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7. September 2008


Tag der Schöpfung 2008 (grün) Bebauen und Bewahren



Alttestamentliche Lesung: 1. Mose 2,4-10(11-14)15(16.17): Der Mensch in Eden

Epistel: Epheser 3,14-22: Begreifen der Gottesfülle 

Evangelium: Lukas 12, 22-32: Vom falschen und rechten Sorgen


Eröffnung (Begrüßung)

Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält ewiglich und nicht preisgibt das Werk seiner Hände. Amen.

Auch wenn es vielen Menschen nicht mehr deutlich ist, unser Wochenrhytmus will uns an die Ordnung der Schöpfung erinnern. „Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes... Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles was darinnen  ist, und ruhte am siebenten Tage.“ (2.Mos 20,9.10a.11) heißt es in den Zehn Geboten als Begründung für den wöchentlichen Feiertag. Wir Christen haben dies zwar auf  den Auferstehungstag Christi als den „achten Schöpfungstag“ und ersten Tag der neuen Schöpfung, den Sonntag verlegt. Dennoch gilt, was  Gott uns mit seinem Ruhetag gewährt. Wir sollen innehalten, danken und loben, singen und beten, uns an der Schöpung freuen, die Schöpfung feiern, gemeinsam mit Gott, seine Einladung ist es zu seinem Gottes-Dienst. (a)


Votum und Psalm 

Halleluja! Lobet den HERRN! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding, ihn loben ist lieblich und schön. Ps 147, 1

Psalm 104:  Lobe den Herrn, meine Seele (EG 743)


Tagesgebet

 Beten wir in der Stille zu Gott, der uns seine Schöpfung anvertraut:  - Stille -

Du Schöpfer aller Wesen und Kräfte, wie wunderbar bist du in dieser Welt am Werk. Du hast uns Menschen berufen in deinem Auftrag zu wirken inmitten deiner Geschöpfe. Und weil du uns teilnehmen lässt an deiner Sorge um die Erde, leite uns auf deinem Weg und hilf uns, deine Schöpfung zu erhalten und so zu nutzen, dass auch kommende Generationen hier leben können. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn. (b)


Bekenntnis

Lasst uns Gott - den Schöpfer, Erlöser und Vollender - loben im Bekenntnis unseres Glaubens:

Nicänisches Glaubensbekenntnis: Wir glauben an den einen Gott... EGWü 687

oder

Wir glauben an Gott, den Ursprung von allem... - Ergänzungsband S. 166, Nr. 6

oder 

Ich glaube an Gott, die Kraft, die uns in der Schöpfung ruft - Ergänzungband S. 174, Nr.18

oder eine andere Form des Bekenntnisses


Fürbitten

Schöpfer des Himmels und der Erde. Wir danken dir für das Licht und den Reichtum deiner Schöpfung. Wir danken, dass wir auf deiner Erde leben können und deine bewahrende Kraft erfahren. Wir danken, dass wir vertrauen dürfen und in aller Angst und Gefahr auf dich und dein Sorgen hoffen können. Du erwartest uns mit deinem Reich. Dich rufen wir an:  

G: Kyrie eleison.

Wir bitten um dein Erbarmen für diese bedrohte Erde, für Luft und Wasser, Boden und Wälder, für Tiere und Pflanzen und für uns Menschen, auch mit all dem, was wir in unserem Übermut und Wahnsinn tun. Wir rufen:

G: Kyrie eleison.

Schenke uns Mut und Phantasie, dass wir nach Alternativen suchen, wo Umkehr nötig ist. Lass uns Wege zum Miteinander finden, die den Menschen und der ganzen Schöpfung gerecht werden. Hilf dass wir tatkräftig mit der Änderung unseres Verhaltens beginnen. Wir rufen:

G: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle, die politisch Macht und Einfluss haben oder Verantwortung tragen in der Wirtschaft und bei Gerichten, an den Hochschulen und in den Medien. Lass alles dem Frieden, der Wahrheit und der Gerechtigkeit dienen. Gib, dass aller Menschen Arbeit das Leben für jetzt und in Zukunft befördert. Wir rufen:

G: Kyrie eleison.

In aller Not hoffen wir auf deine Hilfe. In allem Glück danken wir für deinen Segen. Mit jedem Atemzug möchten wir dich loben, du barmherziger Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, jetzt und zu jeder Zeit und in Ewigkeit. (c)



Sendungswort

Möge Gott, der schafft, erlöst und mit Geist erfüllt, alle unsere Gedanken leiten und unsere Pläne führen. Möge Gott, der uns alle zu einem neuen Leben in seinem Dienst aufruft, uns zeigen, wie wir voneinander und von den Geschenken seiner Güte lernen können. Möge Gott, der die Quelle jeder Kreativität ist, uns neuen Weitblick und Inspiration für unsere Aufgaben geben. Möge dieser stets liebende Gott uns alle (als Gemeinde und jede und jeden) segnen mit dem Licht seines Angesichts. (d)

Es folgt eine bekannte Form des Segens

*

Eingeständnis und Zusage

Wir besinnen uns auf unsere Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Allzu leichtfertig verbrauchen wir mehr, als wir zum Leben benötigen. Allzu selbstbezogen leben wir auf Kosten von anderen. Allzu bedenkenlos vergeuden wir Energie. Allzu kurzsichtig haben wir die Zukunft unserer Erde nicht im Blick. - Bitten wir angesichts unseres Versagens Gott um seine Gnade: (e)

=

 Auch wenn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens böse ist von Jugend auf, hat Gott zugesagt: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.  1.Mos 8,19.20


Kyrie-Litanei

Zu Gott, dem Ursprung des Lebens, dem Grund allen Seins und Anhalt unserer Hoffnung, der seine Schöpfung erhält - rufen wir:

Kyrie

Zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes, erstgeboren vor aller Schöpfung, der aus dem Tod erstanden ist, der uns das Leben neu eröffnet hat - rufen wir:

Kyrie

Zum Heiligen Geist, der Macht des Lebens, dem heilenden Atem Gottes, der Kraft, die Vertrauen stiftet und uns Versöhnung möglich macht - rufen wir: (f)

Kyrie


Bereitung

Brot und Wein sind Elemente im Mahl des Herrn. Im Stufenbau der Natur erkennen wir Elemente unterhalb des Lebendigen und weit unter dem Menschen. Von der Mitte der Offenbarung aber fällt ein anderes Licht auf sie. Als Elemente der Schöpfung werden sie zu Werkzeugen, mit denen der Auferstandene hereinbricht in unsere ausgeplante Zeit.

Brot und Wein weisen uns nun an den, in dessen Hand unsere Zeit wirklich steht. Sie laden uns ein zu einem Umgang mit der Welt, der allen ausbeuterischen Hochmut ablösen will zu Lob und Wohl der ganzen Schöpfung, die der Vollendung harrt. (g)


Präfation

In Wahrheit ist du würdig, dass wir dir danken /

Es ist recht, dich zu preisen und zu rühmen /

+  Du Ewiger, unser Gott, Erhalter von allem, was ist. 

Durch dein Wort hast du alle Dinge ins Dasein gerufen /

+  Unermesliche Weiten des Weltraums, Galaxien, Sonnen, Planeten in ihren Bahnen /

und diese zerbrechliche Erde, unsere Heimat /

+  Nach deinem Willen wurden sie geschaffen und haben ihr Wesen. 

Von einfachsten Elementen hast du uns Menschen heraufgeführt, /

hast uns mit Gedächtnis, Verstand und Kunstfertigkeit gesegnet /

+  und hast uns deine Schöpfung anvertraut.

Doch wir haben uns von dir abgewandt /

+  haben dein Vertrauen missbraucht und uns gegeneinander gestellt. 

Wieder und wieder hast du uns zu dir zurückgerufen /

+  Durch Propheten und Weise hast du deine Gerechtigkeit offenbart.

Und in der Fülle der Zeit hast du deinen Sohn gesandt /

geboren von einer Frau, gelebt und gelitten in den Tagen des Pontius Pilatus: / 

+  Jesus von Nazareth, den Christus, unsern Retter.

Um unserer Missetat willen ist er verwundet, /

+  durch seinen Tod hat er uns den Weg eröffnet zu Freiheit und Frieden.

Darum preisen wir dich, stimmen ein in den himmlischen Chor /

zusammen mit den Propheten, Aposteln und Märtyrern /

und allen, die in jeder Generation voll Hoffnung auf dich schauten/

+  verkünden wir deine Ehre in unablässigem Lobgesang: (h)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet

Gepriesen seist du, Gott, für alles, was du uns zugute getan hast in deinem Sohn:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

So feiern wir Gedächtnis unser Erlösung in Christus und bitten: Segne uns diese Gaben deiner Schöpfung als Gaben deiner neuen Schöpfung zur Gemeinschaft von Christi Leib und Blut. Sende aus deinen Heiligen Geist: den Atem, der Leben spendet, den Tröster der Verzweifelten, den Begleiter in alle Wahrheit, der uns neu macht an Leib und Seele, der uns das Leben schenkt, das nicht vergeht, der uns Menschen versöhnt in der Kraft Jesu Christi. (i)


Dankgebet

Gütiger Gott, Schöpfer und Bewahrer der Welt. Dein ist alles, was wir sind und haben. Wir danken wir, dass du uns mit Brot und Wein der Gemeinschaft deiner Liebe gewiss machst und uns mit Kraft erfüllst, indem du uns Anteil gibst am Leben Jesu Christi. Bewahre uns in seiner Gemeinschaft durch deinen Geist für Zeit und Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Zur weiteren Gestaltung können Informationen und sonstige Texte zum diesjährigen und vorjährigen Tag der Schöpfung vgl. Internetseite des Umweltbeauftragten der württembergischen Landeskirche.

a - vgl. W.Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 199, S. 111

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 465

c - vgl. Refornierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 276

d - vgl. Entwurf für einen Predigtgottesdienst zum Tag der Schöpfung 2007 

e - vgl. Kirche von Schweden, ECEN Versammlung, Eröffnungsgottesdienst, September 2006, S. 22

f - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 542

g - vgl. Baustelle Gottesdienst, (Erfahrungsbericht einer AG 1971-1977); Heidelberg 1978, S. 175f

h- vgl. The Book of Alternative Services, (Anglican Church of Canada), Eucharistic Prayer 4, Toronto 1987, S. 201

i - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 80

k - vgl. Wüttembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 415