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HAUSGEBET  


Woche nach


Kantate (4. Sonntag nach Ostern) - Die singende Gemeinde

Spruch: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. Ps 98,1



Sonntag

(s. Haus-Gottesdienst zu Kantate)


Montag nach Kantate


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Psalm 18 (EG.E 35)

Herzlich lieb hab ich dich, HERR, meine Stärke!

HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter,

mein Gott, mein Hort, auf den ich traue,

mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz!

Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten,

so werde ich von meinen Feinden errettet.

Es umfingen mich des Todes Bande,

und die Fluten des Verderbens erschreckten mich.

Des Totenreichs Bande umfingen mich

und des Todes Stricke überwältigten mich.

Als mir angst war, rief ich den HERRN an

und schrie zu meinem Gott.

Da erhörte er meine Stimme vor seinem Tempel,

und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.

Er streckte seine Hand aus von der Höhe und fasste mich

und zog mich aus großen Wassern.

Er führte mich hinaus ins Weite,

er riss mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.

  

oder Psalm 136 B – Danket dem HERRN, denn er ist freundlich (T 601)


Lesung  Sprüche 8,22-32(33-36)

Die Weisheit spricht: Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.  Als die Tiefe noch nicht war, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren,  als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens.  Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über der Tiefe,  als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe,  als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte,  da war ich beständig bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit;  ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern.  So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten! [...]

Betrachtung  Ruth Scoralick (* 1960)  Theologieprofessorin in Tübingen
Das Buch der Sprüche soll Wegweisung und Orientierung im Lebensalltag des einzelnen Menschen mit seinen näheren Beziehungen bieten. Ziel ist dabei nicht ein möglichst umfangreiches Sachwissen, sondern das Einüben in eine an Gerechtigkeit und Weisheit orientierte Lebenshaltung, die in den Bildern von der Liebe zur Weisheit und der Teilnahme an ihrem Festmahl dargestellt wird. – Der zu großen Teilen „internationale“ Charakter dieser Weisheit ist im Buch einerseits deutlich durch die Zuschreibung einiger Teile an nicht-israelitische Verfasser (Spr 30,1; Spr 31,1,) und zeigt sich andererseits auch in der Aufnahme von Motiven und Formulierungen aus dem Raum altorientalischer Weisheit – das Paradebeispiel ist die enge Parallelität von Spr 22,17-24,22 mit der ägyptischen Lehre des Amenemope (ca. 1100 v. Ch,). - Zugleich spricht das Buch jedoch dezidiert von Gott mit dem Eigennamen des Gottes Israels, JHWH, und postuliert an zentralen Bruchstellen (Spr 1,7; Spr 9,10; Spr 15,33 und Spr 31,30) die Bindung an JHWH (in der JHWH-Furcht) als Ursprungsgrund der Weisheit. Die in Spr 1-9 personifizierte Weisheit schillert stellenweise in ein Gottesbild hinüber (..). Zum Horizont weisheitlich-theologischen Redens gehört auch der Schwerpunkt auf der Rede von Schöpfung – sowohl im Sinne der Weltschöpfung (s. Spr 8) als auch im Blick auf die Menschen (Spr 14,31; Spr 17,5; Spr 22,2).

Lied 
Die ganze Welt, Herr Jesu Christ – EG 110

Fürbitten
Beten wir zu Gott, der uns Menschen berufen hat, damit wir einander helfen. dass er uns belebt und stärkt, darum rufen wir ihn an -
R: Gott zeige dein Erbarmen.
In der Taufe hast du uns deinen Geist geschenkt, lass seine Liebe unser Tun bestimmen. - Bewahre uns in dieser Woche in deinem Frieden und behüte uns vor Irrtum und Ungerechtigkeit. Wir rufen -
R: Gott zeige dein Erbarmen.
Lass uns in allen, die uns begegnen, dein Ebenbild erkennen. - Lehre uns, die Lasten Anderer mitzutragen und ihre Eigenarten gelten zu lassen. Wir rufen -
R: Gott zeige dein Erbarmen.

Schenke uns deinen Geist, der uns gütig, geduldig und freundlich macht. - Lass die Arbeit, die wir im Schweiß unseres Angesichts tun, nicht erfolglos sein. Wir rufen -
R: Gott zeige dein Erbarmen.
Erhalte in uns die Bereitschaft zu Hingabe und Verzicht.- Mach uns, trotz allen Zwängen der Tage, zu freien Menschen. Wir rufen -
R: Gott zeige dein Erbarmen. T 173.4

Vaterunser

Segen
Gott stärke, was unter uns wachsen will. Gott schütze, was uns lebendig macht. Gott behüte, was wir beginnen. Gott bewahre, was wir weitertragen. Gott segne unser Tun und Lassen. CBD 8

 

Dienstag nach Kantate 

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Psalm 98 (EG.E 84)

Singet dem HERRN ein neues Lied,

denn er tut Wunder.

Er schafft Heil mit seiner Rechten

und mit seinem heiligen Arm.

Der HERR lässt sein Heil verkündigen;

vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.

Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,

aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

Jauchzet dem HERRN, alle Welt,

singet, rühmet und lobet!

Lobet den HERRN mit Harfen,

mit Harfen und mit Saitenspiel!

Mit Trompeten und Posaunen

jauchzet vor dem HERRN, dem König!

Das Meer brause und was darinnen ist,

der Erdkreis und die darauf wohnen.

Die Ströme sollen in die Hände klatschen, /

und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN,

denn er kommt, das Erdreich zu richten. 

Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit

und die Völker, wie es recht ist.


oder Psalm 98 – Singt dem HERRN ein neues Lied (T 611)


Lesung  Römer 15,14-21

Paulus schreibt: Ich weiß aber selbst sehr wohl von euch, meine Brüder und Schwestern, dass auch ihr selber voll Güte seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, sodass ihr euch untereinander ermahnen könnt. Ich habe euch aber zum Teil sehr kühn geschrieben, um euch zu erinnern kraft der Gnade, die mir von Gott gegeben ist, sodass ich ein Diener Christi Jesu unter den Heiden bin, der mit dem Evangelium Gottes wie ein Priester dient, auf dass die Heiden ein Opfer werden, das Gott wohlgefällig ist, geheiligt durch den Heiligen Geist. Darum kann ich mich rühmen in Christus Jesus, dass ich Gott diene. Denn ich werde nicht wagen, etwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk, in der Kraft von Zeichen und Wundern und in der Kraft des Geistes Gottes. So habe ich von Jerusalem aus ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium Christi voll ausgerichtet. Dabei setze ich meine Ehre darein, das Evangelium zu predigen, wo Christi Name noch nicht genannt wurde, damit ich nicht auf einen fremden Grund baue, sondern wie geschrieben steht (Jesaja 52,15): »Denen nichts von ihm verkündigt worden ist, die sollen sehen, und die nichts gehört haben, sollen verstehen.«


Betrachtung  Karl Barth (1886-1968), Theologieprofessor in Bonn und Basel

Sterben muss um Jesus herum der Mensch, der nicht unterwegs ist von der Versöhnung zur Erlösung, vom Kreuz zur Auferstehung, also der ungebrochene Mensch – uneingedenk, dass er nichts hat, was er nicht empfangen hätte... der Mensch, der sich drücken will um das Paradox des Glaubens, der Mensch, der nicht alle Sicherheiten, Anschaulichkeiten, Gemütlichkeiten fahren lassen will, um allein durch Gnade gerettet zu werden, der Mensch, der noch irgendeinen Anlass hätte, sich anders als „auf Hoffnung“ zu „rühmen“. Die Möglichkeit, Größe vor den Menschen als vorausgegangene Rechtfertigung aus dem menschlichen Zusammenhang in das göttliche Gericht oder Größe vor Gott als nachträgliche Gerechtigkeit aus dem göttlichen Gericht in den menschlichen Zusammenhang hinüberzutragen, diese Möglichkeit ist „ausgeschlagen“, abgehauen! Die große Unmöglichkeit der Gerechtigkeit Gottes stellt sich gerade dieser scheinbar so möglichen Möglichkeit einer vorlaufenden oder nachgehenden Menschengerechtigkeit als absolutes Hindernis in den Weg. Unmöglich ist es, sich eines Dinges zu rühmen, vor oder nach dem Augenblick (der kein Augenblick in der Zeit ist). Da die letzte Posaune geblasen wird, da der Mensch in seiner Blöße vor Gott steht und in seiner Blöße mit der Gerechtigkeit Gottes bekleidet wird. Kein realer Faktor, weder vor Gott noch vor den Menschen, ist alle Menschengerechtigkeit, die nicht durch göttliche Verurteilung und göttlichen Freispruch aufgehört hat, Menschengerechtigkeit zu sein.

Lied  Christus ist König, jubelt laut – EG 267

Fürbitten
Du Gott der Ewigkeit. Mit der ganzen Schöpfung freuen wir uns über Jesu Kommen. Er ist der helle Morgenstern, der die Zukunft kündet, und das Licht über denen, die im finstern Land wohnten; in diesem Licht sehen wir, wie freigebig du uns mit deinem Segen überschüttest. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders danken wir dir (heute)
o für alle, die wir lieben und die uns liebhaben,
o für die Freiheit, dich anzubeten und ungehindert dir dienen zu können,
o für Vergebung und Heilung, die uns neue Anfänge ermöglichen,
o für die Kostbarkeit jedes menschlichen Lebens,
o für die Einfalt der Kinder und die Weisheit der Alten.
Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Du Gott, reich an Gnade. Du vertreibst die Düsterkeit, die uns das Leben trübt. Entzünde in unseren Herzen eine Flamme, dass unsere Liebe so warm und herzlich sei wie deine Liebe, die Jesus zu uns in die Fremde gehen ließ. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Besonders bitten wir (heute)
o für Menschen, die einander Verlässlichkeit geben,
o für große und kleine Familien, Eltern und Kinder,
o für Alleinlebende,
o für Ausgestoßene, Aufgegebene und Ausgenutzte,
o für Heimatlose und Flüchtlinge,
o für Belastete und Verzweifelte,
o für alle, die Schwachen beistehen und Hilflose verteidigen,
o für die Kirche als Heimat für alle deine Kinder.
Wir rufen dich an –
R: Kyrie eleison. DP 298

Vaterunser

Segen

Die Gnade sei mit allen, die liebhaben unsern Herrn Jesus Christus, in Unvergänglichkeit. Eph 6,24

 
Mittwoch  nach Kantate


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Psalm 146 (EG.E 112)

Halleluja!  Lobe den HERRN, meine Seele! /

Ich will den HERRN loben, solange ich lebe,

und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

Verlasset euch nicht auf Fürsten;

sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.

Denn des Menschen Geist muss davon, /

und er muss wieder zu Erde werden;

dann sind verloren alle seine Pläne.

Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,

der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott,

der Himmel und Erde gemacht hat,

das Meer und alles, was darinnen ist;

der Treue hält ewiglich, /

der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,

der die Hungrigen speiset.

Der HERR macht die Gefangenen frei.

Der HERR macht die Blinden sehend.

Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind.

Der HERR liebt die Gerechten.

Der HERR behütet die Fremdlinge /

und erhält Waisen und Witwen;

aber die Gottlosen führt er in die Irre.

Der HERR ist König ewiglich,

dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!


oder Psalm 16  Behüte mich, Gott, denn ich flüchte zu dir (T 603)


Lesung  Matthäus 11,25-30   

Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen. Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.  Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.  Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.  Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.


Betrachtung  Heinz Grosch (1930-2018), Professor für Religionspädagogik in Schwäbisch Gmünd 

Sollen nachdenkliche und gebildete Menschen keinen Zugang zur Botschaft vom Gottesreich finden? Was meint Jesus, wenn er die Unmündigen – Kinder und andere Unerwachsene – selig preist? Gibt es eine Tüchtigkeit, die sich zwischen uns und Gott schieben kann? Haben kluge und starke Leute keinen Grund zum Jubeln? Ein Zusammenhang wird sichtbar: Wer sich für gesund und kräftig hält, wird kaum auf den hören, der die Mühseligen und Beladenen zu sich ruft – es sei denn, das Angebot der großen Erquickung würde ihm bewusst machen, wie es wirklich um ihn steht...

Gebet: Herr, wie oft ist uns das Klagen näher als das Loben! Wie oft bleiben wir stumm, wenn wir singen sollten! Du aber beschenkst uns täglich von neuem mit deiner Güte: In den Wundern deiner Schöpfung, im Wort und Wirken Jesu, in dem, was du an uns und unserem Leben tust. Löse unsere Zungen, damit wir deine Liebe besingen und dich preisen.


Lied  Lob Gott getrost mit Singen – EG 243

Fürbitten
Im österlichen Frieden lasst uns zu Gott rufen -
R: Kyrie eleison.
Der du weißt, was in uns vorgeht, Ewiger; der du alle Worte aufnimmst; der du selbst das verstehst, was von uns Menschen nie gesagt werden kann: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Lass Gewalt nicht anwachsen. Wehre dem Krieg. Lass keinen Menschen fallen ins Nichts. Du hast das Leben geschaffen. Handle an uns, wie du es getan hast in Jesus, deinem Sohn. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Der du so weit gegangen bist, Christus; der du zuviel warst, damals; der du noch immer uns voraus bist und wir nur langsam folgen können: Höre uns. Mach Frie_den mit uns. Wecke uns auf zur Liebe. Überwinde den Hass. Lass keinen Schritt vergeblich sein. Du hast das Leben freigemacht. Hilf uns, wie du einst den vielen geholfen hast. Schenke uns deinen Geist. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Der du verzehren kannst wie Feuer, Heiliger Geist; der du bewegen kannst wie der Sturm; der du ins rechte Licht rückst, was wir Menschen wagen und versuchen: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Nimm weg die Verzweiflung. Stärke den Mut. Lass keine Mühe untergehen. Du wirst das Leben vollenden. Leuchte durch das Dunkel - als Trost für heute verheißen - führe uns zu Gott, dem ewigen Ursprung. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Nimm dich aller gnädig an. Rette uns. Erhalte uns. Du kannst uns helfen. Denn du hast Unvergänglichkeit und Ehre und Kraft auf immer und ewig. RB


Vaterunser

Segen
Gott, der Vater, durch dessen Liebe Christus von den Toten auferweckt ist, öffne uns die Tore des ewigen Lebens. Christus, der siegreich aus dem Grab erstanden ist, schenke uns die Freude des österlichen Glaubens. Der Heilige Geist, der die Jünger erfüllt hat mit der Kraft des Auferstandenen, erfülle auch uns mit dem Frieden Christi. CT 439


  

Donnerstag nach Kantate 

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Psalm 98 (EG.E 84)

Singet dem HERRN ein neues Lied,

denn er tut Wunder.

Er schafft Heil mit seiner Rechten

und mit seinem heiligen Arm.

Der HERR lässt sein Heil verkündigen;

vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.

Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,

aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

Jauchzet dem HERRN, alle Welt,

singet, rühmet und lobet!

Lobet den HERRN mit Harfen,

mit Harfen und mit Saitenspiel!

Mit Trompeten und Posaunen

jauchzet vor dem HERRN, dem König!

Das Meer brause und was darinnen ist,

der Erdkreis und die darauf wohnen.

Die Ströme sollen in die Hände klatschen, /

und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN,

denn er kommt, das Erdreich zu richten. 

Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit

und die Völker, wie es recht ist.


oder Psalm 98 – Singt dem HERRN ein neues Lied (T 611)


Lesung 1.Korinther 14,6-9.15-19   

Nun aber, Brüder und Schwestern, wenn ich zu euch käme und redete in Zungen, was würde ich euch nützen, wenn ich nicht mit euch redete in Worten der Offenbarung oder der Erkenntnis oder der Prophetie oder der Lehre? So verhält es sich auch mit leblosen Instrumenten, es sei eine Flöte oder eine Harfe: Wenn sie nicht unterschiedliche Töne von sich geben, wie kann man erkennen, was auf der Flöte oder auf der Harfe gespielt wird? Und wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zur Schlacht rüsten? So auch ihr: Wenn ihr in Zungen redet und nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet in den Wind reden.  Wie soll es aber sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand. Wenn du Gott lobst im Geist, wie soll der, der als Unkundiger dabeisteht, das Amen sagen auf dein Dankgebet, da er doch nicht weiß, was du sagst? Dein Dankgebet mag schön sein; aber der andere wird nicht erbaut. Ich danke Gott, dass ich mehr in Zungen rede als ihr alle. Aber ich will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in Zungen. 


Betrachtung Ulrich Wilkens (* 1928) Professor in Göttingen, Bischof in Lübeck
Zungenrede beutet: Von Geist ergriffen äußert sich ein Christ in „für Menschen unverständlichen Lauten, was der Geist in einer übermenschlich-himmlischen, unmittelbar-göttlichen Sprache durch ihn hindurch redet. In Korinth galt derartiges Reden in himmlischen Sprachen als Ausdruck vollkommenster christlicher Begabungen, weil darin der Christ mit Gott unmittelbar eins sei. – Paulus will weder leugnen, dass es sich bei solchen enthusiastischen Erscheinungen um echtes Wirken des Gottesgeistes handelt, noch ihrer Verbreitung in der korinthischen Gemeinde wehren. Doch er verwehrt den Korinthern, diese Gaben einseitig zu überschätzen. Sie sind eine Sache des privaten Gottesverhältnisses des einzelnen Christen. Einen berechtigten Ort in der Gemeindeversammlung hat solches Reden nur, wenn es für alle verständlich übersetzt werden kann, so dass es einen Gemeinen Nutzen hat... Die Liebe drängt zur Übersetzung der unverständlichen Sprache des Geistes in vernünftige Rede, wodurch für die versammelte Gemeinde allererst der Zugang zu dem Gesagten geschaffen wird, ...worum es sich handelt: um Lobpreis oder prophetisches Wort, um Mahnung, Tröstung oder Lehre... Der Heilige Geist bedarf wesentlich der allgemeinen Vernunft und ihrer Sprache, sofern er Menschen überzeugen will... Christliche Sprache ist Sprache der Liebe, die sich mitteilen will. Die Liebe nimmt darum die Allgemeinheit der Vernunft für ihr Wirken in Anspruch.

Lied  Nun jauchzet dem Herren, alle Welt – EG 288,1.5-7

Fürbitten
Ewiger, du unser Gott, groß sind deine Wunder, heilig sind deine Ordnungen, tief sind deine Geheimnisse. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben.
Wir leben von deiner Gnade. Sende uns in die Welt, erleuchtet mit deiner Wahrheit, getragen von deiner Barmherzigkeit, gebunden in deinen Willen, gestärkt durch deine Verheißung. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben.
Segne alle Arbeit auf deinem Ackerfeld. Segne alle deine Botinnen und Boten. Segne den Samen deines Wortes und lass ihn Frucht bringen. Segne das Werk dieses Tages für dein Reich. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben.
Segne alle Arbeit der Liebe, alle Werke der Barmherzigkeit. Segne alle, die in dir verbunden sind. Segne deine Kirche und lass sie zum Segen werden unter den Völkern. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben.
Du baust dein Reich unter uns. Du baust dein Reich in aller Welt. Herr, wir glauben, hilf unserem Unglauben. Dich rufen wir an -
R: Stärke uns den Glauben. GT 76

Vaterunser

Segen
Mögen wir wachsen in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre, jetzt und für ewige Zeiten. 2.Petr 3,1


 

Freitag  nach Kantate 

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Psalm 22 B (EG.E 39)

Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern,

ich will dich in der Gemeinde rühmen:

Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; /

ehrt ihn, all ihr Nachkommen Jakobs,

und scheut euch vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!

Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen /

und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen;

und da er zu ihm schrie, hörte er’s

Dich will ich preisen in der großen Gemeinde,

ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten.

Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; /

und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen;

euer Herz soll ewiglich leben.

Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden

und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Völker.

Denn des HERRN ist das Reich,

und er herrscht unter den Völkern.


oder Psalm 116 B  Ich habe geglaubt (T 605)


Lesung  Offenbarung 5,11-14   

Ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Wesen und um die Ältesten her, und ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und vieltausendmal tausend; die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.


Betrachtung  Eberhard Jüngel (* 1934) Theologieprofessor in Tübingen

Wenn es so etwas wie Zukunftsmusik gibt, dann war sie damals, dann ist sie am Ostermorgen an der Zeit: zur Begrüßung des neuen Menschen, über den der Tod nicht mehr herrscht. Das müsste freilich eine Musik sein – nicht nur für Flöten und Geigen, nicht für Trompeten, Orgel und Kontrabass, sondern für die ganze Schöpfung geschrieben, für jede seufzende Kreatur, sodass alle Welt einstimmen und Groß und Klein, und sei es unter Tränen, wirklich jauchzen kann, ja so, dass selbst die stummen Dinge und die groben Klötze mitsummen und mitbrummen müssen: Ein neuer Mensch ist da, geheimnisvoll uns allen weit voraus, aber doch eben da.


Lied 
Ich sing dir mein Lied – EG.E 19

Fürbitten
Zu Christus, der gestorben ist, um uns von der Macht des Bösen zu erlösen, zu ihm, der bis zuletzt Trauernde getröstet hat - rufen wir -
R: Herr, erbarme dich.
Du hast den bitteren Tod am Kreuz auf dich genommen. Gedenke unser in deinem Reich. - Wende unser Geschick, die wir durch unsere Eigensucht von Gott getrennt sind, und öffne uns die Tür zum Vater. Wir rufen -
R: Herr, erbarme dich.
Wo wir zu versagen drohen, sieh uns an, dass wir dich nicht verleugnen. - Wer ein Kreuz zu tragen hat, lass erkennen, dass es zum Heile dient. Wir rufen -
R: Herr, erbarme dich.
Wandle das Weinen der Niedergeschlagenen in Zuversicht; gib den Leidenden Geduld und Kraft. - Die Vertriebenen, Verbannten und Geflohenen lass in ihre Heimat zurückkehren. Wir rufen -
R: Herr, erbarme dich.

Höre das Seufzen der Sterbenden, sei bei ihnen in ihrer letzten Stunde, dass sie ihren Geist in Gottes Hand befehlen. - Die als Märtyrer dir treu sind bis in den Tod, lass die Krone des Lebens empfangen. Wir rufen -
R: Herr, erbarme dich.  T 174.4


Vaterunser

Segen
Der lebendige Gott segne uns mit dem Vertrauen, dass er uns begleitet auf unseren Wegen: vom Durst zur Quelle, im Dunkel zum Licht, aus dem Tod zum Leben. Konf 65

 

Samstag nach Kantate 

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.

Psalm 98 (EG.E 84)

Singet dem HERRN ein neues Lied,

denn er tut Wunder.

Er schafft Heil mit seiner Rechten

und mit seinem heiligen Arm.

Der HERR lässt sein Heil verkündigen;

vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.

Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,

aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

Jauchzet dem HERRN, alle Welt,

singet, rühmet und lobet!

Lobet den HERRN mit Harfen,

mit Harfen und mit Saitenspiel!

Mit Trompeten und Posaunen

jauchzet vor dem HERRN, dem König!

Das Meer brause und was darinnen ist,

der Erdkreis und die darauf wohnen.

Die Ströme sollen in die Hände klatschen, /

und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN,

denn er kommt, das Erdreich zu richten. 

Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit

und die Völker, wie es recht ist.


oder Psalm 98 – Singt dem HERRN ein neues Lied (T 611)


Lesung  Johannes 6,(60-62)63-69    

[...] Der Geist ist's, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben. Aber es sind etliche unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben. Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes. (Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel. Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwölf.)


Betrachtung  Helmut Gollwitzer (1908-1993) Theologieprofessor in Berlin

Wenn du auf Jesus hörst, wenn du auf ihn hörst durch die Worte seiner bevollmächtigten Boten, der Propheten und Apostel, wenn du das Evangelium hörst mit seinen Verheißungen und Geboten, dann wird es Führungskraft bekommen in deinem Leben und dich frei machen vom Getriebensein und Gefesseltsein durch böse Geister; es wird Kraft zum Lieben geben, in bitterem Leid Anlass zu Hoffnung und Freude, es wird dich Schritt für Schritt führen auch in dunklen Tagen und dich vor Verführungen bewahren und aus Verstrickungen wieder herausführen! Es wird dich auf einem Weg halten, der zum Leben führt und der die ewige Erfüllung deines jetzt begonnenen Lebens im Vaterhaus vor sich hat, es wird belebende Luft des Vaterhauses in dein hiesiges Leben hineindringen lassen und es frisch und sinnvoll machen.


Lied 
Wir glauben Gott im höchsten Thron – EG 184


Fürbitten

In der Hoffnung auf Gott, dass er alles Stückwerk vollenden und als gnädiger Richter uns die Gerechtigkeit schenken wird - rufen wir ihn an -
R: Dein Reich komme.
Lass uns den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, die du in unser Herz gelegt hast, nicht verlieren. - Schütze deine Kirche vor den Angriffen des Bösen, lass sie sich ausrichten auf den Tag der Vollendung. Wir rufen -
R: Dein Reich komme.
Erfülle die Schöpfung mit deinem Segen. Erhalte den Völkern Gerechtigkeit und Frieden. - Sei mit deinem Geist bei den Regierenden, dass sie der Gewalt und dem Verbrechen wehren können. Wir rufen -
R: Dein Reich komme.
Lass die Menschen, die Gutes tun, Dank erfahren und schenke ihnen Freude an deiner Güte. - Nach aller Unrast des Lebens lass uns Ruhe finden bei dir. Wir rufen -
R: Dein Reich komme.
Mögen unsere Namen geschrieben sein im Buch des Lebens, wie du es mit unserer Taufe verheißen hast. - Gib, dass wir das Ziel unseres Lebens erreichen und teilhaben am himmlischen Hochzeitsmahl. Wir rufen -
R: Dein Reich komme. T 178.4

Vaterunser

Segen
Der Gott des Friedens heilige uns durch und durch und bewahre unseren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. 1.Thess 5,23


Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch im Hause gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.