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29. Mai 2010


Begrüßung des Trinitatissonntags (weiß) - Der dreieinige Gott

 Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll. Jes 6,3



Luzernar

Von einem hereintragenen Licht werden alle Lichter in der Kirche entzündet.

Licht und Frieden von Christus Jesus.

R: Gott sei ewig Dank.

Gott sei uns gnädig und barmherzig

R: und gebe uns seinen göttlichen Segen.

Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R: dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder  Der du bist drei in Einigkeit (EG 470/781.5, 1-3)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ Du suchst und du findest uns.

Am Anfang hast du das Licht aus der Finsternis gerufen; /

in der Fülle der Zeit bist du erschienen in Christus, dem Licht der Welt,

+  und vom Feuer des Geistes entzündet, hast du die Apostel berufen, dich zu bezeugen bis an die Enden der Erde.

Erfülle deine Kirche mit dem Licht deiner Gegenwart /

und erleuchte uns Augen und Herz,

+  dass wir erkennen zu welcher Hoffnung wir berufen sind.

Lass sie uns schauen in Christus Jesus, deinem Sohn, /

dem Abglanz deiner Herrlichkeit,

+  der mit dir im Heiligen Geist Leben wirkt in Ewigkeit. (c)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Wir schauen und hören auf das, was gewesen ist, die Bilder, die von den vergangenen Tagen zurückgeblieben sind, die Stimmen, die noch in unseren Ohren und Herzen nachklingen, wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören, was in uns ist, Bilder der Sehnsucht und Hoffnung, eigenes Rufen, persönliche Angst und Bitten, eigene Freude, eigener Dank - wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören dir, Gott, entgegen. Schenke uns deine Bilder und deine Worte. Lass uns neu schauen und hören: (d)

- Stille -

Ingressus: Herr bleibe bei uns... (EG Wü 781.3)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Lobet den Namen des Herrn; sein Name allein ist erhaben.

Psalm 148: Halleluja! Lobet im Himmel den Herrn (EG Wü 779.3) (e)

 

oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: Es sollen dir danken, HERR, alle deine Werke und deine Heiligen dich loben, ... dass den Menschen deine gewaltigen Taten kund werden und die herrliche Pracht deines Königtums. Ps 145, 10.12

oder

Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren, der allein Gott ist, sei Ehre und Preis in Ewigkeit. 1.Tim 1,17

Psalm 145 -  Ich will dich erheben, mein Gott, du König (EG 756) 



Evangelium: Johannes 3,1-8(9-15) - Jesus und Nikodemus


* Responsorium:  Gelobt sei der Name des Herren vom Aufgang der Sonne... (EG Wü 779.4)


* Betrachtung (Impuls)

Der Pastor von Scharzfeld (im Harz), Dr. Friedrich Seven in einer Predigt zum Trinitatissonntag 2009:

Nikodemus, ein alter und sicher reifer Mann, ist wohl mit seiner Lebensaufgabe noch nicht fertig. Sonst hätte es den frommen Mann nicht nächtens zu Jesus getrieben, von dessen Nähe zu Gott er offenbar überzeugt ist. Diese Nähe zu Gott, den Blick in Gottes Reich haben Nikodemus und die seinen sich zur Lebensaufgabe gemacht; zumindest er aber scheint mit dieser Aufgabe noch nicht fertig und ist am Ende seines Lebens ratlos wie am Anfang. So hat er sich heimlich davongeschlichen, um den Lehrer aufzusuchen, der wie kein anderer Zeichen tun kann und der von Gott kommen muss.

Wie mag es ihn enttäuscht haben, als dieser Lehrer, als Jesus zu ihm sagte, er müsste zuerst neu geboren werden. Da führt ihn dieser Gottesmann nicht endgültig zum Ziel, damit er Gottes Reich sehen könnte, sondern er will ihn zurückschicken, sozusagen wieder auf Null stellen. Nikodemus fragt empört: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?"

Jesus aber bleibt dabei: „ Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. „Geboren aus dem Geist" ?- kann dieser Lehrer damit wirklich die Kopfgeburten meinen, zu denen Menschen bis ins hohe Alter fähig sind, und mit denen allerdings Nikodemus, aber auch ich überall hin gelangen können, sogar bis vor die Geburt aus dem Fleisch. Aber was helfen mir solche Gedanken, wenn das sogenannte wirkliche Leben doch ungerührt weiter geht. Was haben dem Nikodemus seine frommen Gedanken über Gott geholfen, wenn doch das Reich Gottes ihm im Leben nicht offenbar geworden ist.

Seine und meine Gedanken sind doch, wenn es darauf ankommt, immer nur Illusionen, viel enger in das Leben eingeschlossen, als man es beim Denken vermutet. Da warte ich mit Nikodemus gespannt darauf, was Jesus noch über den Geist sagt: „Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weist nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist."

Offenbar ist dieser Geist, von dem Jesus hier spricht, nicht ins Leben eingeschlossen, sondern sein Wind  weht, wo er will; und diese Hoffnung hab ich immerhin, dass er auch mich anweht, und auch in mir zur Welt kommen will. Solche Kopfgeburt ließe ich mir dann gerne gefallen. Sie vermag mich vom Kopf auf die Füße zu stellen, was doch bedeutet, dass Gott mit mir etwas anfangen will und ich mit ihm etwas anfangen kann ohne Sorge um mein Ende.

Deswegen möchte ich nicht laufend über Gott nachdenken und mich damit über ihn erheben, sondern ich will an Gott denken und für jede kleinste Regung offen sein, damit sein Geist so klar und so rein wie das Wasser fließen kann. Wie in einem Garten möchte ich leben, der von meiner tätigen Hand bebaut und bewahrt wird, der mir Schutz und Schirm sein kann, mich mit seinen Früchten nährt, aber den ich der Natur nicht abtrotzen muss. Vielleicht hat Nikodemus nach diesem Gespräch geahnt, weshalb Menschen diesem Jesus nach dem Leben trachten, aber vielleicht auch gespürt, dass dessen Geist letztlich stärker sein wird als der Tod. (f) (gekürzt R.B.)


Wochenlied:  Gelobet sei der Herr, mein Gott (EG 139,1-3(4)


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn...

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Fürbitten 

Gott, du hast Sonne und Mond geschaffen. Du führst die Sterne herauf. Du wirst nicht müde noch matt und wachst über deine Geschöpfe. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle, die jetzt arbeiten, und für alle, die Entspannung suchen. Wir bitten dich für die Rastlosen, für Kranke und Verlassene.  Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Du freust dich mit den Fröhlichen. Du trauerst mit den Traurigen. Du schenkst Ruhe den Schlafenden. Du bist das Licht der Sterbenden.  Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Schenke uns Frieden an deinem Tag. Segne, die sich auf den Gottesdienst vorbereiten. Sprich an, die sich in deinem Namen versammeln. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Bringe Lob und Dank zum Klingen, dass etwas hörbar und spürbar wird von der himmlischen Freude, die eines Tages die ganze Erde erfüllen wird. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (g)

G: Amen.

 

Vaterunser


* Schlussgesang:  Christ fuhr gen Himmel (EG 120)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll. Jes 6,3


Segen 

Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige, Vater, Sohn und Heiliger Geist. (h)

 R: Amen.



Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300 oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 228, Nr. 189.14

d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 20

e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des neuen Wochenpsalms (Ps 145 A) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 684 f (Nr. 660) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (Trinitatis) abrufbar.

f vgl. http://www.göttinger predigten (zur Stelle)

g vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 18

h allgemeine liturgische Tradition