Passionsgottesdienst nach Reminiszere 2008
(mit ausgewähltem Abschnitt aus der 2. Reihe - Markus)
Vorspiel
Eröffnung (Begrüßung)
Gott, der Herr, richte unsere Herzen aus auf die Liebe Gottes und die Geduld Christi. (2.Thess 3.5)
Amen.
Im heutigen Passionsgottesdienst wird unser Blick darauf gerichtet, wie Jesus auf seinem Weg ins Leiden die zutiefst menschliche Erfahrung der Angst und der Einsamkeit machen muss. Der Hebräerbrief deutet dies so: „Wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.“ (Hebr 4,15)
Lied: Herr Jesu, deine Angst und Pein (EG 89,1.3.5)
Votum und Psalm
Christus ist um unserer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt. (Röm 4,25)
Psalm 38: Herr strafe mich nicht in deinem Zorn (EG 721)
(statt Gloria: Oster-Kyrie - Der am Kreuze starb (EG 178.7)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott um Mut und Vertrauen:
Vor dem, was uns auferlegt ist, Gott, können wir nicht fliehen. Aber in unserer Not willst du unsre Zuflucht sein. Hilf uns, getroster zu glauben, zuversichtlicher zu hoffen und furchtloser zu handeln, damit wir - in all unserer Schwachheit - doch ein Zeichen deiner schützenden Nähe werden in dieser bedrohten Welt. So bitten wir um Jesu Christi willen.
(a)
Passionslesung: Markus 14,32-42 - Jesus in Gethsemane
Musik
oder Antwortgesang: Heiliger Herre Gott (EG 185.4)
oder ein anderer Gesang
Ansprache
Besinnung (Musik oder Stille)
Lied: Seht hin, er ist allein im Garten (EG 95,1-4)
Bekenntnis
Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. (Hebr 12,2)
Christushymnus: Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)
Fürbitten
Es bleibt dein Geheimnis, Gott, warum sich Jesus den Menschen ausliefert und sein Leben gewaltlos hergibt. Wir ahnen die versöhnende Kraft, die von ihm ausgeht. Lass uns zu denen zählen, die nicht mehr auf Macht und Gewalt setzen, sondern dir auch in Bedrohung vertrauen. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für alle, die bereit sind zu dienen, aber sich weigern, bedingungslos zu gehorchen; für alle, die sich für den Erfolg einer Idee einsetzen, aber prüfen, ob der Weg dem Ziel entspricht; für alle, die danach fragen, was ein Vorhaben den Menschen abverlangt. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für alle, die ihre Überlegenheit über andere nicht ausnutzen; für alle, die bereit sind, zur Versöhnung auf ihr Recht zu verzichten; für alle, die nicht über jene spotten, denen es schlechter geht als ihnen selbst. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für jene, die viel Jammer ertragen müssen; für jene, die das Vorläufige geduldig aushalten und vor dem Banalen nicht davonlaufen; für jene, die nüchtern ihre eigenen Grenzen erkennen; für jene, die ihr Leid seufzend und bewusst auf sich nehmen. Wir rufen:
R: Kyrie eleison.
Hilf uns, Gott, in diesen Wochen (der Passion) still zu werden und zur Besinnung zu kommen, dass wir mitten unter uns Spuren der Hingabe Christi entdecken, sie aufnehmen und ihnen folgen mit entschiedener Sanftmut, mit furchtloser Liebe, mit getroster Hoffnung. Wir rufen: (b)
R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Schlussgesang: Ehre sei dir Christe (EG 75,1)
Segensbitte
(Beugen wir uns in Demut vor Gott:)
Umgib dein Volk, Ewiger, mit deiner bleibenden Gnade. Lass uns voll Zuversicht der Zukunft entgegengehen, in die du uns gerufen hast durch unsern Heiland Jesus + Christus.
Amen.
Nachspiel
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt/M 1982, S. 98
b - vgl. Brinkel, Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 61
c - vgl. The Book of Occasional Services, (Episcopal), New York 1979, S. 23