30. Dezember 2001 (II)
Da der 30. Dezember ein Sonntag ist, sollte trotz der vielen Feiern in dieser Zeit nicht darauf verzichtet werden, an diesem allwöchentlichen Feiertag der Christen Gottesdienst zu halten. Zur Entlastung und „Auflockerung“ könnte sich folgende Form anbieten, die die Beteiligung vieler Gemeindeglieder vorsieht und bei der sich zudem viele Weihnachtslieder singen lassen.
1. Sonntag nach dem Christfest (weiß) - (Simeon und) Hanna
Predigttext: Jesaja 49,13-16
Schriftlesung: (s.u.)
Vorspiel
Eröffnung
Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.
Wir feiern diesen weihnachtlichen Gottesdienst nach einem Entwurf aus Australien, in dem Frauen der Bibel uns grüßen, uns zur Weihnachtsgeschichte führen und aufrufen, diese Geschichte aufzunehmen und „fortzuschreiben“ in unserer Gegenwart. Dank und Freude soll unser Leben bestimmen. So wollen wir Lieder singen, dem Gott aller Schöpfung zur Ehre, Christus zum Lob, in dem die Fülle Gottes lebendig ist, und im Geist Gottes verbunden, der alles Lebens schenkt. So stimmen wir ein in das Lob mit den Glaubenden aller Zeiten, aller Sprachen, aller Rassen (a)
Lied zum Eingang: Freuet euch, ihr Christen alle (EG 34,1-4)
Votum und Psalm
Groß ist, wie jedermann bekennen muß, das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. 1.Tim 3,16
Psalm 100 - Jauchzet dem Herrn, alle Welt (EG 740)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott und öffnen uns seiner Nähe:
Gott der Verheißung. Nicht vergeblich ist es, auf dich zu warten. Unsere Augen dürfen dein Heil erkennen in der Verborgenheit eines Kindes: Jesus von Maria geboren in Bethlehem. Im scheinbar Schwachen und Geringen eröffnest du uns dein Heil und bringst Frieden und Befreiung in unser Dasein. Nimm uns hinein in die Zuversicht, die Dankbarkeit und das Lob dieses Festes. Laß uns sein Licht, leuchtend für alle Völker, hinaustragen, den Menschen zur Freude und dir zur Ehre, jetzt und alle Tage bis in Ewigkeit. (b)
Grüße von Miriam - nach Sinfonia Oecumenica, S. 620 (c)
Lesung; 2. Mose 15,20-21
Lied: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen (EG 56,1-5)
Grüße von Ruth - nach Sinfonia Oecumenica, S. 622
Lesung: Ruth 4,13-17
Lied: Es ist ein Ros entsprungen (EG 30,1-3)
Grüße von Elisabeth - nach Sinfonia Oecumenica, S. 624
Lesung: Lukas 1, 57-66
Lied: Gott sei Dank durch alle Welt (EG 12,1-4)
Grüße von Maria - nach Sinfonia Oecumenica, S. 624
Lesung: Lukas 2,15-19
Lied: Wunderbarer Gnadenthron (EG 38,1-3)
Grüße von Hanna - nach Sinfonia Oecumenica, S. 626
Lesung: Lukas 2,36-38
Lied: Gelobet seist du Jesu Christ (EG 23,1-4)
Grüße von Lydia - nach Sinfonia Oecumenica, S. 628
Lesung: Apostelgeschichte 16,14-15
Lied: Dies ist der Tag, den Gott gemacht (EG 42,1-4)
(Ansprache / Betrachtung)
Bekenntnis
Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi: (2.Kor 4,6) So bezeugen wir die Menschwerdung Gottes:
Hymnus aus dem Johannes-Evangelium - Im Anfang war das Wort (EG 764)
Fürbitten
Sichtbar geworden ist (im Stall von Bethlehem) deine Freundlichkeit, Gott, für alle Menschen. Wir dürfen leben von dem, was du uns in deinem Sohn geschenkt hat: Deine Gnade, dafür wollen wir danken:- Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Laß uns deine Freude erfahren und sie zu anderen weitertragen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an Menschen, die in Armut leben, die hungern müssen, die ohne Obdach bleiben, die Unterdrückung erfahren: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Laß uns Not in der Nähe und in der Ferne erkennen und gegen sie angehen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an den bedrohten Frieden auf Erden, an alle Menschen, die miteinander im Streit stehen, alle, die durch Gegensätze und Grenzen von einander getrennt sind:- Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Laß uns Versöhnung und Gerechtigkeit suchen und selbst damit beginnen. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an die Menschen, deren Lebensmöglichkeiten eingeschränkt sind, an die Kranken, die Gefangenen, an alle, die ihrer Überzeugung wegen verfolgt oder abgelehnt werden: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Laß uns für andere dasein, selbst wenn wir Dank nicht erwarten können. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an Menschen, die in dieser Zeit besonders Einsamkeit spüren, an die Altgewordenen, die Ausgegrenzten und Fremden, die Trauernden, die Kinder, die ohne Angehörige sind: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Hilf uns zu Geduld und Verständnis besondere für alle, denen es fehlt an Liebe. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Wir denken an die Menschen, die uns besonders anvertraut sind, den wir uns verbunden fühlen, mit denen wir uns zusammen engagieren. Wir nennen in der Stille ihre Namen: - Stille -
Öffne uns mit Jesu Kommen die Augen, Gott. Mach uns Hoffnung. Weite unseren Blick füreinander. Laß uns achten aufeinander. Führe uns zur Freude miteinander. Wir rufen dich an: (d)
Vaterunser
Lied zum Ausgang: Fröhlich soll mein Herze springen (EG 36,1-4.12)
Sendungswort
(Und nun geht, setzt die Weihnachtsgeschichte fort und seid gewiß, daß Gott mit euch ist.)
Möge der Gott von Miriam und Ruth euch befreien. Möge der Gott von Elisabeth und Maria euch stärken. Möge der Gott von Hanna und Lydia euch Kraft geben. (e)
Segen
So segne euch Gott, einig und dreifaltig, mächtig und barmherzig: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Nachspiel
Quellen und Vorlagen
a - vgl. Sinfonia Oecumenica, Feiern mit den Kirchen der Welt, Gütersloh, 1998, S. 620
b - vgl H. Vincon, Du verstehst meine Gedanken von ferne, Stuttgart, 1994, S. 17
c - vgl. Sinfonia Oecumenica, Feiern mit den Kirchen der Welt, Gütersloh, 1998, S. 620 ff -
weil sich dieser Gottesdienst an die ganze Gemeinde richtet, erfordert „inklusive Sprache“ gelegentlich leichte Änderungen - z.B.bei den Grüßen der Ruth statt „auch Ihr Frauen ein Segen...“ besser „auch Ihr ein Segen...“; bei den Grüßen der Hanna in „Stimmt ein, ihr Gotteskinder...“, bei den Grüßen der Lydia „... ihr Menschen des 21. Jahrhunderts...“
d - vgl. Ch. Zippert, Neue Gottesdienstgebete, Gütersloh, 1981, S. 99
e - vgl. Sinfonia Oecumenica, Feiern mit den Kirchen der Welt, Gütersloh, 1998, S. 620