3. August 2003
7. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Am Tisch des Herrn
Predigttext: Johannes 6, 1-15 (I) - Die Speisung der Fünftausend
Schriftlesung: 2. Mose 16,2-3.11-18 (VI) - Wachteln und Manna
Eröffnung
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich, der nicht losläßt das Werk seiner Hände.Amen.
Jesus Christus hat verheißen:Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Wir danken für diese Zusage und bitten, daß sie sich jetzt an uns erfülle. Er lasse uns erfahren, daß er bei uns ist als unser Bruder, der uns begleitet, als unser Erlöser, der uns befreit, als unser Herr, dem wir gehören. In seinem Wort (und Mahl) sei er in unserer Mitte mit seiner Liebe und Güte. Mit seinem Trost und seiner Kraft erfülle er unser Leben. (a)
Votum und Psalm
Die irreginen in der Wüste, auf ungebahntem Wege, die hungrig und durstig waren und deren Seele verschmachtete, die dann zum Herrn riefen in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten, die sollen dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut. Ps 107,4ff
Psalm 111 - Halleluja! Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen (EG 744)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der uns einlädt an seinen Tisch: - Stille -
Du uns erwartender Gott: Wir kommen zu dir aus der Mühe unsrer Tage. Wir suchen, was uns Halt gibt und möchten dir begegnen. Oft wissen wir nicht mehr weiter und brauchen deine Nähe. Gib unserem Leben deine Geborgenheit. Zeige und schenke und brich uns das lebendige Brot: Jesus Christus, deinen Sohn, in Ewigkeit. (b)
oder
Die Hoffnung auf dich, Gott, erfüllt uns mit Freude. Brot des Lebens kommt von dir. Du sorgst für Leib und Seele und Geist. Durch die Zeichen deiner Güte in Jesus Christus verbinde uns neu zur Gemeinschaft. Angenommen an seinem Tisch möge die Zeit unsres Lebens nicht verflogen sein, sondern erfüllt und aufgehoben bei dir, in der Tiefe und Weite und dem Frieden deiner Ewigkeit (c)
Bekenntnis / Lobpreis
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Phil 4,7 Bekennen wir uns zu seinem Weg:
Hymnus aus dem Philipperbrief - Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EG 764)
Fürbitten
Gott, du weißt, was uns gut tut. In dir ruht das Leben. Du kannst und du willst uns erfüllen mit deinen Gaben. Du rufst uns in dein Reich. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten um das, was wir von Herzen wünschen: um Brot auf dem Tisch und den Trank, der belebt; um Kleidung, um gute Gesundheit, um einen sicheren Weg durch diese Welt und ein schützendes Haus. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir erbitten auch, was wir nicht minder brauchen: das Verstandnis der Menschen neben uns, die Treue der Freunde, die Aufrichtigkeit unserer Gegner, die Großmut derer, die wir beleidigt haben, die Liebe aller, die wir lieben, das Vertrauen untereinander immer neu. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten um eine offene Zukunft für die Kinder in aller Welt; um glückliche Tage für die altgewordenen Menschen; um Freude in Arbeit und Beruf; um Mut für die Enttäuschten, um Geduld in der Not und um Frieden überall auf dieser Erde. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für die, die Mangel leiden. Wir bitten um Genesung unserer Kranken. Wir bitten um die Würde der Sterbenden. Wir bitten um Vollendung in deiner Ewigkeit. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Wir sagen dir, Gott, unsre ganz persönlichen Anliegen, bitten für Not, die uns vor allem bewegt, für Menschen, denen wir besonders verbunden sind:
- Stille -
Mache uns bereit für alles, was von dir kommt. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison. (d)
Sendungswort
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Eph 2,19
*
* Eingeständnis und Zusage
Wir bedenken vor Gott unsere Bedürftigkeit. Wir kennen unsern Hunger nach Liebe. Wir sehen unseren Wunsch nach Verständnis und Anerkennung. Wir spüren unsere Sehnsucht nach bleibendem Angenommensein. Und wir merken zugleich, wie wenig wir in unserer Gebrochenheit anderen gerecht geworden sind in ihrer Bedürftigkeit, ihren Wünschen, ihrer Sehnsucht. Darum bitten wir Gott um seine Gnade: (e)
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Selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.Mt 5,6
* Kyrie-Litanei
Zu Gott, der nicht müde geworden ist, seine Gaben auszuteilen, damit wir leben - daß sie gedeihen in unserer Hand, daß wir glaubwürdig seien in der Nachfolge Jesu, daß wir erfüllt werden mit seinem Geist - darum rufen wir:
Kyrie
Im Vertrauen auf Christus, den Erlöser der Welt - daß wir befreit werden von unsere Schuld, die uns hart macht und unsere Hände verschließt. Belebe uns, daß wir mit offenem Herzen geben, was wir empfangen haben - darum rufen wir:
Kyrie
Mit der Bitte um den Heiligen Geist, der Verbitterte zum Frieden führt, der hilft Ängstliche zu trösten. - daß denen, die an ihr Ende kamen, sich der weiten Raum des Glaubens öffne - darum rufen wir: (f)
Kyrie
* Bereitung
Im Mahl mit Brot und Wein empfangen wir Wegzehrung für unseren Weg durch die Zeit. So wie das Manna einst in der Wüste: lebensnotwendig und immer neu zu erwarten - so macht dies Brot nicht trägesatt, sondern lebendig, ja läßt uns hungrig werden nach dem Wort des Lebens. So wie der Wein beim Fest: lebensbereichernd und uns öffnend- so macht dieser Kelch nicht trunken, sondern zuversichtlich und heiter, ja läßt uns dürsten nach wahrer Gerechtigkeit. (g)
* Präfation
In Wahrheit ist es würdig und recht, /
unser Dienst und unsere Freude, /
+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:
Denn du überläßt uns nicht der Not und dem Hunger der Welt, /
+ sondern hast deinen Sohn uns als Brot des Lebens gegeben.
So erfahren wir deine Gegenwart und Nähe, /
+ so können wir miteinander aus deiner Fülle feiern und teilen.
Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /
Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /
Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /
+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)
Heilig, heilig, heilig ..
* Abendmahlsgebet / -betrachtung
Wir danken dir, Gott, daß wir willkommen sind bei Jesu Mahl der Gnade. Er hat uns deine Vergebung zugesagt. Ihn dürfen wir empfangen, der mit seiner Hingabe das Heil für die Welt erworben hat.
Einsetzungsworte
So bitten wir dich, Gott, um deinen Geist. Richte unsere Herzen ganz auf Jesus Christus. Tröste und erfreue uns durch seine Gegenwart. Gib allen, die zu seinem Tische kommen, die Gemeinschaft mit Christus und verbinde uns untereinander als Glieder seines Leibes. Herr, wir preisen deinen Namen. (i)
* Dankgebet
Treuer Gott. Du rettest aus Mangel und Not. Von dir kommt das Brot der Erde und du schenkst uns das lebendige Brot vom Himmel. Dankbar für deine Gaben bitten wir: Laß uns alles aus deiner Hand empfangen und in Freude teilen mit denen, die Hilfe brauchen für Seele und Leib. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn.(i)
Quellen / Vorlagen
a - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 537
b - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt 1982, S. 210
c - vgl. H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart 1994, S. 80
d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 103
f - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 99
h - neu (R.B.)
i - vgl. Württembergisches Kirchenbuch - Abendmahl - Stuttgart 1977 - S. 94
k - neu (R.B.)