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14. September 2003


13. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der barmherzige Samariter    


Predigttext: Lukas 10, 25-37  (I) - Der barmherzige Samariter           

Schriftlesung: 1. Johannes 4,7-12 (II) - Gott ist die Liebe


Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Wenn wir uns einfinden zum Gottesdienst, so ist das unsere Erwartung für jetzt und auch sonst, dass Gott uns anhört, wenn wir mit ihm reden; dass er uns anspricht, wenn wir gleichgültig sind; dass er uns sucht, wenn wir uns verstecken;  dass er mit uns redet, wenn wir ihn fragen; dass er uns in Frage stellt, wenn wir schon alles zu wissen meinen; dass er uns heilt durch sein Wort. (a) 

Votum und Psalm

Wohl dem, der den Herrn fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist. Denn er wird ewiglich bleiben; der Gerechte wird nimmermehr vergessen. Ps 112,1.5.6

Psalm 34  -  Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der die Welt durch seine Liebe erlöst: - Stille - 

Ewiger Gott. Wir erfahren immer wieder deine Barmherzigkeit und Güte. Darum bitten wir dich: Entzünde unsere Herzen mit dieser deiner Liebe, daß auch wir in allem, was wir vorhaben und tun, unseren Nächsten dienen können, wie es dir gefällt, nach dem Vorbild und in der Kraft deines Sohnes, Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in alle Ewigkeit.(b)


Bekenntnis / Lobpreis

Christus spricht: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.(Lk 12,32) Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bekennenwir:

Seligpreisungen -  Selig sind, die da geistlich arm sind (EGWü 760) 


Fürbitten

Wir bitten Gott, den Ursprung der Liebe, für uns selbst, dass seine Liebe uns erfülle und wir in seiner Liebe denen begegnen, die er zu unseren Schwestern und Brüder gemacht hat. Wir rufen:

R. Kyrie eleison.

Wir bitten dich, Gott, um Augen, die die Zeichen der Not wahrnehmen. Wir bitten dich um offene Ohren, die uns auch die halblauten Bitten anderer hören lassen. Wir rufen dich an:

R. Kyrie eleison.

Wir bitten dich, Gott, um Fingerspitzengefühl im Umgang im schwierigen Menschen, um ein gutes Gedächtnis für die Sorgen, die uns jemand anvertraut hat, und für Dingen, die wir zu tun versprochen haben. - Wir rufen dich an:

R. Kyrie eleison.

Wir bitten dich, Gott, um gute Nerven, damit wir uns nicht an Kleinigkeiten zerreiben. Wir bitten dich um ein fröhliches Gesicht, damit andere sich an uns freuen können. Wir rufen dich an:

R. Kyrie eleison.

Du, Gott, bist uns zugetan wie ein Freund; lass uns zu Freundinnen und Freunden der Menschen werden. Lass uns so gesinnt sind, wie Jesus Christus gesinnt war. Wir rufen dich an:

R. Kyrie eleison. (c)

Sendungswort

+ Christus spricht: Was ihr getan habt einem von (diesen) meinen geringsten Brüdern (und Schestern), das habt ihr mir getan.Mt 25,40b


*

*Eingeständnis und Zusage

Gott läßt uns seine Güte und Freundlichkeit erfahren jeden Tag, doch wir nehmen das als selbstverständlich hin. Wir empfangen seine Gaben, aber wir sind nur selten bereit, sie mit anderen zu teilen. Im Umgang miteinander bringen wir die Geduld nicht auf, die Gott immer wieder mit uns hat, und geben die Liebe nicht weiter, wie Gott sie uns zuwendet. - Bitten wir miteinander, daß Gott uns mit seiner Gnade hinausführe über unsere Enge und unser Versagen: (d)

=

Jesus Christus, unser Heiland, hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. Tit 2,14


* Kyrie-Litanei

Gott in seiner Güte war sich nicht zu schade, sich in Jesus Christus für uns zum Diener zu machen. Von seiner Fürsorge leben wir alle bis zum heutigen Tag. Er mache uns aufmerksam für die Not der Menschen und lasse uns das eigene Angewiesensein auf andere erkennen. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott vergebe uns, wenn wir seine Güte vergessen. Er nehme von uns alle Gedankenlosigkeit und Eigensucht, unsere Gleichgültigkeit gegenüber fremdem Leid, unsere Trägheit in der Liebe. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott bringe uns zurück auf den Weg seiner Gebote. Er schenke uns einen wachen Geist und ein empfindliches Gewissen, daß wir denen zur Wohltat werden, die auf Hilfe warten. Wir rufen ihn an: (e)

Kyrie 


* Bereitung

Wir essen und trinken, um zu leben. Aber Leben ist mehr als Essen und Trinken. Leben erfüllt sich in Liebe. Feiern wir das Abendmahl Christi, so nehmen wir jenes Wort auf, das diese Liebe unter uns wecken will: Brot und Wein, Menschen beisammen, nehmen, geben, essen und trinken - unter solch Alltäglichem sollen wir das Besondere finden: erfülltes Leben, Befreiung von der Last verlorener Mühe, Lösung aus Bedrängnis und Schuld, und sollen finden, was uns eint. Wo das geschieht, wird in unser Welt Heil werden. Darauf hoffen wir zu Gott. (f)


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Sohn Jesus Christus ist in die Zeit gekommen /

hat uns erlöst aus aller Verlorenheit dieser Welt /

+  und hat unser Leben freigemacht, 

frei zur Freude über deine Gaben /

frei zur Liebe für die Nächsten /

+ frei dir, Gott, zu singen.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

Darum stimmen wir ein in das Lied deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (g)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet /-betrachtung

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nicht rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht rufst du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir, Gott,  für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Laß deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, daß wir in jedem menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinen Reich.  Dir sei Ehre in Ewigkeit. (h)


* Dankgebet

Guter Gott. Du hast uns das Brot und den Kelch deines Sohnes gereicht. Lass uns dem Beispiel seines Lebens folgen und in aller Mühsal deinen Willen auf Erden tun, dass auch wir zu seinen Brüdern und Schwestern zählen und auf immer einen Platz an seinem Tisch finden, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit. (i)

Quellen / Vorlagen:

a -  vgl. Entwurf für das neue württemb. Gottesdienstbuch, Juni 2003, Eingang - Allgem. Nr. 34

b -  vgl. reihe gottesdienst Bd. 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S.37 (Nr. 133)

c -  vgl. Entwurf für das neue württemb. Gottesdienstbuch, Juni 2003, Fübitten - Allgem. Nr. 19

e - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 142 (S. Bukowski)

f - nach einer Betrachtung aus der kurhessischen Kirche

g - neu  (R.B.)

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 642

i - vgl. Alfred Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete der heiligen Messe, Stuttgart 1980, S. 23