HAUSGEBET / BREVIER
Woche nach dem
3. Sonntag nach Trinitatis – Das Wort von der Versöhnung
Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luk 19,10
Eröffnung
+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalmgebet
Spruch: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Psalm 96 (EG.E 82)
Singet dem HERRN ein neues Lied;
singet dem HERRN, alle Welt!
Singet dem HERRN und lobet seinen Namen,
verkündet von Tag zu Tag sein Heil!
Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit,
unter allen Völkern von seinen Wundern!
Ihr Völker, bringet dar dem HERRN,
bringet dar dem HERRN Ehre und Macht!
Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens,
bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!
Betet an den HERRN in heiligem Schmuck;
es fürchte ihn alle Welt!
Sagt unter den Heiden: Der HERR ist König. /
Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt.
Er richtet die Völker recht.
Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich,
das Meer brause und was darinnen ist;
das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist;
jauchzen sollen alle Bäume im Walde
vor dem HERR denn er kommt,
denn er kommt, zu richten das Erdreich.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker mit seiner Wahrheit.
oder Psalm 33 A – Freut euch des HERRN, ihr Gerechten (T 700)
Alttestamentliche Lesung Micha 7,18-20
Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade! Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen. Du wirst Jakob die Treue halten und Abraham Gnade erweisen, wie du unsern Vätern vorzeiten geschworen hast.
Epistel 1.Timotheus 1,12-17
Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat und in das Amt eingesetzt, mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan, im Unglauben. Es ist aber desto reicher geworden die Gnade unseres Herrn samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist. Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, dass Christus Jesus an mir als Erstem alle Geduld erweise, zum Vorbild denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben. Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen.
Evangelium Lukas 15,1-3.11b-32
Es nahten sich zu Jesus aber alle Zöllner und Sünder, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen. Jesus sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie. Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. Als er aber alles verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm. Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich! Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn, und er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb und schlachtet's; lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Aber der ältere Sohn war auf dem Feld. Und als er nahe zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen und rief zu sich einen der Knechte und fragte, was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wiederhat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn. Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass ich mit meinen Freunden fröhlich wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.
Betrachtung Philip Potter (1921-2015) Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen
Umkehr ist stets Gottes Initiative. Er ist es, der sich zuerst dem Menschen zuwendet. Als Jesus seinen Dienst aufnimmt, lautet sein zentrales Thema: „Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe. Tit Buße und glaubt an das Evangelium.“ Das Reich Gottes ist seine Herrschaft der Gerechtigkeit, des Mitleids und der Lauterkeit, wie sie in der Geschichte offenbar wurde in nun in Christus verkörpert ist. Buße und Umkehr heißt: Bürger dieses Reiches werden, ein Bürgerrecht empfangen, das man in Gerechtigkeit und Frieden miteinander teilt. Dies soll fortgesetzt geschehen. Hier gibt es nichts Statisches. Es ist ein immerwährender Ruf, und er wird ergehen bis ans Ende der Zeit. Rum 1029
(S) Lied Ich will zu meinem Vater gehen (EG 315 iA.)
Fürbitten
Ewiger Gott, du Hüter allen Lebens. Du willst nicht, dass auch nur eines von uns verlorengehe und unsere Welt ohne Hoffnung bleibe. Du machst uns in der Auferweckung Jesu deiner guten Zukunft gewiss. Wir bitten um deine Nähe und rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für deine weltweite Kirche: Schenke der Verkündigung des Evangeliums Raum und offene Herzen in allen Ländern und Kulturen. Erwecke Verstehen und Liebe unter den Christen, besonders, wo wir im Begreifen der Wahrheit noch nicht eins sind. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten für alle, die Einfluss haben in Staat und Gesellschaft: Gib Bereitschaft zum Frieden und zur Versöhnung zwischen Gruppen und Völkern. Mach uns fähig, die Reichtümer unserer Erde zu nutzen, um uns gegenseitig zu fördern und dem Hungern in der Welt zu wehren. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich angesichts unserer gegenwärtigen Fähigkeiten und Gefahren: Lehre uns deinen Willen erkennen in den Wirrnissen dieser Welt und unseres eigenen Lebens. Lass wissenschaftliche Forschung und technische Entwicklung geschehen in Verantwortung für die ganze Schöpfung, jetzt und in Zukunft. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen
Gott segne uns mit dem Feuer der Liebe, das unsere Herzen erwärmt, unsere Sinne weckt, unsere Körper belebt, unsere Gedanken beflügelt und unsere Kräfte lenkt - hin zu Gerechtigkeit und Freude am Leben. CBD 151 *
Montag nach dem 3. Sonntag nach Trinitatis
Eröffnung
+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalmgebet
Spruch: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Psalm 103 A (EG.E 87)
Lobe den HERRN, meine Seele,
und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt
und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
der deinen Mund fröhlich macht
und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht
allen, die Unrecht leiden.
Er hat seine Wege Mose wissen lassen,
die Kinder Israel sein Tun.
Barmherzig und gnädig ist der HERR,
geduldig und von großer Güte.
Er wird nicht für immer hadern
noch ewig zornig bleiben.
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
So fern der Morgen ist vom Abend,
lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
oder Psalm 103 B – Taten des Heils wirkt der HERR (T 709)
Lesung 1.Johannes 3,19-24
Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können vor Gott unser Herz überzeugen, dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge. Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so reden wir freimütig zu Gott, und was wir bitten, empfangen wir von ihm; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist. Und das ist sein Gebot, dass wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und lieben uns untereinander, wie er uns das Gebot gegeben hat. Und wer seine Gebote hält, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.
Betrachtung Adolf Schlatter (1852-1938) Theologieprofessor in Tübingen
Die Freiheit eines Christenmenschen ist die Freiheit der Liebe. Sie ist starren Prinzipien feind, die das lebendige Leben vergewaltigen und den wechselnden Situationen und der Verschiedenheiten der Menschen nicht gerecht werden können; sie ist beweglich und vermag sich den Menschen in ihren verschiedenen Anlagen und Bedürfnissen anzupassen, statt sie zu verletzen oder zu verhärten mit liebloser Rechthaberei. Ja, es haftet dieser aus dem Heiligen Geist gewonnenen Freiheit etwas an von der schönen Improvisation, die weiß, dass das lebendige Leben nicht in ein unbewegliches Schema bannen und durch starre Regeln meistern kann. Rum II 1010
(S) Lied Ich habe nun den Grund gefunden (EG 354,1-3)
Fürbitten
Du Gott aller Zeiten, wir preisen dich. Am Anfang der Zeit hast du die Welt geschaffen und durch dein Wort das Licht gesandt, dass die Finsternis weicht. Als Anfang der neuen Schöpfung hast du Jesus zu uns kommen lassen. Als Licht der Welt vertreibt er Furcht und Verzweiflung und leitet hin zu gerechtem Frieden. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir (heute)
o für die schöne Ordnung deiner ganzen Schöpfung,
o für dies irdische Leben, das Jesus mit uns teilte,
o für die Verheißung, dass Völker in Frieden und Gleichberechtigung zusammen wohnen können,
o für die Kirche als Zeichen deines kommenden Reiches.
Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du, Gott, gewaltig in deinem Wirken. Bereite die Welt vor auf dein kommendes Reich. Denn wir sehnen uns nach dem Tag, an dem das Weinen und die Tränen aufhören, weil es keinen Tod und kein Leid mehr gibt. Hilf uns, in dieser Hoffnung mitzutragen am Leiden dieser Welt. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für das friedliche Zusammenleben der Nationen,
o für die Opfer von Gewalt und Ausbeutung,
o für die Kranken und Gekränkten,
o für die Alleinlebenden und Familien in unserem Freundeskreis,
o für alle, die in kirchlichen und weltlichen Berufen den Menschen dienen.
Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. DP 212
Vaterunser
Segen
Der Herr, unser Gott, sei uns freundlich und fördere das Werk unserer Hände bei uns. Ps 90,17
*
Dienstag nach dem 3. Sonntag nach Trinitatis
Eröffnung
+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalmgebet
Spruch: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Psalm 34 B (EG.E 50)
Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten
und seine Ohren auf ihr Schreien.
Das Antlitz des HERRN steht wider alle, die Böses tun,
dass er ihren Namen ausrotte von der Erde.
Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR
und errettet sie aus all ihrer Not.
Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind,
und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.
Der Gerechte muss viel leiden,
aber aus alledem hilft ihm der HERR.
Er bewahrt ihm alle seine Gebeine,
dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird.
Den Frevler wird das Unglück töten,
und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld.
Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte,
und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.
oder Psalm 57 – Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig (T 333)
Lesung Lukas 7,36-50
Einer der Pharisäer bat Jesus, mit ihm zu essen. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und setzte sich zu Tisch. Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine Sünderin. Als die vernahm, dass er zu Tisch saß im Haus des Pharisäers, brachte sie ein Alabastergefäß mit Salböl und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu netzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit dem Salböl. Da aber das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sag es! Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fünfzig. Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er's beiden. Wer von ihnen wird ihn mehr lieben? Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er mehr geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt. Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt. Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben. Da fingen die an, die mit zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden!
Betrachtung Adolf Sperl (1930-2005) Theologe in Bayern
Wenn Gott Schuld vergibt, dann nimmt er die Last der Vergangenheit ab. Die Vergebung bereinigt aber nicht nur das, was geschehen ist; sie bestimmt auch die Zukunft. Wer sich von Gott angenommen und bejaht weiß, kann von sich selbst wegblicken und ohne ängstliche Selbstbehauptung dem Mitmenschen und seinen Nöten zuwenden. Die Gemeinschaft, die Gott schenkt, macht gesellschaftsfähig in den vielfältigen sozialen Beziehungen des Alltags. Die Vergebung setzt sich um in neues Leben. Rum 1046
(S) Lied Jesus nimmt die Sünder an (EG 353,1-4)
Fürbitten
Gott, du ewiges Wort, fleischgeworden in Christus, wirksam durch deinen heilsamen Geist, wir bitten dich: Mach glaubwürdig, was in deinem Namen unter uns geschieht. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Hilf, dass alle, die dein Wort berührt, getröstet werden; dass alle, die dein Wort verkünden, nicht Steine bieten, sondern nährendes Brot, dass alle, die dein Wort bewegt, anderen etwas zu schenken vermögen. Wir rufen dich an
R: Kyrie eleison.
Wir bitten, dass die, die dich hören, sich leiten lassen von deiner Liebe; dass die, die dir vertrauen, Hoffnung verbreiten; dass die, die dir folgen, als glaubwürdig erlebt werden. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Gott, so viele sind da, die Hilfe suchen, die Trost brauchen, die Freude und Brot und Hoffnung nötig haben. Gib ihnen, was ihnen hilft aus den Herzen und Händen derer, die deine Botinnen und Boten sind. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Überwinde die Angst in dieser Welt. Gib Licht in das einsame Sterben. Erlöse vom bitteren Tod. Schaff seliges Leben, heute und auf ewig. Wir rufen dich an –
R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen
Gott sei vor uns, uns den Weg zur Befreiung zu zeigen. Gott sei hinter uns, um den Rücken zu stärken für aufrechten Gang. Gott sei neben uns, freundschaftlich uns zur Seite. Gott sei um uns wie ein Gewand, wenn Kälte uns frieren lässt. Gott sei in uns und weite unser Herz, zu lieben und zu kämpfen. Sinf 78
*
Mittwoch nach dem 3. Sonntag nach Trinitatis
Eröffnung
+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalmgebet
Spruch: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Psalm 103 A (EG.E 87)
Lobe den HERRN, meine Seele,
und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt
und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
der deinen Mund fröhlich macht
und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht
allen, die Unrecht leiden.
Er hat seine Wege Mose wissen lassen,
die Kinder Israel sein Tun.
Barmherzig und gnädig ist der HERR,
geduldig und von großer Güte.
Er wird nicht für immer hadern
noch ewig zornig bleiben.
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
So fern der Morgen ist vom Abend,
lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
oder Psalm 103 B – Taten des Heils wirkt der HERR (T 709)
Lesung Johannes 5,1-16
Danach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, der heißt auf Hebräisch Betesda. Dort sind fünf Hallen; in denen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Ausgezehrte. Es war aber dort ein Mensch, der war seit achtunddreißig Jahren krank. Als Jesus ihn liegen sah und vernahm, dass er schon so lange krank war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich bewegt; wenn ich aber hinkomme, so steigt ein anderer vor mir hinein. Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin! Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. Es war aber Sabbat an diesem Tag. Da sprachen die Juden zu dem, der geheilt worden war: Heute ist Sabbat, es ist dir nicht erlaubt, dein Bett zu tragen. Er aber antwortete ihnen: Der mich gesund gemacht hat, sprach zu mir: Nimm dein Bett und geh hin! Sie fragten ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm dein Bett und geh hin? Der aber geheilt worden war, wusste nicht, wer es war; denn Jesus war fortgegangen, da so viel Volk an dem Ort war. Danach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, dass dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre. Der Mensch ging hin und berichtete den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe. Darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dies am Sabbat getan hatte.
Betrachtung Klaus Wollenweber (* 1939) Altbischof (der Oberlausitz) in Bonn
Die wesentliche Aussage (des Wochenspruchs) besteht darin, dass der Menschensohn gekommen ist. Das ist Realität, keine Verheißung und kein Wunschdenken. „Menschensohn“ ist ein Titel, der Hoheit und Würde zum Ausdruck bringt. Man kann ihn durch die gebräuchlicheren Worte wie Gottessohn, Messias, Christus ersetzen. Dabei ist unbestritten, dass jede Titel einen anderen Aspekt betont. Entscheidend ist jedoch, dass der „Menschensohn“ eine Person ist, die mit ihrem Denken und Fühlen ganz auf uns Menschen gerichtet ist, sie will uns ein ein sinnvolles, glücklich zu preisendes Leben schenken. Wir heute sind angesprochen. Wir sind die von Gott verlorenen Geschöpfe, die so unzufrieden, deprimiert und sorgenvoll leben. Wir wurden gefunden und wir werden glück, selig gepriesen. – Was wünschen wir uns eigentlich noch oder noch mehr?
(S) Lied Nun lob mein Seel, den Herren (EG 289,1-3)
Fürbitten
Wir danken dir, Gott, dass deine Liebe uns eint. Wir danken dir für die Menschen, die du uns anvertraust. Wir danken dir, dass wir einander dienen können. Heilige unsere Liebe. Wir bitten und rufen
R: Erneure uns durch deinen Geist.
Hilf, dass wir einander den Weg weisen, dass wir einander deine Wahrheit bezeugen, dass wir einander befreien. Lass unsere Liebe ein Zeugnis sein, das deinen Namen verkündet. Wir bitten und rufen -
R: Erneure uns durch deinen Geist.
Du sendest uns zu einem jeden Menschen, den du zu unserem Nächsten machst. Gib uns füreinan-der den Blick der Liebe, das rechte Wort, die helfende Tat. Hilf uns einander zu geben, was wir nötig haben. Wir bitten und rufen -
R: Erneure uns durch deinen Geist.
Wir bitten dich für unsere Kinder, für alle, die uns verwandt und vertraut sind; für die Nahen und die Fernen, die unserem Herzen lieb und teuer sind; für alle auch, mit denen wir uns schwertun im Verstehen und im Umgang. Wir bitten und rufen -
R: Erneure uns durch deinen Geist. GT 73
Vaterunser
Segen
Unser Herr Jesus Christus und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste unsere Herzen und stärke uns in allem guten Werk und Wort. 2.Thess 2,16.17
*
Donnerstag nach dem 3. Sonntag nach Trinitatis
Eröffnung
+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalmgebet
Spruch: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Psalm 85 A (EG.E 73)
HERR, der du bist vormals gnädig gewesen deinem Lande
und hast erlöst die Gefangenen Jakobs;
der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk
und all ihre Sünde bedeckt hast;
der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen
und dich abgewandt von der Glut deines Zorns:
Hilf uns, Gott, unser Heiland,
und lass ab von deiner Ungnade über uns!
Willst du denn ewiglich über uns zürnen
und deinen Zorn walten lassen für und für?
Willst du uns denn nicht wieder erquicken,
dass dein Volk sich über dich freuen kann?
HERR, zeige uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
oder Psalm 115 – Nicht uns, o HERR, gib Ehre (T 704)
Lesung Matthäus16,13-19
Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten. Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.
Betrachtung Helmut Gollwitzer (1908-1993) Theologieprofessor in Berlin
Um eine Verwechslung des Menschlichen und des Göttlichen zu vermeiden, schauen wir zu allererst auf das Jesusgeschehen. Menschen erkennen, dass hier mehr ist als ein Genie und Prophet, dass Gott mit der Menschheit hier ein für allemal Frieden macht. Wie erkennen sie das? Ist das dem Menschen und seinem Geschick von außen anzusehen? Das ist das Wirken des Heiligen Geistes: Es zeigt Jesus Christus als den, der er ist. Der Heilige Geist ist ein Diener Jesu Christi. Nicht alle möglichen Geheimnisse, sondern dieses Geheimnis zu offenbaren ist das Grundwerk des Heiligen Geistes. Gegen Leute, die sich aller möglichen Eingebungen rühmen, sagt Luther einmal: „Christum allein weiß der Heilige Geist zu predigen; der arme Heilige Geist weiß sonst nichts.“ Rum 900
(S) Lied O Herr, nimm unsre Schuld (EG 235,1-4)
Fürbitten
Im Vertrauen, dass Gott sein Volk erlöst hat, dass Christus seine Kirche liebt, dass Gottes Geist in ihr gegenwärtig ist und sie in die Wahrheit leitet, rufen wir zu Gott -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Richte unser Denken und Fühlen auf das, was wahr und heilig ist. - Lass uns deine großen Taten fröhlich feiern und verkündigen. Wir rufen -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Sende Arbeiter in deine Ernte, damit alle Menschen zum Glauben an Christus versammelt werden.- Denen, die in der Kirche zu besonderen Aufgaben berufen sind, gib Sachverstand, Autorität und Phantasie. Wir rufen -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe.
Führe zur Gemeinschaft des Glaubens zurück, die sich von dir abgewandt haben. Rufe die Sünder zur Umkehr. - Lass uns verbunden bleiben mit denen, die uns durch den Tod zur himmlischen Vollendung vorangegangen sind. Wir rufen -
R: Komm deinem Volk zu Hilfe. T 176.4
Vaterunser
Segen
Gott führe uns zu der Einsicht, dass wir Christen Verantwortung tragen für den Menschen. Gott stärke uns in der Absicht, in Wort und Tat einzutreten für Frieden und Gerechtigkeit. Gott segne uns mit der Aussicht, ihm zu begeben im Beistand für die Geringsten seiner Schwestern und Brüder. Cor 156
*
Freitag nach dem 3. Sonntag nach Trinitatis
Eröffnung
+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalmgebet
Spruch: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Psalm 103 A (EG.E 87)
Lobe den HERRN, meine Seele,
und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:
der dir alle deine Sünde vergibt
und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,
der deinen Mund fröhlich macht
und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht
allen, die Unrecht leiden.
Er hat seine Wege Mose wissen lassen,
die Kinder Israel sein Tun.
Barmherzig und gnädig ist der HERR,
geduldig und von großer Güte.
Er wird nicht für immer hadern
noch ewig zornig bleiben.
Er handelt nicht mit uns nach unsern Sünden
und vergilt uns nicht nach unsrer Missetat.
Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.
So fern der Morgen ist vom Abend,
lässt er unsre Übertretungen von uns sein.
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
oder Psalm 103 B – Taten des Heils wirkt der HERR (T 709)
Lesung Galater 3,6-14
Es hat doch »Abraham Gott geglaubt, und es wurde ihm gerechnet zur Gerechtigkeit« (1. Mose 15,6). Erkennt also: Die aus dem Glauben sind, das sind Abrahams Kinder. Die Schrift aber hat zuvor gesehen, dass Gott die Heiden durch den Glauben gerecht macht. Darum hat sie Abraham zuvor verkündigt (1. Mose 12,3): »In dir sollen alle Heiden gesegnet werden.« So werden nun die, die aus dem Glauben sind, gesegnet mit dem gläubigen Abraham. Denn die aus des Gesetzes Werken leben, die sind unter dem Fluch. Denn es steht geschrieben (5. Mose 27,26): »Verflucht sei jeder, der nicht bleibt bei alledem, was geschrieben steht in dem Buch des Gesetzes, dass er's tue!« Dass aber durchs Gesetz niemand gerecht wird vor Gott, ist offenbar; denn »der Gerechte wird aus Glauben leben« (Habakuk 2,4). Das Gesetz aber ist nicht »aus Glauben«, sondern: »der Mensch, der es tut, wird dadurch leben« (3. Mose 18,5). Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns – denn es steht geschrieben (5. Mose 21,23): »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt« –, auf dass der Segen Abrahams zu den Heiden komme durch Christus Jesus und wir den verheißenen Geist empfingen durch den Glauben.
Betrachtung Ulrich Wilkens (* 1928) Theologieprofessor in Göttingen, Alt-Bischof in Lübeck
Der Grundsatz des Paulus: Ein heiles Verhältnis zu Gott gibt es nicht aufgrund der Gesetzeserfüllung, sondern allein aufgrund des Glaubens an Jesus Christus... Die Glaubensgerechtigkeit ist ja ausdrücklich zuerst Abraham zuteil geworden und ihm zugleich für seine Nachkommen verheißen(V6...) Zu Abraham gehört und an dem Segen über seine Nachkommen hat teil (V8), wer wie Abraham glaubt... Das Gesetz ... erfüllt in Wirklichkeit kein Mensch. An seinem strengen Maßstab sind ... alle, Juden wie Heiden, Sünder (V10f...). Sünder aber müssen zugrunde gehen. Nach uralter Erfahrung nämlich schlägt alles Böse, das ein Mensch getan hat, auf ihn selbst zurück... Das Mosegesetz spricht über jeden Sünder den Fluch aus. Paulus weiß: Dieser Fluch liegt auf allen Menschen. Aber was er als Gottes Evangelium allen Menschen zu verkündigen hat, ist dies: Christus, der Gekreuzigte, hat diesen Fluch an sich selbst zur Auswirkung kommen lassen. In seiner Liebe wollte er uns frei machen (vgl. 2.Kor6,21) Darum gibt es Freiheit vom Bösen nur durch den Glauben an Christus. NT 667f
(S) Lied O Welt, sieh hier dein Leben (EG 84,1.5.7.8)
Fürbitten
Herr, du führst uns in Tiefen und ersparst uns nicht die Not. Du lässt uns den Weg des Lei-dens gehen. Lass uns nicht ausschauen nach trügenden Zielen. Lass uns mit deinem Sohn den Weg des Gehorsams gehen. So wirst du uns helfen und deine Gnade wird unser Trost sein. Dich rufen wir an -
R: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für alle, die um deines Namens willen Kreuz und Trübsal tragen, für die Versuch-
ten und Angefochtenen. Dich rufen wir an -
R: Herr, erbarme dich.
Wir bitten dich für alle, die unter der Last ihres Lebens leiden, für die Kranken und Sterbenden, für die Einsamen, Verlassenen und Verzagten, für die Bedrückten, Heimatlosen und Entrechteten. Dich rufen wir an -
R: Herr, erbarme dich.
Zeige ihnen allen das Heil im Kreuz deines Sohnes und schenke ihnen deinen Frieden. Dich rufen wir an -
R: Herr, erbarme dich. GT 86
Vaterunser
Segen
Das Licht der Vergebung erhelle unseren Weg. Die Kraft des Friedens gebe uns Festigkeit. Die Bewegung der Liebe trage uns durch das Leben. Der Segen Gottes erfülle uns, damit wir für andere ein Segen sein können. CBD 93 *
Samstag nach dem 3. Sonntag nach Trinitatis
Eröffnung
+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalmgebet
Spruch: Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.
Psalm 90 (EG.E 78)
HERR, du bist unsre Zuflucht für und für. /
Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden,
bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Der du die Menschen lässest sterben
und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist,
und wie eine Nachtwache.
Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, /
sie sind wie ein Schlaf,
wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst,
das am Morgen blüht und sprosst
und des Abends welkt und verdorrt.
Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen,
und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahinmüssen.
Denn unsre Missetaten stellst du vor dich,
unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.
Darum fahren alle unsre Tage dahin durch deinen Zorn,
wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschwätz.
Unser Leben währet siebzig Jahre,
und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre,
und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe;
denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.
Wer glaubt's aber, dass du so sehr zürnest,
und wer fürchtet sich vor dir in deinem Grimm?
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.
HERR, kehre dich doch endlich wieder zu uns
und sei deinen Knechten gnädig!
Fülle uns frühe mit deiner Gnade,
so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang.
oder Psalm 102B – Der HERR schaut von seiner heiligen Höhe (T 345)
Lesung Römer 8,1-6
So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, damit die Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, in uns erfüllt werde, die wir nun nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Denn fleischlich gesinnt sein ist der Tod, doch geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.
Betrachtung Augustinus von Hippo (354-430) Bischof in Nordafrika, Kirchenlehrer
Christus kam zu unseren Elendigkeiten. Er hungerte, dürstete, ermüdete, schlief. Er wirkte Wunder, erduldete Böses, wurde gegeißelt, mit Dornen gekrönt, angespien, ans Holz geheftet, mit der Lanze verwundet, ins Grab gelegt. Doch am dritten Tage erstand er nach beendeter Mühsal, nach erlittenem Tode. Seinen Tod reichte er uns als Angeld, als ob er sagte: Zu meinem Leben lade ich euch, wo niemand stirbt, wo wahrhaft seliges Leben ist; wo die Speise nicht verdirbt, wo sie Kräfte gibt und sich nicht ausgibt. Siehe, wohin ich euch einlade: zum Lande der Engel, zur Freundschaft des Vaters und des Heiligen Geistes, zum immerdauernden Mahl, zu meiner Geschwisterschaft. Zu mir selbst, zu meinem Leben lade ich ein. Wollt ihr nicht glauben, dass ich euch mein Leben geben werde? Haltet als Pfand meinen Tod! Da wir aber noch in diesem verweslichen Fleische leben, lasst uns unsere Sitten umkehren, mit Christus sterben und in Liebe zur Gerechtigkeit mit Christus leben. Des seligen Lebens Anwärter sind wir nur, wenn wir zu ihm kommen, der zu uns kam, und wenn wir mit ihm zu sein anfangen, der für uns gestorben ist.
(S) Lied Allein zu dir, Herr Jesu Christ (EG 232,1-4)
Fürbitten
Wir danken dir Gott, dass du durch Jesus, deinen Sohn, der Welt gezeigt hast, wie gütig du bist. Wir grenzen uns gern voneinander ab. Doch deine Barmherzigkeit will uns zusammenführen. Als der eine Vater sei nicht fern von uns allen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du weißt, was wir vorhaben und tun. Du kennst unsere Wünsche, unsere Fragen und Ängste. Du lässt uns in der Fremde nicht allein. Sei uns nicht fern auf unseren Wegen. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du lässt uns unsere Wege in Freiheit wählen. Du schenkst uns den weiten Raum und die Vielfalt des Lebens. Du freust dich über jeden bewussten Schritt. Sei uns nicht fern bei unserm Aufbruch. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du willst nicht, dass wir untergehen - nicht in den Gefahren, die um uns lauern, nicht im Einerlei der täglichen Mühsal. Du willst uns fröhlich haben. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so nimmst du alle an, die bei dir sein möchten. Sei uns nicht fern bei unserer Umkehr. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du bist glücklich über alle, die heimfinden zu dir. Du erwartest auch jene, die wir längst vergessen haben. Du lädst selbst solche ein, mit denen wir uns schwertun. Deine Güte ist größer als das menschliche Herz und jeden Morgen beginnst du neu. Sei uns nicht fern in unserm Miteinander. Gott, zeige deine Güte. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. RB
Vaterunser
Segen
Die Gnade Gottes sei und bleibe über uns, wie in der Taufe, so im ganzen Leben: im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Oet 345
*
Gedenktag in der 3. Woche nach Trinitatis 2020
3. Juli – Apostel Thomas
Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt,
Gutes predigt, Heil verkündigt, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König. Jes 52,7
Eröffnung
+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalmgebet
Spruch: Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße des Freudenboten, der da Frieden verkündigt, Gutes predigt, Heil verkündigt, der da sagt zu Zion: Dein Gott ist König. Jes 52,7
Psalm 18 (EG. E 35)
Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke!
HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter,
mein Gott, mein Hort, auf den ich traue,
mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz!
Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten,
so werde ich von meinen Feinden errettet.
Es umfingen mich des Todes Bande,
und die Fluten des Verderbens erschreckten mich.
Des Totenreichs Bande umfingen mich
und des Todes Stricke überwältigten mich.
Als mir angst war, rief ich den HERRN an
und schrie zu meinem Gott.
Da erhörte er meine Stimme vor seinem Tempel,
und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.
Er streckte seine Hand aus von der Höhe und fasste mich
und zog mich aus großen Wassern.
Er führte mich hinaus ins Weite,
er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.
oder Psalm 18 A– Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke (T 735)
Lesung Johannes 20,(19.20)24-29
... Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich's nicht glauben. Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!
Betrachtung
Lied Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr (EG 382)
Fürbitten
Im Vertrauen auf die Hinwendung Gottes zu uns schwachen Menschen lasst uns ihn anrufen:
R: Kyrie eleison.
Der du weißt, was in uns vorgeht, Ewiger; der du alle Worte aufnimmst; der du selbst das verstehst, was von uns Menschen nie gesagt werden kann: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Lass Gewalt nicht anwachsen. Wehre dem Krieg. Lass keinen Menschen fallen ins Nichts. Du hast das Leben geschaffen. Handle an uns, wie du es getan hast in Jesus, deinem Sohn. - Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Der du so weit gegangen bist, Christus; der du zuviel warst, damals; der du noch immer uns voraus bist und wir nur langsam folgen können: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Wecke uns auf zur Liebe. Überwinde den Hass. Lass keinen Schritt vergeblich sein. Du hast das Leben freigemacht. Hilf uns, wie du einst den vielen geholfen hast. Schenke uns deinen Geist. - Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
Der du verzehren kannst wie Feuer, Heiliger Geist; der du bewegen kannst wie der Sturm; der du ins rechte Licht rückst, was wir Menschen wagen und versuchen: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Nimm weg die Verzweiflung. Stärke den Mut. Lass keine Mühe untergehen. Du wirst das Leben vollenden. Leuchte durch das Dunkel - als Trost für heute verheißen - führe uns zu Gott, dem ewigen Ursprung. - Wir rufen dich an:
R: Kyrie eleison.
(aktuelle bzw. besondere Fürbitten)
Nimm dich aller gnädig an. Rette uns. Erhalte uns. Du kannst uns helfen. Denn du hast Unvergänglichkeit und Ehre und Kraft auf immer und ewig.
R: Kyrie eleison.
Vaterunser
Segen
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 2.Kor 13,13
Erläuterungen
Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch (im Hause) gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.
Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995, 5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.
Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist
Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)
Die Betrachtungen, die gelegentlich noch fehlen, haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen, Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.
Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.
(S) Solo- oder Schola-Gesang, wenn Singen der Gemeine nicht möglich ist
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