17. August 2003
9. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Anvertraute Gaben
Predigttext: Matthäus 25,14-29(30) (I) - Gleichnis von den anvertrauten Pfunden
Schriftlesung: Jeremia 1,4-10 (IV) - Die Berufung Jeremias
Eröffnung
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht losläßt das Werk seiner Hände. Amen.
Aus dem Alltag unseres Leben kommen wir zu Gott. Wieder liegt eine Woche hinter uns. Gute und schlechte Erfahrungen bringen wir vor Gott. Wir hoffen zur Ruhe zu kommen in dieser Stunde, damit wir einen neuen Blick auf unser Leben und unseren Alltag bekommen. Gott zeige uns Wege, die an seiner Gerechtigkeit ausgerichtet sind, Wege, die zu einem neuen Himmel und zu einer neuen Erde führen. (a)
Votum und Psalm
Herr, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest; dir ist nichts gleich! Ich will sie verkündigen und davon sagen, wiewohl sie nicht zu zählen sind. Ps 40,6
Psalm 71 - Herr, ich traue auf dich (EG 732)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, dem wir uns anvertrauen dürfen: - Stille -
Du unser Gott. Schon unser irdisches Leben ist ein Geschenk und immer wieder erfahren wir, wie wir davon leben, daß wir von anderen empfangen: Liebe und Verstehen und Anerkennung und Geduld. Wir bitten dich: Öffne uns, zu staunen und zu begreifen, wie du an uns wirkst und laß uns alles, was das Leben trägt, aus deiner Hand erwarten, heute und Tag um Tag bis in deine Ewigkeit. (b)
oder
Vater im Himmel, wir danken dir für die Gaben, die du uns anvertaut hast: Unsere Zeit und unser Leben, unsere Familien, unsere Freundinnen und Freunde, unsere Kinder und unsere Träume. Lass uns in allem deine Güte erkennen. Lass uns das Staunen nicht verlernen. Lass uns das Geheimnis deiner Größe immer wieder neu erahnen. Sende deinen Heilign Geist, damit wir mit erwartungsvoller Offenheit leben können. (c)
Bekenntnis / Lobpreis
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Phil 4,7 - Bekennen wir uns zu seinem Weg:
Hymnus aus dem Philipperbrief - Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)
Fürbitten
Lasst uns miteinander vor Gott treten und als Glieder eines Leibes füreinander bitten:
R: Kyrie eleison.
Herr, gedenke deiner Gemeinde, die du in Christus aus allen Völkern erworben hast: Siehe, mit uns steht vor dir deine ganze Kirche. Höre ihr Gebet und schenke ihr die Einigkeit im Geist:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für uns und für unsere Brüder und Schwester in der ganzen Welt. Erhalte uns dein Wort und den Trost deiner Gegenwart. Lass deine Gemeinde auf Erden bei dir bleiben. Sieh gnädig auf alle im Dienst deiner Gemeinde und auf alle deine Kinder.
R: Kyrie eleison.
Gedenke unseres Landes und aller, die uns regieren. Lass Frieden und Eintracht herrschen und wehre allem Krieg und allem Unrecht unter den Völkern.
R: Kyrie eleison.
Gedenke der Kinder und der Eltern, der Alleinstehenden und der Familien, der Kranken und der Alten, aller Einsamen und Verzagten, der Trauernden und Verfolgten:
R: Kyrie eleison.
Sende ihnen Hilfe und leite sie auf deinen Wegen. In deine Hand befehlen wir unsere Toten. Lass sie ruhen in deinem Frieden.
R: Kyrie eleison.
Uns aber, Herr, regiere mit deinem Geist. Lass uns in Christus ein Leib sein. Gib, dass wir in ihm bleiben und er in uns. Führe uns zur Vollendung in deinem Reich. (d)
R: Kyrie eleison.
Sendungswort
Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.1.Petr 4,10
*
* Eingeständnis und Zusage
Gott hat uns so viel anvertraut und dennoch brauchen wir ihn immer neu, daß er unsere leeren Hände mit seiner Liebe füllt. Er heile unsere unruhigen Herzen durch seine Gegenwart und mache uns auf unseren Wegen gewiß, daß er uns - trotz unserer Grenzen und Versäumnisse, unseres Ungenügens und Versagens - gebrauchen will für sein Werk, hin auf sein kommendes Reich. Bitten wir miteinander um Gottes vergebende Gnade: (e)
=
Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.Joh 15,5
* Kyrie-Litanei
Mitten im Stimmengewirr aus Lautsprechern und Fernsehkanälen tut eines uns not: Öffne uns das Ohr für deine Stimme, Gott. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Mitten im Meinungsgewirr von Nachbarinnen und Sportkameraden brauchen wir Orientierung: Öffne unsere Gedanken für deinen Willen, Gott. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Mitten im Lärm dieser Zeit, dem wir ständig ausgesetzt sind, fehlt uns der Sinn für die leisen Zwischenrufe. Öffne uns uns das Herz für deine Wahrheit, Gott. Wir rufen dich an: (f)
R: Kyrie eleison
* Bereitung
Jesus Christus, unser Heiland, lädt uns ein an seinen Tisch. In Brot und Wein, den Zeichen seiner Gegenwart, haben wir Gemeinschaft mit Gott und untereinander: Stärkung im Glauben, Befreiung von lähmender Last, Vergebung, Leben und Seligkeit sollen wir empfangen. (g)
* Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Denn du hast uns aus dem Nichts ins Dasein gerufen /
+ und als wir in Sünde gefallen waren, wieder aufgerichtet.
Du läßt nicht nach, alles zu tun, uns zu erlösen /
+ und in dein künftiges Reich zu bringen.
Für all das danken wir dir, dreieiniger Gott, /
für alles Gute, was uns geworden ist, sichtbar und verborgen /
+ ob wir es kennen oder auch nicht..
Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /
Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /
Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)
Heilig, heilig, heilig ..
* Abendmahlsgebet
Wir danken dir, dem heiligen Gott. Du hast uns dies Leben und die ganze Erde anvertraut. Obwohl wir unsuns abgekehrt haben von dir, bist du gekommen in Jesus, deinem Sohn, und hast durch ihn dem Erdkreis noch einmal Hoffnung gegeben. Er hat sich hingegeben für das Leben der Welt:
Einsetzungsworte
So halten wir das Gedächtnis Christi und rufen dich, Gott, an: Sende deinen Heiligen Geist, damit er uns teilhaben lasse an der Gabe deines Sohnes und wir gestärkt werden durch das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Erneuere uns und den ganzen Erdkreis und führe uns auf dem Weg zur Vollendung in deinem ewigen Reich (i)
* Dankgebet
Wie Brot und Wein am Tisch deines Sohnes, Gott, so schenkstst du uns die Fülle zeitlicher und ewiger Güter. Hilf, daß wir alle deine Gaben mit Danksagung empfangen und nichts mißbrauchen, sondern mit ihnen haushalten zu deinem Dienst und in Liebe zu den Nächsten. So bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn (k)
Quellen / Vorlagen
a - vgl. Württemb. Gottesdienstbuch I, Entwurf des OKR Juni 2003, S. 51
b - neu (R.B.)
c - vgl. Württemb. Gottesdienstbuch I, Entwurf des OKR Juni 2003, S. 53
d - vgl. Württemb. Gottesdienstbuch I, Entwurf des OKR Juni 2003, S. 104
f - vgl. W. Brinkel / H. Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 106