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HAUSGEBET /  BREVIER  


Woche nach 

                                     Trinitatis (Dreieinigkeitsfest) - Der dreieinige Gott

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes

und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. 2.Kor 13,13

                                                                                                                            (12. Woche)

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Psalm 113 (EG.E 95)

Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!


oder Psalm 145 A – Ich will dich erheben, mein Gott, du König (T 660)


Alttestamentliche Lesung  Jesaja 6,1-8(9-13)   

In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel. Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie. Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens und das Haus ward voll Rauch. Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei. Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!  ...


Epistel  Römer 11,(32)33-36   

[ Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.] O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen«? (Jesaja 40,13) Oder »wer hat ihm etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm zurückgeben müsste?« (Hiob 41,3) Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.


Evangelium   Johannes 3,1-8(°9-13°)   

Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden. Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist. [...]


Betrachtung Augustinus von Hippo (354-430) Bischof in Nordafrika, Kirchenvater
Nur schwer lässt sich ein Name finden, der sich für eine so überragende Herrlichkeit ziemt, außer, man nennt diese Dreifaltigkeit besser den Einen Gott, von dem, durch den und zu dem alle Dinge sind, In diesem Sinn ist es Vater, Sohn und Heiliger Geist. Jeder einzelne von ihnen ist Gott und zugleich sind sie alle der Eine Gott. Jeder einzelne von ihnen besitzt das ganze göttliche Wesen, und zugleich haben sie alle ein Wesen... Alle drei besitzen diesele Ewigkeit, Beständigkeit, Majestät und Macht. Im Vater ist die Einheit, im Sohn die Gleichheit, im Heiligen Geist  die Eintracht von Einheit und Gleichheit. Die drei sind alle eins wegen des Vaters, [...], sind alle gleich wegen des Sohnes, sind alle verbunden wegen des Heiligen Geistes. – Haben wir damit etwas gesagt, etwas geäußert, was Gottes würdig ist? Ja, ich fühle vielmehr nur, dass ich etwas sagen wollte; wenn ich aber gesprochen habe, so ist es nicht das, was ich sagen wollte. Das weiß ich daher, dass Gott unaussprechlich ist... Besser ist, sich vor diesem Wortstreit schweigend in acht zu nehmen, als ihn mit der Stimme zu entscheiden. Gott jedoch, über den nichts angemessen gesagt werden kann, hat erlaubt, dass ihm die menschliche Stimme gehorsam sei und wollte, dass wir uns über unsere Worte zu seinem Lobe freuen. So kommt es, dass er Gott genannt wird.


(S) Lied  Gelobet sei der Herr – EG 139,1-4(5)

Fürbitten
Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde. Du hast gesagt: Es werde Licht, und es ward Licht. Dein Wort ist Fleisch geworden: Jesus, der Menschensohn, das Licht in der Finsternis. Wir bitten dich: Gib uns seinen Geist, dass wir dein Wort hören und das Licht sehen. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.
Lass es hell werden, in uns und in aller Welt. Wo Angst quält, wecke Hoffnung; wo Trauer lähmt, wecke Freude; wo Hass herrscht, wecke gewinnende Güte, auch durch uns. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.
Wir vereinen uns mit allen, die heute zusammenkommen, um dich anzurufen und deine Nähe zu feiern. Sei auch denen nahe, die dich nicht suchen und nicht nach deinem Willen fragen. Gehe ihnen nach in deiner Liebe und rufe sie auf den Weg zum Leben. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott. ES 185

Vaterunser

Segen

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. 2.Kor 13,13
*

Montag nach dem Trinitatisfest


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Psalm 103 B (EG.E 88)

Der HERR hat seinen Thron im Himmel errichtet,

und sein Reich herrscht über alles.

Lobet den HERRN, ihr seine Engel /

Ihr starken Helden, die ihr sein Wort ausführt,

dass man höre auf die Stimme seines Wortes!

Lobet den HERRN, alle seine Heerscharen,

seine Diener, die ihr seinen Willen tut!

Lobet den HERRN, alle seine Werke, /

an allen Orten seiner Herrschaft!

Lobe den HERRN, meine Seele.


oder Psalm 68 B – Gott, als du auszogst vor deinem Völk (T 651)


Lesung  2.Mose 3,13-20   

Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Israeliten komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt!, und sie mir sagen werden: Wie ist sein Name?, was soll ich ihnen sagen?  Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt. Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der HERR, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name auf ewig, mit dem man mich anrufen soll von Geschlecht zu Geschlecht. Darum geh hin und versammle die Ältesten von Israel und sprich zu ihnen: Der HERR, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, und hat gesagt: Ich habe mich euer angenommen und gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist, und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, in das Land, darin Milch und Honig fließt. Und sie werden auf dich hören. Danach sollst du mit den Ältesten Israels hineingehen zum König von Ägypten und zu ihm sagen: Der HERR, der Gott der Hebräer, ist uns begegnet. Nun wollen wir gehen drei Tagereisen weit in die Wüste, dass wir opfern dem HERRN, unserm Gott. Aber ich weiß, dass euch der König von Ägypten nicht wird ziehen lassen, er werde denn gezwungen durch eine starke Hand. Daher werde ich meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit all den Wundern, die ich darin tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen.


Betrachtung  Daniel Krochmalnik (*1956) Professor für Jüdische Religion, Potsdam

Der Name Gottes ist in allen drei abrahamischen Religionen eine große Sache. Biblisches Beten ist in erster Linie Aus- oder Anrufung des Namens (Gen 4,26), Psalmodieren heißt »Singen des Namens« (Ps 9,3; 61,9; 66,2–4; 68,5; 92,2 ...), die Beter sind »Liebhaber des Namens« (, 5,12), »Bannerträger« des Namens (Ps 20,6). In allen angeführten Stellen wird vom »Namen« Gottes gesprochen, er wird aber nicht ausgesprochen. Die Kabbalisten sagen, dass die 304.805 Buchstaben des Pentateuchs, in dem das Tetragramm genau 1820-mal (= 26 x 70) vorkommt, in Wirklichkeit einen einzigen großen Gottesnamen bilden, was man so verstehen kann, dass die biblischen Geschichten und Gesetze Ausschreibungen und Auslegungen des Gottesnamens sind. Umgekehrt bliebe die Bibel ohne Entschlüsselung des Namens ein Buch mit sieben Siegeln. Allerdings ist die Bibel am Verschwinden des Gottesnamens nicht unschuldig, sie vermeidet zunehmend seinen Gebrauch und ersetzt ihn durch den Gemeinnamen Gott (Elohim), durch Titel wie »HERR« (Adonai), durch Eigenschaften wie Allmächtiger (Schaddai) und Orte wie Himmel (Schamajim). Wir Juden nehmen diesen Namen nicht in den Mund. - Wie ist es zum Namenstabu gekommen? Sobald JHWH alle anderen Götter assimiliert oder eliminiert hat, ist der Eigenname nicht mehr nötig. Das Verschwinden des Gottesnamens ist aber ein Verlust, denn Namen sind in der Bibel nicht willkürlich, es gilt das Nomen-Omen-Prinzip. Der Name ist Programm. Was also bedeutet der Gottesname JHWH? Alle großen Offenbarungen am Sinai sind Erklärungen des Gottesnamens (Ex 3,14; 6,2 f.; 20,2 f., 33,18 f., 34, 5–6), besonders aber die erste Offenbarung aus dem brennenden Dornbusch. Dort fragt der Prophet direkt nach dem Namen Gottes. Die Antwort ist nicht, wie in vergleichbaren Fällen (Gen 32,28), JHWH, sondern ein rätselhafter Spruch: Ehjeh Ascher Ehjeh, was Luther mit »Ich werde sein, der ich sein werde« übersetzt...Wichtig ist die gute Nachricht, die in der Namenserklärung steckt. „Er wird, Er wird schon“, ist in der Situation genau die richtige Botschaft für die Gefangenen, die Moses zum Ausbruch bewegen will. Der Gottesname besagt, es gibt eine Zukunft jenseits der mörderischen Arbeitsnorm in den pharaonischen Ziegeleien (Ex 5,17) und des Dornenverhaus, der ihnen den Weg nach draußen versperrt. Benno Jacob sagt: »J-h-w-h ist das Futurum der Geknechteten und Leidenden.«


(S) Lied 
Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren – EG 279,1.2.7.8


Fürbitten

Komm Heiliger Geist Gottes. Bring Leben und Fülle. Wirke mit der Kraft deines Wesens, dass auch in uns die Erneuerung der Kirche begonnen wird. Führe uns zu tieferem Begreifen. Wir rufen zu dir
R: Kyrie eleison.
Wirke in der Welt durch Ströme deiner Gerechtigkeit. Schenke den Armen Wasser des Lebens. Lass aufbrechen die Freiheit für die Unterdrückten. Wir rufen zu dir -
R: Kyrie eleison.
Wirke mit der Flamme deiner verändernden Macht und erneuere die ganze Schöpfung. Entzünde in unseren Herzen das Feuer deiner Liebe. Lass ausströmen die Wärme deiner heilenden Kraft. Wir rufen zu dir -
R: Kyrie eleison.


Vaterunser - Segen
Gott segne uns unsere Seele und unseren Leib. Gott segne uns unseren Glauben, unser Herz und unser Reden. Gott segne uns die Fähigkeiten unserer Hände, heute und alle Tage. IrS 11.2.

*  


Dienstag nach dem Trinitatisfest


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Psalm 113 (EG.E 95)

Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!


oder Psalm 145 A – Ich will dich erheben, mein Gott, du König (T 660)


Lesung   Jesaja 43,8-13   

Es soll hervortreten das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben! Alle Völker sind zusammengekommen und die Nationen versammeln sich. Wer ist unter ihnen, der dies verkündigen kann und uns hören lasse, was früher geweissagt wurde? Sie sollen ihre Zeugen aufstellen, dass sie recht bekommen, so wird man's hören und sagen: Es ist die Wahrheit. Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr wisst und mir glaubt und erkennt, dass ich's bin. Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner sein. Ich, ich bin der HERR, und außer mir ist kein Heiland.  Ich hab's verkündigt und habe auch geholfen und hab's euch hören lassen; und es war kein fremder Gott unter euch. Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott. Auch künftig bin ich derselbe, und niemand ist da, der aus meiner Hand erretten kann. Ich wirke; wer will's wenden?


Betrachtung Irenäus von Lyon (um 135 – um 200) Bischof in Lugdunum (Gallien)
Mensch, du bist nicht ungeschaffen und warst nicht immer bei Gott wie sein eigenes Wort. Du hast durch seine überragende Güte nun erst deinen Anfang genommen und durch das Wort lernst du allmählich den Heilsplan Gottes, der dich geschaffen hat.  Lass also dein Wissen an seinem Platz und versuche nicht über Gott hinauszukommen, als hättest du seine Güte nicht erfahren; man kann nicht über ihn hinauskommen. Frage nicht, was jenseits des Schöpfers sei, du wirst nichts finden. Unermesslich ist der Künstler, der dich gebildet hat; du sollst dir keinen Vater über ihn hinaus denken, als hättest du ihn ganz durchmessen, seine ganze Schöpfung durchschritten und seine Tiefe und Höhe und Länge erschaut. Du wirst dir nichts erdenken können, sondern wirst zum Toren in deiner widernatürlichen Denkungsart. Wenn du aber dabei verharrst, so wirst du in Wahnsinn fallen ; denn du hältst dich für erhabener und besser als deinen Schöpfer und wähnst, du habest dich über seine Herrschaft erhoben. – Besser und nützlicher ist es also, ein einfacher und ungelehrter Mensch zu sein, der durch die Liebe sich Gott nähert, als ein Vielwisser, der zum Lästerer an seinem Gott wird.

(S) Lied  Erd und Himmel sollen singen – EG 499

Fürbitten
Herr, du sendest uns in den Kampf. Du kennst unsere Schwachheit. Du weißt, wie leicht wir verzagen in den Versuchungen und Schrecknissen des Lebens. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Hilf uns, einander beizustehen mit Geduld und wacher Liebe. Sei du unsere Kraft, mache fest unseren Sinn. In deinem Frieden lass unser Herz still werden und Klarheit finden. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Gedenke der Angefochtenen, Verwirrten und Irrenden. Bringe sie zurecht durch deine Güte. lass auch über denen, die dich nicht kennen, das Licht deiner Wahrheit aufgehen, dass sie umkehren und in dir Frieden finden. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für alle, die deiner Hilfe bedürfen in Trübsal, Armut und Krankheit, in Ge-fahren und Versuchungen, in der Gefangenschaft der Sünde und in der letzten Not: Lass deine heiligen Engel mit ihnen sein und errette sie durch deine Barmherzigkeit. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Erbaue deine heilige Kirche aus allen, die in Anfechtung bewahrt und getröstet, dir danken und deinen Namen preisen. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison. GT 66

Vaterunser

Segen

Die tiefe Liebe Gottes sei mit uns; der weite Friede Christi erfülle das All; die überströmende Freude des Heiligen Geistes belebe die Menschheit. CBD 61               *

Mittwoch nach dem Trinitatisfest


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Psalm 1 (EG.E 33)

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / 

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN

und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.


oder Psalm 48 – Groß ist der HERR und hoch zu rühmen (T 653)


Lesung  Jesaja 57,14-16

Machet Bahn, machet Bahn! Bereitet den Weg, räumt die Anstöße aus dem Weg meines Volks!  Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen. Denn ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen; sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten und der Lebensodem, den ich geschaffen habe. 


Betrachtung  Paul Tillich (1886-1965), Theologieprofessor in Chicago (USA)  

Gott ist uns immer zugleich unendlich nah und unendlich fern. Nur wenn wir ihn in beidem, in seiner Nähe und seiner Ferne erfahren, wissen wir wahrhaft um ihn. Zuweilen, wenn unser Bewusstsein von ihm oberflächlich und zur bloßen Gewohnheit geworden ist, weder warm noch kalt, wenn er uns zu selbstverständlich geworden ist, als dass er uns noch erschüttern kann, zu nah, als dass wir seinen unendlichen Abstand noch empfinden – dann wird er zum abwesenden Gott. Der göttliche Geist hat jedoch nicht aufgehört, gegenwärtig zu sein: Seine Gegenwärtigkeit hat kein Ende...  Unserer Zeit, unzählige Menschen in ihr, hat der göttliche Geist, den abwesenden Gott gezeigt und die Leere, die danach schreit, von ihm ausgefüllt zu werden. Vielleicht wird der Abwesende wieder zurückkehren und den Platz einnehmen, der ihm gehört. Dann wird die Gegenwart des göttlichen Geistes unser Bewusstsein wieder dem Bewusstsein unserer inneren Leere weichen. Das Leben im Geist ist Ebbe und Flut.

(S) Lied 
Freuet euch, ihr Christen alle – EG 129

Fürbitten
Du willst uns erfüllen, Heiliger Geist Gottes. Wir beten zu dir. Wir sinnen nach, wer du bist für uns. Wir nennen dich mit menschlichen Bildern und Namen, damit wir nicht ganz zu schweigen brauchen - und rufen dich an -
R:  Komm, Heiliger Geist.
Bist du nicht der Finger Gottes, mit dem die Welt geordnet ist? Bist du nicht die zärtliche Liebe, mit der wir geschaffen sind? Bist du nicht das Licht der Freude, das Menschen einander begegnen lässt? - Wir rufen dich an -
R:  Komm, Heiliger Geist.
Bist du nicht wie ein weiter Raum, uns gegeben? Bist du nicht die Wahrheit aller Worte, ihre Kraft und der Trost, den sie schenken können? Bist du nicht der Atem und die Glut, mit der Gott sein Wort zu uns spricht? - Wir rufen dich an -
R:  Komm, Heiliger Geist.
Ja, du bist der Geist, der lebendig macht und befreit. Du bist die Kraft, die uns Verheißung bringt und zugleich offen hält. Du bist das Feuer, das uns unsere Armut erfahren lässt und mit Gnade erfüllt. - Wir rufen dich an -
R:  Komm, Heiliger Geist.
S
o wirst du doch ausgegossen über diese Welt. So wirst du noch heute gesandt an deine Gemeinde. So möchten auch wir von dir einen neuen Anfang erwarten. - Wir rufen dich an -
R:  Komm, Heiliger Geist. RB


Vaterunser

Segen

Möge Gott, der Ewige, uns seinen Weg weisen. Möge Jesus Christus uns immer begleiten. Möge der Heilige Geist uns ans Ziel bringen. Möge die Dreifaltigkeit uns in unserem Leben stärken, heute und alle Tage bis in Ewigkeit.
*


Donnerstag nach dem Trinitatisfest


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Psalm 113 (EG.E 95)

Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!


oder Psalm 145 A – Ich will dich erheben, mein Gott, du König (T 660)


Lesung  2.Petrus 1,16-21   

Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen. Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift aus eigener Auslegung geschieht. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben vom Heiligen Geist haben Menschen in Gottes Auftrag geredet.


Betrachtung Thomas Maria Renz (* 1957), Weihbischof in Rottenburg-Stuttgart

Gott in seiner ganzen Fülle / er in allem / alles in ihm / alles im himmel / alles auf erden / alles durch ihn / alles auf ihn hin / er: alles in allem //

Gott in seiner ganzen Fülle / er, das ebenbild gottes / er, der erstgeborene der lebenden / er, der erstgeborene der toten / er, der ist vor aller schöpfung / er, die bestandsgarantie / er, der ursprung / er, der vorrang  //

Gott in seiner ganzen Fülle / alles soll zu christus führen / alles will er befrieden / alles will er versöhnen / alles will er erlösen / alles will er retten / alles will er heilen / alles will er bewohnen //

Gott in seiner ganzen Fülle / umständlich sind die umstände / schwierig die zeiten / hilflos die menschen / bedürftig die armen / heillos die zerstrittenen / schuldbeladen die mächtigen / gedemütigt die niedrigen //

Gott in seiner ganzen Fülle / jetzt ist es höchste zeit / jetzt braucht es ihn / jetzt kommt gott selbst / jetzt riskiert er alles / jetzt schenkt er sich jedem / jetzt hat die not ein ende / jetzt ändern sich die umstände //

Gott in seiner ganzen Fülle / gott in seiner fülle in dir / gott in seiner fülle in mir / gott in seiner fülle im himmel / gott in seiner fülle auf erden / gott in seiner fülle in der krippe / gott in seiner fülle am kreuz / gott in seiner fülle in christus // Gott in seiner ganzen Fülle

(S) Lied  Herr Christ, der einig Gotts Sohn – EG 67

Fürbitten
Halten wir an im Gebet, dass wir miteinander den Segen von Gott erbitten -
R: Kyrie eleison.
Dass der ganze Tag vollkommen sei, heilig, in Frieden und ohne Schuld - lasst uns von Gott erbitten -
R: Kyrie eleison.
Einen Boten des Friedens, einen treuen Geleiter, einen Wächter für Seele und Leib - lasst uns von Gott erbitten
R: Kyrie eleison.
Vergebung aller unserer Versäumnisse und unserer Verfehlungen - lasst uns von Gott erbitten -
R: Kyrie eleison.
Alles, was gut ist und schön und heilsam für unser Leben und für den Frieden in der Welt - lasst uns von Gott erbitten -
R: Kyrie eleison.
Dass wir die Tage, die uns noch geschenkt werden, in Frieden und Hinwendung zu Gott ausfüllen können - lasst uns von Gott erbitten -
R: Kyrie eleison.
Dass wir unser Leben auch in Frieden vollenden und ohne Schmerz und ohne Schande und dass wir auch vor dem Richtstuhl Christi bestehen mögen - lasst uns von Gott erbitten -
R: Kyrie eleison.
My I 368

Vaterunser

Segen
Der Gott der Geduld und des Trostes gebe uns, dass wir einträchtig gesinnt seien untereinander, Christus Jesus gemäß. Röm 15,5

*

Freitag nach dem Trinitatisfest


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Psalm 139 A (EG.E 108)

HERR, du erforschest mich

und kennest mich.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;

du verstehst meine Gedanken von ferne.

Ich gehe oder liege, so bist du um mich

und siehst alle meine Wege.

Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge,

das du, HERR, nicht alles wüsstest.

Von allen Seiten umgibst du mich

und hältst deine Hand über mir.

Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch,

ich kann sie nicht begreifen.

Wohin soll ich gehen vor deinem Geist,

und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?

Führe ich gen Himmel, so bist du da;

bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da.

Nähme ich Flügel der Morgenröte

und bliebe am äußersten Meer,

so würde auch dort deine Hand mich führen

und deine Rechte mich halten.

Spräche ich: Finsternis möge mich decken

und Nacht statt Licht um mich sein –,

so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir,

und die Nacht leuchtete wie der Tag.

Finsternis ist wie das Licht.


oder Psalm 103 A  Lobe den HERRN, meine Seele (T 655)


Lesung Hebräer 2,(1-4)5-10   

Nicht den Engeln hat Gott untertan gemacht die zukünftige Welt, von der wir reden. Es bezeugt aber einer an einer Stelle und spricht (Psalm 8,5-7): »Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du auf ihn achtest? Du hast ihn eine kleine Zeit niedriger sein lassen als die Engel; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt; alles hast du unter seine Füße getan.« Als er Christus alles unter die Füße getan hat, hat er nichts ausgenommen, was ihm nicht untertan wäre. Jetzt aber sehen wir noch nicht, dass ihm alles untertan ist. Den aber, der »eine kleine Zeit niedriger gewesen ist als die Engel«, Jesus, sehen wir durch das Leiden des Todes »gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre«, auf dass er durch Gottes Gnade für alle den Tod schmeckte. Denn es ziemte sich für den, um dessentwillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind, der viele Kinder zur Herrlichkeit geführt hat, dass er den Anfänger ihrer Rettung durch Leiden vollendete.


Betrachtung  Günther Bornkamm (1905-1990) Theologieprofessor in Heidelberg

Ostern ist nach urchristlichem Verständnis vor allem das Bekenntnis Gottes zu diesem Jesus, dem die Welt ihr Bekenntnis versagte und auch seine Jünger nicht die Treue hielten... Der Gegensatz zwischen dem, was Menschen taten und tun, und dem, was Gott an diesem Jesus und durch ihn getan hat und vollbringt, gehört darum unveräußerlich zu allen neutestamentlichen Auferstehungszeugnissen. Die erste Christenheit weiß sich dabei keineswegs gleichsam in der Rolle eines Bundesgenossen Gottes und Kampfgefährten ihres Herrn. Sie verstehen sich selbst als die Überwundenen, die mit dem, was sie bis dahin geglaubt haben, gescheitert sind. Die Menschen, denen der Auferstandene in den Ostergeschichten begegnet, sind mit ihrer Weisheit am Ende, durch seinen Tod erschreckt und verstört, Trauernde, die mit ihrer hilflosen Liebe um das Grab irren und mit armseligen Mitteln den Prozess und Geruch der Verwesung aufhalten wollen wie die Frauen am Grab, Jünger, die sich angstvoll zusammengedrängt haben wie Tiere bei einem Gewitter... Was sie in Furcht und Angst erleben und was erst allmählich in ihnen Freude und Jubel weckt, ist gerade dies: Sie, die Jünger, sind am Ostertag die vom Tod Gezeichneten, aber der Gekreuzigte und Begrabene lebt. Die ihn überlebt haben, sind die Toten, und der Tote ist der Lebendige.

(S) Lied 
Halt im Gedächtnis Jesus Christ – EG 405

Fürbitten
Herr Jesus Christus, du hast den Sündern Freiheit geschenkt und denen, die im Schatten des Todes gefangen saßen, das ewige Leben gebracht. Wir loben deine Hingabe für das Leben der Welt und beten an deine göttliche Liebe. Wir rufen zu dir -
R: Kyrie eleison.
Gib uns die Gnade, das Geheimnis deines Kreuzes zu erkennen. Lass uns im Glauben ge-stärkt, in der Hoffnung ermutigt, in der Liebe entzündet, in der Geduld ermuntert und im Gehorsam willig und beständig werden. Wir rufen zu dir -
R: Kyrie eleison.

Lass uns der Sünde absterben. Hilf uns, dir zu dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit. Stehe uns bei, dass wir an unserem letzten Ende uns deines Todes getrösten und durch deine Kraft zur Auferstehung gelangen. Wir rufen zu dir -
R: Kyrie eleison. ES 273

Vaterunser

Segen

Das ewige Licht scheine in unseren Herzen, die ewige Güte befreie uns vom Bösen, die ewige Kraft sei unsere Stütze für diesen Tag und alle Tage.    IrS 8.7.

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Samstag nach dem Trinitatisfest


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Psalm 113 (EG.E 95)

Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,

lobet den Namen des HERRN!

Gelobt sei der Name des HERRN

von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang

sei gelobet der Name des HERRN!

Der HERR ist hoch über alle Völker;

seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Wer ist wie der HERR, unser Gott,

der oben thront in der Höhe,

der niederschaut in die Tiefe,

auf Himmel und Erde;

der den Geringen aufrichtet aus dem Staube

und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

dass er ihn setze neben die Fürsten,

neben die Fürsten seines Volkes;

der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,

dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!


oder Psalm 145 A – Ich will dich erheben, mein Gott, du König (T 660)

Lesung  Epheser 4,1-6  

So ermahne ich euch nun, ich, (Paulus), der Gefangene in dem Herrn, dass ihr der Berufung würdig lebt, mit der ihr berufen seid, in aller Demut und Sanftmut, in Geduld. Ertragt einer den andern in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.


Betrachtung 4. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Uppsala 1968
Jesus Christus, der Fleischgewordene, der Gekreuzigte und Auferstandene, ist der neue Mensch. In ihm, der seinen Vater durch einen vollkommenen Gehorsam verherrlichte, ist das Bild Gottes offenbart. Daran, wie er sich völlig seinen Nächsten zur Verfügung hielt, wie er zugleich ganz beteiligt und ganz frei war, wie er ganz wahrhaftig war und Leiden und Tod auf sich nahm und überwand, daran können wir sehen, wie der Mensch eigentlich sein sollte. In seinem Tod am Kreuz ist die Entfremdung des Menschen aufgehoben. Die bedingungslose Liebe und Barmherzigkeit Gottes bietet allen Menschen Vergebung der Schuld und Freiheit füreinander an. Der Weg für die Wiedereinsetzung der Menschen in die Kindschaft ist frei. In der Auferstehung Jesu wurde eine neue Schö-pfung geboren. In ihr ist das letzte Ziel der Geschichte – Christus als das neue Haupt der Menschheit, in dem alle Dinge zusammengefasst werden – zugesichert worden.


(S) Lied (morgens)  Schon bricht des Tages Glanz hervor  - EG 453
(abends)  Der du bist drei in Einigkeit – EG 470

Fürbitten
Du Gott in Fülle. Durch deinen Heiligen Geist hast du alles lebendig gemacht, was lebt. Und in der Kirche Christi hast du uns durch deinen Geist mit neuem Leben beschenkt. Wir preisen dich für die wunderbaren Gaben, mit denen du dein Volk gesegnet hast. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir dir (heute)
o für alle, die dein Wort predigen und Gottesdienste leiten,
o für alle, die über die Einheit deiner Kirche wachen,
o für alle, die unterrichten, was klug und wahr ist,
o für alle, die sich der Musik und der Kunst widmen,
o für alle, die für die Notleidenden sorgen und die Alleingelassenen besuchen,
o für alle, die sich den Kindern zuwenden oder in anderer Weise den Menschen dienen.
Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.

Du Gott der Gnade. Durch deinen Heiligen Geist hast du uns in Anspruch genommen, dein Volk in dieser Welt zu sein. So soll deine Liebe sichtbar werden. Wir bitten dich für die, denen wir im Namen Christi dienen möchten. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für alle, die arm und hungrig, krank und ohne Wohnung sind,
o für alle, deren Nationen in Streit und Krieg zerrissen werden,
o für alle, die unterdrückt werden und fliehen müssen,
o für alle, die in Trauer über einen Verlust leben,
o für alle, die von Bildung und Wissen ausgeschlossen werden,
o für alle Aufgegebenen, Ausgestoßenen und Isolierten,
o für alle, die eine Regierungsverantwortung als Last tragen müssen,
o für alle, die verfolgt werden, weil sie ihrem Glauben treu bleiben,
o für alle, die unsern Dienst im Namen Christi brauchen.
Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. DP 316

Vaterunser

Segen

Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist gebe uns seine Gnade: Schutz und Schirm vor allem Bösen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, dass wir bewahrt werden zum ewigen Leben.   Konf 73
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Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch (im Hause) gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen, die gelegentlich noch fehlen,  haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

(S) Solo- oder Schola-Gesang, wenn Singen der Gemeine nicht möglich ist
[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.