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2. Januar 2010


Begrüßung des 2. Sonntags nach dem Christfest (weiß)  - Der Gottessohn

Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh 1,14b



(Vorspiel) - Luzernar

Es wird eine Kerze in die Kirche gebracht, von der aus alle Lichter im Raum entzündet werden. 

V: (beim Entzünden einer ersten Kerze):

Ein (erstes) Licht, entzündet im Namen des Vaters: Gott, der Schöpfer hat die Welt erleuchtet und uns den Atem des Lebens eingehaucht.

V: (beim Entzünden einer zweiten Kerze):

Ein (zweites) Licht, entzündet im Namen des Sohnes: Jesus Christus hat die Welt errettet und seine Hand nach uns ausgestreckt.

V: (beim Entzünden einer dritten Kerze):

Ein (drittes) Licht, entzündet im Namen des Heiligen Geistes: der verheißene Tröster umfängt die Welt  und segnet unsere Seele mit Verlangen.

V: Drei Lichter für die Dreieinigkeit der Liebe: Gott über uns, - Gott neben uns, - Gott unter uns - vom Anfang bis ans Ende, Gott  in Ewigkeit. 

V:  In Freude und Frieden heißen wir den Tag des Herrn willkommen. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder:  Du Morgenstern, du Licht vom Licht  (EG 74,1-4)


Dank über dem Licht (Benediktion)

V: Der Herr sei mit euch.

G: Und mit deinem Geiste.

V: Lasst uns danksagen und Gott preisen.

G: das ist würdig un recht.

V: Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund alles Lebens, König der Welt, /

+ du unsere Zuversicht, du Hoffnung Davids.

Du hast uns erfreut, ja unsere Freude groß gemacht; /

denn du hast die Rettung gesandt: /

+ Christus, das Kind des Friedens aus ewigem Rat.

Geboren von Maria in Davids Stadt, /

verkündet den Armen in der Nacht, /

geglaubt bis an die Enden der Erde /

+ ist er erschienen als unbesiegbare Sonne deiner Gerechtigkeit.

So überwindet und zerstört er unsre Finsternis /

+ und bestärkt uns in der Freiheit deiner Kinder.

Wir danken dir am Ende der ersten Woche in diesem neuen Jahr /

und bitten um deinen Segen für die kommenden Zeiten.

Alle Ehre gebührt dir, Gott, in der Höhe /

durch ihn, Christus, den Sohn deiner Gnade,

sei gepriesen in der Liebe seines Geistes /

+ an diesem Abend, wie für immer und ewig. (c)

G: Amen.


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

In der Stille bringen wir vor Gott, was uns in der vergangenen Woche bewegt, erfüllt, bedrückt, zu Fragen geführt hat:

- Stille -

Wir vertrauen Gott (unserem Herrn) an, was gewesen ist.

Gott möge vollenden, was unvollkommen bleiben musste.

Gott möge versöhnen, wo Frieden einkehren soll.

Gott möge uns öffnen, für seinen Tag, seine Verheißung. (d)


Versikel

V:  Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott! 

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)

 

Psalm (gesungen)

Leitvers: Bei dir ist die Quelle des Lebens

Psalm 36:  Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist (EG Wü 780.3) (e)


oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: Ich will anbeten vor deinem heiligen Tempel und deinen Namen preisen für deine Güte und Treue; denn du hast deinen Namen und dein Wort herrlich gemacht über alles. (Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.) Ps 138,2.3

Psalm  84  - Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth (EG 734)


Evangelium: Lukas 2, 41-52 (I) Der zwöfjährige Jesus m Tempel


* Responsorium: Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte (EG Wü 781.3)


* Betrachtung (Impuls)

„Und sie verstanden das Wort nicht... (Luk 2,50) Wie es Maria und Josef in dieser „Geschichte“ ergeht, wie sie reagiert haben auf das (zunächst noch?) unverständliche Verhalten Jesu, das hier geschildert wird, wir sollten uns daran erinnern und uns wohl auch darauf gefasst machen, wenn wir, dass wir selbst eines Tages von diesem Jesus befremdlich überrascht zu werden. Dass wir bei aller Bereitschaft plötzlich Distanz, Abstand, Herausforderung spüren, weil  durch ihn unsere vertrauten Vorstellungen und eigenen Kategorien gesprengt werden. Mag sein, dass wir es für nicht verständlich empfinden, ja vielleicht ihn selbst  für rigoros halten, wie er im Namen seines himmlischen Vaters Wege geht, wo wir nicht folgen können, oder Ansprüche erhoben und Forderungen gestellt werden, die unseren eigenen Absichten entgegenstehen. Dies kann dort der Fall sein, wo heutige Konsequenzen aus seiner Bergpredigt zu ziehen, zu leben sind, wo wir als Kirche gegenwärtig in seinem Namen Stellung zu beziehen haben, z.B. im Zusammenhang mit Fragen von Krieg und Frieden, in der Solidarität mit den Armen dieser Welt, wie in im Blick auf die gegenseitige Verpflichtungen zwischen den Generationen oder innerhalb der verschiedenen Gemeinschaften und sozialen Sicherungssystemen, zu denen wir hierzulande gehören, in der Versöhnungspraxis, die der Kirche aufgetragen ist, wie im Umgang mit Nähe und Distanz im eigenen Leben und der Gestaltung unserer persönlichen Beziehungen, familär und darüber hinaus.


Hoffen und bitten wir, dass wir dann nicht ausweichen und fliehen, oder uns von Jesus und seinem Weg abwenden, sondern achtsam bleiben und wie Maria alles „im Herzen behalten und bewegen“ (Luk 2,51; 19).  Dass wir seine von Gott kommende, in ihm gegründete Autorität annehmen, wohl wissend, dass sein Gott und „Vater“ (Luk 2,49) auch unser „Gott und Vater“ (Joh 20,17)  ist, und der ein Gott ist, der das Leben mehren will, wenn oft auch auf ungewöhnliche und unerwartete Weise. Hoffen wir, dass es uns gelingt, nicht zuletzt auch mit der Begleitung und Hilfe durch all die Mitchristen, mit denen wir Sonntag für Sonntag - oder auch nur dann und wann - hier und wo immer in der Welt, Gottes Haus aufsuchen, um seine Gegenwart zu feiern, weil dieser „Sohn“ der Lehrer und Messias auch unseres Lebens sein soll, er, in dem „verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“ (Kol 2,2). Verborgen nicht selte, aber manchmal - unverhofft - können wir seine Herrlichkeit sehen, „eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14b). 

Reinhard Brandhorst (f)


Wochenlied: Also liebt Gott die arge Welt (EG 51 i.A.)

oder:  O Jesu Christe wahres Licht (EG 72 i.A.)


* Canticum: Magnificat - Christus, unsern Heiland ... (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Lasst uns unseren Dank und unsere Bitten vor Gott bringen – getragen von der Hoffnung auf das Heil der Menschen, für die Jesus Christus sein Leben gab.

Stille

Wir beten für die christlichen Kirchen und Gemeinschaften in aller Welt – um einen lebendigen Glauben und ein verantwortliches Handeln.

Stille

Wir beten für die Gemeinschaft der Völker – um ein gerechtes und friedvolles Zusammenleben.

Stille

Wir beten für alle, deren Verantwortung entscheidend ist für Frieden und Freiheit und das Wohlergehen der Menschen.

  Stille

Wir beten für alle, die in Not und Krankheit leben; für alle, die keinen Ausweg wissen aus ihrer Verzweiflung; auch für alle, deren Hilfe notwendig ist.

Stille

Wir beten für die Menschen in unserer Umgebung, für die Gemeinschaften, zu denen wir gehören. Wir beten um ein Leben in Dankbarkeit und Treue.

Stille

Wir gedenken unserer Toten und hoffen auf die Teilhabe am Leben des auferstandenen Christus. (g)

Stille


Vaterunser


* Schlussgesang: Gott Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Gehen wir in den Sonntag und die neue Woche in der Gewissheit: Wir sahen seine (Jesu Christi) Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh 1,14b


Segen 

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, 

G: der Himmel und Erde gemacht hat.

Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. (Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.)

Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit! (nach Ps 121,3.4(5.6)7.8)

G: Amen.


(Nachspiel) 



Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses neue Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a vgl.  Iona Community (Hg BGG) Das Kleine Gottesdienstbuch, Frankfurt/M. 1993, S. 18/19

b Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 411 (Nr. 300)

oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 226 (Nr. 189.10)

d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 15

e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Singfassungen eines passenden Psalms (Ps 96/Ps 8) finden sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 497 ff (Nr. 404, 405) und sind auch unter www.tagzeiten.de/Psalmen (Christfest / Neu- jahr) abrufbar.

f aus einer eigenen Predigt (R.B.) vom 4.1.2009

g vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 189, (Nr. 171.14) (St. Matthias Trier)