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15. Mai 2010


Begrüßung des Sonntags Exaudi (weiß)   Die wartende Gemeinde 

Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Joh 12,32


Luzernar

Die Osterkerze brennt bereits, von ihr aus werden alle Lichter im Raum entzündet. 

V:  Herr bleibe bei uns;

G:  denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

V:  Gott gedenke mein nach deiner Gnade.

G:  Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

V:  Ehre sei dem Vater uns dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

G:  wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.  Halleluja. (EG Wü 781.1)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (a)

 oder Wir danken dir, Herr Jesu Christ, dass du gen Himmel g'fahren bist (EG 121,1-4)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt

+ Du unsere Rettung und unser Heil.

Du hast die Bande des Todes zerrissen /

und aus der Finsternis des Grabes Christus heraufgeführt,

+ das Licht der Welt, zu erleuchten alle Völker.

Wie Israel einst hindurchgeführt durch die Wasser des Todes, /

sind auch wir in der Taufe zu Kindern des Lichtes geworden

+ und stimmen ein in das Siegeslied des neuen Lebens.

Vollende uns zur herrlichen Freiheit deiner Kinder

+ und dem ängstlichen Harren der Kreatur schenke deine Erlösung.

Sei gepriesen durch Christus, in dem deine Fülle wohnt;

sei gepriesen im Geist, deiner Erstlingsgabe an uns;

+ sei gepriesen Gott, du alles in allem. (b)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

 Wir schauen und hören auf das, was gewesen ist, die Bilder, die von den vergangenen Tagen zurückgeblieben sind, die Stimmen, die noch in unseren Ohren und Herzen nachklingen, wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören, was in uns ist, Bilder der Sehnsucht und Hoffnung, eigenes Rufen, persönliche Angst und Bitten, eigene Freude, eigener Dank - wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören dir, Gott, entgegen. Schenke uns deine Bilder und deine Worte. Lass uns neu schauen und hören:  (c)

- Stille -

Versikel

V: Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott!

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Psalm 36: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel reicht (EG Wü 780.3) (d)


oder

Votum und Psalm (gesprochen)

Lass sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich lass sie rühmen, denn du beschirmst sie. Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben. Denn du, HERR, segnest die Gerechten, du deckest sie mit Gnade wie mit einem Schilde. Ps 5,12.13

Psalm 27 -   Der Herr ist mein Licht und mein Heil (EG 714)


Evangelium:  Johannes 15,26 - 16,4 - Der Geist der Wahrheit


* Responsorium:  Fest wie der Himmel steht dein Wort (EG Wü 780.6)


* Betrachtung (Impuls)

Der Stuttgrter Pfarrer Jürgen Kaiser (*1953)  hat als Meditation in der Ausgabe vom Mai 2009 der evangelischen Monat-Zeitschrift „Zeitzeichen“ geschrieben:

Getröstet zu werden ist ein menschliches Grundbedürfnis. Ein weinender Säugling beruhigt sich leichter, wenn man ihm mit der Hand über Kopf und Wangen fährt. Ein Sterbender wird entspannter, wenn man ihn streichelt. Ja, gerade wenn man Angst hat, tut die Nähe eines anderen Menschen gut.

Was sich bei Beginn und am Ende des Lebens und in großer Not bewährt hat, ist der Trost. In unserer Sprache hat die Wurzel des Wortes Trost nicht umsonst mit "trauen, Vertrauen und Treue" zu tun. Und auch mit "dreist". Martin Luther hat das griechische Wort Paraklet für den Heiligen Geist mit "Tröster" übersetzt. Ein Tröster zu sein, war für Luther ein Starker. Doch heute ist das anders. Da rückt der Trost in die Nähe des "billigen Trostes", hat eine weich gespülte Bedeutung, meint die wenigen Worte, die gesprochen werden, wenn sonst nichts mehr hilft. Doch der Heilige Geist ist kein Weichspüler. Jesus stimmt seine Leute auf die Zeit nach ihm ein. Sie sollen ihm nachfolgen. Und das in einer Welt, die ihnen feindlich gesonnen ist, in der Christ sein das Leben kosten kann. Dabei macht Jesus seinen Leuten klar: Der Glaube ist nicht einfach eine Weltanschauung. Wer glaubt, der rechnet vielmehr mit der Wirklichkeit Gottes und seinem Wirken in einer feindlichen Welt. Und er steht dazu, auch wenn es Nachteile bringt. Christen sind diesen Weg immer wieder gegangen, und sie tun es auch heute noch. Doch was macht sie so stark, was lässt sie für ihren Glauben kämpfen - und sogar sterben? Biblisch gesprochen ist es das Werk des Heiligen Geistes. Er lässt Christen ihren Mund öffnen, Stellung beziehen und für die Schwachen eintreten. Gerade auch dann, wenn es kein Mächtiger hören will und es nicht zum Zeitgeist passt. Der Heilige Geist fragt auch mich: Warum schweigst du und tust nichts? Der Tröster kann also auch dreist sein, unbequem. Und gleichzeitig steht er mir bei und macht mich mutig. So ist der Heilige Geist. (e) gekürzt R.B.


Wochenlied:  Heilger Geist, du Tröster mein (EG 128 (i.A.)


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn...

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Fürbitten 

Du treuer Gott, am Ende dieser Woche danken wir dir für alles, was unserem Leben Freude und Sinn gegeben hat.

- Stille -

Wir denken an die Menschen, mit denen wir zusammengewesen sind: Halte sie in deinem Schutz.

- Stille -

Alle Kinder, die in dieser Woche geboren wurden, lass in Geborgenheit aufwachsen.

- Stille -

Die geheiratet haben, lass in Liebe und Treue zusammenbleiben.

- Stille -

Für die Heimgerufenen erbitten wir deinen Frieden, für die Leidtragenden deinen Trost.

- Stille -

Hilf uns, unser Leben in der Verantwortung vor dir zu führen. Mach uns bereit für die Stunde, in der du uns abrufst.

- Stille -

Steh denen bei, die sich für den morgigen Gottesdienst vorbereiten, und erfülle den Sonntag mit deinem Segen. Das bitten wir in Jesu Namen. (6) H 57 (f)

 

Vaterunser


* Schlussgesang:  Christ fuhr gen Himmel (EG 120)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Joh 12,32


Segen 

Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige, Vater, + Sohn und Heiliger Geist. (g)

G: Amen.



Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300

oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 227, Nr. 189.12

c vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 20

d oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des neuen Wochenpsalms (Ps 27 A) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 681 f (Nr. 658) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (Exaudi) abrufbar.

e in Zeizeichen, Mai 2009

f vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 57

g allgemeine liturgische Tradition