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7.-17. November 2010 (b)


Im Rahmen der diesjährigen Ökumenischen FriedensDekade kann vom 7. bis 17. Novem-ber 2010 ein Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt begangen werden. Dazu wird auf das Materialheft, herausgegeben vom  Kirchenamt der Evangelischen Kirchen in Deutsch-land unter dem Motto:"Es ist Krieg. Entrüstet euch!" (a) verwiesen. Der folgende Vor-schlag  folgt stärker dem Ablauf der überkommenen Liturgie und verwendet bekannte liturgische Formen und Gesänge, doch nimmt er Anregungen aus dem genannten Entwurf auf. In Klammern gesetzte Stücke können entfallen, durch einen Stern * sind die Stücke gekenn-zeichnet, die entfallen, wenn das Abendmahl nicht gefeiert wird. 



Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt (grün)

Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Mich 4,3b 


   

Glocken


(Dialog zum Plakat (b)


Vorspiel


Eröffnung

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt.  

R: Amen.

Herzlich willkommen zum Bittgottesdienst für den Frieden. „Es ist Krieg – Entrüstet euch!“ ist das Thema der diesjährigen Ökumenischen FriedensDekade –... aus gegebenem Anlass, nicht nur wegen Afghanistan. Wir beten in diesem Gottesdienst für den Frieden, wollen um Vergebung für die Situationen bitten, in denen wir nicht dem Frieden gedient haben – und  dürfen etwas „schmecken“  von der Zivilcourage und den Perspektiven, die Frieden stiften. Gott hilft uns dabei. Damals wie heute sagt er: Friede sei mit Euch! (so dass wir diese  Zusage unter uns aufnehmen wollen und einander den Frieden aus Gott zusprechen.

In der Gemeinde wendet man sich einander zu mit dem Gruß und einer entsprechenden Geste: Friede sei mit dir.) (c)


Lied zum Eingang: Gib Frieden, Herr gib Frieden (EG 430,1-4)


Anrufungen (Kyrie)

Oft machen wir uns die Ursachen von Krieg und Gewalt nicht bewusst oder verdrängen bekannte Tatsachen. Deutschland war und ist Europas größter Waffenexporteur. Geneh-migungen für die Ausfuhr von Kriegsschiffen, Panzer, Handfeuerwaffen und Munition wurden 2008 im Wert von 5,7 Milliarden Euro erteilt. Das sind 36,5 % mehr als im Vor-jahr. 8,8 % dieser Waffen gehen dabei an Entwicklungsländer, 33 % an hochverschuldete Staaten. - Ist es nicht Grund, sich zu entrüsten und Gott zu klagen?

gesungen: Herr, erbarme dich. (EG 178.11)

Ausgrenzung schafft Gewalt. Deutschlands Bildungssystem gilt als das ungerechteste in der ganzen EU. Besonders Kinder aus Migrationsfamilien zählen zu den Verlierern. Schü-lerinnen und Schüler klagen verstärkt über Mobbing und Ausgrenzung, Lehrer klagen über Überlastung und schlechte Bedingungen. Viele fühlen sich durch das jetzige Schulsystem aussortiert. - Ist es nicht Grund, sich zu entrüsten und Gott zu klagen?

gesungen:  Herr, erbarme dich. (EG 178.11)

Die Bundeswehr wirbt zunehmend Freiwillige unter Jugendlichen. 94 Jugendoffiziere und 300 Ehrenamtliche kommen zu sicherheitspolitischen Fragen an Schulen. Sie sind auch in der Ausbildung von Referendaren tätig. Damit dürfte das „Neutralitätsgebot“ der öffentli-chen Schule untergraben werden. -Ist es nicht Grund, sich zu entrüsten und Gott zu klagen?

gesungen: Herr, erbarme dich. (EG 178.11) (d)


Lobpreis (Gloria)

Aber auch andere Entwicklungen können wir erkennen:  Seit 15 Jahren zeigt sich ein Trend,: Es gibt weltweit weniger Kriege und bewaffneten Konflikte. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich deren Zahl um insgesamt fünf auf nunmehr 34 - der niedrigste Stand seit 1993. - Im Februar 2010 haben sich 15.000 Menschen beteiligt am gewaltfreien Widerstand.gegen eine europaweit geplant Aufmarsch von Rechtsextremisten. - Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer ist seit Jahren sehr hoch und wird gesellschaftlich sehr ge-schätzt. Immer mehr Jugendliche engagieren sich in Freiwilligendiensten nach der Schul-zeit. Das Interesse übersteigt bei weitem die Zahl der Angebote. - Ist es nicht Grund, Gott dafür zu danken? (e)

gesungen:  Allein Gott in der Höh sei Ehr (EG 179,1 oder 180.4)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der durch seine Verheißung aller Welt Hoffnung schenkt:

- Stille -

Gott, du Ursprung allen  Friedens und Liebhaber der Eintracht. Dich zu kennen, heißt Leben und dir zu dienen ist wahre Freiheit. Nimm uns unter deinen Schutz. Wehre den Mächten, die das Leben bedrohen und birg und in deinem Frieden. Durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn.  (f)


Prophetie: Micha 4,1-5 - Schwerter zu Pflugscharen


Psalm 85, 9-14

Kehrvers: Laudate omnes gentes (EG 181.6)

Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet / 

dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen *

damit sie nicht in Torheit geraten.

Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, *

dass in unserem Lande Ehre wohne;

Kehrvers: Laudate omnes gentes (EG 181.6)

dass Güte und Treue einander begegnen, *

dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen;

dass Treue auf der Erde wachse *

und Gerechtigkeit vom Himmel schaue; 

Kehrvers: Laudate omnes gentes (EG 181.6)

dass uns auch der HERR Gutes tue, *

und unser Land seine Frucht gebe;

dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe *

und seinen Schritten folge. (g)

Kehrvers: Laudate omnes gentes (EG 181.6)


Epistel: Jakobus 3,13-18 - Die Weisheit von oben


Halleluja: Lobt und preist die herrlichen Taten des Herrn. Halleluja. (EG 429,1-3)


Evangelium: Matthäus 5,43-48 - Liebt eure Feinde 


Antwortlied: Es wird sein in den letzten Tagen (EG 426,1.2)


Predigt (h)


Besinnung (Musik)


Bekenntnis

Christus spricht: Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. (Joh 14,27) - Auf die Verheißung Christi hin, wollen wir uns zu seinem Weg bekennen:

Seligpreisungen -  Selig sind, die da geistlich arm sind ... (EGWü 760) 


Fürbitten

S 1: Lasst uns beten: Gott, du hast uns dein Friedensreich verheißen, wo kein Mensch mehr lernt, Krieg zu führen, und wir alle den Frieden lernen. Noch warten wir darauf und bitten dich:

S 2: Um eine Welt, in der die Kriege immer weniger werden. Wir bitten um Frieden – überall auf dieser Erde. und dass Frieden der Normalfall wird.

Klangschale / Zymbel – Stille

S 3: Wir bitten darum, dass der Waffenexport aufhört – dass niemand mehr mit dem Krieg ein Geschäft macht.

Klangschale / Zymbel – Stille

S 1: Wir bitten darum, dass es immer mehr Freiwillige gibt, um Frieden zu stiften – hier und in der ganzen Welt.

Klangschale / Zymbel – Stille

S 2: Wir bitten um eine inklusive und gerechte Gemeinschaft, in der alle leben können – in der niemand ausgegrenzt wird.

Klangschale / Zymbel – Stille

S 3: Wir bitten darum, dass immer mehr Menschen aus rechtsradikalen Netzwerken aussteigen – und dass wir ihnen dabei helfen.

Klangschale / Zymbel – Stille

S 1: Wir bitten um Gerechtigkeit in der Bildung – dass alle ihre Chance bekommen.

Klangschale / Zymbel – Stille

S 2: Wir bitten darum, dass wir Zivilcourage zeigen –wo immer das nötig ist.

Klangschale / Zymbel – Stille

S 3: Wir bitten für die große Ökumenische Friedenskonvokation in Jamaika im kommenden Jahr. Lass von ihr Zeichen der Hoffnung und Impulse des Friedens ausgehen.

Klangschale / Zymbel – Stille

S 1: Wir bitten darum, dass Gottes Friedensreich kommt mitten auf unsere Erde. (i)

Klangschale / Zymbel – Stille


Eingeständnis 

Wir wollen innehalten und der Frage nachgehen, wo  wir – jede und jeder von uns – hinter Gottes Verheißung zum Frieden zurückbleiben? Wo folgen wir nicht dem Frieden, sondern dem Streit und dem Krieg? Wo folgen wir nicht der Barmherzigkeit, sondern der Harther-zigkeit? Wo haben wir gegen Gott und die Menschen unrecht gehandelt – im Großen und im Kleinen? Wo sind wir schuldig geworden?

Musik oder Stille

Aus Gottes Güte und Barmherzigkeit fallen wir nicht heraus. (Er lässt uns nicht in Stich.) So bitten wir miteinander um seine Gnade: (k)

G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.

oder:

Wir haben vernommen: Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frie-den stiften. - So fragen wir uns - ein jeden, eine jede: Wo stehe ich hinter Gottes Anspruch zurück? Wo bin ich weise?  sanft? neidisch? gütig? barmherzig?  ungerecht? Wo lüge ich? Wo sind böse Gedanken in mir? Wo heuchle ich? Wo stifte ich Frieden?

Stille

Aus Gottes Güte und Barmherzigkeit fallen wir nicht heraus. (Er lässt uns nicht in Stich.) So bitten wir miteinander um seine Gnade: (l)

G: Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er vergebe uns unsere Sünde und führe uns zum ewigen Leben.


Zusage

In der Vollmacht, die der Herr seiner Kirche gegeben hat, spreche ich euch los: Euch sind eure Sünden vergeben. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gott begleite euch mit seiner Gnade. Friede ( + ) sei mit euch. (m) R: Amen.

(Wenn der Friedensgruß nicht am Anfang des Gottesdienstes gewechselt wurde, kann er an dieser Stelle folgen.)


Lied zur Bereitung: Seht, das Brot, das wir hier teilen (EG 226,1.3.6)


Dialog - Präfation

Der Herr sei mit Euch. R: Und mit deinem Geist.

Erhebet eure Herzen. R: Wir erheben sie zum Herrn.

Lasst uns danksagen und Gott preisen. R: Das ist würdig und recht.

In Wahrheit ist es würdig und recht /

dir, ewiger Gott, Dank zu sagen; 

+  denn du wünschst dir eine friedliche Welt für uns auf Erden.

 In deinem Sohn Jesus Christus hat du gezeigt, wie dein Friedensreich aein soll. 

+  In ihm und durch ihn hast du die Welt und uns bereits verändert. 

Du lässt uns miteinander sein Abendmahl feiern,

+   in friedlicher Eintracht wie unter Weinstock und Feigenbaum. 

 Dein Versprechen, Gott, wird zur lebendigen Wirklichkeit . 

+  Die friedensreiche Zukunft ohne Angst bricht schon jetzt in unsere Gegenwart ein. 

So  vereinen wir uns mit der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, 

+ und stimmen ein in den Lobpreis deiner Ehret: (n)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, dass Christus zu uns gekommen ist, der mit seiner Hingabe Versöhnung gestiftet hat: 

Einsetzungsworte

Sooft wir also von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr ...

In Jesu Namen versammelt, bitten wir dich, Gott: Lass uns durch den Heiligen Geist diese Gaben empfangen als das Brot des Friedens und den Kelch von Versöhnung und Heil. Stärke durch ihn deine Kirche für ihrem Auftrag zum Frieden mitten in unserer Welt. Führe dein Volk überall auf Erden  hin zur Vollendung in deinem kommenden Reich. (o)


Vaterunser


Gesang zum Brotbrechen: Christe, du Lamm Gottes (EG 190.2)


Einladung - Austeilung


Dankgebet

Wir haben miteinander gegessen und getrunken und konnten die Gemeinschaft teilen in der jede und jeder in Frieden miteinander leben kann. Dafür danken wir dir, Gott. Gestärkt m Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung, dass dein versprochenes Friedensreich Wirk-lichkeit wird, wollen wir hinausgehen und bitten um deinen Beistand, damit sich dein Friede unter uns ausbreitet durch Christus, unsern Retter und Herrn. (p)  R: Amen.


Lied zum Ausgang: Freunde, dass der Mandelzweig (EG Wü 655,1-4)


(Entrüstungsgeschichte - Patronenkreuz) (q)


Da pacem: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Segen



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt, Ökumenische FriedensDekade 2010  - www.ekd.de.Frieden

b - vgl. EKD' 2010 S. 8

c - vgl. EKD' 2010 S. 9

d - vgl. EKD''2010 S. 11

e - vgl. EKD''2010 S. 14

f - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, Göttingen 2003, S.

g - Die Psalmverse lassen sich im V. Psalmton singen

h - vgl. Meditationen - EKD''2010 S. 40 ff.

i - vgl. EKD''2010 S. 27

k - vgl. EKD''2010 S. 21

l - vgl. EKD''2010 S. 22

m - vgl. EKD''2010 S. 23

n - vgl. EKD''2010 S. 30

o - 

p - vgl. EKD''2010 S. 32

q - vgl. EKD''2010 S. 26 f