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HAUSGEBET  


Woche nach


Jubilate (3. Sonntag nach Ostern) - Die neue Schöpfung

Spruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, 

siehe, Neues ist geworden. 2.Kor 5,17


Sonntag

(s. Haus-Gottesdienst zu Jubilate)


Montag nach Jubilate

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Psalm 66 (EG.E 63)

Jauchzet Gott, alle Lande! /

Lobsinget zur Ehre seines Namens;

rühmet ihn herrlich!

Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!

Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.

Alles Land bete dich an und lobsinge dir,

lobsinge deinem Namen. 

Kommt her und sehet an die Werke Gottes,

der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /

sie gingen zu Fuß durch den Strom;

dort wollen wir uns seiner freuen.

Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, /

seine Augen schauen auf die Völker.

Die Abtrünnigen können sich nicht erheben.

Lobet, ihr Völker, unsern Gott,

lasst seinen Ruhm weit erschallen,

der unsre Seelen am Leben erhält

  und lässt unsere Füße nicht gleiten.


oder Psalm 66 A – Jauchzt Gott, alle Lande (T 610)


Lesung  Römer 1,18-25   

Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Leben und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn sein unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken, sodass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Die sich für Weise hielten, sind zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass sie ihre Leiber selbst entehren. Sie haben Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen.


Betrachtung  Ulrich Wilkens (*1928) Theologieprofessor, Bischof in Lübeck
Paulus beschreibt die Sünde zunächst... so, wie das zeitgenössische Judentum sie im Blick auf das umgebende Heidentum brandmarkte. Dass die Heiden statt dem einen, wahren Gott anderen Göttern, Abgöttern, dienen, erscheint Paulus als Verfall der Vernunft. Gott hat sich in der Schöpfung als der eine Herr kundgemacht, dem alle Menschen ihr Leben verdanken. Aber gleichwohl widerstreiten sie in ihrem Verhalten dieser vernünftigen Erkenntnis Gottes und ziehen in ihrem Götzendienst die Herrlichkeit Gottes zu ihresgleichen in den Staub. Mögen sie als Weisheit behaupten, was sie sich selbstherrlich ersinnen und erschaffen – in Wahrheit sind sie Toren. Gottlosigkeit als Selbstherrlichkeit des Menschen ist zutiefst unvernünftig. Der Mensch, der sich wahrer, vernünftiger Frömmigkeit versagt und sich selbst zum Herrn macht, gerät in maßlose Sucht nach Macht und Genuss, die ihn verzehrt und zugrunde richtet. Wahre Zufriedenheit gibt es nur im Gehorsam gegen Gott. Den Sünder überantwortet Gottes „Zorn“ dem Elend, dass seine „Begierde“ ihm einbringt.


Lied  Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht – EG 506

Fürbitten
Du, Herr, gibst alles, was wir brauchen. Wir leben von deiner Gnade. Du rufst uns in deinen Dienst. Dir zu gehorchen, ist unsere Freude. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Gewähre uns allezeit die Freiheit, dir ungehemmt zu dienen. Lass uns haben, als hätten wir nicht. Gib, dass alles, was du schenkst, uns helfe zu dem Werk, zu dem du uns berufen hast. Segne uns, dass uns alle Dinge zum Besten dienen. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott.
Wir bitten dich für jene, die unserer besonderen Fürsorge anvertraut sind: Gib uns Treue und Geduld im täglichen Umgang. Mach uns aufmerksam für die Einsamen, die Geängstigten, die Bedürftigen und Verzweifelten um uns her. lass uns zu Nächsten werden für alle, die uns brauchen. Wir rufen dich an -
R: Erhöre uns, Gott. GT 62

Vaterunser

Segen

Gott segne uns. Er stärke uns in der Liebe zu den Menschen und aller Kreatur. Er beschütze uns auf unseren Wegen durch die Zeit. ÖG 37

 

Dienstag nach Jubilate


Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Psalm 112 (EG.E 94)

Halleluja! Wohl dem, der den HERRN fürchtet,

der große Freude hat an seinen Geboten!

Sein Geschlecht wird gewaltig sein im Lande;

die Kinder der Frommen werden gesegnet sein.

Reichtum und Fülle wird in ihrem Hause sein,

und ihre Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Den Frommen geht das Licht auf in der Finsternis,

gnädig, barmherzig und gerecht.

Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht

und das Seine tut, wie es recht ist!

Denn er wird niemals wanken;

der Gerechte wird nimmermehr vergessen.

Vor schlimmer Kunde fürchtet er sich nicht;

sein Herz hofft unverzagt auf den HERRN.

Sein Herz ist getrost und fürchtet sich nicht,

bis er auf seine Feinde herabsieht.

Er streut aus und gibt den Armen; /

seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Sein Horn wird erhöht mit Ehren.

Der Frevler wird's sehen und es wird ihn verdrießen; /

mit den Zähnen wird er knirschen und vergehen.

Denn was die Frevler wollen, das wird zunichte.


oder Psalm 9 B – O HERR, sei mir gnädig (T 602)


Lesung  1.Timotheus 4,(1-3)4.5

[ Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und Lehren von Dämonen anhängen, verleitet durch Heuchelei der Lügenredner, die ein Brandmal in ihrem Gewissen haben. Sie gebieten, nicht zu heiraten und Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkannt haben.] Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.


Betrachtung  Claus Westermann (1909-2000) Theologieprofessor in Heidelberg

Dem Menschen ist die Freude an der Schöpfung freigegeben. Das ist der Sinn des Satzes, dass in den Augen Gottes, alles sehr gut war. Der Mensch ist damit befreit von einer Beurteilung des Ganzen, er ist befreit vom Abwägen von Positivem und Negativem, er ist befreit von der Entscheidung für einen weltanschaulichen Optimismus oder Pessimismus. – Und damit ist er befreit zur Freude am Geschaffensein und zur Freude an der Schöpfung ohne Angst und ohne Zweifel.

Dieser Satz am Ende der Schöpfungsgeschichte, dass in den Augen Gottes alles sehr gut war, ermöglicht die volle, fessellose Freude an den Gaben der Schöpfung, das Ausschöpfen der in den Schöpfungskräften gegebenen Möglichkeiten, das Freuen mit den Fröhlichen, das Eintauchen in die Fülle und den Überfluss, die der Schöpfung eignet. Aber genauso ermöglicht dieser Satz ein Leiden mit den Leidenden, ein Durchstehen von Katastrophen, ein Aushalten in den Fragen nach dem Warum, weil das Gutsein des Geschaffenen nur vom Schöpfer selbst zerstört werden können.


Lied  Singt das Lied der Freude – EG 305 / 306


Fürbitten
Im österlichen Frieden lasst uns zu Gott rufen -
R: Kyrie eleison.
Der du weißt, was in uns vorgeht, Ewiger; der du alle Worte aufnimmst; der du selbst das verstehst, was von uns Menschen nie gesagt werden kann: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Lass Gewalt nicht anwachsen. Wehre dem Krieg. Lass keinen Menschen fallen ins Nichts. Du hast das Leben geschaffen. Handle an uns, wie du es getan hast in Jesus, deinem Sohn. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Der du so weit gegangen bist, Christus; der du zuviel warst, damals; der du noch immer uns voraus bist und wir nur langsam folgen können: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Wecke uns auf zur Liebe. Überwinde den Hass. Lass keinen Schritt vergeblich sein. Du hast das Leben freigemacht. Hilf uns, wie du einst den vielen geholfen hast. Schenke uns deinen Geist. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Der du verzehren kannst wie Feuer, Heiliger Geist; der du bewegen kannst wie der Sturm; der du ins rechte Licht rückst, was wir Menschen wagen und versuchen: Höre uns. Mach Frieden mit uns. Nimm weg die Verzweiflung. Stärke den Mut. Lass keine Mühe untergehen. Du wirst das Leben vollenden. Leuchte durch das Dunkel - als Trost für heute verheißen - führe uns zu Gott, dem ewigen Ursprung. - Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Nimm dich aller gnädig an. Rette uns. Erhalte uns. Du kannst uns helfen. Denn du hast Unvergänglichkeit und Ehre und Kraft auf immer und ewig. RB


Vaterunser

Segen
Gott, der Vater, durch dessen Liebe Christus von den Toten auferweckt ist, öffne uns die Tore des ewigen Lebens. Christus, der siegreich aus dem Grab erstanden ist, schenke uns die Freude des österlichen Glaubens. Der Heilige Geist, der die Jünger erfüllt hat mit der Kraft des Auferstandenen, erfülle auch uns mit dem Frieden Christi. CT 439

Mittwoch nach Jubilate

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Psalm 66 (EG.E 63)

Jauchzet Gott, alle Lande! /

Lobsinget zur Ehre seines Namens;

rühmet ihn herrlich!

Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!

Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.

Alles Land bete dich an und lobsinge dir,

lobsinge deinem Namen. 

Kommt her und sehet an die Werke Gottes,

der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /

sie gingen zu Fuß durch den Strom;

dort wollen wir uns seiner freuen.

Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, /

seine Augen schauen auf die Völker.

Die Abtrünnigen können sich nicht erheben.

Lobet, ihr Völker, unsern Gott,

lasst seinen Ruhm weit erschallen,

der unsre Seelen am Leben erhält

und lässt unsere Füße nicht gleiten.

oder Psalm 66 A – Jauchzt Gott, alle Lande (T 610)


Lesung  Johannes 8,31-36   

Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.  Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Nachkommen und sind niemals jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst du dann: Ihr sollt frei werden? Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.


Betrachtung Ladislaus Boros (1927-1981) Theologe in der Schweiz

In ihrem Auferstehungsglauben haben die Freunde Jesu erkannt, dass die Gesinnung des Erlösers absolute Gültigkeit hat, was auch die Welt darüber denken mag. Das ist einer der wesentlichen Momente der Auferstehungserfahrung: Güte, Menschenfreundlichkeit, Verzeihung und Zuneigung sind der letzte Maßstab des Lebens. Dieser Mensch Jesus von Nazareth ist mit seiner im irdischen Bereich verwirklichten Haltung zum Merkmal alles wahrhaft Menschlichen geworden. Von nun an verwirklicht ein jeder, der seine eigene menschliche Wirklichkeit ehrlich besteht, die Gesinnung Christi, ist also im Grunde – ausdrücklich oder anonym – ein Christ. Es gibt keine Macht der Welt mehr, die uns Christus nehmen könnte. Mögen jene, die sich die Selbstsucht und die unerbittliche Selbstbehauptung zum Lebensgesetz gemacht haben, uns Leid und Not zufügen, im Tiefsten unserer Existenz haben sie keine Macht mehr über uns. Christus hat zu allem Ehrlich-Gemeinten des Menschenherzens, zu aller Milde und Verzeihung, zu aller Güte und Hoffnung in seiner Auferstehung sein unendliches Ja gesagt: „Mit ihm ist das Ja verwirklicht worden. Alle Verheißungen Gottes haben in ihm ihr Ja gefunden. Durch ihn ist das Amen da.“ (2.Kor 1,20)


Lied (morgens) Frühmorgens, da die Sonn aufgeht – EG 111,1.12-15

(abends) Der Mond ist aufgegangen – EG 482 (in Auswahl)

Fürbitten
Du bedarfst unser nicht, Gott, aber wir bedürfen deiner. Wo dein Name genannt wird, kommt die Welt ins Lot. Wer zu andren über dich spricht, zündet ein Licht in der Dämmerung an. Wo du zwischen uns Menschen trittst, löst sich Einsamkeit auf. Wir rufen dich an –
R: Herr, erbarme dich.
Du, Gott, machst menschliche Güte für uns zum Segen. Tu unseren Mund auf. Lehre uns glaubwürdig von dir zu reden. Nimm uns die Scheu, in deinem Namen einzutreten für die Ehre von beschuldigten, gedemütigten, geschlagenen Menschen. Wir rufen dich an -
R: Herr, erbarme dich.
Wir beten für die Völker der Erde, um Freiheit, um Frieden und Gerechtigkeit; wir beten für alle, denen besondere Vollmachten übertragen sind, dass sie wachsam bleiben, damit die Würde und das Lebensrecht von niemandem gefährdet werden.- Wir rufen dich an –
R: Herr, erbarme dich.
Wir beten für alle, mit denen wir zusammen leben und arbeiten; für alle auch, die in Angst, in Sorge, in Not sind, für alle Kranken, Bedrohten und Verfolgten: lass uns das uns anvertraute Leben in deinem Namen teilen, einander beistehen und zu Trost und Hoffnung helfen. - Wir rufen dich an -
R: Herr, erbarme dich. RB

Vaterunser

Segen

Gott, der uns bis heute begleitet hat durch schwere und schöne Zeiten, bleibe bei uns und stärke uns auf dem Weg, bis wir ans Ziel kommen. Konf 73

 

Donnerstag nach Jubilate

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Psalm 111 (EG.E 93)

Halleluja! Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen

im Rate der Frommen und in der Gemeinde.

Groß sind die Werke des HERRN;

wer sie erforscht, der hat Freude daran.

Was er tut, das ist herrlich und prächtig,

und seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.

Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder,

der gnädige und barmherzige HERR.

Er gibt Speise denen, die ihn fürchten;

er gedenkt auf ewig an seinen Bund.

Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk,

dass er ihnen gebe das Erbe der Völker.

Die Werke seiner Hände sind Wahrheit und Recht;

alle seine Ordnungen sind beständig.

Sie stehen fest für immer und ewig;

sie sind geschaffen wahrhaftig und recht.

Er sandte Erlösung seinem Volk /

und gebot, dass sein Bund ewig bleiben soll.

Heilig und hehr ist sein Name.

Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. /

Wahrhaft klug sind alle, die danach tun.

Sein Lob bleibet ewiglich.


oder Psalm 114  Als Israel aus Ägypten auszog (T 604)


Lesung  Römer 8,7-11

Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch sich dem Gesetz Gottes nicht unterwirft; denn es vermag's auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, da ja Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.


Betrachtung  Ernst Fuchs (1903-1983), Theologieprofessor in Marburg

Jesu Auferstehung war eine Tat des Geistes, Wer sie geistlos auslegt, macht sie zu einem weltgeschichtlichen Kraftakt... Geist ist Gott, und die da anbeten, in Geist und Wahrheit sollen sie anbeten, nicht auf dem Garizim und auch nicht im Tempel, sondern am Ort der Existenz  Jesu. Und weil Jesu Herrlichkeit ohne uns nicht ist, was sie ist, gehören wir selber zum Ort dieser Existenz, die durch den Geist, den sie riskiert hat, lebendig macht. Wer die Toten fallen lässt, der ignoriert das Kreuz. Und wer Jesu Herrlichkeit ignoriert, der lässt die fallen, die dazu ausersehen sind, Jesu Gemeinde zu werden. Gottes Sein ist im Werden. Das ist der wahre Fortschritt. Deshalb bekommt der Glaube die Vollmacht, den Geist voll Zuversicht und frei von Furcht und Sorge Tag für Tag in Anspruch zu nehmen. Wer das tut, der lernt die Kraft jener Liebe kennen, die im Namen Jesu verkündigt wird, eben die Kraft des Geistes, die sich als Glaube ereignet.


Lied  Jesus lebt, mit ihm auch ich – EG 115,1.2.5.6

Fürbitten
Gott, du hast uns in der Taufe wiedergeboren zu neuem Leben. Im Wort, das dich bezeugt, und im heiligen Mahl bist du uns nahe. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.
Komm zu uns und gib uns Frieden; wecke in uns den Glauben, der die Welt überwindet; erfülle uns mit Freude, dass wir tun, wozu du uns sendest. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott.
Begleite uns auf den Weg zu den Menschen, die auf uns warten, in äußerer und innerer Not, in Armut und Krankheit, in Ratlosigkeit und Verzweiflung. Hilf uns helfen. Wir rufen -
R: Erhöre uns, Gott. ES 239

Vaterunser

Segen

Möge der Morgen uns begrüßen voll Sonne. Möge der Mittag uns freundlich stimmen. Möge der Abend uns zufrieden heimkehren lassen. Möge die Nacht uns erquickendem Schlaf bescheren. IrS 23.2.


 

Freitag nach Jubilate

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Psalm 66
(EG.E 63)

Jauchzet Gott, alle Lande! /

Lobsinget zur Ehre seines Namens;

rühmet ihn herrlich!

Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!

Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.

Alles Land bete dich an und lobsinge dir,

lobsinge deinem Namen. 

Kommt her und sehet an die Werke Gottes,

der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.

Er verwandelte das Meer in trockenes Land, /

sie gingen zu Fuß durch den Strom;

dort wollen wir uns seiner freuen.

Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, /

seine Augen schauen auf die Völker.

Die Abtrünnigen können sich nicht erheben.

Lobet, ihr Völker, unsern Gott,

lasst seinen Ruhm weit erschallen,

der unsre Seelen am Leben erhält

und lässt unsere Füße nicht gleiten.

oder Psalm 66 A – Jauchzt Gott, alle Lande (T 610)


Lesung  Johannes 19,1-7   

Da nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln. Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden!, und schlugen ihm ins Gesicht. Und Pilatus ging wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich führe ihn heraus zu euch, damit ihr erkennt, dass ich keine Schuld an ihm finde. Da kam Jesus heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Sehet, welch ein Mensch! Als ihn die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie: Kreuzige! Kreuzige! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm. Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.


Betrachtung Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) Pfarrer in Berlin

Ecce homo – sehet, welch ein Mensch! In ihm geschah die Versöhnung der Welt mit Gott.

Nicht durchZertrümmerung, sondern durch Versöhnung wird die Welt überwunden. Nicht

 Ideale, Programme, nicht Gewissen, Pflicht, Verantwortung, Tugend, sondern ganz allein die

vollkommene Liebe Gottes zur Welt vermag der Wirklichkeit zu begegnen und sie zu über

winden. Die Liebe Gottes zur Welt zieht sich nicht aus der Wirklichkeit zurück in weltent-

rückte edle Seelen, sondern sie erfährt und erleidet die Wirklichkeit auf härteste. Am Leibe

Jesu Christi tobt sich die Welt aus. Der Gemarterte aber vergibt der Welt ihre Sünde. So ge-

schieht die Versöhnung. Ecce homo. - Die Gestalt des Versöhners, des Gottmenschen Jesus

Christus, tritt in die Mitte zwischen Gott und Welt, tritt in den Mittelpunkt alles Geschehens.

An ihr enthüllt sich das Geheimnis der Welt, wie sich in ihr das Geheimnis Gottes offenbart.

Kein Abgrund des Bösen kann dem, durch den die Welt mit Gott versöhnt wird, verborgen 

leiben. Aber der Abgrund der Liebe Gottes umfasst auch noch die abgründigste Gottlosigkeit

der Welt. In unbegreiflicher Umkehrung alles gerechten und frommen Denkens erklärt Gott 

sich selbst für schuldig an der Welt und löscht damit die Schuld der Welt aus... Gott steht ein

für die Gottlosigkeit, de Liebe für den Hass, der Heilige für den Sünder. Nun gibt es keine

Gottlosigkeit, keinen Hass, keine Sünde mehr, die Gott nicht auf sich selbst genommen, erlit

ten und abgebüßt hat. Nun gibt es keine Wirklichkeit, keine Welt mehr, die nicht mit Gott

versöhnt und in Frieden wäre. Das tat Gott in seinem lieben Sohn Jesus Christus. Ecce homo.


Lied  Wie herrlich gibst du, Herr, dich zu erkennen – EG 271,1-3.6-8


Fürbitten
Wir beten um Licht, wo die Finsternis doppelt finster ist; wo Falsches sich als Wahrheit ausgibt; wo das Leben zur Verwirrung führt, wo Glaube, Hoffnung und Liebe zu Asche zerfallen, dass ihnen wieder Leben eingehaucht werden muss - wir bitten um Licht und rufen -
R: Kyrie eleison.
Wir beten um ein Wort von Gott, wo menschlichen Worten nicht mehr getraut werden kann, wo uns die Stimmen der Vergangenheit einholen und verstummen lassen, wo die Verkündigung der Kirche widersprüchlich wird, wo die Botschaft Gottes im Gerede untergeht - wir bitten um ein Wort von Gott und rufen -
R: Kyrie eleison.
Wir beten um einen Weg, den wir am Kreuz erkennen und der darüber hinausführt, dass wir Christus folgen, wo er hingeht, dass wir anhalten, wo er stockt, dass wir trauern, wo er stirbt, dass wir bewegt werden, wo er aufersteht, dass wir gewiss werden, dass allein dies der Weg ist, der ins Leben führt - wir bitten um diesen Weg und rufen -
R: Kyrie eleison.

Vaterunser

Segen

Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat (durch das Blut des ewigen Bundes), der mache uns tüchtig in allem Guten. Hebr 13,20 f.

Samstag nach Jubilate

Eröffnung

+ Gott, gedenke mein nach deiner Gnade.

Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und den Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Psalmgebet

Spruch: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Psalm 150 (EG.E 114)

Halleluja. Lobet Gott in seinem Heiligtum,

lobet ihn in der Feste seiner Macht!

Lobet ihn für seine Taten,

lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!

Lobet ihn mit Posaunen,

lobet ihn mit Psalter und Harfen!

Lobet ihn mit Pauken und Reigen,

lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!

Lobet ihn mit hellen Zimbeln,

lobet ihn mit klingenden Zimbeln!

Alles, was Odem hat, lobe den HERRN!

Halleluja!


oder Psalm 29 
Bringt dem HERRN, ihr Kinder Gottes(T 606)


Lesung 
Offenbarung 22,1-5   

Und er zeigte mir einen Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes, mitten auf ihrer Straße und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte, jeden Monat bringen sie ihre Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichts einer Lampe und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird über ihnen leuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.


Betrachtung Rudolf Otto Wiemer (1905-1998) Lyriker in Göttingen

Entwurf für ein Osterlied

Die Erde ist schön und es lebt sich / leicht im Tal der Hoffnung / Gebete werden erhört . Gott wohnt / nah hinterm Zaun. //

Die Zeitung weiß keine Zeile von / Turmbau. Das Messer / findet den Mörder nicht. / Er / lacht mit 

Abel. //

Das Gras ist unverwelklicher / grün als der Lorbeer. Im / Rohr der Rakete / nisten die Tauben. //

Nicht irr surrt die Fliege an / tödlicher Scheibe. Alle / Wege sind offen. Im Atlas / fehlen dir Grenzen. //

Das Wort ist verstehbar. Wer / Ja sagt, meint Ja, und / Ich liebe  bedeutet: jetzt und / für ewig. //

Der Zorn brennt langsam. Die / Hand des Armen ist nie ohne / Brot. Geschosse werden im Flug / 

gestoppt. // 

Der Engel steht abends am Tor. Er / hat gebräuchliche Namen und / sagt, wenn ich sterbe: / steh auf. //


Lied 
Er ist erstanden. Halleluja – EG  116

Fürbitten
Gott, du bleibst jenseits unsres Verstehens. Du bist der Lebendige. Dich möchten wir preisen. Was wir nicht begreifen, hast du vollbracht. Was wir nicht fassen können, hast du zu Ostern wahrgemacht. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Tod bleibt nicht Tod vor dir. Schuld darf auf Vergebung hoffen. Angst vergeht vor deinem Angesicht. Trauer weicht mit deinem Wort. Schmerz wird still unter deiner Hand. Freude kehrt ein, wo du da bist. Hoffnung kommt auf, wenn du erscheinst. Leben erwacht, weil du dich zeigst. Dich rufen wir an -
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich, Gott: Begegne der Verzweiflung und führe zum Glauben. Rette aus Ohnmacht und Verlorenheit. Helle alle Blindheit unter uns auf. Stärke die Schwachen. Befreie die Gefangenen. Mach groß, die noch erniedrigt sind. Himmel und Erde erfülle mit deiner Liebe. Allen Menschen schenke deinen Frieden. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison.
Vor dir denken wir an Menschen, die dein Evangelium besonders brauchen: ... Vor dir denken wir auch an die Menschen, die meinen könnten, sie brauchten dich nicht: ... Lass sie deine Hoffnung entdecken und spüren, dass sie stärker ist als alle Umstände dieser Welt. Wir rufen dich an -
R: Kyrie eleison. RB


Vaterunser 


Segen
Der Anbruch von Gottes Reich - öffne uns die Augen, seine Spuren zu erkennen;  - öffne uns die Ohren, seine Botschaft zu vernehmen,  - öffne uns die Herzen, seine Hoffnung zu bewahren,  - öffne uns die Hände, in Geduld dafür zu arbeiten. - Das erbitten wir im Namen Jesu, des Auferstandenen.


Erläuterungen


Diese „Haus-Gebete“ sind zum persönlichen oder gemeinschaftlichem Gebrauch im Hause gedacht und nach Art eines „Breviers“ zusammengestellt.

Die Psalmgebete folgen der Ordnung der Psalmen für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres nach dem  neuen Perikopenbuch 2018. Der Wochenpsalm wechselt mit einem sog. Tagespsalm, der für eine Kirchenjahresphase jeweils einem Wochentag zugeordnet ist. Der vorgeschlagene Alternativpsalm ist zum Singen geeignet und findet sich unter der angegebenen Nummer im Evangelischen Tagzeitenbuch, Göttingen , 4. Aufl. 1995,  5. Aufl.2005, 6. Auf. 2020.

Die biblische Lesung entspricht der auf eine Lesung reduzierten sog. Kirchenjahreslesung, die nach der  Perikopenordnung 2018 neu erarbeitet wurde und in der 6. Auflage des Evangelischen Tagzeitenbuches (2020) veröffentlicht ist

Die Betrachtungen, die vorgeschlagenen Lieder, Fürbitten und Segensformen sind eine persönliche Auswahl des Redakteurs dieser Webseite, Reinhard Brandhorst, Pfarrer i.R., Stuttgart (Liturgie-Kontor Maria Magdalena)

Die Betrachtungen haben unterschiedlichen Charakter, sie sind keine Meditationen, Auslegungen,  Erläuterungen oder dergl,, sondern sollen Kontexte und Anregungen sein, die zusammen mit dem Bibelabschnitt bedacht werden können. Sie sind Teil eines in Vorbereitung befindlichen Taschenbrieviers, das der Redakteur herausgeben möchte.

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

T Evangelisches Tagzeitenbuch Nr.