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13. Dezember 2019


Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung

Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12



Abendgottesdienst mit Elementen der Vesper oder Taize-Gesängen



Begrüßung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  G: Amen.
Wir gedenken heute an Christian Fürchtegott Gellert , der am 4.Juli .1715 in Hainichen/Erzgebirge geboren wurde. Er war der fünfte Sohn in einer 13köpfigen Pastorenfamilie geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnisse auf. So musste wegen Geldmangels das Studium unterbrechen und als Hofmeister in Dresden arbeiten. 1751 wurde er zum Professor für Philosophie ernannt; bis zu seinem Tode hielt er Vorlesungen über Poetik und Stilkunde, aber besonders über Moral. Er scheute sich nicht, in seinen Vorlesungen den christlichen Glauben zu bezeugen. Das gegenwärtige württembergische Gesangbuch enthält sieben seiner zahlreichen Kirchenlieder. Zu seinen Hörern zählte auch Goethe , der in „Dichtung und Wahrheit“ Gellerts Morallehre als »Fundament der deutschen sittlichen Kultur« beschrieb. Gestorben ist Gellert am 13. Dezember 1769 in Leipzig. (a)


[ Lied: Mein erst Gefühl sei Preis und Dank (EG 457,1.5-10) ]


Eröffnung 

mit Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EGWü 781.1 )

oder Taizegesang: Laudate omnes gentes (EG Wü 787.8)


Psalmodie (gesungen)

Antiphon: Lobet den Namen des Herrn...

Psalm 148 – Halleluja! Lobet im Himmel den Herrn (EG Wü 779.2)

oder

Psalmgebet (gesprochen)

Votum:  Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils. Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen. (Ps 95,1.2)

Psalm 146  - Halleluja!  Lobe den HERRN, meine Seele!  (EG.E 112 / EG 757)


[ Tagesgebet

Großer Gott, Himmel und Erde hast du erschaffen, deine Herrlichkeit erfüllt das Weltall; du hast in deinem Sohn Jesus Christus unser menschliches Leben und Sterben geteilt; dein Geist wohnt in uns und hält uns lebendig. Lass deine Liebe, deine Freundlichkeit, dein Erbarmen einziehen in unser Leben. Wir preisen dich, den Dreieinigen, jetzt und in Ewigkeit. (b)


Epistel: Römer 12,9-16 – Die Liebe sei ohne Falsch


Antwortgesang

mit Responsorium: Weise mir, Herr, deinen Weg (EG Wü 779.3)

oder Taizegesang:  Unsere Augen sehen stets auf den Herren (EG Wü 787.6)


Evangelium:  Johannes 12,44-47 – Ich bin als Licht in die Welt gekommen


Antwortgesang

mit Responsorium: Fest wie der Himmel steht dein Wort (EG Wü 780.3)

oder Taizegesang: Freuet euch im Herrn (EG Wü 787.4)


Betrachtung  oder Vita


Lied: Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht (EG 506 in Auswahl)


[ Magnificat

als  Canticum: Christus,  unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6)

oder Taizegesang: Magnificat (EGWü 573) ]


Fürbitten  

Ewiger, einiger Gott, lebendig im Geheimnis deiner Dreifaltigkeit, Ursprung vor allem Anfang, Ziel nach allem Ende, Vater, Sohn und Heiliger Geist, unergründlich in deiner Macht, unermesslich in deiner Gnade, unvergleichlich in deiner Liebe. Wir preisen deinen Namen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Dich, den Vater, den Schöpfer der Welt, den Herrn der Geschichte, bitten wir: Bewahre diese Erde und das Leben aller Menschen. Gedenke der Hungernden und der Gefangenen, nimm dich der Kranken und der Sterbenden an. Lenke, die Macht und Verantwortung tragen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. lass alle dem Leben dienen und nicht der Zerstörung. Schütze, was du geschaffen hast, vor menschlichem Frevel. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Dich, den Sohn, den Versöhner der Welt, den Herrn seiner Kirche, bitten wir: Befreie uns und alle Menschen aus Schuld und Verderben. Hole uns heraus aus aller Ratlosigkeit. Erwecke deine Kirche, dass sie zur Zeugin werde für Recht und Wahrheit,  für Liebe und Versöhnung. Schenke Frieden in den Familien, unter den Gruppen, zwischen den Völkern. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Dich, den Heiligen Geist, die erlösende Macht für die Welt, die Kraft der Liebe und der Wahrheit, bitten wir: Ruf uns heraus aus Verblendung und Resignation. Hilf denen, die an ihrem Leben verzweifeln, die keinen Sinn und keine Zukunft mehr sehen, die nicht heraus kommen aus ihrer Sucht, die gefangen sind im Einerlei des Alltags. lass uns ein neues Leben beginnen, erfüllt von deiner Liebe, bereit zum Bekenntnis deiner Wahrheit, befreit zur Hoffnung. Wir rufen dich an: (c)

R: Kyrie eleison

Vaterunser

Segensbitte

Adventssbitte: Ach mache du mich Armen (EG 10,4)

oder Taizegesang: Bleib nit deiner Gnade bei uns (EGWü 787.8)  


Segen

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus (+) Jesus.  (Phil  4,7)  G: Amen. 


Zur Vita

Christian Fürchtegott Gellert, Sohn eines Pfarrers, aus ärmlichen Verhält-nissen stammend, konnte mit 14 Jahren die Fürstenschule in Meißen besuchen und studierte anschließend Theologie in Leipzig. Offenbar wegen seiner Schüchternheit ergriff er nicht den Beruf des Pfarrers, sondern betätigte sich als Erzieher. 1744 wurde er Dozent in Leipzig. Zwischen 1746 und 1748 schrieb er seine berühmten Fabeln, daneben bürgerliche Lustspiele. Er verband aufgeklärte Vernunft mit empfindsamer Herzensbindung und biblischer Frömmigkeit.

Seit 1751 lehrte Gellert als außerordentlicher Professor Dichtkunst, Beredsamkeit und Moral, insbesondere seine Vorlesungen über die Moral waren sehr beliebt. 1757 erschienen seine Geistlichen Oden und Lieder, die bis heute Beachtung finden. Die Arbeit an seinen Liedern war ihm eine wichtige Aufgabe, mit denen er wohl am nachhaltigsten auf seine Mimenschen einwirkte. Kennzeichnend für Gellerts Art, die biblische Botschaft sich zu eigen zu machen, ist die Weihnachtsstrophe: „Wenn ich dies Wunder fassen will, so steht mein Geist vor Erfurcht still; er betet an und ermisst, dass Gottes Lieb unendlich ist.“ (EG 42,3) Zu Anfang des letzten Jahrhunderts waren in den Gesangbücher noch bis zu dreißig Lieder von Gellert, die häufig in der Unterweisung zu lernen waren; gegenwärtig sind es etwa sechs bis sieben in den Kirchengesangbüchern. Einige Jahre vor seinem Tod hat Gellert am Schluss einer Vorlesung erklärt: „Ich habe mehr als einmal an den Pforten des Todes gestanden und erkannt, dass nichts als der heilige Glaube an unseren Heiland und Erlöser den bangen Geist bei dem entscheidenden Schrift in die Ewigkeit stärken und das anklagende Gewissen stillen kann. In seinem Osterlied hat er gesungen: „Jesus lebt, mit ihm auch ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken? ER, er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken. Er verklärt mich in sein Licht; dies ist meine Zuversicht!“ (EG 115,1) (d)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers

Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 

[ ] In Klammern gesetzte Stücke können entfallen

a vgl. Wikipedia – Artikel „Gellert“

b vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S 347

c vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 245

d nach Ökumenisches Heiligenlexikon, „Ch.F. Gellert“

und J. Erb, Geduld und Glaube der Heiligen, Kassel 1965, S.419