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17. März 2013 (Alternative)


5. Sonntag in der Passion - Lukas-Continua - [Judika] - Verurteilt

[Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern das er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Mt 20,28]



Vorspiel (a)


Eröffnung 

Die  Gmade unseres Herrn Jesus + Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.

Unsere Betrachtungen an den Sonntagen der Passionszeit in diesem Jahr, bei denen wir dem folgen, was das Lukas-Evangelium vom irdischen Ende des Weges Jesu erzählt, führen uns heute zu dem Urteilsspruch, den Pontius Pilatus über Jesus fällt: Dass er gekreuzigt wird . Diese Aburteilung ist zugleich verbunden mit der Freilassung von Barabbas, einem Aufrührer und Mörder. Für ihn gilt ganz persönlich und unmittelbar, was in der christlichen Tradition oft allgemein über den Tod Jesu gesagt wird: "Er ist für unsgestroben", er hat  an unserer Stelle das Kreuz erlitten.  In seinem Barabbas-Roman lässt der schwedische Dichter Lagerkvist den Freigekommenen  ein Leben lang sich damit auseinandersetzen, dass dieser Jesus "anstatt seiner" am Kreuz gehangen hat. Er kommt nicht mehr los von ihm. (b) - Bewegt auch uns diese Frage und die Vorstellung einer Stellvertretung im Leiden, ja im Sterben?  


Lied zum Eingang: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen (EG 81 in Auswahl)


Aufruf

Jesus sehen wir durch das Leiden des Todes gekrönt mit Preis und Ehre, denn durch Gottes Gnade sollte er für alle den Tod schmecken, ... dass er den, der viele Söhne zur Herrlichkeit geführt hat, den Anfänger ihres Heils durch Leiden vollendete. (Hebr 2,9.10)


* Eingeständnis

Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,

G: der Himmel und Erde gemacht hat.

Sind wir gewiss, dass Gott im ohnmächtigen Leiden Jesu von Nazareth seine Macht verborgen hat? Können wir im Bild des gefangenen, verurteilten und gekreuzigten Jesus erkennen, wie wir in unserer eigenen Ohnmacht der Macht Gottes  gewiss werden? Lässt uns das Wort vom Kreuz glauben, dass wir gerade so  zum Leben ermächtigt werden? -  Gott überwinde unsere Zweifel  und schenke uns Vertrauen in seine Gnade. (c)

G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben. (oder eine andere Form der Vergebungsbitte)

Die Torheit Gottes ist weiser als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker als die Menschen sind. (1.Kor 1,28) In seiner Liebe hat er sich uns Menschen zugewandt in in seinem Sohn Jesus Christus. Durch  ihn ist Sünde und Tod überwunden. Aus seiner Vergebung können wir leben. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren. Was kommen kann, muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Zuversicht und Kraft. (oder eine eine andere Vergebungszusage )


Anrufung

Jesus von Nazareth, dein Christus, Gott, ist anders als wir, anders auch, als wir Menschen ihn erwarten. Er ist groß und macht sich klein für uns. Er ist stark und wird schwach uns zugute. Er verkündet deine Ehre, Gott, indem er sich den Verachteten und Schuldigen zuwendet. (Verwundert rufen wir:)

G. Kyrie eleison.

Deine Kraft, Gott, bringt er und wird solidarisch mit den Schwachen. Deine Freiheit zeigt er der Welt und lässt sich binden von den Mächtigen. Deine Wahrheit vertitt er und nimmt die in Schutz, die an ihr gescheitert sind. (Verwundert rufen wir:)

G. Kyrie eleison.

An ihm könnten wir lernen, was Mensch-Sein ist. An ihm könnten wir sehen, wer du, Gott, bist. An ihm könnten wir erfahren, wie sich die Welt verwandelt. (Ach,) komm in ihm und lass von ihm lernen. (Verwundert rufen wir:) (d)

G. Kyrie eleison.


Kyrie II  (besonders wenn ein Eingeständnis vorausgeht)

Inmitten all der Umdunkelten dieser Erde, wohl wissend, dass niemand unter uns dem Leiden entgehen wird,  doch durch Christus zur Hoffnung berufen - so  rufen wir:( e)

V x R: Der am Kreuze starb (EG 178.7)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Jesus Christus, geltten und gekreuzigt unter Pontius Pilatus: 

Herr Jesus Christus, du stehst vor den Mächtigen der Welt und lässt dich verurteilen. Wir aber fürchten den Zorn der Gewaltigen und verleugnen dich. Sei gnädig mit uns, vergib unsere Schwachheit. Tröste ubns, wenn wir an unserem Unvermögen leiden und lass uns nicht in Stich. Deine Treue preisen wir, dir, unserm Erlöser, sei Dank und Ehre, dir, unserm Bruder und Herrn. (f)

oder

Dein Geist der Wahrheit, Gott,  kann allein die Mächte austreiben, die die Herrschaft in der Welt an sich reißen. Gib uns einen klaren Blick, damit wir erkennen und ohne Angst benennen, was das Leben zerstört, und wir den Weg gehen der zum Frieden führt, hin zu Christus, der unser Frede ist, jetzt und in Ewikeit.  (g)

oder
Ewiger, erbarmender Gott. Du wirst verwundbar in Jesus Christus, deinem Sohn. In seiner Ohnmacht bist du mit der Kraft deiner Liebe für uns da. Führe uns durch seinen Tod zum Leben. Das bitten wir durch ihn, unsern Heiland und Erlöser, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit (h).


Tora 3. Mose 16,5-10 – Der „Sündenbock“ am Versöhnungstag

oder

Prophetie Jesaja 53, 1-8 – Fürwahr er trug unsere Krankheit


Graduale

Psalm 13,2-5 - HERR, wie lange willst mich so ganz vergessen 

(Leitvers: Schau doch her, gib mir Antwort HERR, ich traue datrauf, dass du gnädig bist.(i)

oder Betpsalm13  - Herr, wie lange willst mich so ganz vergessen (EG 733)

oder Reimpsalm13  - HERR, meines Lebens Ttrost und Licht  (k)


Epistel 1.Korinther 2,7-9 – den Herrschern der Welt verborgen


Traktus

Ich traue darauf, dass du so gnädig bist * mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst. (Ps 13,6)  // Unserer Sünden wegen ist Christus gestorben, er der Gerechte, für die Ungerechten, um uns hinzuführen zu Gott. (1.Petr 3,18) (l)

oder Heiliger Herre Gott (EG  185.4)


Evangelium Lukas  23,13-25(26) – Jesu Verurteilung (durch Pilatus)


Lied Das Kreuz ist aufgerichtet (EG 94)


Predigt


Besinnung (Stille – Musik)


Bekenntnis

Lasst uns aufsehen zu Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. (Hebr 12,2)

ChristushymnusChristus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EG Wü 764) (m)


Fürbitten

Du, unser Gott! Unsere Welt lebt von deiner Hingabe in Jesus Christus:

R: sieh auf uns und erbarme dich!

Wir Menschen brauchen deine Liebe, die Verzweifelten brauchen Hoffnung:

R: sieh auf uns und erbarme dich! 

Die Armen brauchen Brot; die Verdurstenden brauchen lebendiges Wasser:

R: sieh auf uns und erbarme dich! 

Die Verbannten brauchen Heimat, die Flüchtlinge brauchen Herberge:

R:  sieh auf uns und erbarme dich!

Die Mächtigen brauchen Weisheit, die Starken brauchen Demut:

R: sieh auf uns und erbarme dich!

Die Schuldigen brauchen Vergebung, die Opfer brauchen Versöhnung:

R: sieh auf uns und erbarme dich!

Die Kirche braucht deinen heiligen Geist, die Gemeinden brauchen Eintracht:

R: sieh auf uns und erbarme dich!

Die Bedürftigen brauchen Schutz, die Kranken brauchen Heilung:

R:  sieh auf uns und erbarme dich!

Die Sterbenden brauchen deine Tröstung, die Trauernden brauchen deine Nähe:

R: sieh auf uns und erbarme dich!

Mit ganzer Hingabe bitten wir dich:

R: sieh auf uns und erbarme dich – 

durch Jesus Christus, der sich für uns dahingegeben hat.  (n)


* Lied zur Bereitung: Holz auf Jesu Schulter (EG 97,1.2.4.6)


* Bereitung

"Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht." (Joh 12, 24) Mit diesem Wort deutet Jesus seinen Weg der Hingabe, die in unserem Leben Frucht tragen will - zur Gewissheit der verwandelnden Kraft Gottes, zur Liebe, zur Bereitschaft unsererseits, Christus nachzufolgen. Wir sind eingeladen, Christus in seinen Gaben zu empfangen. (o)


* Dialog – Präfation – Sanctus

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

dass wir dich, himmlischer Vater, loben /

+ und dir danken für das Kommen deines Sohnes Jesus Christus.

Er hat gelitten und zu dir geschrien um Errettung vom Tode, /

er ist erhört worden von dir, /

+ dass er gelange zu Glanz deines ewigen Lebens.

So ist er für uns den Weg gegangen, /

der hinausführt aus Angst und Sünde /

+ und hat den Zugang gebahnt zur Freiheit deiner Kinder.

Darum loben wir dir mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum singen wir von deiner Größe und Barmherzigkeit

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende:  (p) 

Heilig, heilig, heilig (EG 185,1-3)


* Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, wie dein Sohn dich gepriesen hat mit seinem ganzen Leben und so auch dann im Anblick seines Todes:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, verkünden wir .... 

So feiern wir, Gott, - verbunden mit der weltweiten Kirche - das  Gedächtnis, das dein Sohn uns gestiftet hat. In seinem Namen bitten wir: Sende aus deinen Geist, der lebendig macht, dass wir diese Gaben empfangen als das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Schau gütig herab auf uns, versammelt um den Tisch deines Sohnes. Lass seine Treue, seine Hingabe, sein Erbarmen mächtig werden über unser Herz. Erlöse uns zu der Freiheit, die wir an ihm erkennen. Mach uns eins in der brüderlich-schwesterlichen Liebe, die er schenkt und erwartet. Und stärke uns durch deinen Geist,  dass er uns fähig macht, als Kinder zu dir zu rufen und voll Vertrauen mit Christus zu beten:( q)


Vaterunser


* Brotbrechen

Der Kelch, über dem wir danksagen, ist die Gemeinschaft des Blutes Christi. - Das Brot, das wir brechen, ist die Gemeinschaft des Leibes Christi. - Ein Brot ist es, so sind wir viele ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.(vgl. 1.Kor 10, 16.17)

Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2-4) 


* Einladung – Austeilung


* Dankgeebet

Du Gott von Macht und Gnade. In aller Widersprüchlichkeit dieser Welt festige unsere Herzen in dem Vertrauen, dass die Hingabe deines Sohnes für uns der Weg ist, der den Zugang zum ewigen Leben eröffnet. So bitten wir um seinetwillen, der sich erniedrigt hat bis ans Kreuz und den du erhoben hast zum Herrn in Ewigkeit. (r)


Lied zum Ausgang


Abkündigungen - Schlussstrophe: Ehre sei dir Christe (EG 75,1)


Sendungswort - Segen - Nachspiel




Quellen, Vorlagen, Hinweise

Diese Alternativ-Entwürfe folgen einem Vorschlag zur Gestaltung einer Continua-Reihe während der ersten fünf Wochen der Passionszeit mit Texten aus dem Lukas-Evangelium. Es wurde versucht, ein am Evangelium als dem Rektor orientiertes Gesamtproprium (Lesungen, Gesänge, Gebete) zu entwickeln, bei  dem auch Stücke der liturgischen Tradition neu zugeordnet werden. Nach ölumenischem Vorbild ist der Psalm als "Graduale"  (1. Zwischengesang) in den Verkündigungsteil einbezogen. Der 2. Zwischengesang, der als "Traktus" in der Passionszeit den Hallelujagesang ersetzt, ist Begrüßung und Hinführung zum Evangelium.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Über-setzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

* Mit  Stern (*) versehene Stücke entfallen, wenn kein Abendmahl gefeiert wird

a Ziehen die Liturgen zum Vorspiel ein, kann die Bibel mit hereingetragen und auf den Altar bzw. das Lesepult gelegt werden

b vgl. R. Grunow, Barabas und wir - in: W. Erk, Passion und Ostern, Stuttgart 1978, S. 167

c vgl.H. NItschke (Hg) Passion, Gütersloh 1977,  S. 28 (H.D. Knigge )

d vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2005, S. 146, Nr. 43

e vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete.... - Neue Fassung -, Göttingen 1996,  S. 109

f vgl. VELKD, Passion und Ostern, Agende II/1. Hannover 2011, S.34 

g vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000,  S. 299 (J. Morley)

h vgl. VELKD, Passion und Ostern, Agende II/1. Hannover 2011, S.71

i vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. , Göttingen 2003, Nr. 343

k Ausgabe des EG für die Evangelisch-reformierte Kirche 

l vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. , Göttingen 2003, Nr. 562

m Singbare Fassungen des Christus-Hymnus finden sich im Evangelischen Tagzeitenbuch, 5. Auflage, Göttingen 2003, Nr. 513, 514,517, 525, 527, 528, 560,565, 578, 586

n vgl. VELKD - Wochengebet zu Judika 2009

o vgl. Ergänzungsband zum Württemb. Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 184, Nr. 9

p vgl.  J.Arnold (Hg) Zuspruch und Danksagung (ggg 15), Hannover 2010, S.,100 (M.Meyer-Blank)

q vgl. Müller-Schwefe, Das Wort zum Abendmahl, Göttingen 1980, S. 130 (Fischer)

r vgl. K.B.Ritter, Die Eucharistische Feier, Kassel 1961, S. 181