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HAUSGEBET  /  BREVIER 


TRINITATIS  II


Woche nach dem
7. Sonntag nach Trinitatis -
Am Tisch des Herrn

So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,
sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Eph 2,19)

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Psalm 100 (EG.E 85)

Jauchzet dem HERRN, alle Welt! /

Dienet dem HERRN mit Freuden,

kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!

Erkennet, dass der HERRNGott ist! /

Er hat uns gemacht und nicht wir selbst

zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.

Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, /

zu seinen Vorhöfen mit Loben;

danket ihm, lobet seinen Namen!

Denn der HERR ist freundlich, /

und seine Gnade währet ewig

und seine Wahrheit für und für.


oder Psalm 100 –
Jauchzt dem HERRN, alle Welt (T 450)


Alttestamentliche Lesung  2.Mose 16,2-3.11-18

Es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Mose und Aaron in der Wüste. 3 Und die Israeliten sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des HERRN Hand, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese Wüste, dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst... Und der HERR sprach zu Mose: Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden, dass ich, der HERR, euer Gott bin. Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager. Und am Morgen lag Tau rings um das Lager. Und als der Tau weg war, siehe, da lag's in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde. Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das euch der HERR zu essen gegeben hat. Das ist's aber, was der HERR geboten hat: Ein jeder sammle, soviel er zum Essen braucht, einen Krug voll für jeden nach der Zahl der Leute in seinem Zelte. Und die Israeliten taten's und sammelten, einer viel, der andere wenig. Aber als man's nachmaß, hatte der nicht darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte. Jeder hatte gesammelt, soviel er zum Essen brauchte.

Epistel  Apostelgeschichte 2,41-47   

Die das Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen. Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Es kam aber Furcht über alle, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.

Evangelium  Johannes 6,1-15  
Jesus ging weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben? Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme. Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele?  Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten. Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren. Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.

Betrachtung Selbstdarstellung „Brot für die Welt“ bei Wikipedia
Als weltweit tätiges Entwicklungswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland sind wir in mehr als 90 Ländern rund um den Globus aktiv. Gemeinsam mit lokalen Partnern helfen wir armen und ausgegrenzten Menschen, aus eigener Kraft ihre Lebenssituation zu verbessern.

Ein zentraler Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Ernährungssicherung. Denn in Zeiten des Klimawandels und knapper werdender Ressourcen wird der Kampf gegen Hunger und Mangelernährung immer wichtiger. Brot für die Welt unterstützt die arme und ländliche Bevölkerung darin, mit umweltfreundlichen und standortgerechten Methoden gute Erträge zu erzielen. Daneben setzen wir uns auch für die Förderung von Bildung und Gesundheit, den Zugang zu Wasser, die Stärkung der Demokratie, die Achtung der Menschenrechte, die Sicherung des Friedens sowie die Bewahrung der Schöpfung ein. Denn Brot bedeutet für uns mehr als Nahrung - wir verstehen darunter alles, was der Mensch zum Leben braucht.
Unsere Arbeit wurzelt in dem Glauben, der die Welt als Gottes Schöpfung bezeugt, in der Liebe, die gerade in dem entrechteten und armen Nächsten ihrem Herrn begegnet, und in der Hoffnung, die in der Erwartung einer gerechten Welt nach Gottes Willen handelt. Brot für die Welt versteht sich als Teil der weltweiten Christenheit. Wir suchen die Zusammenarbeit mit Kirchen und kirchlichen Hilfswerken in aller Welt und nehmen unsere Verantwortung in ökumenischen Netzwerken wahr. Kirchen sind in vielen Ländern selbst in abgelegenen ländlichen Regionen präsent, wo manche staatliche Struktur nie hinreicht und NGOs nie auftauchen. Viele haben ein ganzheitliches Verständnis von Heil und Heilung und so sind Kirchen zum Beispiel in vielen Regionen Afrikas wesentliche, wenn nicht einzige Stütze des Gesundheitswesens. Sie stiften und bieten Zusammenhalt und Gemeinschaften des Teilens, die Menschen auch in Krisensituationen auffangen können. Sie vermitteln Werte und Orientierung. Durch ihre Seelsorge helfen sie Menschen mit psychischen Problemen und ganzen Dörfern, mit traumatisierenden Situationen umzugehen. Sie stärken das Verantwortungsgefühl für das eigene Leben, die Gesellschaft und die gesamte Menschheit und Schöpfung und vermitteln eine positive Weltsicht, einen nachhaltigen Lebensstil und Zukunftshoffnung. Ähnliches kann wohl von vielen Religionsgemeinschaften gesagt werden.

Lied  Brich dem Hungrigen dein Brot (EG 418)


Fürbitten
Nimm an, guter Gott, unsern Dank und unser Lob für alles, was du für uns getan hast. Dich preisen wir -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Für die Größe und den Glanz deiner ganzen Schöpfung, für die Schönheit dieser Welt, für das Wun-der des Lebens und das Geheimnis der Liebe - danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Für den Segen, den wir durch Familie und Freunde erfahren; für Zuwendung und Bewahrung, die uns von allen Seiten umgibt, - danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Dass uns Aufgaben gestellt werden, die unserer besten Anstrengungen herausfordern, und dass wir auch etwas zustande bringen, was Zufriedenheit schafft und erfreuen kann - dafür danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Auch für all jene Enttäuschungen, alles Scheitern und Misslingen, das uns unsere ganze Angewiesenheit auf dich erkennen lässt - danken wir dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Über allem danken wir dir für deinen Sohn Jesus Christus: Für die Wahrheit seines Wortes und das Beispiel seines Lebens; für seinen unerschütterlichen Gehorsam, mit dem er der Versuchung widerstanden hat; für sein Sterben, durch das er den Tod überwunden hat; für sein Auferstehen zu neuem Leben, in dem auch uns ein Leben in deinem Reich eröffnet ist. Dich preisen wir und danken dir, Gott -
R: Dir sei Ehre in Ewigkeit.
[Schenke uns die Gabe deines Geistes, guter Gott, dass wir Christus erkennen und ihn bezeugen und durch ihn - zu allen Zeiten und an allen Orten - dir danken in allen Dingen, der du lebst und wirkst in Ewigkeit.] Am 124

Vaterunser

Segen
Gott, die heilige Dreifaltigkeit, erhalte uns und die ganze Menschheit, unsere Erde und das All in Liebe und Gemeinschaft. CBD 21
*

Montag nach dem 7. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Psalm 107 A (EG.E 91)

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

So sollen sagen, die erlöst sind durch den HERRN,

die er aus der Not erlöst hat,

die er aus den Ländern zusammengebracht hat

von Osten und Westen, von Norden und Süden.

Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege,

und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten,

die hungrig und durstig waren

und deren Seele verschmachtete,

die dann zum HERRN riefen in ihrer Not

und er errettete sie aus ihren Ängsten

und führte sie den richtigen Weg,

dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten:

Die sollen dem HERRN danken für seine Güte

und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut,

dass er sättigt die durstige Seele

und die Hungrigen füllt mit Gutem.


oder Psalm 107 A –
Danket dem HERRN, denn er ist freundlich (T 727)

Lesung  Johannes 6,47-51   

Jesus sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt,  damit, wer davon isst, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt.


Betrachtung 
Dietrich Zeitlinger () Pfarrer in Neckargemünd
Am täglichen Brot ist Gottvertrauen zu lernen, als Vertrauen in die Zukunft. Je länger Menschen, die Entbehrung erfahren haben, erleben: Das Notwendige wird uns von Tag zu Tag geschenkt, desto mehr wird sich ihre Verunsicherung in Vertrauen verwandeln. Vertrauen in das Leben, Vertrauen in die Quelle und in den Schöpfer des Lebens; der durch die Wüste führen und Hunger stillen kann, auf natürliche und doch wunderbare Weise. Wie gut, wenn diese Erfahrung und Einstellung bleibt auch in Zeiten der Fülle. Damit nie vergessen wird, dass unser ganzes Dasein, in Mangel und Überfluss, bedürftige und Gott zu verdankende Existenz bleibt. Denn nur so werden wir für uns und für andere das Maß des Menschlichen behalten, das in unserer modernen Zeit überlebensnotwendig ist. Als Christen sollen wir den nicht ausblenden, der das rechte Gottvertrauen zeigte und lebte, der nach dem Johannesevangelium uns zum “Brot des Lebens“ wird, wie es jedes Abendmahl vermittelt.

Lied  Seht das Brot, das wir hier teilen (EG 226 in Auswahl)

Fürbitten
Du, Herr, gibst alles, was wir brauchen. Wir leben von deiner Gnade. Du rufst uns in deinen Dienst. Dir zu gehorchen, ist unsere Freude. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Gewähre uns allezeit die Freiheit, dir ungehemmt zu dienen. Lass uns haben, als hätten wir nicht. Gib, dass alles, was du schenkst, uns helfe zu dem Werk, zu dem du uns berufen hast. Segne uns, dass uns alle Dinge zum Besten dienen. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Wir bitten dich für jene, die unserer besonderen Fürsorge anvertraut sind: Gib uns Treue und Geduld im täglichen Umgang. Mach uns aufmerksam für die Einsamen, die Geängstigten, die Bedürftigen und Verzweifelten um uns her. lass uns zu Nächsten werden für alle, die uns brauchen. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott. GT 62

Vaterunser

Segen

Gott segne uns. Er stärke uns in der Liebe zu den Menschen und aller Kreatur. Er beschütze uns auf unseren Wegen durch die Zeit. ÖG 37
*


Dienstag nach dem 7. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,  sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Psalm 36 (EG.E 51)

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes /

und dein Recht wie die große Tiefe.

HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses,

und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Denn bei dir ist die Quelle des Lebens,

und in deinem Lichte sehen wir das Licht.


oder Psalm 77 B –
Gott, dein Weg ist heilig (T 652)

Lesung  Matthäus 22,1-14   

Jesus fing an und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu rufen; doch sie wollten nicht kommen. Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! Aber sie verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft. Die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie. Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren's nicht wert. Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet. Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und brachten zusammen, alle, die sie fanden, Böse und Gute; und der Hochzeitssaal war voll mit Gästen. Da ging der König hinein zum Mahl, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn in die äußerste Finsternis! Da wird sein Heulen und Zähneklappern. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.

Betrachtung  Helmut Thieleke (1908-1986) Theologieprofessor in Hamburg

Das tiefste Geheimnis der Welt besteht darin, dass Gott auf uns wartet, auf die Nahen und auf die Fernen, auf die Heimatlosen und auf die Bürger. Wer das begriffen hat, der ist der Seligkeit des königlichen Hochzeitsmahles nahe. Der steht schon im flutenden Licht des festlichen Saales, auch wenn er noch mitten im finstern Tal dahingeht. Er mag traurig sein und ist doch allezeit fröhlich, er mag arm sein und macht doch viele reich. Der mag nichts innehaben und wird doch alles haben.


Lied 
Du hast zu deinem Abendmahl (EG 224,1-3)


Fürbitten
Du, unser Gott. Jesus hat seine Freude „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“ genannt. Wir möchten dazugehören. Entzünde uns mit deinem Wort. Mach uns bereit, uns einzusetzen für Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Gib Klarheit über das, was dir gefällt. Wecke uns auf zum Leben. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle Menschen, deren Leben dunkel ist: für Kinder und Jugendliche, die unglücklich sind; für Familien, die sich streiten; für unsere kranken Nachbarinnen und Nachbarn und alle, die traurig sind. Wir möchten Licht bringen mit einem Leben als deine Kinder. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison. 

Wir bitten dich für die Menschen, die dich nicht kennen: Wir möchten ihnen dein Wort sagen. Zeige uns, wie wir glaubwürdig auf dich weisen, dass sie dich als Vater erkennen und dir danken. Wir rufen dich an:

Kyrie eleison.

Wir bitten dich für uns selbst; denn auch in uns ist es oft dunkel. lass uns Menschen begegnen, von denen dein Licht ausstrahlt. Mache unser Leben hell. Wir rufen dich an:
Kyrie eleison

Vaterunser

Segen
Der Gott der Hoffnung erfülle uns mit Frieden im Glauben, dass wir neue Kraft spüren durch die Gegenwart des Heiligen Geistes. Sinf 526

*

Mittwoch nach dem 7. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,  sondern Mitbürger der Heiligen und

Gottes Hausgenossen.
Psalm 107 A (EG.E 91)

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

So sollen sagen, die erlöst sind durch den HERRN,

die er aus der Not erlöst hat,

die er aus den Ländern zusammengebracht hat

von Osten und Westen, von Norden und Süden.

Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege,

und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten,

die hungrig und durstig waren

und deren Seele verschmachtete,

die dann zum HERRN riefen in ihrer Not

und er errettete sie aus ihren Ängsten

und führte sie den richtigen Weg,

dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten:

Die sollen dem HERRN danken für seine Güte

und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut,

dass er sättigt die durstige Seele

und die Hungrigen füllt mit Gutem.


oder Psalm 107 A – Danket dem HERRN, denn er ist freundlich (T 727)


Lesung   Apostelgeschichte 10,(21-23)24-36  

(...) Am folgenden Tag kam Petrus nach Cäsarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen. Und als Petrus hereinkam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel ihm zu Füßen und betete ihn an. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf, auch ich bin ein Mensch. Und während er mit ihm redete, ging er hinein und fand viele, die zusammengekommen waren. Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll. Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen, als ich geholt wurde. So frage ich euch nun, warum ihr mich habt holen lassen. Kornelius sprach: Vor vier Tagen um diese Zeit betete ich um die neunte Stunde in meinem Hause. Und siehe, da stand ein Mann vor mir in einem leuchtenden Gewand und sprach: Kornelius, dein Gebet ist erhört und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott. So sende nun nach Joppe und lass herrufen Simon mit dem Beinamen Petrus, der zu Gast ist im Hause des Gerbers Simon am Meer. Da sandte ich sofort zu dir; und du hast recht getan, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott zugegen, um alles zu hören, was dir vom Herrn befohlen ist. Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Recht tut, der ist ihm angenehm.

Betrachtung  Manfred Sorg (* 1938) Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen
Es ist keine Frage: Viele Menschen haben Angst vor dem Fremden, dem Ungewohnten und Neuen. Es beunruhigt und stört sie in ihrer Sicht der Welt und der Menschen. Die Ursache dieser Angst sind oft eine mangelnde eigene Identität und die intuitive Ahnung dieses Mangels. Und dann kommt noch der beschämende politische Missbrauch dieser Unsicherheit und Angst durch Sündenbocktheorien dazu. – Gott aber ist und bleibt der ganz andere, der unsere Vorstellungen, Ängste und Unsicherheiten weit übersteigt, wie uns auch der Wochenspruch zeigt. – Gott ist der Hausherr seines ewigen Reiches, das seit Jesus auch in dieser Welt längst schon angebrochen ist. Bei Gott, in seinem Reich, gibt es ein unbegrenztes Bleiberecht für alle! Bei Gott gibt es keine Ausländer, sondern nur „Inländer“; solche, die es noch werden können und sollen. So lautet Gottes Parole: Inländer raus! Denn als seine „Mitbürger“ sendet er uns Christen in die Welt hinaus, um die Botschaft von Bleiberecht bei ihm unter das Volk zu bringen und so seine „Hausgenossen“ für sein Reich zu werben und neu gewinnen. – Vor Gott sind alle Menschen gleich. Bei ihm hat jeder Mensch Bleiberecht. Ich wünsche mir unsere Kirche so offen, einladend und aufsuchend, dass ihr Dasein einen Abglanz der göttlichen Wirklichkeit darstellt.

Lied 
Kommt her, ihr seid geladen (EG 213 in Auswahl)

Fürbitten
Du bedarfst unser nicht, Gott, aber wir bedürfen deiner. Wo dein Name genannt wird, kommt die Welt ins Lot. Wer zu andren über dich spricht, zündet ein Licht in der Dämmerung an. Wo du zwischen uns Menschen trittst, löst sich Einsamkeit auf. Wir rufen dich an –
R: Herr, erbarme dich.
Du, Gott, machst menschliche Güte für uns zum Segen. Tu unseren Mund auf. Lehre uns glaubwürdig von dir zu reden. Nimm uns die Scheu, in deinem Namen einzutreten für die Ehre von beschuldigten, gedemütigten, geschlagenen Menschen. Wir rufen dich an -
R: Herr, erbarme dich.
Wir beten für die Völker der Erde, um Freiheit, um Frieden und Gerechtigkeit; wir beten für alle, denen besondere Vollmachten übertragen sind, dass sie wachsam bleiben, damit die Würde und das Lebensrecht von niemandem gefährdet werden.- Wir rufen dich an –
R: Herr, erbarme dich.
Wir beten für alle, mit denen wir zusammen leben und arbeiten; für alle auch, die in Angst, in Sorge, in Not sind, für alle Kranken, Bedrohten und Verfolgten: lass uns das uns anvertraute Leben in deinem Namen teilen, einander beistehen und zu Trost und Hoffnung helfen. - Wir rufen dich an -
R: Herr, erbarme dich. RB

Vaterunser

Segen

Gott, der uns bis heute begleitet hat durch schwere und schöne Zeiten, bleibe bei uns und stärke uns auf dem Weg, bis wir ans Ziel kommen. Konf 73 *


Donnerstag nach dem 7. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,  sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Psalm 113 (EG.E 95)

Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!


oder Psalm  66 B –
Ja, geprüft hast du uns, o Gott (T 612)

Lesung  1.Korinther 10,16.17  
Der Kelch des Segens, den wir segnen, ist der nicht die Gemeinschaft des Blutes Christi? Das Brot, das wir brechen, ist das nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Denn ein Brot ist's. So sind wir, die vielen, ein Leib, weil wir alle an einem Brot teilhaben.


Betrachtung
Arnoldsheiner Abendmahlsthesen  (von 1957):

(1) Das Abendmahl stellt uns auf den Weg des Kreuzes Christi. Das Kreuz Christi weist uns in die Wirklichkeit in dieser Welt. Wo wir schwach sind, da ist die Gnade Gottes mächtig. Wenn wir sterben, leben wir in ihm. Noch ist sein Sieg verborgen unter Anfechtung und Leiden. Darum speist uns der Herr durch sein Mahl, um uns zu stärken in dem Kampf, in den er die Seinen sendet, und uns zu wappnen gegen alle Schwärmerei und alle Schlaffheit, damit wir nicht entweder in falschen Träumen das Künftige vorwegnehmen oder verzagt die Hand sinken lassen. (2) In der Gemeinde, der er sich im Abendmahl gibt, sind wir Brüder (und Schwestern). Diese Gemeinschaft lebt allein in der Liebe, mit der er uns zuerst geliebt hat. Wie er sich unserer angenommen hat - der Gerechte die Ungerechten, der Freie der Unfreien, der Hohe der Niedrigen -, so sollen auch wir allen denen, die uns nötig haben, teilgeben an allem, was wir sind und haben.


Lied  Dank sei dir Vater, für das ewge Leben (EG 222 in Auswahl)

Fürbitten
Gott, du hast uns in der Taufe wiedergeboren zu neuem Leben. Im Wort, das dich bezeugt, und im heiligen Mahl bist du uns nahe. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.
Komm zu uns und gib uns Frieden; wecke in uns den Glauben, der die Welt überwindet; erfülle uns mit Freude, dass wir tun, wozu du uns sendest. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.
Begleite uns auf den Weg zu den Menschen, die auf uns warten, in äußerer und innerer Not, in Armut und Krankheit, in Ratlosigkeit und Verzweiflung. Hilf uns helfen. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott. ES 239

Vaterunser

Segen
Möge der Morgen uns begrüßen voll Sonne. Möge der Mittag uns freundlich stimmen. Möge der Abend uns zufrieden heimkehren lassen. Möge die Nacht uns erquickendem Schlaf bescheren. 

IrS 23.2.

*

Freitag nach dem 7. Sonntag nach Trinitatis


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,  sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
Psalm 107 A (EG.E 91)

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

So sollen sagen, die erlöst sind durch den HERRN,

die er aus der Not erlöst hat,

die er aus den Ländern zusammengebracht hat

von Osten und Westen, von Norden und Süden.

Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege,

und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten,

die hungrig und durstig waren

und deren Seele verschmachtete,

die dann zum HERRN riefen in ihrer Not

und er errettete sie aus ihren Ängsten

und führte sie den richtigen Weg,

dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten:

Die sollen dem HERRN danken für seine Güte

und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut,

dass er sättigt die durstige Seele

und die Hungrigen füllt mit Gutem.


oder Psalm 107 A –
Danket dem HERRN, denn er ist freundlich (T 727)

Lesung  Lukas 22,14-20   

Als die Stunde kam, setzte Jesus sich nieder und die Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide. Denn ich sage euch, dass ich es nicht mehr essen werde, bis es erfüllt wird im Reich Gottes. Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt. Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!

Betrachtung Reformierte Bund : Reformierte Liturgie – Das jüdische Jahr
Pessach wird in Erinnerung an die Befreiung der Juden aus Ägypten gefeiert. Der Name des Festes – Pessach – lehnt sich an eine Vokabel an, die im biblischen Bericht bei der zehnten und letzten Plage berichtet wird. Der Engel Gottes überging (passach) die Häuser der Israeliten, als er die Erstgeborenen der Ägypter tötete. ... In biblischer Zeit war die Opferung des Pessach-Lammes im Tempel das Wichtigste. Das Opferfleisch wurde dann in der Nacht auf Mazzen, auf ungesäuerten Broten, gegessen. Seit der Zerstörung des Tempels kann dieser Brauch nicht mehr gepflegt werden. An seine Stelle trat der Brauch, ein Seder-Mahl abzuhalten. Die Familie – samt geladener Gäste – sitzt an einem feierlich gedeckten Tisch, hört das Verlesen der Errettungsgeschichte Israels aus Ägypten, wie sie in einem kleinen Büchlein tradiert wird, nimmt eine eigens zu Pessach vorbereitete Abfolge von Speisen zu sich und beschließt die Feier mit vielen Pessach- Gesängen. Der Jüngste aus der Runde stellt die entscheidende Frage: »Worin unterscheidet sich diese Nacht von allen anderen Nächten?« worauf eine vierfache Antwort folgt. - Ein anderer Name dieses Festes ist »chag ha-cherut«, das Fest der Freiheit. Er erinnert an die politische und ökonomische Befreiung beim Auszug aus Ägypten. - Der Name »chag ha-mazzot«, das Fest der Mazzen, der ungesäuerten Brote, leitet sich ebenfalls von dem biblischen Bericht ab... Nach der zehnten und letzten Plage trauten Mose und Aaron den Versprechungen Pharaos nicht länger, und so beschloss Mose, eine List anzuwen- den. Er erzählte Pharao, die Juden würden für drei Tage in die Wüste ziehen, um ihrem Gott ein Opfer darzubringen. Mit der Absicht, von diesem »Opferfest« nicht mehr zurückzukehren, trieb er die Israeliten an. So hatten sie keine Zeit abzuwarten, bis der Teig für ihr Brot aufgehen würde. Das Backergebnis waren Mazzen – seither die traditionelle Speise während der sieben Tage, die das Pessachfest andauert

Lied 
Das Wort geht von dem Vater aus (EG 223 in Auswahl)

Fürbitten

Wir beten um Licht, wo die Finsternis doppelt finster ist; wo Falsches sich als Wahrheit ausgibt; wo das Leben zur Verwirrung führt, wo Glaube, Hoffnung und Liebe zu Asche zerfallen, dass ihnen wieder Leben eingehaucht werden muss - wir bitten um Licht und rufen -
R: Kyrie eleison.
Wir beten um ein Wort von Gott, wo menschlichen Worten nicht mehr getraut werden kann, wo uns die Stimmen der Vergangenheit einholen und verstummen lassen, wo die Verkündigung der Kirche widersprüchlich wird, wo die Botschaft Gottes im Gerede untergeht - wir bitten um ein Wort von Gott und rufen -
R: Kyrie eleison.
Wir beten um einen Weg, den wir am Kreuz erkennen und der darüber hinausführt, dass wir Christus folgen, wo er hingeht, dass wir anhalten, wo er stockt, dass wir trauern, wo er stirbt, dass wir bewegt werden, wo er aufersteht, dass wir gewiss werden, dass allein dies der Weg ist, der ins Leben führt - wir bitten um diesen Weg und rufen -
R: Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen

Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat (durch das Blut des ewigen Bundes), der mache uns tüchtig in allem Guten.
Hebr 13,20 f.
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Samstag nach dem 7. Sonntag nach Trinitatis

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,  sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.

Psalm 27 (EG.E 43)

Der HERR ist mein Licht und mein Heil;

vor wem sollte ich mich fürchten?

Der HERR ist meines Lebens Kraft;

vor wem sollte mir grauen?

HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe;

sei mir gnädig und antworte mir!

Mein Herz hält dir vor dein Wort: /

»Ihr sollt mein Antlitz suchen.«

Darum suche ich auch, HERR, dein Antlitz.

Verbirg dein Antlitz nicht vor mir,

verstoße nicht im Zorn deinen Knecht!

Denn du bist meine Hilfe; verlass mich nicht

und tu die Hand nicht von mir ab, du Gott meines Heils!

Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich,

aber der HERR nimmt mich auf.

HERR, weise mir deinen Weg

und leite mich auf ebener Bahn um meiner Feinde willen.

Gib mich nicht preis dem Willen meiner Feinde!

Denn es stehen falsche Zeugen wider mich auf und tun mir Unrecht.

Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde

die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen.

Harre des HERRN!

Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN.


oder Psalm 107 D – Er macht Ströme zur Wüste (T 656)

Lesung   Offbarung19,4-9   

Die vierundzwanzig Ältesten und die vier Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron saß, und sprachen: Amen, Halleluja! Und eine Stimme ging aus von dem Thron: Lobt unsern Gott, alle seine Knechte und die ihn fürchten, Klein und Groß! Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Schar und wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat seine Herrschaft angetreten! Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, sich zu kleiden in Seide, glänzend und rein. – Die Seide aber ist das gerechte Tun der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes.


Betrachtung
Ökumenischer Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen
Studiendokument „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ , Frankfurt/M. am 11.9.2011

(5.4.1) Der gekreuzigte, auferweckte und erhöhte Jesus Christus lädt uns zum Mahl ein, wir sind seine Tischgenossen. Seine Einladung überschreitet und umgreift die konfessionellen Grenzen und Grenzziehungen, die der sichtbaren Einheit der Christenheit im Wege stehen. Noch mehr: In eschatologischer Perspektive sprengt sie im Bild des himmlischen Hochzeitsmahles die Grenzen der Christenheit und nimmt die ganze Menschheit, ja sogar das Universum in den Blick (vgl. Jes 25,6; Mk 14,25; Kol 1,15-20; Offb 19,9; 21,24ff.) – sie ist im wahrsten Sinn „ökumenisch“. Vor diesem Hintergrund ist sie auch der tragende Grund jedes einzelnen Schrittes der christlichen Ökumene. Wo auch immer Katholiken, Orthodoxe, Lutheraner, Reformierte, Anglikaner, Baptisten, Methodisten in seinem Namen versammelt sind, will Christus sein Versprechen erfüllen, mitten unter ihnen zu sein. Sie sind und werden durch Glaube und Taufe in Christus geeint (vgl. Eph 4,5), lange bevor sie sich über die konkreten Formen ihrer Einheit verständigt haben und zu konkreten Verabredungen ihres Miteinanders gelangt sind.
(5.4.2) Jesus Christus schenkt sich uns in seinem für alle dahingegebenen Leib und Blut durch sein verheißendes Wort mit Brot und Wein (vgl. Leuenberger Konkordie 15, 18). Die Kontroversen über die Gegenwart des Herrn bei der Feier des Mahls können in dem Maße überwunden oder wenigstens in ihrer kirchentrennenden Reichweite begrenzt werden, wie man den zum Mahl einladenden Christus, der sich in seiner Person vergegenwärtigt und schenkt, als das handelnde Subjekt der Mahlfeier versteht und dieser Sichtweise die Frage nach dem Wie der sakramentalen Vergegenwärtigung Christi nachordnet. ...


Lied 
Herr, du wollest uns bereiten (EG 220)

oder Im Frieden dein, o Herre mein (EG 222,1-3)

Fürbitten
Gott, du bist nicht müde geworden, deine Gaben auszuteilen, damit wir leben. Lass sie gedeihen in unserer Hand. Mache uns glaubwürdig in der Nachfolge Jesu. Erfülle uns mit seinem Geist. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Vergib uns unsere Schuld, die uns hart macht und unsere Hände verschließt. Belebe uns, dass wir mit offenem Herzen geben, was wir empfangen haben. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Hilf uns, Verbitterte zum Frieden zu führen. Hilf uns, Ängstliche zu trösten. Hilf uns denen, die an ihr Ende kamen, den weiten Raum des Glaubens aufzutun. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Gott, alle, die wir lieben, bewahre. Alle, die uns fremd sind, segne. Alle, die wir nicht verstehen, schütze. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Erbarme dich dieser Erde, dass sie nicht zerstört werde und niemand verloren gehe, sondern die Vielfalt deiner Schöpfung ein Zeichen deiner Liebe und Güte bleibe. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. M 99

Vaterunser

Segen

Gottes Atem durchströme uns; Gottes Atem erneuere uns; Gottes Atem belebe uns; dass wir mit Zuversicht hineingehen in diesen Tag. (Gott, der Vater durch  Christus im Heiligen Geist.) Sinf 598
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Quellen der Betrachtungen

So Selbstdarstellung „Brot für die Welt“ bei Wikipedia (Juni 2020)

Mo in: Gottesdenstpraxis, Serie A, Bd, VI /3, Gütersloh 1996, S. 120

Di in: Rummelberger Brevier, 2. Aufl. Neuendettelsau, S. 996 

Mi in. M.Kock (Hg) Die Wochensprüche, Göttingen, 2.Aufl. 2000, S. 90f

Do Arnoldsheiner Abendmahlsthesen  (von 1957):

Fr Reformierte Bund, Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 620

Sa Studiendokument „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ , Frankfurt/M. am 11.9.2019


Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch (im Hause) gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) , S. 35 - 145 veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auf weitere  Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

Wenn entsprechend der Regeln zur Corona-Zeit auf das geneinsame Singen der Gemeinde verzichtet werden muss, kann es  – unter Wahrung der Abstands-Regel durch Solo– oder Schola-Gesang ersetzt werden.