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28. September 2003


15. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Irdische Güter    


Predigttext: Matthäus 6,25-34 (I) - Sorget nicht

Schriftlesung: 1. Petrus 5,5c-11 (II) - Alle eure Sorge werft auf ihn


Eröffnung

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht lösläßt das Werk seiner Hände. Amen.

So feiern wir diesen Tag im Vertrauen auf die göttliche Kraft, die hinter aller Schöpfung steht, im Vertrauen auf die göttliche Liebe, die in Jesus Christus unser Bruder geworden ist, im Vertrauen auf den göttlichen Geist, der uns zur Gemeinschaft verbindet und beruft. Gott, die Quelle des Lebens, reinige uns von allem, was uns anhaftet an Versagen und Schuld, und heile uns in unserem Schmerz, unserer Traurigkeit und Enttäuschung und erneuere uns zu Freude, Gelassenheit und Zuversicht, dass wir dem Rat des Apostels folgen können: „Alle euere Sorge werft auf Gott, denn er sorgt für euch.“(a)


Votum und Psalm

Preise Jerusalem, den Herrn, lobe Zion deinen Gott. Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder in deiner Mitte. Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit bestem Weizen.Ps 147,12-14

Psalm 4 - Erhöre mich, wenn ich rufe (EG 703) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott und vertrauen ihm unser Leben an: - Stille - 

Gott, du Treue auf ewig. Dein Sohn hat uns verkündet und vorgelebt, dass wir nicht sorgen müssen um unser Leben, sondern auf dich schauen und dir vertrauen dürfen. Gib, dass wir dir all unser Sorgen  übergeben und uns ganz auf dein Sorgen zu verlassen wagen. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)

oder

Gott, unser Vater, wir sind es gewohnt, für uns selbst zu sorgen. Ja, wir machen uns viele Sorgen um uns selbst, um unsere Gesundheit, um unsere Kinder, um unser Auskommen. Lass uns übaer unserem Sorgen dich und dein Reich nicht aus dem Blick verlieren. Steck uns an mit der Sorglosigkeit Jesu und lass Vertrauen wachsen in dich und in deine Sorge für uns Menschen. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Christus spricht: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.(Lk 12,32)  Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bekennenwir:

Seligpreisungen -  Selig sind die geistliche Armen (EGWü 760)


Fürbitten

Gott, du belebst diese Erde durch die Fülle deiner Gaben. Wir danken dir für alles, was du uns gewährst, und bitten um deine Kraft, wenn wir in unseren Sorgen zu verzagen drohen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gib uns den Heiligen Geist, dass wir die Zeichen der Zeit erkennen, dass wir spüren, wann und wo wir gefordert sind, dass wir zuversichtlich bleiben in unserer Liebe zum Leben. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Hilf denen, die in den Staaten Verantwortung tragen, diese Erde bewohnbar zu halten und Frieden zu suchen und zu stiften. Nimm den Menschen die Angst vor der Zukunft. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir beten für alle in unserer Nähe und in der Weite der Völker, die niemanden kennen, der sie birgt, die keine Menschen haben, die sie umsorgen oder heilen. Hilf uns, sie zu sehen und barm-herzig zu werden. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Für die Verlassenen und die Entmutigten bitten wir, dass du ihnen mit deinem Trost entgegengehst, für die Sterbenden und die Trauernden bitten wir um Bewahrung in deiner guten Hand. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Mache uns, Gott, bereit für alles, was von dir kommt, dass wir geborgen bleiben unter deinem Segen, heute und Tag um Tag, alle unsere Wege bis in Ewigkeit. (d)


Sendungswort

Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat, er hat sich selbst nicht unbezeugt  gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und euere Herzen mit Freude erfüllt. Apg 14,17


*

* Eingeständnis  und  Zusage

Wer sind wir, dass wir nicht untergehen in den Bedrängnissen dieser Welt? - Wer sind wir, dass Gott nie nachlässt uns mit seiner Zuwendung zu umfangen? - Er ist da für uns; zu ihm können wir kommen, so wie wir sind. Vor ihm können wir ehrlich von unserem Versagen und unserer Not sprechen. Vertrauen wir uns Gott an und bitten um seine Gnade: (e) 

=

Die Güte des Herrn ist‘s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. Klgl 3,22.23


* Kyrie-Litanei

Gott, Schöpfer der Welt: Du hast uns den Reichtum der Erde anvertraut; aber wir haben sie gierig ausgeplündert; du hast uns Werkzeuge in die Hand gegeben; aber wir haben sie ängstlich zu Waffen gemacht; du hast uns deine Weisung zugesprochen, aber wir haben sie selbstherrlich in den Wind geschlagen. Wir rufen dich an:

Kyrie

Christus Jesus, Sohn Gottes und Bruder aller Menschen: Du hast uns ein neues Leben vorgelebt; aber wir sind stur beim alten geblieben; du hast das Brot mit uns geteilt, aber wir haben es nicht weitergeben;  du bist zu allen Menschen gegangen; aber uns erschien das als zu großzügig. Wir rufen dich an:

Kyrie

Heiliger Geist, tröstend wie eine Mutter: Du öffnest verkrampfte Hände, wo wir nicht  abgeben mögen. Du befreist das beschwerte Herz, wo wir uns sorgen. Du hältst den wankenden Glauben, wo wir uns versagen. Du stiftest Frieden, wo wir uns fürchten. Wir rufen dich an: (f)

Kyrie 


* Bereitung  

Geladen an den Tisch Jesu beten wir mit dem Psalm:

Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen. Ps 145,15.16


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn Freude und Leid, die wir Menschen tragen, sind dir nicht gleichltig, Gott /

unser Leben und Glück sind deiner Sorge wert /

+  dein Heil gilt uns ganz mit Seele und Leib.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende:(g)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet / -betrachtung

Wir preisen dich, Gott, und singen dir unser Lob. Du hast nicht der Sünde und dem Tod überlassen, was du in Güte geschaffen hast. Durch Christus, dein Wort, ruft du uns alle zum Leben. Er ist gekommen, hat unser Leben auf Erden geteilt, unsere Schuld auf sich genommen und Frieden gemacht zwischen dir und den Menschen.

Einsetzungsworte

Darum danken wir dir, Gott, für das Leben und das Leiden deines Sohnes, für sein Opfer am Kreuz. Wir preisen seine Auferstehung, den Sieg über Unheil und Tod. Schenke uns den Heiligen Geist und erneure durch ihn unser Leben. Durch ihn segne diese Gaben, daß wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Verbinde alle, die teilhaben an Christi Leib und Blut, in der Einheit des Glaubens,  in der Gemeinschaft der Liebe, in der Hoffnung auf dein Reich durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (h)


* Dankgebet

Wunderbarer, gütiger Gott, du sättigst alles Leben mit deinen Gaben und hast uns in diesem Mahl die Freude deiner Gemeinschaft geschenkt. Hilf uns, dein Maß zu erkennen und lass uns mit den Gütern dieser Welt so umgehen, dass wir das ewige Heil nicht verlieren, sondern Zeugen deiner Barmherzigkeit werden durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (i)


Quellen / Vorlagen

a - neu (R.B. nach verschiedenen Quellen)

b - vgl. Neue Texte für den Gottesdienst, Heft 1, Hannover 1978,  S. 22

c - vgl. Entwurf für das neue Württemb. Gottesdienstbuch (Synodalvorlage Juni 2003), S. 59

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 115

e - vgl. H. Nitschke (Hg), Gottesdienst ‘76, Gütersloh, 1976, S. 19 (C. Marcus)

f - vgl. A.u.W. Armbrüster, Wir bringen die Welt ins Gespräch ..., Düsseldorf, 1996, S. 106

g - neu (R.B.)

h - vgl. Die Feier der Eucharistie (Alt-Katholiken), München, 1995, S. 190 

i- vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 672