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23. Januar 2010


Begrüßung des Letzten Sonntags nach Epiphanias (weiß)   Verklärung (Christi)

Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jes 60,2 


Luzernar

Es wird eine Kerze in die Kirche gebracht, von der aus alle Lichter im Raum entzündet werden. 

 V:  Herr bleibe bei uns;

 G:  denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

 V:  Gott gedenke mein nach deiner Gnade.

 G:  Herr erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

 V:  Ehre sei dem Vater uns dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

 G:  wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.  Halleluja. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder: Wie schön leuchtet der Morgenstern (EG 70,1-4)

oder:  Du höchstes Licht, du ewger Schein (EG 441,1-3.7)


Benediktion (Dank über dem Licht)

(V:  Der Herr sei mit euch.

R: Und mit deinem Geiste.

V: Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R: Das ist würdig und recht. )

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ Du bist nicht im Verborgenen geblieben.

Hat auch schon immer dein Name auf dieser Erde gewohnt, /

schon lange uns Menschen bewegt, /

+ nun hast du dich endgültig offenbart im Weg Jesu von Nazareth.

In ihm hast du gezeigt, wer du bist für deine Geschöpfe: /

Licht, das aufstrahlt in der Finsternis, /

+ Sonne voller Gnade und Gerechtigkeit.

Komm uns entgegen im Glanz Jesu Christi, /

öffne uns für das Licht seiner Wahrheit, /

+ dass wir vertraut werden mit deinem Ziel für alle Welt.

Erleuchte durch ihn unsere Wege /

an diesem Abend und Tag um Tag

+ bis hin in deine Ewigkeit. (c)

R: Amen.


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Hier sind wir, Gott, vor dir versammelt, so wie wir sind. Die Woche neigt sich dem Ende zu. Dir, Gott, überlassen wir, was gewesen ist. Segne es. 

- Stille -

In deine Hände legen wir unsere Freude und unseren Kummer:

- Stille -

In deine Hände legen wir unsere Erfolge und unsere Niederlagen:

- Stille -

In deine Hände legen wir unser Liebe und unser Glück und unseren Schmerz und unsere Sehnsucht:

- Stille -

In deine Hände legen wir Unordnung und Streit, Versagen und Not.

Verwandle es durch deine Güte.

- Stille -

Vor dir, Gott, denken wir an die Menschen, denen wir begegnet sind.

Nimm sie in deinen Schutz.

- Stille -

Dir ans Herz legen wir unsere Freunde und unsere Feinde:

- Stille -

Wir danken dir, Gott, für die vergangene Woche. Dir vertrauen wir uns an. (d)


Versikel

V: Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott! 

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)

 

Psalm (gesungen)

Leitvers: Siehe, nun kommt der Herr, der Herrscher

Psalm 100:  Jauchzet dem Herrn, alle Welt (EG Wü 785) (e)


oder

Psalm (gesprochen)

Votum: Der HERR  ist König; des freue sich das Erdreich und seien fröhlich die Inseln, soviel ihrer sind. Wolken und Dunkel sind um ihn her, Gerechtigkeit und Gericht sind seines Thrones Stütze. Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, und seine Herrlichkeit sehen alle Völker. Ps 97,1.2.6

Psalm 27: Der Herr ist mein Licht und mein Heil (EG 714)


Evangelium: Matthäus 17,1-9 (I) Verklärung Christi 


* Responsorium: Gelobt sei der Name des Herrn (EG Wü 779.4)


* Betrachtung (Impuls)

In der biblischen Erzählung kommt es zu einer Episode, die überrascht: Mose und Elia erscheinen, zwei der großen Gestalten aus dem Alten Testament. Petrus will die Männer aus längst vergangenen Zeiten festhalten, „Herr, schön ist es, hier zu sein! Wenn du willst, mache ich hier drei Zelte, für dich eins, für Mose eins und für Elia eins.“ Die helle Begeisterung hat den Apostel erfasst.

Können wir Spätgeborene diese Begeisterung verstehen? Vielleicht doch, wenn wir uns etwas weithin Vergessenes wieder bewusst machen: Dem Kommen Jesu ist etwas vorausgegangen, die Geschichte des Glaubens, die das Alte Testament erzählt. In einer Welt, in der man Teile der Natur, z.B. Sonne, Mond und Sterne, zur Gottheit erklärt hatte, war er plötzlich da, der ganz andere Glaube an den unsichtbaren und unverfügbaren Gott, an den Schöpfer und Herrn der Geschichte. Seit rund 3200 Jahren gibt es den Traditionsstrom des Glaubens, und dieser Strom ist es, der auch die Christen der Gegenwart trägt. Mit Mose und Elia grüßen uns Väter des Glaubens. Freilich: Die beiden Gestalten aus längst vergangener Zeit entschwinden wieder, und „sie sahen niemand mehr außer Jesus allein“.

Elia und Mose treten zurück; die beiden Großen machen dem Größeren Platz. Beide hatten auch ihre Schwächen, beide hatten gesündigt; das Alte Testament erzählt ganz offen davon. Aber nun war der ganz andere gekommen, der Einzigartige, der Herr, der seit 2000 Jahren immer wieder Herzen für sich gewinnt.

In den letzten Jahren konnte man immer wieder hören: Jesus ist der eigentliche Mensch. So, wie er ist, hat sich Gott den Menschen gedacht. Der ursprüngliche „Entwurf“ des Menschen ist in Jesus sichtbar geworden. Das ist wahr, aber es ist nicht alles. Jesus ist nicht nur der brüderliche Mensch; er steht auch in einer genau betrachtet bestürzenden Weise in der Wirklichkeit Gottes, ohne Wenn und Aber, ohne Klausel, ohne den geringsten Anflug von Zweifel. Das ist es nicht zuletzt, was unsere tiefe Sehnsucht nach Verehrung berührt und uns auf ihn schauen lässt. (f)           Hans-Georg Lubkoll


Wochenlied: Herr Christ, der einig Gotts Sohn (EG 67,1-5)


* Canticum: Magnificat - Christus, unsern Heiland ... (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Dir danken wir, du gütiger Gott, für das Leben und für die Zeit, die du uns schenkst, für alles, was wir an Gutem erfahren haben in dieser Woche, für das, was gelungen ist, und auch für das, was wir an Schwerem annehmen und mit deiner Hilfe tragen können. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Dank sei dir, du Licht der Welt, dein Angesicht leuchtet über uns wie die Sonne. Es erwärmt sich unser Herz und wird weit und leicht. Wir spüren deinen liebenden Blick und wissen uns beschützt. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Dank sei dir, du Wort des Lebens, du bringst dich in Erinnerung. Wenn wir auf dich hören, finden wir Halt. Wecke uns auf zum Leben heute und in Ewigkeit.  Dich rufen wir an: (g)

G: Kyrie eleison. 

(Dank sei dir, ewiger Gott, dass Christus Mensch geworden ist und dich in unser Leben gebracht hat. In unserer Menschlichkeit will er deine göttliche Liebe aufleuchten lassen. Wenn wir vor dir stehen mit unserem ganzen Leben - manchmal stehlend in unserem vertrauen, manchmal düster und kalt wie ein erloschenes Feuer - dann bewahre uns in der Gewissheit, dass deine Liebe Bestand hat, jetzt und alle Zeit.(h)

 

Vaterunser


* Schlussgesang: Gott Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Gehen wir in die neue Woche im Vertrauen auf die Zusage: Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jes 60,2 


Segen 

Gott segne uns, er erleuchte uns und gebe uns + Frieden. (h)

G: Amen.



Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses neue Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a Ingressus der Vesper (EG Wü 781.1)

b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300

oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 223, Nr. 189.5

d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 60

e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Die Singfassung des neuen Wochenpsalms (Ps 97) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 536 f (Nr. 463) und ist auch unter www.tagzeiten.de/Psalmen (Letzter Sonntag nach Epiphanias) abrufbar.

f vgl. J.Hanselmann/P.Helbich, Lebenstage, Gütersloh 1986, S. 101f 

g vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 21f

h vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 285