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8. Mai 2010


Begrüßung des Sonntags Rogate (weiß)   

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Ps 66,10 


Luzernar

Die Osterkerze brennt bereits, von ihr aus werden alle Lichter im Raum entzündet. 

V:  Herr bleibe bei uns;

G:  denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

V:  Gott gedenke mein nach deiner Gnade.

G:  Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

V:  Ehre sei dem Vater uns dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

G:  wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.  Halleluja. (EG Wü 781.1)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (a)

oder  Herr Jesu Christ, dich zu uns wend (EG 155,1-3(4)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt

+ Du unsere Rettung und unser Heil.

Du hast die Bande des Todes zerrissen /

und aus der Finsternis des Grabes Christus heraufgeführt,

+ das Licht der Welt, zu erleuchten alle Völker.

Wie Israel einst hindurchgeführt durch die Wasser des Todes, /

sind auch wir in der Taufe zu Kindern des Lichtes geworden

+ und stimmen ein in das Siegeslied des neuen Lebens.

Vollende uns zur herrlichen Freiheit deiner Kinder

+ und dem ängstlichen Harren der Kreatur schenke deine Erlösung.

Sei gepriesen durch Christus, in dem deine Fülle wohnt;

sei gepriesen im Geist, deiner Erstlingsgabe an uns;

+ sei gepriesen Gott, du alles in allem. (b)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Hier sind wir, Gott, vor dir versammelt, so wie wir sind. Die Woche neigt sich dem Ende zu. Dir, Gott, überlassen wir, was gewesen ist. Segne es. 

- Stille -

In deine Hände legen wir unsere Freude und unseren Kummer:

- Stille -

In deine Hände legen wir unsere Erfolge und unsere Niederlagen:

- Stille -

In deine Hände legen wir unser Liebe und unser Glück und unseren Schmerz und unsere Sehnsucht:

- Stille -

In deine Hände legen wir Unordnung und Streit, Versagen und Not. Verwandle es durch deine Güte.

- Stille -

Vor dir, Gott, denken wir an die Menschen, denen wir begegnet sind. Nimm sie in deinen Schutz.

- Stille -

Dir ans Herz legen wir unsere Freunde und unsere Feinde:

- Stille -

Wir danken dir, Gott, für die vergangene Woche. Dir vertrauen wir uns an. (c)

Versikel

V: Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott! 

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst...

Psalm 67:  Gott sei uns gnädig und segne uns (EG Wü 765)


oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: Kommt herzu, lasst uns dem HERRN und jauchzen dem Hort unsres Heils! Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen. Ps 95, 1-2

Psalm 67 -  Gott sei uns gnädig und segne uns (EG 730)


Evangelium:  Johannes 16,23b-28(29-32)33 - Gebet im Namen Jesu


* Responsorium:  Gelobt sei der Name des Herren (EG Wü 779.)


* Betrachtung (Impuls)

M
ichael Schäfer, Pfarrer in Spiesen-Elversberg (bei Neunkirchen/Saar) hat am Sonntag Rogate 2009 in einer Predigt (e) zum Evangelium  gesagt:

Freude, Friede, Angst sind zentrale Begriffe diesen Textes und seiner Botschaft. Es lohnt sich unseren Abschnitt vom letzten Vers her zu verstehen: In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

 Die Welt ist von Gott geliebte Welt, auch dort, wo sie kaputt ist, auch dort wo sie Angst einflößt, auch dort wo wir meinen, das Ende dieser Welt sei herbeigekommen. Das lässt sich besser verstehen, wenn man die Ängste der Gemeinde kennt, für die Johannes sein Evangelium schreibt. Das sind Menschen, die die ersten Christenverfolgung schon erlebt haben oder gerade erleben. Das sind Menschen, die damit leben müssen, dass ihr Glaube auch Bedrohung mit sich bringt. Zu ihnen redet Jesus, wenn er ihnen Angst prophezeit.

Angst gehört zum Leben des Menschen und zum Leben der Gemeinde, weil Glaube immer etwas Zerbrechliches ist und bedroht bleibt. Der von außen und innen bedrohten Gemeinde wird das Kommen Christi zugesagt. Jesus verlässt die Schwestern und Brüder an Himmelfahrt - aber er lässt sie nicht im Stich, er sendet ihnen Trost und Hilfe. Er schickt seinen Frieden.

 Und er schenkt uns zum Beten seinen Namen und sein Gebet. Er soll das Gespräch mit dem Vater erleichtern, weil wir in Jesus den Vater kennen. 'Habe Mut, ich habe die Welt überwunden', spricht Jesus mir zu: Ich muss mich nicht mehr als Weltüberwinder aufspielen. Ich darf damit leben, dass ich das meiste nicht im Griff habe und darf meine Rolle in meinem Leben suchen und finden. Ich darf darum beten, dass mich der Herr Jesus Christus dabei unterstützt, weil er das Leben neu erfunden hat, die Welt überwunden hat.

 Es geht ums Beten und es geht um Jesu Verheißung: Nicht auf seine Fürsprache beim Vater sind wir angewiesen, sondern der Vater liebt uns und will uns helfen. Wir werden erleben müssen, dass uns das Leben ans Leder geht: Zerstreuung, Zerstörung von Gemeinde und Glauben, Angst in der Welt und vor der Welt. Gerade dann will der Glaube helfen, der nicht die Weltflucht verkündet, sondern die Überwindung, die schon geschehen ist, den Sieg der Liebe.

 Amen
gekürzt R.B.


Wochenlied:  Lob Gott getrost mit Singen (EG 243,1-3.6)


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn...

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Fürbitten 

Wir bitten dich in dieser Abendstunde für alle Menschen: 

G: Lass sie Ruhe finden bei dir von allen ihren Werken.

Wir bitten dich für alle, die du mit deiner Güte beschenkt hast: 

G: Bewahre sie vor Hochmut, dass sie dich allein fürchten und ehren.

Wir bitten dich für alle, die deine Hand gebeugt hat: 

G:  Richte sie auf mit dem Wort deiner Liebe.

(Wir bitten dich für unser Land und die Gemeinschaft der Völker, um den Frieden in der Welt:

G: Erbarme dich über uns und sei uns gnädig.

Wir bitten dich für alle in unseren Gemeinden, für Kinder und Alte, für Gesunde und Kranke, für Trauernde und Sterbende:

G: Geleite uns durch dieses Leben in dein ewiges Reich.)

Wir bitten dich für alle, die unserem Herzen lieb und wert sind: 

G:  Erhalte sie in deinem Schutz und Frieden.

Wir bitten dich für alle, die unserem Herzen fremd und feind sind: 

G: Nimm weg, was uns scheidet, und schenke uns Eintracht und Frieden.

Wir bitten dich für alle, die verlassen sind: 

G: Kehre ein bei denen, die deiner bedürfen.

Wir danken dir, dass dein Tag beginnt:

G: Weise uns den Weg durch dein Wort und stärke uns mit dem Brot des Lebens. (f)

 

Vaterunser


* Schlussgesang:  Christ ist erstanden (EG 99)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Ps 66,10 


Segen 

Eine ruhige Nacht und ein Ende in Frieden verleihe uns der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, + Sohn und  Heiliger Geist. (g)

G: Amen.



Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300

oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 227, Nr. 189.12

c vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 60

d oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des neuen Wochenpsalms (Ps 66 B) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 6555 f (Nr. 612) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (Rogate) abrufbar.

e in www.predigten.de/kirchenjahr

f vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 56

g vgl. Eingangsbitte der Komplet (EG Wü 782.1)