Text als RTF-Dokument herunterladen

24.  Dezember 2002 


Christvesper (weiß)  - Das Licht der Welt    


Predigttext: Lukas 2,1-14 (I) - Die Geburt Christi           



Vorspiel 


Eröffnung

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da  kommt, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus. 

Amen. 

Seien Sie alle herzlich begrüßt an diesem Heiligen Abend. Mit einer Christvesper wollen wir das weihnachtliche Fest beginnen, die Geburt dessen feiern, der gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt.“ - Wir brauchen wohl Zeit, um uns zu vergegenwärtigen, was damit unserem Leben verheißen ist. Wir brauchen - äußerlich und innerlich - den Raum, damit wir uns einfinden können zu diesem Fest. Wir brauchen einen offenen Sinn, um zu ermessen, was es als Hoffnung bedeutet, wenn es heißt: „Das Licht leuchtet in der Finsternis“.  So gewähre uns Gott solche Zeit vor ihm, so schenke er uns Einkehr und Empfindsamkeit. Er führe uns zum Hören.  Er helfe uns, zu feiern. Er lasse es hellwerden: in unseren Herzen, in unseren Häusern, in unserer ganzen Welt.  (a)


Lied zum Eingang


Votum und Psalm

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst Jes 9, 1.5

Psalm 98  - Singet dem Herrn ein neues Lied  (EG 739)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, berührt vom Wunder dieses Festes: - Stille - 

Gott, du bist so menschlich geworden in Jesus, deinem Sohn, damit auch wir ganz menschlich werden können. Gib dich zu erkennen in deiner Liebe unter uns. Mit Gedanken voll Güte helfe uns weiter. Durch Worte des Verstehens mache uns frei. In Taten zum Frieden verbinde uns. So laß uns dich finden, du menschlich gewordener Gott, durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn.(b)

oder

Ewiger, unser Gott. Du stiftest Frieden in friedloser Zeit. Du rufst uns aus aller Hast in deine Stille. Du führst uns aus Gedankenlosigkeit zum Dank und aus tausend Sorgen hin zu dem einen, was not ist: zu dem Kind in der Krippe, in dem deine Liebe uns Menschen erscheint. So nimm uns ganz in deine Freude hinein. Sei und bleibe du uns nahe in ihm, Jesus Christus, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (c)


1. Lesung: Micha 5,1-4a (Christfest 1 - III) 

Antwortlied:  Es ist ein Ros entsprungen (EG 30, 1-3)


2. Lesung: Titus 2,11-14 (II) 

Antwortlied: Gelobet seist du Jesu Christ (EG 23, 1-4)


3. Lesung: Lukas 2,1-14 (I) 

Antwortlied: Kommt und laßt uns Christus ehren (EG 39,1.3.5.7)


Predigt


Besinnung (Orgelmusik / Chorgesang/ Gemeindelied)

 

Bekenntnis

Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.

Loben wir miteinander Gott, der sich in diesem Kind offenbart hat:

Apostolisches Bekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater ... (EG 686)


Fürbitten

Ewiger Gott, wir danken dir, dass du uns auch in diesem Jahr die Freude und das Licht der Weihnacht erleben lässt. Du willst uns von neuem deiner Liebe gewiss machen. In Jesus, deinem Sohn, kommst du uns nahe. Deshalb können wir zu dir kommen mit unseren Wünschen und allem, was uns Mühe macht: Unseren Fehlern und Versäumnissen, unseren Irrtümer und unserer Angst, unseren Sorgen, unseren Enttäuschungen. Wir legen es alles in deine Hand und rufen:

R: Kyrie eleison.

Du kennst unsere Sehnsucht nach Freude und gelingendem Leben, nach Zuversicht, die auch das Schwere tragen lässt. Verwandle und erneuere uns. Gib uns die Freiheit, über allen Fragen dir zu vertrauen. Gib uns den Frieden, den nur du den Menschen schenken kannst. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für deine Kirche, der du die Botschaft von der großen Freude anvertraut hast. Gib, dass alles, was in der Kirche geschieht in Verkündigung und Musik, in Leitung und Diakonie dazu dient, deine Güte erfahrbar zu machen und lebendigen Glauben zu wecken. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Regierungen der Völker und alle, die über unser politisches Geschick entscheiden. Richte ihre Gedanken und Taten auf die Erhaltung und Sicherung des Friedens. (Wir denken besonders an ...) Mach diese Erde überall zu einem Ort, an dem Menschen jetzt und in Zukunft menschlich leben können. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle, denen es schwerfällt, sich zu freuen: die Mühseligen und Beladenen, die Kranken, die Verlassenen, die Gefangenen, die Arbeitslosen, die Trauernden, die Kinder ohne Eltern. Lass es trotz allem hell für sie werden. Sende ihnen Menschen, die sie begleiten. Ermutige und tröste. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für uns selbst in diesen Feiertagen. Lass das Licht der großen Nacht von Bethlehem uns allen scheinen: das Licht, in dem wir Jesus, deinen Sohn erkennen, das Licht, in dem wir uns selbst und einander neu zu sehen lernen, das Licht deiner Liebe, die Mensch geworden ist. Wir rufen: (d)

R: Kyrie eleison.


Vater unser


Lied zum Ausgang


Sendungswort

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh 1,14


„Bethlehem“-Segen

Gott segne euch im Licht von Bethlehem, das aufgestrahlt ist mit der Geburt Jesu im Stall, und erfülle euere Herzen und Häuser mit seiner Freundlichkeit und Wärme.

Gott behüte euch im Licht von Bethlehem, dessen Klarheit die Hirten in der Nacht umgab, und stärke in euch das Vertrauen zur Botschaft der Engel, daß Freude euch und allem Volk geschieht.

Gott sei euch gnädig im Licht von Bethlehem, zu dem die Weisen unterwegs waren, und leuchte euch mit allen, die auf der Suche sind, und lasse euch hinfinden zum Retter der Welt.

So erhebe Gott, der Herr, sein Angesicht über euch im Licht von Bethlehem und schenke - jetzt und allezeit - seinen Frieden + auf Erden. (e)


*

Eingeständnis und Zusage

Wir sind im Dunkel, aber Gottes Licht will uns leuchten. Wir stehen oft einsam da, aber Gott erwartet uns längst. Wir fühlen uns verloren, aber Gott will uns halten. Wir sehen uns in Schuld verstrickt, aber Gott kann uns befreien. Bitten wir um seine rettende Macht, bitten wir um das Kommen seiner Gnade: (f)

=

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jes 60,1


Kyrie-Litanei

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. - Darauf vertrauen wir und rufen:

Kyrie

Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage (der Befreiung vom Joch) Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. - Darauf vertrauen wir und rufen:

Kyrie

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er‘s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth. - Darauf vertrauen wir und rufen: (g)

Kyrie 


In der Christvesper wird in der Regel kein Abendmahl gefeiert


Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl. F.K. Barth, Gottesdienst menschlich - 2 - , Wuppertal 1980,  S. 169

c - vgl. K. Bannach / G. Raff, Gemeinsam vor Gott, Gütersloh 1974, S. 13

d - vgl. H.Ch. Knuth (Hg), Höre uns, Herr, Gütersloh 1982, S. 19 (Kohlwage)

e - neu (R.B.)

f - vgl. H. Nitschke (Hg), Weihnachten, Gütersloh 1974, S. 19 (H.D. Knigge)

g - Jesaja 9,1-5