Wochengottesdienst vor dem Sonntag Kantate 2008
„Singen“
Abendgebet mit Elementen der Tagzeitenliturgie bzw. Taizegesängen
Begrüßung (und Lied zum Eingang)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.
G Amen.
„ Singet dem Herrn ein neues Lied“ so heißt es des öfteren im Psalter. Gesang durchzieht die ganze Bibel. Mirja sang einst das Lied von der Befreiung, das neue Lied von der neuen Zeit. Hanna sang ihr Danklied in Erwartung eines verheißenen Sohnes, wodurch auch die Möglichkeiten des Lebens für sie selbst neu geworden sind: Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn. David sang das neue Lied zur Harfe, um den König Saul aufzumuntern und zu besänftigen, um Gott zu loben, der sein Volk so stark gemacht hat. Die ersten Christen haben da neue Lied angestimmt, um darin ihren Herrn zu preisen, den Auferstandenen, in dessen Licht unser Leben neu erstrahlt. „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ (Ps 98,1) Von der Reformation bis heute lebt davon unser Glaube, unser Rufen und Klagen, unser Lobpreis, unser beständiges Bekenntnis. (a)
oder
Eröffnung
Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EG Wü 781.1)
oder Taizegesang: Gloria in excelsis Deo (EG Wü 572)
Psalmgebet
Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen (und sagt Dank Gott dem Vater, allezeit für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus.) Eph 5,19.20
Psalm 98 : Singet dem Herrn ein neues Lied (EG 739)
oder
gesungener Psalm
Psalm 148 : Lobet den Namen des Herrn (EG Wü 779.2)
Schriftlesung: 1. Samuel 16, 14-23 (Kant W) Musik als Therapie
Antwortgesang
Responsorium: Mit Freude erfüllt mich dein Walten (EG Wü 781.4)
oder Taizegesang: Laudate omnes gentes (EG 181.6)
Stille oder Auslegung
oder
Betrachtung
Martin Luther hat in seinen Tischreden gesagt:
Der schönsten und herrlichsten Gaben Gottes eine ist die Musika. Der ist der Satan sehr feind, damit man viel Anfechtung und böse Gedanken vertreibt. Der Teufel erharrt ihr nicht. Musika ist der besten Künste ein. Die Noten machen den Text lebendig. Sie verjagt den Geist der Traurigkeit, wie man am König Saul sieht. Musika ist das beste Labsal einem betrübten Menschen, dadurch das Herz wieder zufrieden, erquickt und erfrischt wird. Die Musika ist eine schöne, herrliche Gabe Gottes und nahe der Theologie. Ich wollt mich meiner geringen Musika nicht um was Großes verzeihen. Die Jugend soll man stets zu dieser Kunst gewöhnen, denn sie macht feine geschickte Leute. „Singet dem Herrn ein neues Lied, singet dem Herrn alle Welt!“ Denn Gott hat unser Herz und Mut fröhlich gemacht durch seinen lieben Sohn, welchen er für uns gegeben hat zur Erlösung von Sünden, Tod und Teufel. Wer solches mit Ernst glaubt, der kanns nicht lassen, der muss fröhlich und mit Lust davon singen und sagen, dass es andere auch hören und herzukommen. Wer aber nicht davon singen und sagen will, das ist ein Zeichen, dass er nicht glaubt und nicht ins neue fröhliche Testament, sondern unter das alte, faule, unlustige Testament gehört. (b)
(Lied: Ich singe dir mit Herz und Mund (EG 324, 1.2.12-14))
Lobgesang
Magnificat: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EG Wü 781.6)
oder Taizegesang: Magnificat (EG 573)
Fürbitten
Gott, Liebhaber des Lebens, Ursprung von Hoffnung und Trost. Begegne unserer Welt mit dem Wunder deines Erbarmens, damit wir nicht stumm bleiben, sondern einstimmen können in das Lob deiner Gnade. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Gib deiner Gemeinde - an diesem Ort und überall auf Erden - deinen Geist, daß wir nicht Ursache werden für Klage oder Hassgesang, dass unsere Worte das Leben nicht verletzen, dass unsere Gedanken nichts Böses gebären und unser Tun niemandem schadet. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Gib vielmehr, dass wir aufgehoben werden aus unseren Tiefen in deine Freude hinein, und wir anderen Freude machen können. Lehre uns zuzuhören und zu reden zur rechten Zeit. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Lass das Misstrauen voreinander weichen. Lass die Einsamkeit der Herzen abnehmen. Lass die Furchtsamen unter uns geborgen sein. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Komm mit deiner Liebe in unsere Dunkelheiten. Leuchte mit deinem Licht in unsere Träume. Gerate mit deiner Hoffnung in unsere Pläne. Wirke mit deiner Freude in alles, was wir tun. Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison
Lass - so bitten wir - die Kranken gesunden. Lass die Unheilbaren dir trauen. Lass die Suchenden Frieden finden. Lass uns alle Heimat haben bei dir. Wir rufen dich an: (e)
R: Kyrie eleison
Vaterunser
Schlussgebet
Du Gott des Heils und der Gerechtigkeit, erfülle uns mit deinem Geist, dass wir dir aus vollem Herzen und ganzer Seele singen von dem Leben, das du uns schenkst. Lass uns dir mit Freude und Kraft das Lied der Hoffnung singen, die in uns ist. Durch Jesus Christus, deinen auferweckten Sohn, unsern Bruder und Herrn. (d)
Schlussgesang
Kanon: Der Herr ist auferstanden! (EG 118)
oder Taizegesang: Freuet euch im Herrn (EG 787.4)
Segensbitte
Der Anbruch von Gottes Reich -
öffne uns die Augen, seine Spuren zu erkennen;
öffne uns die Ohren, seine Botschaft zu vernehmen;
öffne uns die Herzen, seine Hoffnung zu bewahren,
öffne uns die Hände, in Geduld dafür zu arbeiten.
Das erbitten wir im Namen Jesu, des Auferstandenen. (e)
oder
Unser Herr Jesus Christus und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste unsere Herzen und stärke uns in allem guten Werk und Wort. 2. Thess 2,16.17
oder eine andere Segensbitte
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. W.Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttigen 1999, S.58
b - vgl. K.Witte, Nun freut euch, lieben Christen gmein, Neuendettelsau 1968, S. 200
c - vgl. M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 75 und 137
d - vgl. Wüttembergisches Gottedienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 152 Nr. 58