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10. April 2010


Begrüßung des Sonntags Quasimodogeniti (weiß) 

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1.Petr 1,3)  


Luzernar

Die Osterkerze brennt bereits, von ihr aus werden alle Lichter im Raum entzündet. 

V:  Herr bleibe bei uns;

G:  denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

V:  Gott gedenke mein nach deiner Gnade.

G:  Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

V:  Ehre sei dem Vater uns dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

G:  wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.  Halleluja. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder: Wir wollen alle fröhlich sein (EG 100,1.3.5)


Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt

+ Du unsere Rettung und unser Heil.

Du hast die Bande des Todes zerrissen /

und aus der Finsternis des Grabes Christus heraufgeführt,

+ das Licht der Welt, zu erleuchten alle Völker.

Wie Israel einst hindurchgeführt durch die Wasser des Todes, /

sind auch wir in der Taufe zu Kindern des Lichtes geworden

+ und stimmen ein in das Siegeslied des neuen Lebens.

Vollende uns zur herrlichen Freiheit deiner Kinder

+ und dem ängstlichen Harren der Kreatur schenke deine Erlösung.

Sei gepriesen durch Christus, in dem deine Fülle wohnt;

sei gepriesen im Geist, deiner Erstlingsgabe an uns;

+ sei gepriesen Gott, du alles in allem. (c)

R:  Amen.

Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

In der Stille bringen wir vor Gott, was uns in der vergangenen Woche  bewegt, erfüllt, bedrückt, zu Fragen geführt hat:

- Stille -

Wir vertrauen Gott (unserem Herrn) an, was gewesen ist.

Gott möge vollenden, was unvollkommen bleiben musste.

Gott möge versöhnen, wo Frieden einkehren soll.

Gott möge uns öffnen, für seinen Tag, seine Verheißung. (d)


Versikel

V:  Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott! 

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)


Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst... 

Psalm 67: Gott sei uns gnädig und segne uns (EG Wü 785) (e)


oder

Psalm (gesprochen)

Votum: Ich liebe den HERRN, denn er hört die Stimme meines Flehens. Er neigte sein Ohr zu mir, darum will ich mein Leben lang ihn anrufen. Stricke des Todes hatten mich umfangen, des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not. Aber ich rief an den Namen des HERRN. Ach, HERR, errette mich. Ps 116,1-4

Psalm 116: Sei nun wieder zufrieden, meine Seele (EG 746)


Evangelium:  Johannes 20,(19-23)24-29(30.31) - Sei nicht ungläubig, sondern gläubig


* Responsorium:  Weise mir, Herr, deinen Weg (EG Wü 779.3)


* Betrachtung (Impuls)

Dr. Irene Mildenberger, Pfarrerin und Mitarbeiterin am Liturgiewissenschaftlichen Institut in Leipzig hat 2003 in einer Predigt geschrieben: 

...dann darf Thomas genau das sehen und fühlen, wonach ihn verlangt hat, um glauben zu können: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite. Und Thomas wird neu: Werde gläubig, so sagt ihm der Herr. Da hat auch Thomas teil an der Osterschöpfung und an der Sendung der Jünger.

Vielleicht müssen wir Thomaszwillinge manchmal länger warten als acht Tage, aber der Herr kommt auch zu uns, wenn wir ihn brauchen. Er kommt zu uns in der Gemeinde der Geschwister, die versammelt sind im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, so wie er es uns verheißen hat und wie er auch zu den versammelten Jüngern gekommen ist.

Wir empfangen seinen Friedensgruß, wenn wir beim Abendmahl hören: Der Friede des Herrn sei mit euch allen! Er lässt sich sehen: Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Er lässt sich anfassen in seinem Mahl und wir reichen unsere Hand, um ihn zu ergreifen und zu begreifen.

Und durch die Taufe sind wir alle wiedergeboren, gehören zu der neuen, der Osterschöpfung. Darum ist das Osterlied aus dem 1. Petrusbrief zugleich ein Tauflied: Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.

Als Wiedergeborener antwortet Thomas und spricht zu Jesus: Mein Herr und mein Gott! Damit sagt er mehr als Maria Magdalena, die den Auferstandenen Rabbuni, Meister, genannt hat. Er sagt mehr als die übrigen Jünger, die wie Maria bekennen, dass sie den Herrn gesehen haben.

Mein Herr und mein Gott! Thomas hat verstanden, was Jesus in seinen Abschiedsreden sagte: Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Nun hat Thomas Jesus gesehen und erkannt. Nun glaubt und bekennt er, dass Jesus und der Vater eins sind, dass der Auferstandene Gott ist.

Und wie Jesus dem ungläubigen Thomas erschienen ist und ihn neugeschaffen hat zu einem gläubigen Bekenner, so wird er sich auch allen Thomaszwillingen zeigen. Vielleicht geschieht das im Gottesdienst. Vielleicht dort, wo mir beim Gebet Gottes Nähe aufgeht. Vielleicht kommt er zu mir in einem vertrauten Gespräch unter Geschwistern. Vielleicht da, wo mir eines der alten Lieder auf einmal ganz neu wird, mich anrührt. Vielleicht zeigt er sich auch auf eine noch andere Weise, mit der wir jetzt nicht rechnen. Jesus Christus lässt sich nicht abhalten durch die verschlossenen Türen unseres Zweifels, sondern kommt zu uns, damit wir, die wir in der Taufe wiedergeboren sind, mit Thomas bekennen: Mein Herr und mein Gott. (f) gekürzt R.B.


Wochenlied:  Jesus Christus, unser Heiland, der den Tod überwand (EG 102,1-3)


* Canticum: Magnificat - Christus, unsern Heiland ... (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Herr Jesus Christus,
 du Auferstandener von den Toten.
 Du sprichst deine Jünger an:
„Friede sei mit euch!“
 Wir bitten dich um Frieden dort, wo Gegensätze, Streit und Krieg herrschen: Um
Frieden zwischen verfeindeten Völkern.
 Um Frieden zwischen verfeindeten Nachbarn und Kollegen. Um
Frieden in den Familien.
Um Frieden zwischen uns Menschen und der Schöpfung.

Wir bitten dich: Erhöre uns.

Herr Jesus Christus,
 du Auferstandener von den Toten.
 Du gibst dich dem Zweifler Thomas zu erkennen.
 Wir bitten dich um Stärkung des Glaubens: Um Treue im
Glauben für die Christen, die in einer langen Tradition stehen.
 Um Entdeckung des Glaubens für die Skeptiker.
 Um Hoffnung des Glaubens für die Argwöhnischen.
 Um Zuversicht des Glaubens für die Misstrauischen.
 Um Heil im Glauben für die Ratlosen.

Wir bitten dich: Erhöre uns.

Herr Jesus Christus,
 du Auferstandener von den Toten.
 Du gibst dich durch deine Wunden zu erkennen.
 Wir bitten dich um Hoffnung und Heil.
 Um aufrichtende Hoffnung für die Flüchtlinge in aller Welt. Um
tragende Hoffnung für die Gefolterten und Verschleppten.
 Um tröstende Hoffnung für alle Trauernden.
 Um Vollendung der Hoffnung für unsere Verstorbenen.
Um verwandelnde Hoffnung für alle leidende Kreatur.

Wir bitten dich: Erhöre uns.

Herr Jesus Christus,
 du Auferstandener von den Toten.
Du sendest deine Jüngerinnen und Jünger in die Welt.
 Wir bitten dich um deinen Geist.
Erfülle mit deinem Geist alle, die in diesen Tagen die Taufe empfangen.
 (Stärke mit deinem Geist unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden.)
 Erwecke mit deinem Geist deine Kirche in der weiten Welt, alle Gemeinschaften in ihr, auch unsere Gemeinde.
Verbinde mit deinem belebenden Geist alle, die zu uns gehören und die uns anvertraut sind.

Wir bitten dich: Erhöre uns.

Herr Jesus Christus,
 du Auferstandener von den Toten.
 Dir mit deinem Frieden, mit deiner Ermutigung, deiner Hoffnung und der Kraft deines Geistes vertrauen wir uns an, heute und alle Tage.
 (Amen.) (g)


Vaterunser


* Schlussgesang:  Christ ist erstanden (EG 99)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1.Petr 1,3)  


Segen 

Gott erwecke uns zu seiner Herrlichkeit: Er vertreibe das Dunkel der Sorgen. Er vertilge die Trägheit des Herzens. Er heile die Blindheit der Augen. Gott führe uns zu neuem Leben und segne uns durch Jesus + Christus, unsern Bruder und Herrn. (h)

G: Amen.



Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses neue Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a Ingressus der Vesper (EG Wü 781.1)

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300

oder ein entsprechender Gesang, wie er in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt ist

c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 227, Nr. 189.12

d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 16

e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des neuen Wochenpsalms (Ps 116 A) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 650 f (Nr. 608) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (Quasimodogeniti) abrufbar.

f vgl. www.GöttingerPredigten.de - Predigtarchiv zu Joh 20,19-29, Irene Mildenberger, 2003

g vgl.  www.velkd.deWochengebet zu Quasimodogeniti 2009