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HAUSGOTTESDIENST


am Sonntag (22. März 2020) 


Lätare (nach Jes 66,10)  - 4. Sonntag in der Passion - violett oder rosa - Für euch dahingegeben 

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Joh 12,24



Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus + Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R:  Amen.  

„Lätare“ - Freuet euch - heißt - eigentlich erstaunlich -  dieser Sonntag in der Mitte der Passionszeit. Er kündet schon vorösterlich von der Freude, die dem Leiden (nach)folgt.  Lätare - Atempause auf dem Weg nach Golgatha, Vorahnung der Auferstehung, trotz menschlicher Erfahrung von Verlassensein und Gottes Verborgenheit Erinnerung seiner Gnade. Lätare zeigt den Weg zum Ziel: vom Korn zum Brot, von der Hingabe zur Frucht, vom Tod zum Leben. Die Freude wird das letzte Wort behalten, gerade da, wo wir es am wenigsten erwarten. (So lautet der Wochenspruch: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt uns erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ Joh 12,24 )


Lied zum Eingang: Nun bitten wir den Heiligen Geist (EG 124,1-4) (a)


[ Eingeständnis und Zusage (b)
Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN,

R: der Himmel und Erde gemacht hat.

„Bleibt in meiner Liebe“ - das ist Jesu Vermächtnis. Sein Lebensgesetz soll auch unser Lebensgesetz sein. Doch wir wollen uns nicht täuschen: Die Liebe, die uns von Christus her bewegt, sie scheitert an uns. Aus unserer Eigenart entsteht immer neu Versagen und Schuld. Angewiesen auf Gott, der uns zu neuen Anfängen befreien kann, bitten wir ihn um diese Gnade:

R: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.        

Darin besteht die Liebe: nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden. (1.Joh 4,10) Wir dürfen gewiss sein: Der allmächtige Gott hat sich über uns erbarmt und vergibt uns um Jesu Christi willen unsere Schuld. Was gewesen ist, soll nicht mehr beschweren, was kommt muss uns nicht schrecken. Gottes Gnade ist unseres Lebens Freude und Kraft. R: Amen


Kyrie I

Wir kommen zu Christus, weil wir hungrig und durstig sind nach wahrem Leben. / Wir suchen Gemeinschaft. / Wir können ohne Liebe nicht bestehen. / Wir brauchen Vergebung  und hoffen wenigstens auf einen Funken Sinn für unser Dasein. / Darum rufen wir:

Kyrie-Ruf

Wir kommen zu Christus, denn er hat gesagt: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern. Und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ / Das lässt uns hoffen. Darum rufen wir:

Kyrie-Ruf

Wir kommen zu Christus, der sich hingegeben hat für die Welt: / Sein Sterben bringe in uns Frucht. / Sein Leben erfülle auch unser Leben. / Seine Liebe wandle uns von Grund auf. / Seine Hoffnung gebe uns Hoffnung. / Darum rufen wir: 

Kyrie-Ruf


Kyrie II 

Zu Jesus Christus, der Gott erfahren hat, wie er ein Gott des Feuers und der Freude ist; zu ihm, der Gott erfahren hat, wie er unsere Namen im Leid umschmilzt  und uns eine andere Zukunft gibt; zu ihm, der Gott erfahren hat, wie er uns als Tränen in den Wind schlägt und uns als Salz in den Boden wäscht; zu ihm, der mit seinem Leben Gottes Namen auf Erden gepriesen hat wie Blitze die Hitze der Sonne preisen; zu ihm rufen wir: 

V x R: Der am Kreuze starb (EG 178.7)


oder (statt Kyrie I oder Kyrie II)

Psalmgebet

Votum: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Joh 12,24

Psalm 84 – Wie lieblich sind mir deine Wohnungen, HERR Zebaoth (EG.E 72 / EG 734) 

oder

Psalm 126 - Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösten wird (EG 750)

statt Goria patri: Oster-Kyrie: Der am Kreuze starb EG 178.7)


Tagegebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der durch Christus unser Leben erhält. - Stille - 

Freuen sollen sich, Gott, die dir angehören. Du hast dein bedrohtes Volk in der Wüste gesättigt. Speise uns und die vielen, die danach hungern, mit dem Brot des Lebens, das du der Welt schenkst in Christus,  deinem Sohn, unserm Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben gibt von Ewigkeit zu Ewigkeit.    

oder

Lass uns in dir versinken, Gott, wie ein Weizenkorn in die Erde. Umgib uns, so wie du alles umgibst. Oft erkennen wir dich nicht in deiner verwandelnden Kraft, sondern dein Erbarmen bleibt uns verborgen. Schaffe neues Leben. Sei unser Halt in Angst, wecke in uns Zuversicht bei allem Zweifel. Aus der Mitte des Dunkels erwachse uns dein Licht. Führe uns mit deiner Freude zum Frieden in Christus, unserm Erlöser und Herrn.

   

Prophetie:  Jesaja 66,10-14) (II) Freuet euch mit Jerusalem (c)


Graduale: Psalm 84,2-13 Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth (EG.E 72) 

(Kehrvers: HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, * der sich auf dich verlässt. (V.13) 

oder Psalm 84 – Wie lieb sind mir, deine Wohnungen, Herr Zebaoth (EG 734)


Epistel: 2.Korinther 1,3-7 (IV) Trost mit dem wir selber getröstet werden


Traktus

[Kehrvers: Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit. ] Ich freute mich über die, die mir sagten: * Lasst uns ziehen zum Haus des HERRN! (Ps 122,1) Kehrvers: Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit. /  Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. * Wer von diesem Brot ist, wird leben in Ewigkeit. (vgl. Joh 6,58) Kehrvers: Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit. 

oder Trishagion: Heiliger Herre Gott (EG 185.4)

Evangelium: Johannes 6,47-51 (I) Ich bin das Brot des Lebens


Lied der Woche: Jesu, meine Freude (EG 396 in Auswahl)


Predigt zu Jesaja 66,10-14 (II) Freuet euch mit Jerusalem (d)


Besinnung (Stille oder Musik oder Lied)

Bekenntnis

Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. Hebr 12,2  - Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Philipper-Hymnus  - Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war (EG Wü 764)


oder Glaubenszeugnis

Wir glauben an Gott, den Vater. /  Er gab denen, die unter der Knechtschaft litten, seine Liebe. / Er gab denen, die fremd waren im Land, ein Zuhause. / Er gab denen, die unter die Räuber fielen, seine Hilfe. 

Wir glauben an Jesus Christus, Sohn Gottes, unsern Bruder und Erlöser. / Er gab denen, die Hunger hatten, zu essen. / Er gab denen, die im Dunkel lebten, das Licht. / Er gab denen, die im Gefängnis saßen, die Freiheit.

Wir glauben an den Heiligen Geist. / Er gibt denen, die verzweifelt sind, neuen Mut. / Er gibt denen, die in der Lüge leben, die Wahrheit. / Er gibt denen, die die Schrecken des Todes erfahren, die Hoffnung zum Leben. (d)


Fürbitten

Du, Gott, schenkst uns Leben und rufst uns auch durchs Sterben hin zu dir. Lass uns nicht ausgeliefert sein an Zweifel, Traurigkeit und Verlustangst. Gib uns Hoffnung und Halt, wie du es versprichst. Wir rufen dich an

R: Kyrie eleison. 
Lass uns verbunden sein mit Christus, dem Bürgen deines vollen Lebens. Überwinde in seiner Gemeinschaft unsere Fraglichkeiten und Grenzen. Zeige deine verwandelnde Macht. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 
Wir bitten für alle, die deine Botschaft mit Wort und Tat bewahren und verkünden sollen. Segne ihren Dienst. Schaffe Raum deiner befreienden Wahrheit. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 
Wir bitten für die Regierenden in aller Welt, dass sie zu Gehilfen  des Lebens werden. lass es wahrhaftig zugehen, wo Recht gesprochen wird, und menschlich bleiben, wo Freiheit erkämpft wird, und  in Liebe geschehen, wo um Wahrheit gerungen wird. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 
Wir bitten für alle, die leiden unter Hunger und Krankheit, unter Sinnlosigkeit und Bosheit. Wir bitten für Not, die uns besonders bewegt:

- Stille - 

Wir rufen dich an: 

R: Kyrie eleison.


oder

Du bist ein Gott des Trostes,
du, unser Gott.
 Dein Trost wirkt, wenn unser Trösten versagt.
 Du bist ein Gott der Freude,
 du, unser Gott.
 Deine Freude belebt uns mitten im Elend.
  Spare nicht mit deinem Trost.
 Halte deine Freude nicht zurück.
 Wir bitten dich:

R: Erhöre uns.

Komm mit deinem Trost und deiner Freude zu den Verängstigten.
 Belebe die Hoffnung derer, die ratlos sind.
 Belebe den Mut derer, die aus ungerechten Verhältnissen aufbrechen.
 Belebe die Liebe aller, die der Not nicht tatenlos zusehen.
 Belebe den Glauben aller, die nach dir fragen.
 Wir bitten dich:

R: Erhöre uns.

Komm mit deinem Wort zu den Mächtigen.
 Führe sie in ihren Entscheidungen.
 Lenke sie in ihrem Tun.
 Mahne sie zu Frieden und Gerechtigkeit.
 Leite sie zur Umkehr.
 Wir bitten dich:

R: Erhöre uns.

Komm mit deinem Frieden zu den Menschen
, die unter Krieg, Terror und Gewalt leiden.
 Steh denen bei,  die von Katastrophen getroffen wurden.
 Heile die Kranken.
 Stärke die Pflegenden.
 Begleite die Sterbenden.
 Wir bitten dich:

R: Erhöre uns.

Komm mit deinem Geist zu deiner Kirche.
 Komm mit deinem Trost zu den verfolgten Gemeinden.
 Komm mit deinem Frieden zu den zerstrittenen Gemeinden.
 Komm mit deiner Klarheit zu den Verantwortlichen deiner Kirche.
 Komm mit deiner Gnade zu uns und zu allen, die uns anvertraut sind.
 Wir bitten dich: 

R: Erhöre uns.

Du bist ein Gott des Trostes und der Freude, so bitten wir um deinen Trost und deine Freude
durch Jesus Christus, der unser Trost und unsere Freude ist,
heute und alle Tage unseres Lebens.
(f)


oder das aktuelle Wochengebet der VELKD


Friedensgruß

(Christus ist um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt. ) Gerecht geworden durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus. (Röm 4,23) Röm 5,1 - In solchem Frieden sind wir versammelt miteinander der Liebe zu gedenken, die Gott uns in Jesus Christus erwiesen hat.


Dank über Brot und Wein

(Die Schale mit Brot wird erhoben)

Gepriesen seist du, Gott, schöpferische Kraft, du schenkst uns das Brot, Frucht dieser Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, dir zu danken für Christus, der unser Leben geteilt hat. Mit diesem Brot bringen wir auch uns selbst, unseren Leib, unsere Seele, unsern Willen, unsere Kraft vor dein Angesicht und bekennen unsere Sehnsucht nach dir. 

[R: Amen.]

(Die Karaffe mit Wein/Traubensaft wird erhoben)

Gepriesen seist du, Gott, schöpferische Kraft, du schenkst uns die Frucht des Weinstocks, gewachsen auf dieser Erde, bereitet durch menschliche Arbeit. Wir bringen diesen Wein (Traubensaft) vor

dein Angesicht, dir zu danken für Christus, der unsere Freude ist. Mit dieser Gabe bringen wir dir unsere Herzen, die Liebe, die uns erfüllt, das Leid, das wir tragen, alles, was uns bedrängt, und bekennen unser Verlangen nach Verwandlung. [R: Amen.]


Gedächtnis Jesu

Wir schauen auf Jesus Christus, den du, Gott, zur Rettung in diese Welt gesandt hast. Er ist uns nahe auf unserem Weg, und sei es durch‘s Leid. Er macht uns frei in seiner Hingabe bis ans Kreuz. Er schenkt uns Freude aus der wandelnden Kraft seines Lebens. Er ist das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Durch ihn mache uns satt und schenke uns Gemeinschaft. Er ist der lebendige Weinstock, wir sind die Reben. Erfülle uns mit deiner Kraft, dass wir in ihm bleiben und er in uns. Hilf uns, dass wir Frucht bringen, wie er verheißen hat. Führe uns zur Fülle in deinem Reich. In Jesu Namen bitten wir:


Vaterunser


Teilen von Brot und Wein

Christus hat zugesagt, dass wer von seinem Brot isst, leben wird in Ewigkeit.

Christus hat verheißen, vom Gewächs des Weinstock aufs Neue zu trinken im Reich Gottes.


Lied: Du schöner Lebensbaum des Paradieses (EG 96,1.2.6)


Dankgebet

Danket dem HERRN, denn er ist freundlich

R: und seine Güte währet ewiglich.

Barmherziger Gott, wir danken dir, dass du in aller Trübsal unseres Leben uns Trost gibst durch die Gegenwart Christi. Gib uns allezeit Anteil an deiner Liebe, die ins Leben führt und Gewalt und Schrecken, Sünde und Tod überwindet. Das bitten wir in Jesu Namen, deines Sohnes, unsres Bruders und Herrn. R: Amen


Lied zum Ausgang: Das Weizenkorn muss sterben (EG Wü 585,1-4)


Sendungswort

Gelobt sei Gott, der Vater unsres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können. 2.Kor 1,3.4


Segen 

Der Herr segne uns und behüte uns. Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über uns und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns + Frieden. R: Amen



Erläuterungen


Diese Gottesdienstentwürfe sind für die Zeit gedacht, in der kein Gottesdienst in der örtlichen Kirche gefeiert wird. Es wird der Entwurf für einen liturgisch entfalteten Gottesdienst vorgelegt, der auch vereinfacht werden kann. Statt des Abendmahls wird angeregt, (wenn kein(e) dazu Berufene(r) (Pfarrer*in, Prädikant*in, Ordinierte(r) etc. die Feier leiten kann), eine Agape zu halten oder darauf zu verzichten. Als liturgische Bücher sind eine Bibel und das landeskirchliche Gesangbuch erforderlich. Wer welchen Teil der Liturgie übernimmt, bestimmen die Versammelten.


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Auf sonstige Quellen-Angaben wird (vorübergehend) in der Regel verzichtet.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen

a Die vorgeschlagenen Lieder können durch andere Gesänge ersetzt werden.

b Die Verwendung von Eingeständnis und Zusage folgt der örtlichen bzw. konfessionellen Tradition.

c Der Lesungsteil kann gekürzt werden, doch sollten das Sonntagsevangelium und das Wochenlied verwendet werden.

d Eine biblische Auslegung wird an andere Stelle im Internet zu finden sein.