Text als RTF-Dokument herunterladen

HAUSGEBET  /  BREVIER 


TRINITATIS  II


Woche nach dem 

8. Sonntag nach Trinitatis - Früchte des Geistes

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. (Eph 5,8b)

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Psalm 48 (EG.E 58)

Groß ist der HERR und hoch zu rühmen

in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge.

Schön ragt empor sein Gipfel,

daran sich freut die ganze Welt.

Wie wir's gehört haben, so sehen wir's 

an der Stadt des HERRN Zebaoth,

an der Stadt unsres Gottes:

Gott erhält sie ewiglich.

Gott, wir gedenken deiner Güte 

in deinem Tempel.

Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm 

bis an der Welt Enden.

Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit.

Es freue sich der Berg Zion,

und die Töchter Juda seien fröhlich 

um deiner Rechte willen.

Ziehet um den Zion herum und umschreitet ihn,

zählt seine Türme;

habt gut acht auf seine Mauern, /

durchwandert seine Paläste,

dass ihr den Nachkommen davon erzählt:

Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig.

Er ist's, der uns führet.

oder Psalm 92 – Wie köstlich ist es, dem HERRN zu danken (T 728)


Alttestamentliche Lesung  Jesaja 2,1-5   

Dies ist das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, schaute über Juda und Jerusalem. Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg des HERRN, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Nationen und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des HERRN!


Epistel  Epheser 5,8b-14  

Wandelt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.  Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. Das alles aber wird offenbar, wenn's vom Licht aufgedeckt wird; denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. 


Evangelium  Matthäus 5,13-16  
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.  So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Betrachtung  Reinhard Brandhorst (* 1942) Pfarrer in Stuttgart
Nicht nur in biblischen Texten, nicht nur in den großen Feiern und der Verkündigung der Kirche soll das „Licht der Welt“ bezeugt werden, sondern auch am gelebten Glauben eines Christen soll man’s spüren, dass es „Licht in der Welt“ gibt. Es soll sich zeigen in jener Fähigkeit zur Wahrheit etwa, die sich vor Gott nicht scheut, immer wieder Klarheit zu bekommen, wie es um den Menschen wirklich steht, obwohl wir so vieles gern – sei es Chaos, Sünde oder Tod – im Dunkel lassen möchten. – Licht soll sich zeigen in jenem Einsatz für Gerechtigkeit etwa, die beharrlich bereit ist, mit Gott gegen die vielfältige Macht der Finsternis in der Welt anzukämpfen, obwohl es uns nicht selten vergeblich erscheint. – Licht soll sich zeigen in jener Kraft zur Güte etwa, die sich durch Gott ermächtigt sieht, Freundlichkeit, Aufhellung und Wärme in unser alltägliches Miteinander einzubringen, obwohl wir oft so hartherzig und verschlossen sind. -  Dort, wo sich das ereignet - Wahrheit über den Menschen, Gerechtigkeit für Menschen, Güte, um der Menschen willen – da leuchtet wirklich „Licht der Welt“ auf. Ja, da kann es vielen oder allen leuchten, die im Haus des Menschen sind. Sie können an Christen gute Werke sehen und – darüber staunend geworden – unseren „Vater im Himmel preisen“ (Matth 5,16).


Lied  Sonne der Gerechtigkeit (EG 262,1-4)

Fürbitten
Beten wir mit Dank an diesem Tag, da Gott das Licht erschuf, da Christus von den Toten auf-erstand und der Heilige Geist ausgegossen wurde auf die Kirche. Rufen wir zum dreieinigen Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Für die Fülle deiner Schöpfungsgaben danken wir dir;  lass sie uns recht gebrauchen. - Dein Geist gebe uns die Weisheit, Gut und Böses zu unterscheiden. Wir rufen -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Lass deine Christenheit zum Anfang der neuen Schöpfung werden. – Erneure alle Gemeinden und erhalte sie in der Wahrheit. Wir rufen -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.

Erwecke in der Kirche Frauen und Männer, die in ihr dienen und verkündigen, sie leiten und zur Einheit weisen. - Führe immer mehr Menschen zu deinem Lob und zur Freude an deinem heiligen Mahl. Wir rufen -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Lass uns all das Gute erkennen, das der Geist in der weiten Welt wirkt. - Lass die Kraft der Auferstehung alle Sorgen des Alltags und die Not der Verzweiflung überwinden. Wir rufen -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.  T 172.4


Vaterunser

Segen
Es segne uns behüte uns Gott,  allmächtig in seiner Barmherzigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist. trad. 

*

Montag nach dem 8. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Psalm 23 (EG.E 40)

Der HERR ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.


oder Psalm 104 B –
Lobe den HERRN, meine Seele (T 332)


Lesung  Matthäus 7,7-12   

Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Oder ist ein Mensch unter euch, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder der ihm, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten! Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.

Betrachtung
  Ingrid Noll (* 1935) Schriftstellerin in Weinheim (Rhein-Neckar)
Ich bin nicht religiös, habe aber durchaus manche Moralvorstellung, die sich mit der Kirche deckt. Meine Kinder sind schon, wie sie sehr klein waren, unter dem Motto aufgewachsen: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Und das reicht für fast alle Situationen im Leben. Das fand ich einen wichtigen Satz. – Wenn in meinen Büchern das Gebot „Du sollst nicht töten“ immer auf sehr selbstverständliche Weise übertreten wird, könnte man mich jetzt amoralisch nennen, aber ... wir können in Situationen geraten, wo alles Mögliche passieren kann, was wir aber nicht wissen, so lange wir im Fett sitzen und es uns gut geht. Es können andere Situationen entstehen, da ist man vielleicht zu einer sehr bösen Tat fähig. Leserinnen oder auch Leser von mir haben mir das bestätigt. Die sagten: „Ich konnte es auf einmal verstehen, ich habe festgestellt, ich bin nicht meilenweise weit weg von solchen bösen Gedanken und habe letzten Endes über mich selber etwas gelernt.“

Lied  Lobe den Herren, alle, die ihn ehren (EG 447 in Auswahl)

Fürbitten
Beten wir zu Gott, der uns Menschen berufen hat, damit wir einander helfen. dass er uns belebt und stärkt, darum rufen wir ihn an -
R: Gott zeige dein Erbarmen.
In der Taufe hast du uns deinen Geist geschenkt, lass seine Liebe unser Tun bestimmen. - Bewahre uns in dieser Woche in deinem Frieden und behüte uns vor Irrtum und Ungerechtigkeit. Wir rufen -
R: Gott zeige dein Erbarmen.
Lass uns in allen, die uns begegnen, dein Ebenbild erkennen. - Lehre uns, die Lasten Anderer mitzutragen und ihre Eigenarten gelten zu lassen. Wir rufen -
R: Gott zeige dein Erbarmen.

Schenke uns deinen Geist, der uns gütig, geduldig und freundlich macht. - Lass die Arbeit, die wir im Schweiß unseres Angesichts tun, nicht erfolglos sein. Wir rufen -
R: Gott zeige dein Erbarmen.
Erhalte in uns die Bereitschaft zu Hingabe und Verzicht.- Mach uns, trotz allen Zwängen der Tage, zu freien Menschen. Wir rufen -
R: Gott zeige dein Erbarmen. T 173.4

Vaterunser 


Segen
Gott stärke, was unter uns wachsen will. Gott schütze, was uns lebendig macht. Gott behüte, was wir beginnen. Gott bewahre, was wir weitertragen. Gott segne unser Tun und Lassen. CBD 8 *

Dienstag nach dem 8. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Psalm 48 (EG.E 58)

Groß ist der HERR und hoch zu rühmen

in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge.

Schön ragt empor sein Gipfel,

daran sich freut die ganze Welt.

Wie wir's gehört haben, so sehen wir's 

an der Stadt des HERRN Zebaoth,

an der Stadt unsres Gottes:

Gott erhält sie ewiglich.

Gott, wir gedenken deiner Güte 

in deinem Tempel.

Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm 

bis an der Welt Enden.

Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit.

Es freue sich der Berg Zion,

und die Töchter Juda seien fröhlich 

um deiner Rechte willen.

Ziehet um den Zion herum und umschreitet ihn,

zählt seine Türme;

habt gut acht auf seine Mauern, /

durchwandert seine Paläste,

dass ihr den Nachkommen davon erzählt:

Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig.

Er ist's, der uns führet.

oder Psalm 92 – Wie köstlich ist es, dem HERRN zu danken (T 728)

Lesung  Matthäus 5,33-37  
Jesus sprach: Ihr habt weiter gehört, dass zu den Alten gesagt ist (3. Mose 19,12; 4. Mose 30,3): »Du sollst keinen falschen Eid schwören und sollst dem Herrn deine Eide halten.« Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron,  noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße; noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.  Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Bösen.


Betrachtung Konfuzius (551 v.Chr. – 479 v.Chr.) chinesischer Philosoph
Wenn die Sprache nicht stimmt, dann ist das, was gesagt wird, nicht das, was gemeint ist. Ist das, was gesagt ist, nicht das, was gemeint ist, so kommen keine guten Werke zustande. Kommen keine guten Werke zustande, so gedeihen Kunst und Moral nicht. Gedeihen Kunst und Moral nicht, so trifft die Justiz nicht. Trifft die Justiz nicht, so weiß das Volk nicht, wohin Hand und Fuß setzen. Also dulde man keine Willkürlichkeiten in den Worten. Das ist es, worauf es ankommt.   


Lied morgens  Die helle Sonn leucht jetzt herfür (EG 437,1-4)
abends 
Werde munter, mein Gemüte (EG 475 in Auswahl)

Fürbitten
Du Gott der Ewigkeit. Mit der ganzen Schöpfung freuen wir uns über Jesu Kommen. Er ist der helle Morgenstern, der die Zukunft kündet, und das Licht über denen, die im finstern Land wohnten; in diesem Licht sehen wir, wie freigebig du uns mit deinem Segen überschüttest. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir dir (heute)
o für alle, die wir lieben und die uns liebhaben,
o für die Freiheit, dich anzubeten und ungehindert dir dienen zu können,
o für Vergebung und Heilung, die uns neue Anfänge ermöglichen,
o für die Kostbarkeit jedes menschlichen Lebens,
o für die Einfalt der Kinder und die Weisheit der Alten.
Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du Gott, reich an Gnade. Du vertreibst die Düsterkeit, die uns das Leben trübt. Entzünde in unseren Herzen eine Flamme, dass unsere Liebe so warm und herzlich sei wie deine Liebe, die Jesus zu uns in die Fremde gehen ließ. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für Menschen, die einander Verlässlichkeit geben,
o für große und kleine Familien, Eltern und Kinder,
o für Alleinlebende,
o für Ausgestoßene, Aufgegebene und Ausgenutzte,
o für Heimatlose und Flüchtlinge,
o für Belastete und Verzweifelte,
o für alle, die Schwachen beistehen und Hilflose verteidigen,
o für die Kirche als Heimat für alle deine Kinder.
Wir rufen dich an –
R: Kyrie eleison. DP 298

Vaterunser

Segen

Die Gnade sei mit allen, die liebhaben unsern Herrn Jesus Christus, in Unvergänglichkeit. Eph 6,24
*


Mittwoch nach dem 8. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Psalm 19 A (EG.E 36)

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,

und die Feste verkündigt seiner Hände Werk

Ein Tag sagt’s dem andern,

und eine Nacht tut’s kund der andern,

ohne Sprache und ohne Worte;

unhörbar ist ihre Stimme.

Ihr Schall geht aus in alle Lande

und ihr Reden bis an die Enden der Welt.

Er hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht; /

sie geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer

und freut sich wie ein Held, zu laufen die Bahn.

Sie geht auf an einem Ende des Himmels /

und läuft um bis wieder an sein Ende,

und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen.


oder Psalm 147 A –
Lobt den HERRN (T 336)


Lesung  1.Könige 3,16-28

Zu der Zeit kamen zwei Huren zum König (Salomo) und traten vor ihn. Und die eine Frau sprach: Ach, mein Herr, ich und diese Frau wohnten im selben Hause, und ich gebar bei ihr im Hause. Und drei Tage nachdem ich geboren hatte, gebar auch sie. Und wir waren beieinander, und kein Fremder war mit uns im Hause, nur wir beide. Und der Sohn dieser Frau starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn in ihren Arm, und ihren toten Sohn legte sie in meinen Arm. Und als ich des Morgens aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte. Die andere Frau sprach: Nein, mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. Und so redeten sie vor dem König. Und der König sprach: Diese spricht: Mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene spricht: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und als das Schwert vor den König gebracht wurde, sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte. Da sagte die Frau, deren Sohn lebte, zum König – denn ihr mütterliches Herz entbrannte in Liebe für ihren Sohn – und sprach: Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein; lasst es teilen! Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser das Kind lebendig und tötet's nicht; die ist seine Mutter. Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten den König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.

Betrachtung  Konrad Baumgartner (* 1940) Theologieprofessor in Regensburg

Die Gestalt Salomos steht einerseits in der religiösen Tradition den Glauben an JHWH aus der Erfahrung seiner Nähe und Hilfe in der Geschichte des Volkes wie im persönlichen Leben,  zum anderen in der Herausforderung durch die Weltzuwendung in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Dazu kommen die Versuchungen der Macht, eines Lebens in Reichtum und Luxus und der betörenden Liebesbeziehungen zu Frauen anderer Religionen. In diesen Herausforderungen nicht nur den Glauben an JHWH zu bewahren, sondern durchaus dieses welthafte Leben zu gestalten, scheint... auch für den modernen Menschen bedeutsam. Gefragt ist damals wie heute eine weltoffene, lebensbejahende und gerade darin gottgebundene Spiritualität. Weisheit und Reichtum, Zeiten des Friedens und der Sicherheit sind und bleiben Gottes Geschenk, sind nicht vom Menschen allein inszenierbar und machbar. Nur wer sich dieser relativen Autonomie des Menschseins bewusst bleibt, wird Weltzuwendung, Lebensbejahung und Gläubigkeit miteinander verbinden könne. Machtgier, Rücksichtslosigkeit, Überheblichkeit gegenüber „denen da unten“, ja ihre Unterjochung sind Ausdruck der Gottferne und Glaubenslosigkeit. Sich ein „hörendes Herz“ zu bewahren, das heißt der Stimme des Gewissens zu folgen, sich aktiv mit den Weisungen Gottes und der Kirche auseinanderzusetzen als Orientierungshilfen für die verschiedenen Lebensbereiche, den Glauben im Alltag zu leben und als Ferment der Sinngebung in allen Lebensbereichen zu integrieren, ist gerade für den modernen, welt- und lebenszugewandten Christen von entscheidender Bedeutung.


Lied  Geh aus mein Herz und suche Freud (EG 503,1.2.13-15)


Fürbitten 

Du, unser Gott. Jesus hat seine Freude „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“ genannt. Wir möchten dazugehören. Entzünde uns mit deinem Wort. Mach uns bereit, uns einzusetzen für Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Gib Klarheit über das, was dir gefällt. Wecke uns auf zum Leben. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle Menschen, deren Leben dunkel ist: für Kinder und Jugendliche, die unglücklich sind; für Familien, die sich streiten; für unsere kranken Nachbarinnen und Nachbarn und alle, die traurig sind. Wir möchten Licht bringen mit einem Leben als deine Kinder. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison. 

Wir bitten dich für die Menschen, die dich nicht kennen: Wir möchten ihnen dein Wort sagen. Zeige uns, wie wir glaubwürdig auf dich weisen, dass sie dich als Vater erkennen und dir danken. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir bitten dich für uns selbst; denn auch in uns ist es oft dunkel. lass uns Menschen begegnen, von denen dein Licht ausstrahlt. Mache unser Leben hell. Wir rufen dich an:
Kyrie eleison

Vaterunser

 Segen
Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit Frieden im Glauben, dass wir neue Kraft spüren durch die Gegenwart des Heiligen Geistes. Sinf 526

*


Donnerstag nach dem 8. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Psalm 48 (EG.E 58)

Groß ist der HERR und hoch zu rühmen

in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge.

Schön ragt empor sein Gipfel,

daran sich freut die ganze Welt.

Wie wir's gehört haben, so sehen wir's 

an der Stadt des HERRN Zebaoth,

an der Stadt unsres Gottes:

Gott erhält sie ewiglich.

Gott, wir gedenken deiner Güte 

in deinem Tempel.

Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm 

bis an der Welt Enden.

Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit.

Es freue sich der Berg Zion,

und die Töchter Juda seien fröhlich 

um deiner Rechte willen.

Ziehet um den Zion herum und umschreitet ihn,

zählt seine Türme;

habt gut acht auf seine Mauern, /

durchwandert seine Paläste,

dass ihr den Nachkommen davon erzählt:

Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig.

Er ist's, der uns führet.

oder Psalm 92 – Wie köstlich ist es, dem HERRN zu danken (T 728)


Lesung  1.Korinther 12,27-13,3
Ihr seid der Leib Christi und jeder Einzelne ein Glied. Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann gab er die Kraft, Wunder zu tun, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede. Sind sie denn alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lehrer? Haben sie alle die Kraft, Wunder zu tun, haben sie alle Gaben, gesund zu machen? Reden sie alle in Zungen? Können sie alle auslegen? Strebt aber nach den größeren Gaben! Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.

Betrachtung  Anselm Grün (* 1945) Benediktiner in Münsterschwarzach
Lass dich in deinem Herzen von der Liebe berühren, die dir entgegenkommt oder die in dir aufflammt. Gott selbst berührt dich dabei und öffnet dich für das Geheimnis einer klaren und lauteren Liebe, die allen und allem gilt. In dieser Liebe bist du in Gott, und in dieser Liebe wirst du erst ganz zum Menschen,  so wie er dich gedacht hat. – Die Liebe ist die entscheidende Wirklichkeit unseres Lebens. In deiner Liebe, auch wenn sie noch so vermischt ist mit Besitzansprüchen und Habenwollen, leuchtet immer auch etwas auf von der spirituellen Liebe, die deine tiefe Sehnsucht nach Liebe erfüllt. Traue deiner Liebe, aber gehe deiner Liebe auch auf den Grund, damit du dort Gott findest .als den eigentlichen Quell. Und folge deiner Liebe bis zum Ende. Dann wird sie sich zu Gott führen, der nicht nur liebt wie wir, sondern die Liebe selber ist.

Lied  Schönster Herr Jesu (EG 403,1-5)


Fürbitten
Ewiger, du unser Gott, groß sind deine Wunder, heilig sind deine Ordnungen, tief sind deine Geheimnisse. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben.
Wir leben von deiner Gnade. Sende uns in die Welt, erleuchtet mit deiner Wahrheit, getragen von deiner Barmherzigkeit, gebunden in deinen Willen, gestärkt durch deine Verheißung. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben.
Segne alle Arbeit auf deinem Ackerfeld. Segne alle deine Botinnen und Boten. Segne den Samen deines Wortes und lass ihn Frucht bringen. Segne das Werk dieses Tages für dein Reich. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben.
Segne alle Arbeit der Liebe, alle Werke der Barmherzigkeit. Segne alle, die in dir verbunden sind. Segne deine Kirche und lass sie zum Segen werden unter den Völkern. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben.
Du baust dein Reich unter uns. Du baust dein Reich in aller Welt. Herr, wir glauben, hilf unserem Unglauben. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben. GT 76

Vaterunser

Segen
Mögen wir wachsen in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre, jetzt und für ewige Zeiten. 2.Petr 3,1
*

                          Freitag nach dem 8. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Psalm 32 (EG.E 47)

Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind,

dem die Sünde bedeckt ist!

Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet,

in dessen Geist kein Falsch ist!

Denn da ich es wollte verschweigen,

verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen.

Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir,

dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird.

Darum bekannte ich dir meine Sünde,

und meine Schuld verhehlte ich nicht.

Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen.

Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.

Deshalb werden alle Heiligen zu dir beten

zur Zeit der Angst;

darum, wenn große Wasserfluten kommen,

werden sie nicht an sie gelangen.

Du bist mein Schirm, du wirst mich vor Angst behüten,

dass ich errettet gar fröhlich rühmen kann.


oder Psalm 17 –
Höre, HERR, meine gerechte Sache (T 344)

Lesung  Epheser 4,25-32
Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel. Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Betrachtung  Ignatios IV. Hazim (1921-2012) rum-orthodoxer Patriarch von Antiochien
Ohne den Heiligen Geist ist Gott fern, Christus bleibt in der Vergangenheit, das Evangelium ist toter Buchstabe, die Kirche eine bloße Organisation, die Autorität eine Herrschaft, die Mission eine Propaganda, der Kult eine Beschwörung und das christliche Handeln eine Sklavenmoral... Aber in ihm ist der auferstandene Christus gegenwärtig, das Evangelium ist Lebenskraft, die Kirche bedeutet trinitarische Gemeinschaft, die Autorität ist ein befreiender Dienst, die Mission ein Pfingsten, die Liturgie Gedenken und Vorausnahme und das menschliche Handeln ist vergöttlicht.


Lied  Atme in uns, Heiliger Geist (EG.E 7)

Fürbitten
Zu Christus, der gestorben ist, um uns von der Macht des Bösen zu erlösen, zu ihm, der bis zuletzt Trauernde getröstet hat - rufen wir -
R: Herr, erbarme dich.
Du hast den bitteren Tod am Kreuz auf dich genommen. Gedenke unser in deinem Reich. - Wende unser Geschick, die wir durch unsere Eigensucht von Gott getrennt sind, und öffne uns die Tür zum Vater. Wir rufen -
R: Herr, erbarme dich.
Wo wir zu versagen drohen, sieh uns an, dass wir dich nicht verleugnen. - Wer ein Kreuz zu tragen hat, lass erkennen, dass es zum Heile dient. Wir rufen -
R: Herr, erbarme dich.
Wandle das Weinen der Niedergeschlagenen in Zuversicht; gib den Leidenden Geduld und Kraft. - Die Vertriebenen, Verbannten und Geflohenen lass in ihre Heimat zurückkehren. Wir rufen -
R: Herr, erbarme dich.

Höre das Seufzen der Sterbenden, sei bei ihnen in ihrer letzten Stunde, dass sie ihren Geist in Gottes Hand befehlen. - Die als Märtyrer dir treu sind bis in den Tod, lass die Krone des Lebens empfangen. Wir rufen -
R: Herr, erbarme dich.  T 174.4


Vaterunser

Segen
Der lebendige Gott segne uns mit dem Vertrauen, dass er uns begleitet auf unseren Wegen: vom Durst zur Quelle, im Dunkel zum Licht, aus dem Tod zum Leben. Konf 65
*

Samstag nach dem 8. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Psalm 48 (EG.E 58)

Groß ist der HERR und hoch zu rühmen

in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge.

Schön ragt empor sein Gipfel,

daran sich freut die ganze Welt.

Wie wir's gehört haben, so sehen wir's 

an der Stadt des HERRN Zebaoth,

an der Stadt unsres Gottes:

Gott erhält sie ewiglich.

Gott, wir gedenken deiner Güte 

in deinem Tempel.

Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm 

bis an der Welt Enden.

Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit.

Es freue sich der Berg Zion,

und die Töchter Juda seien fröhlich 

um deiner Rechte willen.

Ziehet um den Zion herum und umschreitet ihn,

zählt seine Türme;

habt gut acht auf seine Mauern, /

durchwandert seine Paläste,

dass ihr den Nachkommen davon erzählt:

Dieser ist Gott, unser Gott für immer und ewig.

Er ist's, der uns führet.

oder Psalm 92 – Wie köstlich ist es, dem HERRN zu danken (T 728)


Lesung  Philipper 2,(13)14-18   

(Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.) Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt, dadurch dass ihr festhaltet am Wort des Lebens, mir zum Ruhm an dem Tage Christi, sodass ich nicht vergeblich gelaufen bin noch vergeblich gearbeitet habe. Und wenn ich auch geopfert werde bei dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. Ebenso sollt auch ihr euch freuen und sollt euch mit mir freuen.

Betrachtung Louis-Ferdinand v. Zobelitz (* 1945) Pastor, Schriftführer der Bremischen Kirche
Wir vergessen allzuleicht, dass wir in der Unübersichtlichkeit des Lebens ein Licht haben in unserem Wegbruder Jesus Christus, der uns selbst zum Licht der Welt erklärt hat. „Ich bin das Licht der Welt...“(Joh 8,12) Und „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14) Was für ein Lebensversprechen, was für eine gewaltige, umwerfende Zusage: Licht der Welt... – Dieses Licht wird einmal alle Welt erfüllen. Deshalb sollen wir jetzt schon nach den Gesetzen dieses Lebens leben und nicht etwa nach den Gesetzen der Finsternis, nach dem Gesetz: Wie du mir, so ich dir. Unser alltägliches Denken und Tun, das sich mit den großen und kleinen Sorgen unseres Lebens und dieser Welt auseinandersetzt, steht im Lichte von Jesus Christus, der bei uns ist alle Tage bis an der Welt Ende. In diesem Licht wächst lauter Güte und Gerechtigkeit, die dem Nächsten und den Fernen, dem Freund und dem Feind gerecht wird. In diesem Licht haben Versöhnung und Liebe Raum und deshalb auch Wahrheit, die nicht vergisst, verdrängt, wegschaut, sondern sieht, was war und was ist. Wer meint, in der Dunkelheit des Lebens könnte man nur mit den Wolfen heulen, hält die Aussagen von der Frucht des Lichts, die lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit ist, für weltfremd. Aus der Perspektive unseres Wochenspruchs müssen wir aber sagen: Das Ist nicht weltfremd, sondern weltfreundlich, weil es der umfassenden Weltfreundlichkeit Gottes angemessen ist, und weil diese allein einen Lebenspfad in eine licht Zukunft eröffnet.

Lied 
Lass uns in deinem Namen, Herr (EG.E 25,1-4)

Fürbitten
In der Hoffnung auf Gott, dass er alles Stückwerk vollenden und als gnädiger Richter uns die Gerechtigkeit schenken wird - rufen wir ihn an -
R: Dein Reich komme.
Lass uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die du in unser Herz gelegt hast, nicht verlieren. - Schütze deine Kirche vor den Angriffen des Bösen, lass sie sich ausrichten auf den Tag der Vollendung. Wir rufen -
R: Dein Reich komme.
Erfülle die Schöpfung mit deinem Segen. Erhalte den Völkern Gerechtigkeit und Frieden. - Sei mit deinem Geist bei den Regierenden, dass sie der Gewalt und dem Verbrechen wehren können. Wir rufen -
R: Dein Reich komme.
Lass die Menschen, die Gutes tun, Dank erfahren und schenke ihnen Freude an deiner Güte. - Nach aller Unrast des Lebens lass uns Ruhe finden bei dir. Wir rufen -
R: Dein Reich komme.
Mögen unsere Namen geschrieben sein im Buch des Lebens, wie du es mit unserer Taufe verheißen hast. - Gib, dass wir das Ziel unseres Lebens erreichen und teilhaben am himmlischen Hochzeitsmahl. Wir rufen -
R: Dein Reich komme. T 178.4

Vaterunser

Segen
Der Gott des Friedens heilige uns durch und durch und bewahre unseren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 1.Thess 5,23


Quellen der Betrachtungen
So in: R.
Mumm (Hg), Siehe dein König kommt zu dir, Kassel 1982, S. 96 f
Mo in: H.Gerwin, Was Deutschlands Prominente glauben,  Gütersloh 2005, S. 164 f
Di in: W. Brinkel, Dem Leben auf der Spur, Gütersloh 1976, zum 11. Juli
Mi
in. K.P. Jörns (Hg), Von Rut und Boas bis Judas, Göttingen 1993, S. 58f
Do in: A. Lichtenauer (Hg) Das Buch der Lebenskunst, Freiburg/B.,11. Aufl. 2005, S. 149
Fr I. Hazim,
Alles besiegt die Liebe, S. 68
Sa M.
Kock (Hg), Die Wochensprüche, Göttingen, 2.Aufl., 200, S. 90 f


Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch (im Hause) gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) , S. 35v 145 veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auf weitere  Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

Wenn entsprechend der Regeln zur Corona-Zeit auf das geneinsame Singen der Gemeinde verzichtet werden muss, kann es  – unter Wahrung der Abstands-Regel - durch Solo– oder Schola-Gesang ersetzt werden.