspiel


Quellen und Vorlagen

a - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 193,

    und Gottesdienstbuch I der württembergischen Kirche, Entwurf Juni 2003, S. 43,  Nr. 95

c - vgl. Beratungsstelle Frankfurt, Liturgieentwürfe f.d. Kirchenjahr 1982, 

d - vgl. Gottesdienstbuch I der württembergischen Kirche, Entwurf Juni 2003, S. 129,  Nr. 5

e -  vgl. Gottesdienstbuch I der württembergischen Kirche, Entwurf Juni 2003, S. 134,  Nr. 4

f - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 621

g -  vgl. G. Kugler, Feierabendmahl, Gütersloh 1981, S. 92



(III) als Bittgottesdienst


Vorspiel


Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

An solch einem Buß- und Bettag wird uns bewußt: Wir alle sind angewiesen auf Gottes Gnade. Sie ist die Hoffnung für unser Miteinander, dort, wo wir nicht auf dem rechten Weg sind, dort, wo die Gerechtigkeit verletzt, der Friede gefährdet und das Leben bedroht wird. Damit wir nicht in einer gnadenlosen Welt enden, sondern nach Gottes Willen handeln und einer Zukunft nach seinen Verheißungen entgegengehen, lasst uns gemeinsam vor Gott unsere Bedürftigkeit und Sünde bekennen, ihn um Vergebung und seinen Beistand bitten und den Mut für einen neuen Anfang empfangen. (a)


Lied zum Eingang  


Eingangswort und Psalm 

Kehre zurück, du abtrünniges Volk, spricht der Herr, so will ich nicht zornig auf euch blicken; denn ich bin gnädig, spricht der Herr, und will nicht ewiglich zürnen. Allein, erkenne deine Schuld, daß du wider den Herrn, deinen Gott, gesündigt hast  und hast meiner Stimme nicht gehorcht, spricht der Herr Jer 3,12.13

Psalm 130  - Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir (EG 751)  


Tagesgebet  - Schriftlesung - Antwortlied - Text und Predigt - Zwischenspiel (Besinnung)


Litanei

Wenden wir uns hin zu Gott, rufen ihn miteinander an und bitten füreinander um sein Erbarmen:

Die Litanei (EG 192) wird gesungen oder gesprochen.

Schlussgebet nach dem Vaterunser:

Gott, du beurteilst uns nicht nach unserer Leistung und verurteilst uns nicht, auch wenn wir versagen. Deine Liebe ist nicht an Bedingungen geknüpft. Deine Güte ermöglicht uns, frei zu werden von der Last der Vergangenheit. Du gibst uns die Chance zum Neubeginn. So vergib uns unsere Schuld um Jesu Christi willen. Hilf uns, zurechtzubringen, was verdorben ist. Mach uns bereit, denen zu vergeben, die an uns schuldig geworden sind. Wie könnten wir anders leben als aus deiner Gnade und darauf vertrauen, daß du Ja zu uns sagst im Leben und im Sterben. Dir sei Ehre und Dank. (b)


oder 

Zu dir, Gott,  väterlich-mütterlich, gütiger Grund allen Lebens, 

Zu dir, Christus, Bruder auf Erden und Herr auf ewig,

Zu dir, Heiliger Geist Gottes, tröstend und ermutigend, 

Zu dir, Gott, einig und dreifaltig - rufen wir:

R: Kyrie eleison

In unserer Verlorenheit, unseren Grenzen, unser Schuld,

In unserer Zuversicht und unserem Vertrauen,

In unserer Bedürftigkeit, vergänglich, gebrochen, getrieben,

In unserer Sehnsucht nach gelingendem Leben - rufen wir:

R: Kyrie eleison

In unserem Glauben an dein Erbarmen,

In unserer Hoffnung auf deine ewige Vollendung,

In unserer Liebe zu dir und allem Leben - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über die Kinder, die auf dieser Erde geboren werden,

Über ihre Mütter in der Stunde der Geburt,

Über alle die sterben, lebenssatt oder vor der Zeit,

Über alle, die trauern um geliebtes Leben - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über die Armen und Mühseligen,

Über alle die hungern und dürsten müssen,

Über die Geplagten und Zerschlagenen,

Über alle, die verachtet sind und gemieden werden - rufen wir: 

R: Kyrie eleison

Über die Verfolgten und Gefangenen,

Über alle, die dem Bösen ausgeliefert sind,

Über alle, die schreien und niemand hört sie,

Über alle, die unter der Last ihres Lebens zerbrechen - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über alle, die ohne Liebe aufwachsen,

Über alle, die gestoßen, verjagt und ohne Heimat sind,

Über alle, die böse und falsch werden,

Über alle, die niemandem trauen können - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über die Verirrten und vom bösen Geist Geplagten,

Über alle, die sich wehe tun, die neiden und hassen,

Über alle, deren Seele in Abhängigkeiten gefangen ist,

Über alle, die blind sind für das Licht des Glaubens,

Über alle, die vom Wahn verführt sind - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über N.N., wo Krieg und Gewalt Leben zerstören,

Über N.N., das von ... Katastrophen getroffen ist,

Über N.N., wo der Hunger herrscht,

Über N.N., wo ...... - rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Über alle, die in diesem Tal der Tränen weinen,

Über alle, die Angst haben und sich fürchten,

Über alle, die der Tod bedroht,

Über alle, die in Kampf, in Not und Gefahr sind - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Über die Kirche in ihrer Zertrennung und Bedrängnis,

Über jede und jeden, die in ihrem Auftrag stehen,

Über die Christenheit in aller Welt,

Über ihr Zeugnis, ihre Gemeinschaft, ihren Dienst - rufen wir:

R: Kyrie eleison

Erweise dich gütig, du unser Gott.

Mach ein Ende aller Not, du Retter der Welt,

Laß anbrechen dein ewiges Reich, du Geist des Lebens 

- so rufen wir: (d)

R: Kyrie eleison


Vaterunser


Lied zum Ausgang - Abkündigungen - Friedensbitte - (Sendungswort) - Segen - Nachspiel



Quellen und Vorlagen

a - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 193

b - H. Nitschke (Hg), Volkstrauertag, Bußtag, Totensonntag, Gütersloh 1979, S. 62 (W. Schröder)

c - neu (R.B.) nach einer Vorlage im Evangelischen Tagzeitenbuch, Ausgabe von 1967, S. 293