Text als RTF-Dokument herunterladen

6. Februar 2010


Begrüßung des Sonntags Sexagesimä  (grün)   Viererlei Ackerfeld

Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. Hebr 3,15


Luzernar

Es wird eine Kerze in die Kirche gebracht, von der aus alle Lichter im Raum entzündet werden. 

V: Licht und Frieden von Christus Jesus. 

R:  Gott sei ewig Dank.

V:  Gott sei uns gnädig und barmherzig

R:  und gebe uns seinen göttlichen Segen.

V:  Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R:  dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)

Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder: Herr, für dein Wort sei hoch gepreist (EG 196, 1.5.6)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

Der Herr sei mit euch.

G: Und mit deinem Geist.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

G: Das ist würdig und recht.

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ du Treue von Anbeginn.

Dein Wort führt die Dämmrung des Abends herauf, /

+ deine Weisheit schafft beides: die Nacht und den Tag.

Du gibst den Stunden ihren Lauf, /

lässt Tage, Zeiten und Jahre einander folgen;

+ Gott Zebaoth, Herr himmlischer Heerscharen, wirst du genannt.

Du, Gott, lebendig und ewig, /

sei uns allezeit Maß und Ziel. /

Gepriesen seist du, nach deiner Weisung beginnt der Abend. /

+ Segne uns alle für Zeit und Ewigkeit. (c)

G: Amen.


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

In der Stille bringen wir vor Gott, was uns in der vergangenen Woche  bewegt, erfüllt, bedrückt, zu Fragen geführt hat:

- Stille -

Wir vertrauen Gott (unserem Herrn) an, was gewesen ist.

Gott möge vollenden, was unvollkommen bleiben musste.

Gott möge versöhnen, wo Frieden einkehren soll.

Gott möge uns öffnen, für seinen Tag, seine Verheißung. (d)


Versikel

V: Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott! 

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)

 

Psalm (gesungen)

Leitvers: Lobet den Namen des Herrn; sein Name allein ist erhaben.

Psalm 148: Halleluja! Lobet im Himmel den Herrn (EG Wü 779.2) (e)


oder

Psalm (gesprochen)

Votum: Des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss. Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte des HERRN. Denn wenn er spricht, so geschieht‘s, wenn er gebietet, so steht‘s da. Ps 33, 4.5.9

Psalm 119: Wohl denen, die ohne Tadel leben (EG 748)


Evangelium: Lukas 3,4-8 - Das Gleichnis vom Sämann  


* Responsorium: Fest wie der Himmel steht dein Wort (EG Wü 780.6)


* Betrachtung (Impuls)

Hartmut Löwe (*1935), langjähriger Militärbischof und Beauftragter der EKD bei der Bundesregierung, schreibt in eine Betrachtung:

Der Vergleich von Gottes Wort mit einem Samenkorn ist keine beliebig austauschbare Metapher. In Gottes Wort ist wie im Samenkorn Lebenskraft verborgen. Die Beziehung zwischen Gott und uns ist ein Vorgang organischen Wachstums.

„Das 'Wort', das an uns ergeht, ist ein Samenkorn, das in uns gelegt wird... Der Same ist ein Fremdkörper in dem Erdboden, in den er eingesenkt wird, niemals von vornherein zu ihm gehörig und von ihm selbst hervorgebracht, auch nicht ein in ihm schlummernder Lebenskeim, sondern von außen her in ihn eingedrungen und eingefügt“ (W. Stählin, Predigthilfen Band IV, 1966, S. 76).

Aber so sehr der Same von außen in den Boden kommt, so lebensnotwendig ist die Verbindung von Same und Boden, damit Frucht entsteht, neues Leben. In aller Verschiedenheit waltet eine Beziehung. Gott und Mensch müssen strikt unterschieden werden. Aber sie gehören zueinander wie Same und Erdreich.

Die Frage nach Erfolg und Misserfolg unterliegt in Dingen des Glaubens einem geistlichen Bann. So, sagt man, dürfe man nicht fragen... Jesus hat die Frage nach Erfolg und Misserfolg in Glaubensdingen nicht abgewiesen. Er hat nicht die depressive Stimmung bestätigt, die sich ausdrückt in dem Satz: „Der normale Erfolg des Wortes Gottes ist der Misserfolg“ (J. Schiewind). Er hat vielmehr die Gewissheit überwältigenden Erfolges vor Augen gestellt. Die Ernte wird trotz normaler Verluste reich ausfallen. Aber den Erfolg des Wortes Gottes sieht nur die Gelassenheit, die sich auf die Realitäten nüchtern einlässt und warten kann. Die Ernte - hier überschreiten wir das Gleichnis - ist nicht unsere Sache. Uns obliegt nur Verantwortung für organisches Wachstum. Manche missionarische Aktivitäten sind eher ein Zeichen von Ungeduld. Der Bauer kann warten. Gott hat sich auch in geistlichen Dingen eingelassen auf die Abfolge Aussaat - Wachstum - Ernte.

Wollen wir auch in der Kirche zu viel „machen“ und lassen deshalb zu wenig „wachsen“? Lernen wir von Gottes Zutrauen zu den Vorgängen des Wachstum, dann stellen sich Zuversicht, Gelassenheit und Mut ein. (f)


Wochenlied: Es wolle Gott uns gnädig sein (EG 280,1-3)


* Canticum: 

Leitvers: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn... 

Magnificat:  Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6)


Dank und Fürbitten 

Gott, unser Vater. Du hast uns Ruhe verheißen. Ein Leben lang sind wir unterwegs voll Sehnsucht nach diesem Ziel und machen uns doch viel vergebliche Unruhe. Du hast uns zu dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir. Dich rufen wir an:

R: Herr, sei du nahe.

Wir bitten Dich: Schenke Ruhe für Leib und Seele, heute Abend und am morgigen Tag, hin und wieder, wenn wir es nötig haben, und einmal für immer. Dich rufen wir an:

 R: Herr, sei du nahe.

Wir denken an Menschen, die Ruhe besonders nötig haben oder ruhelos sind, an die Überforderten und Überarbeiteten, an die körperlich und seelisch Kranken. Bringe Ruhe, Geduld und Zuversicht in ihr Leben. Dich rufen wir an: (g)

 R: Herr, sei du nahe.

Vaterunser


* Schlussgesang: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421) 


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. Hebr 3,15


Segen 

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus + Jesus.

G: Amen                    (Phil 4,7) 



Vorlagen, Quellen, Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300

c oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 16.

e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des Wochenpsalms (Ps 78A) mit dem Wochenspruch als Leitvers findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 560(Nr. 493) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen  (Sonntag Sexagesimä) abrufbar.

f vgl. G.Ruhbach u.a. Meditative Zugänge..., Reihe I,1, Göttingen 1990, S. 102

g vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 222, Nr. 168.2