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6. September 2009


Tag der Schöpfung (grün) -  ... damit Leben erblühe 

So spricht Gott: Ich will für Israel wie ein Tau sein, dass es blühen soll wie eine Lilie, und seine Wurzeln sollen ausschlagen wie eine Linde und seine Zweige sich ausbreiten, dass es so schön sei wie ein Ölbaum und so guten Geruch gebe wie die Linde. Hos 14,6.7



Gottesdienstliche Texte s. unten  



Vorspiel 


Eröffnung (Begrüßung) (ggf. mit Hinweis auf einen Strauß bunter Feldblumen) 

Auch in diesem Jahr feiern wir den Tag der Schöpfung: Im Namen Gottes, der ewigen Quelle, der wir alles Leben verdanken, und der alles vollenden wird. Im Namen Jesu Christi, der unser Leben befreit hat und uns einlädt, dankbar und voll Freude die Gaben der Schöpfung miteinander zu teilen. Im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns immer wieder über uns hinauswachsen lässt und stärkt zu Liebe und Gerechtigkeit. 

(R: Amen)

Das Motto „... damit Leben erblüht“ steht über der diesjährigen Feier. Das war für diese Blumen nicht schwer umzusetzen, es steckt gleichsam von Anfang in ihnen, ist vom Schöpfer in sie hineingelegt. Egal wie kalt der Winter war,  jedes Jahr blüht es neu auf unseren Wiesen, an Wegrändern und sogar in Mauerritzen. Gott will, dass auch unser Leben erblüht. (Er will für sein Volk „wie ein Tau sein, dass es blühen soll wie eine Lilie und seine Wurzeln sollen ausschlagen wie eine Linde und seine Zweige sich ausbreiten, dass es so schön sei wie ein Ölbaum und so guten Geruch gebe wie die Linde. Hos 14, 6.7)  So wollen wir uns im Vertrauen auf Gottes Gegenwart sammeln, seine Botschaft vernehmen (, miteinander das Mahl Jesu feiern) und ihm antworten mit unserem Beten, Singen und Loben. (a)


Lied zum Eingang:   Himmel, Erde, Luft und Meer - EG 504,1-6 


Votum und Psalm 

Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin. Mein Reden möge ihm wohlgefallen. Ich freue mich des HERRN. Ps 104,33.34

Psalm 104:  Lobe den Herrn, meine Seele (EG 743)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der Anfang und Ende allen Lebens ist:  - Stille -

Ewiger Gott, bei dir geht nichts verloren. Wie am Anfang der Schöpfung, so wird am Ende alles gut: Einen neuen Himmel und eine neue Erde versprichst du uns. Doch nicht erst in der Zukunft liegt dein Reich, schon hier und heute bricht es an. Darum brauchen wir uns nicht zu fürchten, sondern hoffen, dass du zum Guten wendest, was wir beginnen und uns begegnet. Du bist bei uns allezeit bis an der Welt Ende nach der Verheißung deines Sohnes, Jesu Christi,  unseres Bruders und Herrn. (b)


Schriftlesung (Prophetie): Jesaja 44,1-5 - Wachsen wie Gras zwischen Wassern 


Antwortlied:  Solang es Menschen gibt auf Erden - EG 427, 1-3(4.5)


(Epistel:  Offenbarung 22, 1-5 - Bäume des Lebens)


(Halleluja: Halleluja. Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt - EG 182, 1-4

oder Lobt und preist die herrlichen Taten des Herrn - EG 429, 1.2.4.5)


Predigttext (Evangelium): Matthäus 6, 25-34 - Seht die Lilien auf dem Felde


Predigt (c)


(Besinnung: Stille oder Zwischenspiel)


Antwortgesang: Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen - EG 272


Bekenntnis

Lasst uns Gott - den Schöpfer, Erlöser und Vollender - loben im Bekenntnis unseres Glaubens:

Nicänisches Glaubensbekenntnis: Wir glauben an den einen Gott... EG Wü 687

oder

Wir glauben an Gott, den Ursprung von allem, was geschaffen ist ... (d) 

oder 

Ich glaube an Gott, die Kraft, die uns in der Schöpfung ruft ... (e)

oder eine andere Form des Bekenntnisses


Fürbitten

Gott und Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde. In dir leben wir, bewegen wir uns und sind wir.  Alles, was uns umgibt, ist dein Werk. Lass uns in der Vielfalt und Schönheit der Schöpfung einen Hinweis auf deine Größe und Liebe erkennen. Wir staunen über das Wunder deiner Fürsorge, die wir in der Natur finden können. Dich loben und preisen wir mit allem, was lebt, und rufen zu dir:

R: Kyrie eleison

Ewiger Gott, du Vater der Güte. Du hast alles aus dem Nichts ins Dasein gerufen, wir selbst sind das Werk deiner Hände. Du hast uns dein Werk anvertraut, dass wir darin Leben finden und es bewahren. So lass uns verstehen, was du von uns erwartest und wie wir deinem Vertrauen gerecht werden können. Sende uns deinen lebenspendenden Geist und führe uns mit der ganzen Schöpfung zur Vollendung in deinem Reich. Wir rufen zu dir:

R: Kyrie eleison

Großer Gott, wie du am Anfang Himmel und Erde geschaffen hast, so erhältst auch heute alles im Dasein. Wir danken dir für deine wunderbaren Gaben und bitten dich: Hilf uns zu einem Leben im Vertrauen auf dich, lehre uns den rechten Umgang mit deiner Schöpfung, gib uns Mut und Kraft, die richtigen Wege zu gehen. Dir sei Lob und Dank heute und in Ewigkeit. Wir rufen zu dir: (f)

R: Kyrie eleison 


(Vaterunser, soweit nicht im Abendmahlsteil)


Lied zum Ausgang: Gott gab uns Atem - EG 432, 1-3


Ansagen (mit Hinweis auf eine gemeinsame Aktion (g) 


Schlussgesang: Dass Erde und Himmel dir blühen - EG Wü 569


Sendungswort

Möge Gott, der schafft, erlöst und mit Geist erfüllt, alle unsere Gedanken leiten und unsere Pläne führen. Möge Gott, der uns alle zu einem neuen Leben in seinem Dienst ruft, uns zeigen, wie wir voneinander und von den Geschenken seiner Güte lernen können. Möge Gott, der die Quelle jeder Kreativität ist, uns neuen Weitblick und Inspiration für unsere Aufgaben geben. Möge dieser stets liebende Gott uns alle (als Gemeinde und jede und jeden) segnen mit dem Licht seines Angesichts. (h)

Es folgt eine bekannte Form des Segens

*


Eingeständnis und Zusage

Wir besinnen uns auf unsere Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Allzu leichtfertig verbrauchen wir mehr, als wir zum Leben benötigen. Allzu bedenkenlos vergeuden wir Energie. Allzu selbstbezogen greifen wir in die Vielfalt des Geschaffenen ein. Allzu kurzsichtig haben wir die Zukunft unserer Erde nicht im Blick. - Bitten wir angesichts unseres Versagens Gott um seine Gnade: (i)

=

Auch wenn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens böse ist von Jugend auf, hat Gott zugesagt: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.  1.Mos 8,19.20


Kyrie-Litanei

Zu Gott, dem Ursprung des Lebens, dem Grund allen Seins und Anhalt unserer Hoffnung, der seine Schöpfung erhält - rufen wir:

Kyrie

Zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes, erstgeboren vor aller Schöpfung, der aus dem Tod erstanden ist, der uns das Leben neu eröffnet hat - rufen wir:

Kyrie

Zum Heiligen Geist, der Macht des Lebens, dem heilenden Atem Gottes, der Kraft, die Vertrauen stiftet und uns Versöhnung möglich macht - rufen wir: (k)

Kyrie


Bereitung

Brot und Wein sind Elemente im Mahl des Herrn. Im Stufenbau der Natur erkennen wir Elemente unterhalb des Lebendigen und weit unter dem Menschen. Von der Mitte der Offenbarung aber fällt ein anderes Licht auf sie. Als Elemente der Schöpfung werden sie zu Werkzeugen, mit denen der Auferstandene hereinbricht in unsere ausgeplante Zeit. Brot und Wein weisen uns nun an den, in dessen Hand unsere Zeit wirklich steht. Sie laden uns ein zu einem Umgang mit der Welt, der allen ausbeuterischen Hochmut ablösen will zu Lob und Wohl der ganzen Schöpfung, die der Vollendung harrt. (l)


Präfation

In Wahrheit ist du würdig, dass wir dir danken /

Es ist recht, dich zu preisen und zu rühmen /

+  Du Ewiger, unser Gott, Erhalter von allem, was ist. 

Durch dein Wort hast du alle Dinge ins Dasein gerufen /

(+  Unermessliche Weiten des Weltraums, Galaxien, Sonnen, Planeten in ihren Bahnen /

und diese zerbrechliche Erde, unsere Heimat /

+  Nach deinem Willen wurden sie geschaffen und haben ihr Wesen. 

Von einfachsten Elementen hast du uns Menschen heraufgeführt, /

hast uns mit Gedächtnis, Verstand und Kunstfertigkeit gesegnet /)

+  und hast uns deine Schöpfung anvertraut.

Doch wir haben uns von dir abgewandt /

+  haben dein Vertrauen missbraucht und uns gegeneinander gestellt. 

Wieder und wieder hast du uns zu dir zurückgerufen /

+  Durch Propheten und Weise hast du deine Gerechtigkeit offenbart.

Und in der Fülle der Zeit hast du deinen Sohn gesandt /

 Jesus von Nazareth, den Christus, unsern Retter,

+  der durch seinen Tod uns den Weg eröffnet hat zu Freiheit und Frieden.

Darum preisen wir dich, stimmen ein in den himmlischen Chor /

zusammen mit allen, die in jeder Generation voll Hoffnung auf dich schauten,/

+  und verkünden deine Ehre in unablässigem Lobgesang: (m)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet

Heiliger Gott, heilig und voller Phantasie, wie du im Akt der Schöpfung den Baum des Lebens gepflanzt und alles gut geschaffen hast, so hast du, heilig und mitfühlend, unsere Zerrissenheit gesehen und hast aufs Neue den Baum des Lebens in die Mitte gesetzt, das Kreuz, von dem Christus auferstanden ist, uns zu retten und zu heilen. So ist das Gute wiederhergestellt durch den heiligen und heilenden Christus. 

Einsetzungsworte 

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

Heiliger Gott und Gott der Fülle, so gedenken wir des Lebens und Sterbens Christi, seiner Auferstehung und Himmelfahrt, durch das das Antlitz der Erde erneuert ist. Wir bringen vor dich die Gaben, die du selbst uns in der Schöpfung gibst, Brot und Wein gewonnen aus Weizenkörnern und Trauben. Versammelt an seinem Tisch erwarten wir, dass Christus kommen wird in Herrlichkeit. 

Heiliger Gott, forme du unser Leben durch deinen Heiligen Geist hier auf der Erde unseres Landes, inmitten von Boden und Flüssen, Pflanzen und Bäumen, Sonne und Wind, Tieren und menschlichen Gesichtern. Sende aus deinen Geist, dass wir deine Fülle mit der ganzen Schöpfung teilen. Lass uns mit einer Stimme rufen nach der neuen Schöpfung.

Dir, Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, sei alle Ehre und Herrlichkeit, jetzt und alle Zeit bis in Ewigkeit! (n)


Dankgebet

Gütiger Gott, Schöpfer und Bewahrer der Welt. Dein ist alles, was wir sind und haben. Wir danken wir, dass du uns mit Brot und Wein der Gemeinschaft deiner Liebe gewiss machst und uns mit Kraft erfüllst, indem du uns Anteil gibst am Leben Jesu Christi. Bewahre uns in seiner Gemeinschaft durch deinen Geist für Zeit und Ewigkeit. (o)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Zur weiteren Gestaltung können Informationen und sonstige Texte zum diesjährigen und vorjährigen Tag der Schöpfung vgl. Internetseite des Umweltbeauftragten der württembergischen Landeskirche.

a - vgl. Gottesdienstvorschlag „...damit Leben erblühe“ zum Tag der Schöpfung 2009 in:

www.umwelt.elk-wue.de

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 

c - vgl. Predigtvorschlag in „... damit Leben erblühe“,  a.a.O. S. 3

d - vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 166, Nr. 6

e -  vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 174, Nr. 18

f - vgl. „... damit Leben erblühe“, a.a.O. S. 3

g -  Zum Predigttext „seht die Lilien auf dem Felde“ bietet sich eine gemeinsame Wanderung oder Radtour oder ein Spaziergang mit geplanten Zwischenstopps an. An diesen Stopps kann ein Mitglied des Gottesdienstvorbereitungsteams unter dem Stichwort „diese Stelle gefällt mir ganz besonders, weil…“ auf Orte und Dinge hinweisen, die ihm/ihr ganz besonders gefallen. Auch ist es möglich, eine Expertin oder einen Experten aus einem Naturschutzbund einzuladen, die mit ihrem Fachwissen die Wunder in der Natur anschaulich vorstellen.

Alternativ kann eine „Staunen-über-Gottes-Wunder-Zeit“ in den Gottesdienstablauf eingefügt werden: Vor Beginn der Predigt stellen Kinder eine Pflanze, ein Haustier oder einen Naturgegenstand vor, den sie in den Gottesdienst mitgebracht haben. Sie erzählen, was daran ganz besonders toll ist. (vgl. „... damit Leben erblühe“, a.a.O. S. 3)

h - vgl. Entwurf für einen Predigtgottesdienst zum Tag der Schöpfung 2007 

i - vgl. Kirche von Schweden, ECEN Versammlung, Eröffnungsgottesdienst, September 2006, S. 22

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 542

l - vgl. Baustelle Gottesdienst, (Erfahrungsbericht einer AG 1971-1977); Heidelberg 1978, S. 175f

m - vgl.  Book of Alternative Services, (Anglican Canada),  Toronto 1987, S. 201

n - vgl. P. Jussila u. G. Ramshaw (Hrsg.), Koinonia: Liturgien und Gebete,  Weltbund, Genf 2004, S. 158ff.

o - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 415, Nr. 3