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5. Oktober 2003


Erntedank(grün)  - Segen und Dank     


Predigttext: Lukas 12, (13.14)15-21 (I) - Der reiche Kornbauer 

oder Matthäus 6,25-34 (mögliche Alternative nach dem EGB) - Seht die Lilien  - Achtung, war bereits Predigttext am vergangenen Sonntag (28. September 2003 = 15. Sonntag nach Trinitatis!)            

Schriftlesung: 2. Korinther 9,6-15 (II) - Sammlung für die Gemeinde in Jerusalem


Vorspiel


Eröffnung

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht loslässt das Werk seiner Hände. Amen.

(Liturg-in am Altar)

Gepriesen sei Gott, die ewige Güte, der Grund allen Lebens und König der Welt. Er hat das Licht aus der Finsternis gerufen, dass die Welt nicht im Dunkel bleibe, und hat seinen Sohn gesandt, der da spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Leben haben.“ So segnet er uns und macht uns frei von allem Dunkel dieser Welt durch ihn Jesus, seinen Knecht. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. (Amen.)

(Die Lichter am Altar werden entzündet.)

(Sprecher-in mit einer Schale vollerWeintrauben)

Gepriesen sei Gott, die ewige Güte, der Grund allen Lebens und König der Welt. Er hat die Frucht des Weinstocks erschaffen, des Menschen Herz zu erfreuen, und hat seinen Sohn gesandt, der da spricht:  „Ich bin der rechte Weinstock.“ So segnet er unsere Arbeit und nimmt uns in seine Herrlichkeit und Freude durch ihn, Jesus, seinen Knecht. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. (Amen.)

(Sprecher-in mit einem Brot:)

Gepriesen sei Gott, die ewige Güte, der Grund allen Lebens und König der Welt. Er bringt das Brot und alle Nahrung aus der Erde hervor, dass wir erhalten werden, und hat seinen Sohn gesandt, der da spricht: „Ich bin das Brot des Lebens.“ So segnet er unser Leben und stillt all unser Verlangen durch ihn, Jesus, seinen Knecht. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. (a) (Amen.)


Lied zum Eingang 


Votum und Psalm

Singt dem Herrn ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt und Regen gibt auf Erden, der Gras auf den Bergen wachsen lässt; der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen. Ps 147,7-9

oder

So spricht der Herr: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. 1.Mos 8, 22

Psalm 104  -  Lobe den Herrn, meine Seele ! (EG 743) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde: - Stille - 

Wir sagen dir Dank, großer Gott, für alles, was du in unserem Land, in Gärten, Feldern und Weinbergen hast wachsen lassen. Wenn du nicht deinen Segen gibst, ist unsere Arbeit umsonst. Wenn du uns nicht Nahrung, Gesundheit und Kraft gewährst, so verzehrt uns die Sorge. Vergib, wo wir vergessen, dir für unser tägliches Brot zu danken. Erwecke unsere Herzen, dass wir deine segnende Hand erkennen und deine Güte preisen. (b)

oder

Du erhältst deine Schöpfung, Gott, mit der belebenden Kraft deines Geistes und hast wiederum deinen Segen auf unsere Arbeit gelegt. Wir danken dir heute für die Ernte dieses Jahres und bitten dich: Lass uns in Verantwortung gebrauchen, was du uns schenkst, mach uns zum Teilen bereit und hilf uns, die wahren Güter des Lebens zu erkennen und zu schützen durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)


Bekenntnis

Lasst uns durch Christus Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lipppen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit anderen zu teilen, vergeßt nicht; denn solche Opfer gefallen Gott. Hebr 13,15.16

Apostolisches Glaubensbekenntnis  - Ich glaube an Gott, den Vater (EGWü 686)


Fürbitten

Ewiger, unser Gott. Von dir kommt der Reichtum und die Schönheit der ganzen Schöpfung. Die Vielfalt der Arten bei Pflanzen und Tieren ist dein Werk. - Dafür danken wir und bitten: Halte in uns wach das Staunen über deine Wunder. Keines deiner Geschöpfe lass uns verachten oder missbrauchen. Und wo etwas auf unsrer Erde bedroht ist, da mach uns zu Bewahrern des Lebens. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Ewiger, unser Gott. Du stellst uns hinein in die menschliche Gemeinschaft. Jede und jeden hast du besonders gewollt und dein Ziel ist, dass wir Zuwendung erfahren zwischen Eltern und Kindern, in den Ehen und von guten Freunden, unter Nachbarn und durch Helfer in der Not. - Dafür danken wir und bitten: Lass uns die Gaben deiner Liebe weiterschenken. Mache uns bereit, einander gelten zu lassen. Wir bitten vor allem für die Einsamen, die Verlassenen, für jene, der sich enttäuscht außerhalb des Miteinanders stellen. Deine Güte führe sie zurück. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Ewiger, unser Gott. Du gewährst uns die Arbeitskraft und den Sinn für die Freude. Du gibst so viele Möglichkeiten, einander zu helfen und miteinander froh zu werden. - Dafür danken wir und bitten: Zeige uns das richtige Maß, unsere Fähigkeiten zu nutzen. Mach uns unbeschwerter als wir oft sind. Wir bitten besonders für alle, die bedrückt sind von Sorgen und Angst, auch für alle, die gehindert sind, teilzunehmen an Arbeit und Freude; für die Kranken, für allen traurigen und gehemmten Menschen. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.

Besonderer Dank und Bitte aus Anlaß der jeweiligen Ernte


Sendungswort

Es danken dir, Gott, die Völker, es danken dir alle Völer. Das Land gibt sein Gewächs, es segne uns Gott unser Gott. Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ich. Ps 67, 7.8


*

* Eingeständnis und Zusage

Wir sind beschenkt mit guter Ernte. Auf unserer Arbeit hat Segen gelegen durch Gott. Doch haben wir ihn, den Geber alles Guten, nicht längst aus dem Blick verloren? Sind wir ihm unseren Dank nicht häufig schuldig geblieben, weil wir auf die eigene Leistung so stolz waren? Wie leichtsinnig sind wir oft mit unseren Gaben umgegangen, weil wir alles ganz selbstverständlich erwarten? Haben wir über dem uns zugefallenen Reichtum nicht sehr schnell die Not in dieser Welt vergessen? - Bitten wir Gott um seine vergebende Gnade: (e)

=

Obwohl der Mensch so gottvergessen lebt, will Gott dennoch die Erde nicht strafen, sondern hat (seit den Tagen Noahs) versprochen: So lange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1.Mose 8,22)


* Kyrie-Litanei

Aller Augen warten auf Gott (, den Herrn): am Anfang des Jahres, zu Beginn der Saat, wenn Menschen die Felder bestellen, wenn wir unserer Arbeit nachgehen. Ohne Gottes Wollen - was könnte uns gelingen? Ohne seinen Segen ginge unsere Saat nicht auf. So rufen wir:

Kyrie

Er gibt Speise zu rechten Zeit. Er lässt die Saat aufkeinem und wachsen; er lässt unsere Mühe Frucht bringen; er schenkt vielfältige Gaben zum Leben. Er sorgt für uns. Dankbar an diesem Morgen, an diesem festlichen Tage rufen wir:

Kyrie

Dass unser Feiern die kommende Wochen und alle unsere Tage segne, dass Gottes Wort uns geleite im Wandel von Saat zur Ernte, im Wechsel von Frost und Hitze, von Sommer und Winter, dass aller Augen zuversichtlich warten dürfen und Gott Speise gibt zur rechten Zeiten - darum rufen wir: (f)

Kyrie


* Bereitung

Lass die Weinberge reiche Frucht bringen, Gott, und fülle bis zum Rand den Kelch der Danksagung Sammle die Ernte aus der Saat, die ausgestreut ist, dass wir genährt werden mit dem Brot des Lebens. - Sammle die Hoffnungen und Träume aller; vereine sie mit dem Gebet, das wir vor dich bringen. Segne unsern Tisch mit deiner Gegenwart und gib uns einen Vorgeschmack des Festes, das da kommt. (g)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Wir preisen dich über dem Wunder von Wachsen und Gedeihen /

+  und danken dir für die Ernte dieses Jahres.

Dein Segen schenkt uns die Früchte unsrer Arbeit /

+  deine Güte erhält und erfüllt unser Leben. 

So singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

So stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

So stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig


*Abendmahlsgebet / -betrachtung 

Wir danken dir, Gott, für alle deine Gaben: für das Brot und alles, was wir nötig haben wie Brot,  für die Arbeit und den Frieden, für deine Nähe in Worten und Zeichen. Ebenso danken wir für den Wein und alles, was wir genießen können wie Wein,  für die Liebe, die uns geschenkt wird, für die Hoffnung auf das ewige Reich. Vor allem aber danken wir für Jesus Christus, deinen Sohn, der gekommen ist, uns zu erlösen:

Einsetzungsworte

In seinem Namen bitten wir dich, Gott: Erfülle uns und alle Welt mit deinem Geist. Hilf uns, zu werden, wie du uns gemeint hat. Segne uns dieses Brot des Lebens und laß uns begreifen, wie wir in Jesus verbunden sind zur Gemeinde trotz allem, was uns trennt. Segne uns diesen Kelch des Heils und laß uns begreifen, wie Jesus unsere Freude ist, trotz allem, was uns ängstigt und bedrückt. Sein Gebet machen wir uns zu eigen: (i)


* Dankgebet

Wunderbarer Gott. Du sättigst alles Leben mit deinen Gaben und hast uns in diesem Mahl die Freude deiner Gemeinschaft gewährt. Hilf uns, deinem Segen zu vertrauen, dass wir im Umgang mit den Gütern dieser Welt das ewige Heil nicht verlieren. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. (m)


Quellen / Vorlagen

a - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 4. Auflage, Münsterschwarzach 1998, S. 248 

b - vgl. Entwurf des Württemb. Gottesdientbuches (Synodalvorlage - Juni 2003), S. 41

c - vgl. H.Ch. Knuth, Höre uns Herr, Güttesloh, 1982, S.180

f - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal, 1999, S. 249 (nach E. Jüngel)

g - vgl. Lutheran Book of Worship, Minneapolis (USA), 1978, S. 66

k - neu (R.B.)

i - vgl. Ch. Zipppert, Gottesdienstbuch, Gütersloh, 1990, S. 180

k - vgl. reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg, 1979, S. 206